Es gibt sie noch im touristisch gut erschlossenen Oberallgäu - die Berge, die kaum jemand kennt weil sie warum auch immer unattraktiv sind, oder zu niedrig sind oder keine Bahn auf sie hinauf führt. Der Hochschelpen bei Balderschwang am Riedbergpaß ist mit seinen nur 1552 Metern Höhe so einer. Genau richtig für eine Wanderung wochentags.
Wir fuhren auf den Riedbergpaß und parkten das Auto am Parkplatz des Gelbhansekopflifts. Auch der ein unattraktiver Berg weil mit Skipisten erschlossen und noch dazu von einer Antenne gekrönt.
Balderschwang selbst hat gar keinen Ortskern. Der Parkplatz ist so groß wegen der Skifahrer im Winter.
Die Talstation der Bahn.
Ein Bewohner von Balderschwang hat am Parkplatz einen Stand aufgebaut wo er selbst gezogene Pflanzen aus seinem Garten feil bietet. Da er gerade anwesend war fragte ich nach dem Geschäft. Ab und zu kauft wohl doch jemand was...
Eine knappe halbe Stunde gehen wir entlang der Bolgenach auf ebenem Gelände. Dann gehts doch ziemlich steil nach oben fast ausschließlich durch den Wald.
Nach einer guten Stunde Gehzeit erkennen wir unten im Hochtal Balderschwang und die dahinter liegende Nagelfluhkette.
Um uns herum gibt es keine 2000er, nur bewaldete und manchmal kahle Hügel. Eigentlich gar keine Berge für einen Allgäuer.
Die Bergstation am Gelbhansekopf wird anscheinend gerade ausgebaut. Wie schafft man es bloß, einen tonnenschweren Kran hier herauf zu bringen?
Hier oben nutzt man auch andere Lkw als wir sie kennen.
Dann die Entdeckung des Tages - eine Hütte ganz für uns alleine mit einer rustikalen Sitzgelegenheit in der Sonne. Wir sind zwar noch nicht am Gipfel. Aber hier schmeckt die Brotzeit am besten.
Begrüßt werden wir von dem da.
Einschließlich dem Gipfelschnaps haben wir alles dabei was zum Glücklichsein hier benötigt wird.
Die Hütte ist die Alpe Schwarzenberg.
Der Blick in die Ferne zeigt uns einen Teil der Allgäuer Hochalpen.
Der Riedbergpass über welchen wir hergekommen sind. Rechts der Beslerkopf. Da waren wir neulich erst.
Wanderung auf den Beslerkopf am Riedbergpass
Nach gerade mal eineinviertel Stunden Fahrtzeit haben wir von unserem Wohnort aus die Paßhöhe des Riedbergpasses im Oberallgäu erreicht. Der ist mit 1400 Metern nicht sonderlich hoch. Vor zwei Jahren wurde diese Straße sehr gut ausgebaut. Nun war es das erste Mal nach der langen Bauzeit, daß ich wieder hierher kam.
Etwa auf der Passhöhe stellten wir das Auto am Parkplatz direkt neben der…

So schön es hier auch ist. Wir wollen weiter auf den Hochschelpen.
Teilweise geht es nun weiter durch nasse Wiesen.
Nicht einmal jede Stunde trifft man hier Gleichgesinnte.
Irgendwann sind wir dann doch am sogenannten Gipfel angekommen.
Nun noch ein Gipfelschnaps und dazu ein Apfel. Sonst ist nichts mehr da von der Brotzeit. Der Eintrag ins Gipfelbuch ist natürlich auch obligatorisch für uns. Sollten wir verloren gehen...
Im Hintergrund die Abbruchkannte des Gottesackerplateaus. Da muß ich unbedingt einmal hin. Diese Hochgebirgslandschaft ist einmalig in der Region.

Ein Stück weiter westlich gehts zurück zum Ausgangspunkt.
Herbstzeit ist Pilzzeit. Leider kenne ich diese Art nicht.
Auch Silberdisteln gibt es hier jede Menge. Ich nehme drei für Oma mit. Die hat sich gestern über dieses Mitbrinsel aus den Bergen besonders gefreut.
Die Alpe Fuchsschelpen ist eine reine Selbstversorgerhütte und liegt nicht weit weg von der Grenze nach Vorarlberg. Der Misthaufen zeigt uns, daß hier noch richtige Alpwirtschaft ohne Touristenkommerz betrieben wird.
Um den Skiberg Gelbhansekopf sind wir herumgelaufen.
Nach viereinhalb Stunden und 13 Kilometer Wegstrecke kommt die Talstation der Bahn in Sicht. Wir haben es geschafft und sind ehrlich gesagt auch etwas geschafft.
Nun die Schuhe wechseln, das Verdeck des Cabrios öffnen und ab ins Tal ins nächste Cafe. Warum soll man nicht auch mal erst nach 18 Uhr eine Tasse Cappucino und ein Stück Kuchen genießen?
Was ich morgen mache, wollt ihr wissen? Natürlich in die Berge zum Wandern gehen. Die Sonne soll scheinen und die Wochenendausflügler sind am Donnerstag auch im Oberallgäu noch nicht da.
jürgen