(10) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 10

  • Landkreis Aichach-Friedberg - Steindorf - Kirche St. Stephan:


    Nach ein paar teils nassen und kühlen Tagen war es heute nachmittag man wieder meist sonnig und trocken und dazu nicht zu kalt. Für mich folglich ideal um ein der weiteren Umgebung eine Runde mit dem Motorrad zu drehen. Am Weg lag Steindorf, zwischen Augburg und Fürstenfeldbruck gelegen. Schon oft bin ich hier durchgefahren. Heute hielt ich an um einen Blick in die Dorfkirche zu werfen. Die war tatsächlich geöffnet und Nepomuk stach mir sofort ins Auge.


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    Da steht er an der Wand neben dem Beichtstuhl.


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    Seltsam ist der ausgestreckte Zeigefinger.


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    Vielleicht hielt er früher einmal einen Palmzweig in der Hand?


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    grüsse


    jürgen

  • Landkreis Augsburg - Dinkelscherben - Kapelle an der Zusmarshausener Straße:


    Im Wissen, daß es heute nachmittag regnen würde unternahm ich heute vormittag eine kleine Tour in den Naturpark Augsburg Westliche Wälder. Durch Dinkelscherben bin ich schon öfters gekommen. Dieser Mini-Nepomuk ist mir jedoch noch nie aufgefallen. Als ich von dem erfuhr war klar, daß ich den für dieses forum ablichten mußte.


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    Das ist jedenfalls keine Nepomukkapelle.


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    Dort oben in seiner Nische wird er fast übersehen.


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    Maria mit dem Kind wird hier verehrt. Warum dann Nepomuk hier? Keine Brücke weit und breit.


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    Wo hat Nepomuk sein Kreuz gelassen?


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    Die Figur ist eine Kopie des Originals. Dieses befindet sich im Reischenaumuseum von Dinkelscherben. Reischenau nennt man diese Gegend.


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    Die Kapelle wird übrigens von einem Anwohner nebenan gehegt und gepflegt. So ist es richtig im katholischen schwäbischen Teil von Bayern wo jeder sein Haus und den Garten in Ordnung hält und ab und zu auch noch den Gehweg kehrt.


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    Obwohl die ersten Tropfen vom Himmel fielen fuhr ich noch ein Stück weiter nach Norden wo noch ein kleiner Nepomuk auf mich wartet.


    grüsse


    jürgen

  • Landkreis Augsburg - Zusmarshausen - OT Steinekirch -Nepomuk an der Zusambrücke:


    Nun mußte ich mich beeilen. Dunkle Wolken waren im Anmarsch und Regen ist bekanntlich Gift für den Motorradfahrer. Nicht, daß ich Angst vor Nässe hätte. Aber die Verkehrsteilnehmer mit vier Rädern sehen mich trotz Beleuchtung bei schlechter Sicht auch wesentlich schlechter. Kommt es dann zur Kollision, bin ich zweiter Sieger. :(


    In Steinekirch führt eine Brücke über die Zusam. Auf Anhieb oder im Vorbeifahren ist da Nepomuk kaum zu erkennen. Man muß wissen, daß sich hier einer befindet.


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    Direkt am Brückengeländer auf einer Säule steht er unter seinem Dach.


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    Dieses Dach hat ihn augenscheinlich ganz gut geschützt in der Vergangenheit.


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    Nepomuk schaut nach rechts oben. Das ist ungewöhnlich.


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    Hier mal eine Nahaufnahme


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    Rechts oben steht in hundert Meter Entfernung die Dorfkirche.


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    Allerdings nehme ich an, daß es nicht das Gotteshaus an sich ist, welches seine Neugier weckt. Vielmehr befindet sich auf dem Dach der Kirche ein Storchennest welches wie fast alle in der Region in diesem Frühjahr ein Familienidyll zeigt.


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    Leider gelang mir keine bessere Aufnahme. Jedoch erkennt man, daß das Nest besetzt ist. In der Kirche selbst befindet sich leider kein Nepomuk.


    Ein paar Tropfen Regen habe ich dann doch erwischt beim Nachhauseweg. Einem dritten Nepomuk nicht weit entfernt jedoch mußte ich meinen Besuch absagen, weil ich sonst wohl nicht nur ein paar Tropfen auf der Heimfahrt abbekommen hätte. Aber dieser dritte nicht weit weg des Geburtshauses dieses Herrn läuft mir sicherlich nicht weg.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…enk_Graf_von_Stauffenberg


    Irgendwann komme ich schon noch nach Scheppach zur Wallfahrtskirche Allerheiligen. ;)


    grüsse


    jürgen

  • Da hast Du ja vor Eurer Abfahrt nach Südtirol noch einmal eine nette Nepomuk-Runde gedreht!

    Mittlerweile bist Du ein echter Profi im Nepomuk-Sammeln!

    Dinkelscherben

    Den Ort muss ich jetzt doch noch als Zitat einfügen - so ein netter (komischer) Name.

    Ich würde ja eher Dinkel-Brösel, statt Dinkel-Scherben denken.

    Aber der Name geht wohl auf ganz anderes als auf Dinkelmehl zurück.


    Herzlichen Gruß!

    Susanne

  • Landkreis Ostallgäu - Germaringen - OT Schwäbishofen - St. Nikolaus:


    Heute war ein wunderschöner Tag zum Motorrad fahren. Folglich ging es heute nachmittag ins Ostallgäu weil dort zwei Nepomuks auf mich warteten. Im Winter sind wir schon mal von Gutenberg nach Schwäbishofen gelaufen. Die dortige St. Nikolauskapelle war geschlossen. Und so war das Ergebnis dieser Wanderung zwei Rätsel.


    Vom Mesner der Kirche in Eurishofen bekam ich den Tipp in Schwäbishofen im großen Bauernhof gegenüber der Kirche nach dem Schlüssel zu fragen. Dieser Tipp war goldrichtig. Die Tochter des Hauses war zwar mit Teig kneten beschäftigt. Deren Bruder jedoch nahm sich die Zeit, mir die Kirche aufzusperren.


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    Ein kleines Dorf mit ehemals sechs Bauernhöfen konnte sich so eine Kirche leisten. Die Erklärung liegt darin, daß hier im nördlichen Ostallgäu das Gelände flacher ist als im Oberland und hier die Hofstellen schon immer größer waren. Dies wirkte sich auf den Wohlstand des Dorfes aus und so blieb genügend Geld für eine verhältnismäßig große Kirche übrig.


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    Nepomuk hat seinen Platz am Hauptaltar.


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    Noch dazu ist er in hervorragendem Zustand.


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    Es ist schön, wenn man sich in der Kirche frei bewegen kann und folglich nahe an die Figur herankommt.


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    Werfen wir doch auch mal einen Blick in den hinteren Teil des Gotteshauses.


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    Weiter gehts ein paar Kilometer gen Süden. Auch dort wartet ein Nepomuk hinter verschlossenen Türen auf mich.


    grüsse


    jürgen

  • Landkreis Ostallgäu - Oberostendorf - OT Gutenberg - St. Margareta:


    Nur zwei Kilometer weiter von Schwäbishofen liegt Gutenberg. Der Ort ist meiner Meinung nach etwas Besonderes. Die Bewohner sind stolz auf ihre lange Geschichte und pflegen das dörfliche Erbe.


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    Wie so oft, war die Dorfkirche verschlossen. Im Anwesen nebenan erfuhr ich auf Nachfrage, daß der Mesner ein paar Häuser weiter wohnt und ich bei dem nach dem Schlüssel für die Kirche fragen soll. Als Einheimischer spreche ich natürlich gut den hiesigen Dialekt und so hatte ich Erfolg. Man geleitete mich zur Kirche und ich konnte mir Nepomuk und sein Umfeld in Ruhe ansehen. Den Dorftratsch erfuhr ich so nebenbei.


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    Auf dem Bild sehen wir nicht nur die Kirche, sondern auch das kleine derzeit geschlossene Heimatmuseum links und das ehemalige Dorfgefängnis rechts.


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    Natürlich komme ich "nach Corona" mal wieder hierher und lasse mir dann das Museum in Ruhe zeigen.


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    Gutenberg - ein Stück Allgäuer Idylle ohne Touristen. Ja, das gibt es noch!


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    Hier ist die lange Geschichte des Dorfes angeschrieben. Verdient gemacht hat sich wohl auch der ehemalige Bürgermeister, der die Geschicke des Dorfes von 1946 an für mehr als 30 Jahre führte. Dann war es vorbei mit der Selbstständigkeit. Im Zuge der Gebietsreform wurde Gutenberg nach Oberostendorf eingemeindet.


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    Nun aber gehts zu Nepomuk.


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    Auf dem Weg hierher kam ich durch Ummenhofen. Der Ort elektrisiert mich jedesmal, wenn ich da vorbei komme. Gibt es hier doch einen Biergarten mit einem Bier welches nur hier beim Rössle Bräu gebraut wird. Nach nunmehr sieben Monaten geschlossener Gaststätten (!) traute ich meinen Augen nicht. Der Rössle Wirt hatte geöffnet. Kurz ein Telefonat mit einem Bikerkollegen und der Gaststätte, welche Voraussetzungen für den Besuch gelten und schon ging es rein in den Biergarten. Der andere Biker war bald darauf auch da.


    Meine Gattin übersandte mir per whattsapp den heutigen negativen Antigentest, den wir für die morgige Reise nach Südtirol benötigen und schon saß ich vor meiner halben Bier.


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    Wie kann es nur sein, daß eine halbe Bier in der Sonne in einem Biergarten solche Glücksgefühle auslöst?


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    Nun gibt es vorläufig keine heimatlichen Nepomuks mehr. Morgen gehts auf in den Vischgau.


    grüsse


    jürgen

  • Es ist schön, wenn man sich in der Kirche frei bewegen kann und folglich nahe an die Figur herankommt.

    Wieder zwei schöne Kirchen mit zwei schönen Nepomuks. Ja, das kenne ich, wenn einem die Kirche aufgesperrt wird und dann hat man sie für sich ganz alleine und kann sich in Ruhe umsehen, das ist immer ein besonderer Moment!

    Wie kann es nur sein, daß eine halbe Bier in der Sonne in einem Biergarten solche Glücksgefühle auslöst?

    Zwei schöne Kirchen, Zutritt durch jemanden, der den Schlüssel hat, zwei schöne Nepomuks, Zutritt zu einem Gastgarten und ein frisch gezapftes Bier. Ich verstehe die Glückseligkeit!


    LG und gute Reise wünscht


    Johannes

  • Schweiz - Samnaun - OT Plan - Brücke am Schalklbach:


    Auf dem Weg von Landeck zum Reschenpass haben wir einen Abstecher nach Samnaun in der Schweiz gemacht. Neben der Bushaltestelle an der Brücke über den Bach befindet sich ein Nepomuk.















    Grüße


    Jürgen

  • Tirol - Pfunds im oberen Inntal:


    Ein „Pfunds-Nepomuk“ steht mitten auf der Innbrücke in Pfunds. Der Ort liegt zwischen Landeck und dem Reschenpass.

















    Der Turm schaut eher aus wie ein Haus. Und doch befind sich in ihm der Zugang zum Ort.





    Grüße


    Jürgen

  • Danke für das Ausschauhalten nach Nepomuks! Sehr schön! Interessant ist die Darstellung in Pfunds mit dem verschlossenen Buch als Zeichen des Schweigens. In dieser Form habe ich das noch nie gesehen.


    Johannes

  • Südtirol - Glurns - Brücke über die Etsch:


    Heute ist ein Tag mit immer wieder mal Regen. Und doch haben wir einen Ausflug in die nähere Umgebung gemacht. Glurns ist eine Stadt mit komplett erhaltener Stadtmauer und gerade mal 1000 Einwohnern. Die Etsch fließt hier vorbei. Folglich gibts eine Brücke über den Fluss und natürlich einen Nepomuk.


    Da ist er:











    Das ist jedoch nicht das einzige Exemplar in Glurns.


    Grüße


    Jürgen

  • Südtirol - Glurns - Kirche unsere liebe Frau:


    Unser Stadtrundgang in Glurns führte uns auch in die Kirche Unsere liebe Frau mitten im Ort. Drinnen ist es zwar etwas dunkel. Aber der Kenner sieht natürlich auf Anhieb den Nepomuk links am Hauptaltar.









    Nepomuk mit der Schweigegeste. Für mich ein Novum.








    Jetzt gönnen wir uns einen Schoppen in der Gaststube unseres Hotels. Später dann Wellness in der Sauna.


    Beim Frühstück haben wir ein Ehepaar aus Bayern kennengelernt. Beider Motorradfahrer wie ich. Albert ist Mitarbeiter von BMW und folglich gibts jedes Jahr eine neue GS. Der Himmel auf Erden und somit ein Gesprächsthema ohne Ende...


    Grüße


    Jürgen

  • Folglich gibts eine Brücke über den Fluss und natürlich einen Nepomuk

    Von dem Nepomuk in der Kirche habe ich nichts gewusst. Aber was die Brücke in Glurns betrifft, habe ich immer gedacht: wenn ich heuer wieder in den Vinschgau kommen, muss ich bei dieser Brücke schauen.

    Ich hatte in Erinnerung, dass er da stand, habe ihn aber nie fotografiert.


    Vor zwei Jahren wusste ich noch nichts vom Forum und dieser reichen Sammlung. Letztes Jahr gab es pandemiebedingt keinen Burgeis-Urlaub und somit auch keinen Glurns-Besuch!


    Danke für das Bild. Ich werde ihm an der Brücke heuer im Juli einen Gruß vor Euch bestellen!


    Susanne

  • Schwechat, Bezirk Bruck an der Leitha, Niederösterreich


    Der hl. Nepomuk im Schloss Thurnmühle - Kopie und die Suche nach dem Original


    Es ist schon einige Zeit her, dass ich im Schloss Thurnmühle einen Termin zu einer Besichtigung wahrnehmen konnte. Diverse Recherchen waren notwendig, um die Zusammenhänge und die Spur zu einem legendären Gemälde zu finden.


    Der Reihe nach.


    Heute ist das Schloss Thurnmühle im Besitz der Firma Head Sport GmbH.




    Die Thurnmühle und das Schloss haben eine bewegte Vergangenheit.


    Im 13. Jahrhundert wurde die ursprüngliche Anlage erbaut, im 14. und 16. Jahrhundert weitgehend zerstört, dann 1689 vom Reichsgraf Karl Maximilian von Thurn und Valsassina erworben und wiederaufgebaut.


    1725 wurde die Thurnmühle von der Orientalischen Companie erworben und 1726 die Kettenhofer Zitz- & Kattunfabrik gegründet. 1734 stellte die Orientalische Companie ihre Handelstätigkeit ein und es entstand ein Kreditinstitut. 1745 erwarb die k&k privilegierte Kattunfabrik das Schloss und errichtete anstelle der Mühle ein Betriebsgebäude. Das Standbild hl. Jakobus vor dem Schloss wurde 1767 errichtet und 1772 endete die Ära der Kattunfabrik.



    Ab 1863 kam die Anlage in den Besitz von Anton Dreher II jun. aus der Bierdynastie von Schwechat.


    Im Schloss gibt es eine Kapelle, in welcher sich ein Gemälde des damaligen Künstlerrebellen Josef Ignaz Mildorfer (1719 Innsbruck - 1775 Wien) aus 1755 als Hochaltarbild befinden soll.


    Sehen wir uns das also einmal genauer an:



    Die Kapelle besteht aus einem Altar mit Bild und Stuckreliefs:





    Beim Altarbild muss man genauer schauen, um die szenische Darstellung interpretieren zu können:


    Ganz oben im Bild die Heilige Dreifaltigkeit mit der Taube als Heiliger Geist, Gott Vater und Gott Sohn. Darunter die zu dieser Zeit populärsten Heiligen in etwas anderer Darstellung, als gewohnt:



    Links der hl. Rochus mit Hund, vorne in der Mitte der hl. Florian als römischer Soldat, darunter ein Putto mit seinem Löscheimer, hinten in der Mitte der hl. Sebastian mit einem Pfeil in der rechten Hand und rechts unser hl. Nepomuk mit einem Kreuz in der linken Hand und in typischer Mozetta. Ganz rechts im Bild, vom Rahmen abgeschnitten, sieht man das Birett und oberhalb von Nepomuk schwebt ein Putto mit Lorbeerkranz und Märtyrerpalme.



    Das Gemälde erschien mir jedoch sogleich merkwürdig in den Farben, Mildorfer war auch für seine kraftvollen Farben bekannt. Schließlich fand ich heraus, dass Anton Dreher II jun. 1914 das Original dem Museum Belvedere in Wien übereignete. Dort kann man sich das Originalgemälde in der digitalisierten Sammlung auch ansehen:


    https://sammlung.belvedere.at/…n-heiligen-rochus-florian?


    Irgendwie entwickelte sich dieses versteckte Kleinod zu einem Krimi um Entstehungsgeschichte und Verbleib des Originalgemäldes. Dennoch war es ein besonderes Erlebnis, den Originalstandort als

    Genius loci zu besichtigen, wofür ich dem netten Mitarbeiter der Firma Head, der mir den Zutritt ermöglichte, recht herzlich danke.


    Johannes


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Thurnmühle

  • Danke, lieber Johannes, für das Bild und die interessante Geschichte rund um Nepomuk und die Thurnmühle. Deine Recherchen waren intensiv, haben sich offenkundig aber sehr gelohnt!


    Ich selber war gestern im Großarltal - und habe nach längerem Suchen doch Nepomuks entdecken können.


    St. Nepomuk in der Kirche von Hüttschlag, Großarltal, Bezirk St. Johann im Pongau


    - Es tröpfelte, als ich mich auf den Weg machte.


    Aber die Gegend reizte mich - und tatsächlich kam zwischen Regenzeiten immer wieder die Sonne heraus! Zuerst einmal war ich erfolglos und kam dann noch in einen stärkeren Regenguss.

    Siehe die Auflösung des heutigen Rätsels!



    Dass die Kapelle beim alten Seegut eine Nepomuk-Kapelle ist, wie es in einem der Beiträge zum Kapellenweg heißt, war also ein Irrtum. Die Bilder dazu will ich Euch aber trotzdem nicht vorenthalten.


    Es gibt zu diesem Seegut, einem uralten Bauernhof, eine Geschichte. Nachdem das Haus schon lange leer steht, sollte es revitalisiert werden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das wurde lange Zeit mit dem Argument verhindert, dass das Haus (und die Kapelle) in einer roten Zone stünde, es wäre zu gefährlich, hier etwas zu errichten. Wenn man das Ensemble von weitem sieht, kann man sich schon denken, dass da etwas dran ist. Trotzdem wird jetzt aber dort intensiv gearbeitet - und es steht: betreten der Baustelle verboten!



    Man kann sich aber auch vorstellen, welch schönes altes Haus dahinter steckt!




    Nun noch ein Blick zur vermeintlichen Nepomuk-Kapelle, die dem Heiligen Ludovicus, einem flämischen Benediktinermönch, geweiht ist.




    Am Rückweg noch der Anblick des beeindruckenden Kreealm-Wasserfall.


    .


    Ich war also am Talschluss des Großarltals, kehrte kurz zu einem Mittagessen ein - und machte mich dann auf den Weg für weitere Suche.



    Ich wusste, dass in der Pfarrkirche von Hüttschlag einen Nepomuk zu finden wäre. Als ich mich um etwa 14.30 h auf den Weg zu der ziemlich am Berg gelegenen Kirche machte, waren viele festlich gekleidete Menschen unterwegs. Ich fragte nach der Kirche und ob diese geöffnet wäre. Die Antwort: Ja, sie ist geöffnet. Aber um 15 Uhr haben wir Firmung. Ich wollte also flott mein Ziel erreichen:



    Das kundige Auge entdeckt ihn sofort beim Betreten der Kirche.



    Vor dem Altarraum übten einige Kinder mit Gitarren und Gesang für den Gottesdienst und sangen voller Inbrunst "let it be"...



    Ich ließ es also auch auf mich zukommen: es war in der Kirche allerdings schon Festbeleuchtung.

    Auf der einen Seite hatte ich einen Scheinwerfer ziemlich genau in der Kamera, auf der anderen Seite den großen Lüster. Er ist aber trotz dieser Beleuchtung gut zu erkennen, mit Kreuz und - diesmal - goldenem Birett.





    Soweit meine ersten beiden Entdeckungen, zwei weiter folgen.


    Susanne

  • Südtirol - Mals - OT Schlinig - Schlinigalm:


    Wir haben heute von unserem Urlaubsort im Oberen Vinschgau aus einiges unternommen. Nach einer Brettljause, hier Marend genannt ging es nach Schlinig. Dieses Dorf liegt etwas abseits in einem Seitental des Reschenpasses und ist nur von Burgeis aus erreichbar.


    Das Auto stellten wir im dortigen Langlaufzentrum ab und los ging es zu Fuß zur Schlinigalm auf etwa 1850 Meter Höhe. Dort liegt seit einer Woche kein Schnee mehr. Wir nahmen für Hin- und Rückweg unterschiedliche Pfade bzw. einen Wirtschaftsweg.


    Obwohl sowohl die Marend als auch die Alm uns mit einem Schoppen Wein begleitet hat, fand ich am Weg ein Marterl mit einem Nepomuk den ich euch nicht vorenthalten möchte.











    Allerdings glaube ich langsam, dass der einheimische Wein in Massen genossen eine Art Nepomuk-Such-Elexir ist. Johannes56 hast du vielleicht eine ähnliche Erfahrung gema cht? ;)



    Dazu kam, dass der Wirt der Alm auf meine Klage hin, dass es hier oben nicht so warm sei wie im Tal, gegen diese Kälte uns einen Schnaps kredenzt hat. Ich hoffe, die Bilder sind trotz dieses Handycaps einigermaßen gelungen. ;)




    Jetzt gehts zum Abendessen. Pizza aus dem Holzofen ist der Hauptgang.


    Grüße


    Jürgen

  • Danke, lieber Jürgen, für einen Nepomuk aus einer Gegend und von einem Ort, den ich sehr gut kenne. Du hast schöne Bilder von diesem Bildstock gemacht!


    Wenn Du Lust hast, schau einmal nach: ich glaub, es gibt ihn schon in der Sammlung - er wurde, glaub ich, vor vielen Jahren abgebildet (nicht von mir).


    Aber ich war schon sehr gespannt, ihn zu begrüßen, wenn ich wieder dort hin komme. -


    Wie schön, dass Ihr auf der Schliniger Alm (auch Alp Planbell) wart. Das ist jedes Jahr unser Fixpunkt am Beginn und Ende des Urlaubs. Und die vielen Krokusse habe ich auch schon genau dort vorgefunden.

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    Was den Heiligen in der Pestkapelle von Burgeis betrifft, bin ich mir ziemlich sicher, dass es ein Nepomuk ist - Johannes hat es bestätigt. Ich habe ihn vergrößert und war mir ziemlich sicher.


    Es ist nämlich keiner der typischen Pestheiligen - Rochus oder Sebastian, die total anders dargestellt werden. Es gibt im Internet eine Auflistung der Kirchen und Kapellen von Burgeis. Darin habe ich gefunden, dass die Pestheiligen (wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen!) nicht mehr in der Kapelle zu finden sind. Die Figur, die Du fotografiert hast, ist nicht erwähnt.


    Wenn alles gut geht - und unser Vinschgau-Urlaub heuer im Juli stattfinden kann, würde ich versuchen, einmal in die Pestkapelle hinein zu kommen. Vielleicht wissen wir dann mehr. Aber stell ihn vorsorglich im Nepomuk-Thread ein: er ist es sicher!


    Lieben Gruß!

    Susanne


    PS: Habt Ihr gestern eine Führung im Marmor-Steinbruch in Laas gehabt? Das war nämlich meine Vermutung, dass Dich das sehr interessieren könnte.

  • Wein in Massen genossen eine Art Nepomuk-Such-Elexir ist

    Das muss wohl so sein!

    Wie hättest Du sonst in einer Sebastiankapelle einen Nepomuk gefunden ;) , auf einem etwas abgeblätterten Hinterglasbild (nehme ich an)

    Weitab , und doch ganz lieb mit frischen Stiefmütterchen geschmückt.

    Ein Zeichen der Wertschätzung.


    Diese Wanderung über Krokuswiesen hätte mir auch gefallen.


    Gruss,

    Elke

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