(10) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 10

  • Landkreis Unterallgäu - Eppishausen - OT Mörgen - Nepomukkapelle:


    Schon oft bin ich durch das kleine Dorf Mörgen nicht weit von Mindelheim entfernt gekommen. Nie ergab es sich, daß ich in der Dorfkirche nachsehen konnte, ob es dort einen Nepomuk gibt. Vor kurzem war es mir vergönnt, daß die Kirche offen war und ich die Kirchenpflegerin dort antraf. Einen Nepomuk gibt es dort zwar nicht. Aber die Frau erzählte mir von einer Nepomukkapelle am Ortsrand. Die liegt so, daß man sie von keiner Straße die durch den Ort führt aus sehen kann.


    Als ich von der Nepomuksammlung hier im Forum erzählte, erklärte mir die Frau, daß ich die Kapelle zwar anschauen könne, aber sicherlich "keine Freude" damit haben werde. Die Renovierung sei geplant und würde bald in Angriff genommen.


    Tatsächlich las ich später auch davon in der Regionalzeitung.


    https://www.all-in.de/unterall…-mit-270000-euro_a5044407


    Und doch will ich euch den traurigen Zustand dieser Kapelle nicht vorenthalten.


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    Zwischen der ehemaligen Mühle an der Flossach und dem Baum erkennt man ein geschwungenes Dach.


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    Durch eine abgezäunte Wiese nähere ich mich der Kapelle oder dem was von ihr noch übrig ist.


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    Auch von der anderen Seite macht der Bau einen traurigen Eindruck.


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    In einer Nische im Außenbereich des Giebels befindet sich eine kleine Marienstatue.


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    Oh je....


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    Stand da mal eine Figur in der Nische drin?


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    Wie kann es nur so weit kommen, daß man im katholischen Allgäu eine Kapelle so verkommen läßt? Die Bewohner der Mühle erzählten mir, daß vor Jahrzehnten noch ein Fußweg an der Mühle vorbei zur Kapelle verlief. Wem die Kapelle gehört, war denen auch nicht bekannt. Hingegen sprach man davon, daß die Kapelle sicher demnächst, wann auch immer das sein mag, saniert werden soll.


    Ich werde es verfolgen, ob und wann dies geschieht. Durch Mörgen komme ich immer wieder. Nun weis ich auch den Standort der Kapelle und hoffe, euch eines Tages eine schön renovierte Kapelle mit einem Nepomuk zeigen zu können, der sich über Generationen hinweg vorzeigen läßt.


    grüsse


    jürgen

  • Wie kann es nur so weit kommen, daß man im katholischen Allgäu eine Kapelle so verkommen läßt?

    Ja, das hab ich mich auch schon des Öfteren gefragt, in meiner Umgebung sind auch etliche "Marterl" dem Verfall preisgegeben. Ich habe mich dann, obwohl ich nicht so der Gläubige vs Sünder, umgehört , und siehe da diese oft wirklich schönen Kapellen, gehören oft Bauern. Je größer der Bauer, desto mehr und größere Marterl hatten diese vor Zeiten,das hat den Stellenwert des Großbauern, Grundbesitzes hervorgehoben. Eine wird nachdem das Dach und auch die Fassade schon ziemlch desolat sind nun zumindest neu eingedeckt. Bei uns gibt es seit kurzer Zeit einen neuen Pfarrer, der sich dieser Materie angenommen hat. Der Besitzer, einer der reichsten Bauern, hat sich gnädigerweise bereit erklärt, zumindest das Holz des Dachstuhls zu "spenden".....

    LG

    8)

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    2 Mal editiert, zuletzt von Gast005 () aus folgendem Grund: korrektur; Bilder eingefügt

  • Sankt Stefan im Rosental, Bezirk Südoststeiermark, Steiermark


    Auch mein Bruder sendet mir Ostergrüße mit Nepomuks aus der Südoststeiermark. Einige, die bereits von Josef beschrieben wurden, wie dieser hier in der Kirche St. Georg in Klöch






    oder der wunderschöne Altar in Fehring





    Aber auch Neue sind dabei, wie dieser hier vor der Kirche von St. Stefan im Rosental:




    Fotos: Georg D.


    Johannes

  • Söchau, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, Steiermark


    Auch in Söchau hat mein Bruder einen weiteren Nepomuk gefunden. Ich glaube, jetzt hat ihn auch das Nepomukjagdfieber gepackt....




    Johannes

  • Schau, schau der Johannes56 hat steirische Wurzeln!?

    LG

    Nur bedingt. Die Mutter einer Schwägerin kommt aus Hartberg. Mein Bruder ist gerade mit seinem WoMo in der Steiermark unterwegs. Tagesausflüge sozusagen ;). Die Steiermark gehört zu unseren Lieblingsausflugszielen....


    Johannes

  • Donauwörth - OT Wörnitzstein - Nepomuk an der Wörnitzbrücke:


    Gestern hatten wir einen traumhaft schönen Ostersonntag. Da vorhersehbar war, daß u. a. das Allgäu an so einem Tag ein Hotspot des Tagestourismus sein würde, zog es uns für eine kleine Wanderung in die entgegengesetzte Richtung. Wir überquerten den Weisswurstäquator bei Donauwörth und unternahmen eine Wanderung von Wörnitzstein aus im sanften Wörnitztal.


    Die Definition dieses Äquators habe ich für all diejenigen, die ihn nicht kennen hier verlinkt.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fwurst%C3%A4quator


    Doch nun zum Nepomuk an der alten Wörnitzbrücke.


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    Die Brücke ist uralt. Nepomuk aus Beton und damit sicherlich relativ neu.


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    Egal wie ich ihn ablichte. Die niedrig stehende Sonne stört irgendwie immer.


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    Uns hat es hier in diesem Tal nördlich der Donau so gut gefallen, daß wir baldmöglichst wieder hierher kommen werden um eine Wanderung zu unternehmen. Meine Rechnung hier kaum auf Erholungssuchende zu treffen ist aufgegangen. Überrascht war ich, wie idyllisch und gepflegt die Dörfer und die Landschaft hier sind.


    Ein Bericht über diese Wanderung folgt demnächst.


    grüsse


    jürgen

  • Wien 1010, Innere Stadt, Michaelerkirche


    Ich bin immer wieder verblüfft, dass ich früher so unaufmerksam durch die Kirchen gegangen bin, und Nepomuks übersehen hatte, obwohl ich Ausschau nach ihnen hielt. Aber heute schaue ich anders und so bin ich bei meinem Abendspaziergang durch die Stadt auch noch einmal in die Michaelerkirche hineingegangen.



    Sowohl Waldi



    als auch ich



    hatten ein Gemälde in einem linken Seitenaltar übersehen. Auch in der Wikipedia-Liste fehlt dieser Eintrag.


    Heute fiel es mir sofort auf, auch wenn es sehr finster war, leuchteten die Sterne vom Nepomuk hervor.



    Mit Handy und eingeschalteter Lampe konnte ich dann noch diese Fotos anfertigen:




    Nepomuk schwebt auf Wolken. Neben ihm zwei Putti, einer hält das Kreuz, der andere die Märtyrerpalme, vor ihnen liegt ein Buch.



    Vor Nepomuk liegen sein Birett und Schlüssel. Auf dem unteren Teil des Gemäldes sieht man die Karlsbrücke in Prag.



    Die Kirchen in Wien bieten noch Überraschungen!


    Johannes


    Eine Anfrage bei der Pfarre ergab folgende Auskunft: Das Gemälde stammt von Johann Georg Schmidt, dem Wiener Schmidt aus 1723. Der Standort ist die Alexander Sauli Kapelle.

  • Nachtrag zu St. Stefan im Rosental, Südoststeiermark


    Mein Bruder hat noch Fotos bei Tageslicht nachgeliefert, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Hier sieht man auch die Kirche, wie sie vollständig von einer Mauer umgeben ist.





    Fotos: Georg D.


    Johannes

  • Seit Tagen komme ich schon nicht mehr nach, all die Nepomuks, die verspielten Putti , die Kirchen in ihren Umgebungen eingehend und genau zu studieren. Der Thread hat sich zu einem reichen " Bilderbuch" entwickelt, in dem man sich richtig verlieren kann.

    Das ging schon los bei dem wunderbaren Bericht #93 von Johannes über Dürnstein, dann die nachfolgenden entlang der Donau, die Nepomuks in Niederösterreich, die Beiträge aus dem Allgäu von Jürgen und auch die von einem erweiterten Freundes- bzw Liebhaberkreis unseres Themas.


    Ich möchte allen danken für all die Bilder und Beiträge , die unser Nepomukthema so reich und so einzigartig machen !!


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Genau solche Detailaufnahmen bewirken bei mir, dass ich inzwischen auch selbst viel genauer hinschaue als früher!

    **\'6


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Landkreis Landsberg am Lech - Eching am Ammersee - Brücke über die Windach:


    Ein etwas ungewöhnlicher Nepomuk steht in seiner Funktion als Brückenheiliger in Eching am Ammersee.


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    Fährt man über die Windachbrücke erkennt man rechts nur eine Säule aus Tuffstein.


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    Und doch handelt es sich um das Relief eines Nepomuk der aus dem Stein gemeißelt wurde.


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    der klassische Brückenheilige


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    Ganz so jung ist er auch nicht mehr wie die Jahreszahl 1964 unten zeigt.


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    Die Brücke ist auf jeden Fall jünger als Nepomuk. Der hält sicherlich auch die aktuelle Brücke noch ein paar Generationen aus. Das Blechdach schützt ihn zudem vor der Witterung.


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    Der Tuffstein ist übrigens ein einheimischer Baustoff, der heute noch in einem Steinbruch bei Weilheim abgebaut wird.


    grüsse


    jürgen

  • Ich finde, das ist ein schöner zeitgemäßer Nepomuk aus lokalem Material, da hat sich jemand etwas dabei gedacht!


    Johannes

  • Auersthal, Bezirk Gänserndorf, Weinviertel, Niederösterreich


    Heute habe ich wegen eines Kreisverkehrs, den ein Bekannter von mir gestaltet hat, nach Auersthal gefahren. Am Weg dorthin kam ich an der Kirche vorbei, da kann ich natürlich nicht vorbeifahren.



    Die Kirche war mit einem Gitter verschlossen, aber der Herr Pfarrer nicht weit. Von einem Nepomuk in seiner Kirche wußte er nichts, ist sie doch prominent geprägt vom hl. Nikolaus. Aber er lieh mir den Schlüssel und so konnte ich mich in Ruhe umsehen.



    Vorne, rechts vom Altar, fand ich ihn dann auch.



    Nun ist er auch dem Herrn Pfarrer aus Polen bekannt...


    Johannes

  • Landkreis Aichach Friedberg - Affing - Nepomukkapelle:


    Ich habe den sonnigen warmen Tag heute für eine Motorradtour genutzt um Nepomuks abzulichten, die bei mir nicht gerade ums Eck zu finden sind. Einer steht in der Nepomukkapelle am Ortsrand von Affing. Das liegt nordöstlich von Augsburg.














    Die bandagierte Hand des Heiligen war für mich heute ein böses Omen. Dazu jedoch demnächst mehr.


    grüsse


    jürgen

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