(10) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 10

  • Kledering, KG von Schwechat, Bezirk Bruck an der Leitha, Niederösterreich


    Auf dem Weg von Unterlaa nach Schwechat kam ich durch Kledering, wo bei der Bushaltestelle Kledering Kirche dieser Nepomuk auf mich wartete:






    Hierher muss ich nochmals zur Kirschblüte kommen.....


    Johannes

  • Schwechat, Bezirk Bruck an der Leitha, Niederösterreich


    Zwei weitere Nepomuks.


    In Schwechat hatte ich schon drei Nepomuks beschrieben.



    und hier



    Auf dem Weg zu der Kirche, die heute auch im Fokus stand, kam ich beim Friedhof vorbei. Ab und zu steht ja auch ein Nepomuk beim Friedhof, dachte ich und schaute hinein.



    Links im Bild sieht man das Dreher Mausoleum der Bierdynastie Dreher, rechts die Friedhofskapelle. Tatsächlich steht ein Nepomuk vor der Friedhofskapelle:







    Danach ging es weiter zur የኢትዮጵያ ኦርቶዶክስ ተዋሕዶ ቤተ ክርስትያን, der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche, der Kleinschwechater Kirche, die früher eine römisch-katholische Kirche war.




    Sie steht nur zu Gottesdiensten an Sonntagen offen, das Fotografieren musste sehr diskret durchgeführt werden, so kam ich nicht ganz nahe an das Bild heran:



    Dennoch ist hier Nepomuk, ähnlich wie auf dem Gemälde in Unterlaa zu sehen und auch Prag mit der Brücke kann man erahnen.




    Das war es von meinem morgendlichen Sonntagsausflug.


    Johannes

  • hallo Johannes,


    ein Nepomuk in einer orthodoxen Kirche? Das ist mir ja ganz neu. Die orthodoxen Christen haben doch ihre eigenen Heiligen. Nur manche sind meines Wissens die selben wie die der katholischen Christen. Das sind wohl die aus dem alten und neuen Testament, auch wenn ich mich in der Kirchengeschichte nicht so recht auskenne.


    Ist dieser Nepomuk in der Kirche noch ein Überbleibsel aus der katholischen Zeit dieses Gotteshauses?


    grüsse


    jürgen

  • Ist dieser Nepomuk in der Kirche noch ein Überbleibsel aus der katholischen Zeit dieses Gotteshauses?

    Ja, so ist es. Es werden zunehmend nicht benötigte Katholische Kirchen an andere Glaubensgemeinschaften verkauft oder vermietet. Diese Gemeinschaft hat mit dem Bild vom Nepomuk kein Problem. Vermutlich ist ihnen auch gar nicht bekannt, um wen es sich hier handelt.


    Johannes

  • Sooß, Bezirk Baden, Niederösterreich


    Ein kleiner Spaziergang nach der Arbeit durch die Weinberge südlich von Wien tut in diesen Zeiten gut und macht den Kopf frei. Die Natur ist ob der herrschenden Kälte derzeit noch sehr eingebremst, so war das Ziel wieder einmal eine kleine Kirche. St. Anna in Sooß:




    Diese spätgotische Chorturmkirche steht innerhalb eines Friedhofs, hier befindet sich auch der Cholerafriedhof für die 1831 bei einer schweren Epidemie Verstorbenen. Die Kirche lässt ob ihres Alters jetzt nicht unbedingt einen hl. Nepomuk erwarten. Aber hineinschauen lohnt immer, dachte ich mir, da die Kirche gerade wegen eines Begräbnisses offen stand. Oft wurden ja in der Barockzeit Figuren diverser Heiligen aufgestellt.



    Welche üppig-barocke Überraschung bot sich hier in dieser kleinen, alten Kirche!



    Rechts der Schmerzensmann, links der hl. Nepomuk unter einem Baldachin. Da kam ich aus dem Staunen und Schauen nicht heraus.





    In der erlebnisarmen Corona-Zeit sind solche Mikroreisen in eine andere Zeit für mich immer ein Highlight!


    Johannes

  • In der erlebnisarmen Corona-Zeit sind solche Mikroreisen in eine andere Zeit für mich immer ein Highlight!

    Danke, dass Du das mit uns teilst!

    Diese Kirche sieht von außen so unscheinbar aus. Aber innen ! Ich kann Dein Staunen so gut nachempfinden.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Landkreis Augsburg - Mittelneufnach - Anwesen Schwabmünchner Str. 11:


    Nachdem wir gestern im südlichen Neufnachtal bis Mittelneufnach gewandert sind war heute der Abschnitt von Mittelneufnach bis Reinhardshofen dran.


    Obwohl ich sicherlich schon dutzende male diese Straße entlang gefahren bin, habe ich an einem leerstehenden Bauernhaus heute das erste Mal diesen ramponierten Nepomuk gesehen.


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    Völlig untypisch ist ein Nepomuk am Hauseck eines gewöhnlichen Bauernhauses. Der Bach Neufnach und sein Kanal führen auch nicht hier vorbei.


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    Ich habe ehrlich gesagt keine Erklärung für den Standort dieses Nepomuks.


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    Und doch steht er wohl seit einer Ewigkeit in seiner Nische.


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    Der Siedlungsdruck macht sicherlich auch nicht vor Mittelneufnach halt. Es wird der Tag kommen, da wird der alte Hof verkauft und es wird wohl ein Mehrfamilienhaus hier gebaut. Warten wir ab, ob ich das noch erlebe und was dann aus diesem einsamen Nepomuk wird.


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    Wir sind heute mit Enkel Alex von Mittelneufnach im Tal weiter nach Norden bis Reichertshofen gewandert. Von dort beziehen wir übrigens von "Staudenwasser" unser Trinkwasser von bester Qualität.


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    Der Bahnhof der Staudenbahn wird nur noch bei den Sonderfahrten im Sommer angefahren. Ansonsten ist der Zugverkehr hier eingestellt.


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    Nur deshalb kann man es wagen, etwa 2,5 Kilometer auf den Gleisen zurück zu laufen.


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    Den beiden "Streckengehern" hat es jedenfalls gefallen.


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    Der Dienstraum des Bahnhofsvorstehers in Mittelneufnach ist wohl nach dem Einstellen des Bahnbetriebs auch nur oberflächlich aufgeräumt worden.


    grüsse


    jürgen

  • Bruckmühl - Mittenkirchen , Landkreis Rosenheim

    Sankt Nikolaus


    Mein Wohnort, der Markt Brückmühl, besteht aus 45 Teilorten, verteilt auf 50 Quadratkilometer.

    Ich gestehe, dass ich die 45 Namen nicht alle aufzählen kann und auch nicht schon überall war.

    In vielen Ortsteilen gibt es KIrchen, große und kleine, viele kleine Kirchlein und Kapellen, die oft zu einem Bauernhof gehören. Ich habe schon eltiche angeschaut, oft sind sie geschlossen, nur selten habe ich einen Nepomuk gefunden,.


    Hier spielt der Nepomuk keine große Rolle. Es sind eher der Leonhard, der Viehpatron und der Korbinian, denen Aufmerksamkeit gewidmet wird.


    Heute bin ich auf dem Weg zu einer kleinen Wanderung durch unseren Nachbarort, das kleine Dorf Brückmühl- Mittenkirchen (Ldkr Rosenheim ) mit dem hübschen altrosafarbenen Kirchlein Sankt Nikolaus gefahren. Ich hatte heute Glück, dass die Kirchentür offen war.


    Ob ich einen Nepomuk finden würde, wusste ich nicht,


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    Ich schaute mich um


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    Eine Kirche mit solch hübschen rosafarbenen Herzen an der Decke habe ich noch nie gesehehn.


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    Wo könnte ein Nepomuk sein ??


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    In einer Ecke am rechten Seitenaltar entdeckte ich ihn.


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    Typisch gekleidet, aber ohne Sterne, ohne Putti.

    Aber er ist es,

    die Inschrift unten bestätigt es.


    Er scheint hier so unwichtig zu sein, dass er in der ausgehängten kurzen Kirchenbschreibung nicht erwähnt wird.


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    Elke

  • Danke, Elke, ich bin mit dir durch die Kirche gegangen und auf dem ersten Bild schaute ich mich um, ganz rechts war mir sogleich verdächtig erschienen. Dann gingen wir näher, ja, der Strahlenkranz, das Kreuz, das Birett, der Bart, und die Mozetta mit den Fehschweifchen...und dann noch die Beschriftung.


    Genauso nähere ich mich in diesen Kirchen auch dem hl. Nepomuk. Schöne Kirche mit schönem Nepomuk! Wenn ich einen Nepomuk von der Ferne erspähe, sehe ich mir zuerst alles andere in der Kirche an, und zum Schluss dann den Nepomuk. So viele Orte gibt es in deiner Gegend mit so vielen schönen Kirchen. Da geht noch mehr!


    Einmal möchte ich wirklich mit dir so eine Kirche erforschen!


    LG


    Johannes

  • So, ich habe auch mal wieder einen Nepomuk ausfindig gemacht.

    Ich hatte heute eine Fahrt ins Taubertal zu absolvieren - trotz Sauwetter!

    In der Zeit, in der mein Fahrgast beim Facharzt war, suchte ich nach Nepomuks.

    Im Taubertal gibt es noch viele alte Brücken, und manche werden von einem Nepomuk bewacht.


    In Hochhausen, OT von Tauberbischofsheim, Main-Tauber-Kreis, Bezirk Stuttgart, sollten mehrere Nepomuks zu finden sein.


    Die historische Tauberbrücke zwischen Hochhausen und Werbach datiert man auf Anfang des 18. Jh.


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    1733 wurde sie durch ein Hochwasser stark beschädigt und wieder aufgebaut.

    Möglicherweise war dies der Anlass um auf der Brücke einen Brückenheiligen, unseren Nepomuk aufzustellen.


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    Laut Gravur im Sockel wurde die Nepomukstatue 1765 "aufgerichtet".


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    Das muss man beim Wiederaufbau der Brücke berücksichtigt haben, denn er steht - geschützt vor dem Verkehr - in einer Nische dieser schmalen Brücke, die nur einspurig befahrbar ist, aber immer noch dem normalen Verkehr dient.

    Entweder hatte man Zweifel an der Tragfähigkeit der Brücke, oder man befürchtete Unfälle zwischen Kutschen und Fußgängern.

    Der sogenannte "Verbotsstein" steht als eine Art steinernes "Verkehrsschild" an der Tauberbrücke zwischen Hochhausen und Werbach.


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    Inschrift: "Das Nebeneinandergehen ist bei 3 Mark Strafe verboten."


    Der Nepomuk hat nicht nur den Verkehr gut überstanden, sondern ist auch erfolgreich den Kugeln ausgewichen die ihm 1866 um die Ohren pfiffen.

    Die Brücke war Schauplatz des Gefechts bei Hochhausen/Werbach während des Deutsch-Deutschen Krieges im Rahmen des Mainfeldzugs am 24. Juli 1866.

    Obwohl die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 die Niederlage der österreichischen Armee im deutsch-deutschen Krieg besiegelt hatte, kämpften im hessisch-bayrisch-badischen Raum die Truppen weiter.

    Die badische Divisin die im Verbund mit hessischen und württembergischen Truppen Teil der Bayrischen Armee, die wiederum Teil der Deutschen Bundesarmee war, wurde von der preußischen Mainarmee aus Hochhausen vertrieben und flüchtete über diese schmale Brücke nach Werbach.

    Auf dem Friedhof erinnert das Oldenburgerdenkmal an die Gefallenen der Deutschen Bundesarmee.


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    In der Friedhofskapelle soll ein Nepomuk, und bei den 14 Nothelfern auch ein Christophorus zu finden sein.

    Leider war die Kapelle verschlossen. Ich konnte nur eine Aufnahme durch ein schmutziges Fenster machen.


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    Rechts vom Altar kann man neben dem Fenster die 14 Nothelfer erahnen.

    Der Nepomuk hängt leider über dem Fenster durch das ich fotografiert habe. Schade!


    Aber ich habe doch noch einen Nepomuk in Hochhausen gefunden.

    In der Nähe der Kirche steht in der Schulzengasse dieser Nepomuk.


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    Ausser der Jahreszahl 1741 kann ich die Kürzel der Inschrift leider nicht deuten.


    Zum Schluss: Wundert Euch nicht über die farbigen Bäume auf manchen Bildern! Ich war im Herbst schon mal vor Ort.

    Damals habe ich aber nicht das gewusst, was ich bei der Recherche über diese Nepomuks herausgefunden habe.

    Ich wusste, dass ich noch mal in die Gegend komme und habe mir das Zeigen aufgehoben.

    Leider hat es heute so gestürmt, dass ich kaum Bilder ohne Wassertropfen auf der Linse machen konnte.



    Liebe Grüße von waldi :174

  • Wieder ein schöner Bericht rund um bestimmte Nepomuks :thumbup: , wieder einmal der Beweis, dass man mehr sieht, wenn man mehr weiss!

    Danke


    Gruss aus dem ( noch ) privilegierten OBB, heute ohne Sturm , ohne Regen, 14 Grad und Föhn.

    Aber Ihr werdet uns das S..wetter aus Franken schon noch schicken ;)


    Elke

  • Lieber Waldi!


    Danke für diese sorgfältige Recherche rund um diese zwei klassischen Nepomuks. Wiederkommen, nachrecherchieren, die genauen zeitlichen Zusammenhänge erforschen, das macht die Geschichte rund um den hl. Nepomuk so interessant.


    "Das Nebeneinandergehen ist bei 3 Mark Strafe verboten."

    Und, schon damals hieß es Abstandhalten :thumbsup:


    Johannes

  • Wien 1180, Währing, Peter-Jordan-Straße


    Ein versteckter Nepomuk, Begegnung der dritten Art, der Kreis schließt sich


    Am Freitag staunte ich nicht schlecht, als ich auf Willhaben, einer Plattform für private Verkäufe, diesen Nepomuk fand:


    https://www.willhaben.at/iad/k…dstein-18-jhdt-453231406/


    Entgegen Kenntnis vieler Quellen aus Internet, Büchern und Publikationen über Nepomuks in Wien, war mir dieser Nepomuk völlig unbekannt.


    Ich schrieb den Rechtsanwalt, der dieses Artefakt zum Kauf anbietet, sofort an und er meldete sich auch umgehend. Kaufinteresse hatte ich keines - aber besichtigen und dokumentieren wollte ich diesen Nepomuk, bevor er verkauft wird und wieder im Untergrund verschwindet!


    Wir vereinbarten einen Termin für gestern. Die Villa des verstorbenen Vaters wurde verkauft und der hl. Nepomuk muss einen neuen Platz finden.



    Durch die Villa gelangt man in den dahinter liegenden Garten.



    Hier kommt man auf einen mystisch anmutenden Platz. Man blickt unerwartet in eine fast ländliche Ferne, zentral steht der hl. Johannes v. Nepomuk vor einem kleinen Teich auf einem Brunnensockel mit Löwen. Links und rechts stehen hochgewachsene, alte Föhren. Es ist eine klassische Anordnung des Heiligen zwischen zwei Bäumen, wie wir sie von vielen Standorten kennen.



    Der Besitzer diese Staue erzählte mir, dass sein Vater diesen Nepomuk einer Wohngemeinschaft in der Hörlgasse im 9. Bezirk abgekauft hatte und in seinem Garten aufstellen ließ.




    Ich erzählte, wie ich zum hl. Nepomuk kam und dass unser Sohn mit Seiltechnik solche Bäume - deutend auf die beiden Föhren - als Baumpfleger schnitt, als 2017 dieser Unfall geschah, nach dem ich dem hl. Nepomuk zum ersten Mal begegnete:



    Ich durfte noch ein paar Aufnahmen machen




    und als meine Frau und ich das Haus verließen, standen zwei Baumpfleger mit Seilen und Gerätschaft vor der Villa. Ein Schaudern durchlief mich. Einen von ihnen erkannten wir sofort, es stand hier vor uns ein Freund von unserem Sohn, der bei der selben Firma arbeitet, wo unser Sohn gearbeitet hatte. Sie waren gekommen, um die zwei Föhren in Form zu schneiden.


    Auch er war völlig verblüfft, uns aus dieser Villa kommend zu sehen. Es gibt hunderte Baumpfleger in Wien und just er hatte über Kontakte den Auftrag vom Besitzer des hl. Nepomuk erhalten. Nepomuk führte uns an dieser Stelle völlig unerwartet zusammen.


    Meine Frau meinte nur: „Wien ist ein Dorf“ und ich dachte mir: „so schließt sich wieder einmal der Kreis“.


    Ich hoffe, dass dieser Nepomuk einen neuen, würdigen Platz findet.


    Johannes

  • Nepomuk führte uns an dieser Stelle völlig unerwartet zusammen.

    Es ist schon fantastisch was dieser alte Mann - immerhin schon 671 Jahre - noch vollbringt!

    Er hat ja auch hier Freundschaften entstehen lassen.


    Ich würde mir wünschen, dass sich für das Haus ein Käufer mit Herz für Nepomuk findet.

    Der Platz zwischen den Föhren ist doch genial. Er sollte stehen bleiben dürfen.


    Und, schon damals hieß es Abstandhalten :thumbsup:

    Damals noch ohne Mundschutz! ;)

    Aber es gibt in der Ecke noch mehr von diesen Steinen.

    Vermutlich mache ich demnächst mal eine Tagestour in das Taubertal - nur für Nepomuk und das Drumherum.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • In Beitrag 53 hatte ich über Hochhausen und die Nepomukstatue auf der Brücke über die Tauber zwischen Hochhausen und Werbach berichtet.

    Dabei fuhr ich auch durch Werbach, Main-Tauber-Kreis, Bezirk Stuttgart und kam an der Brücke über den Welzbach vorbei.

    Da steht auch ein Nepomuk.


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    Warum erscheint der nicht in der Liste der Kulturdenkmäler von Werbach? Seltsam!


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    Alt genug dafür wäre er doch.


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    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

    Einmal editiert, zuletzt von waldi () aus folgendem Grund: Korrektur

  • Ein versteckter Nepomuk, Begegnung der dritten Art, der Kreis schließt sich

    Lieber Johannes,


    danke für den interessanten und berührenden Bericht!!! Eine schöne Geschichte, denke ich wirklich!!!

    Du bist überdies tatsächlich wie ein Detektiv jedem Nepomuk auf der Spur - sogar in "will haben"....


    Und dann der Termin mit dem Verkäufer der alten Villa mitten in Wien, wo es aussieht, als wäre man im "weiten Land", nicht in der Großstadt, wenn auch eher am Stadtrand.


    Sehr spannend, es hat mich sehr berührt und mir große Freude gemacht, Deinen Text zu lesen!


    Herzlichen Gruß!

    Susanne


    PS: Wie Waldi denke ich, die Nepomuk-Statue passt so gut in diesen Rahmen, hier ist ein guter Platz.

    Wie aber sicher wohlhabende Käufer einer solchen Villa darüber denken, ist dahingestellt.

  • Kein noch so phantasievoller Schriftsteller hätte sich solch eine Geschichte ausdenken können!!

    So gut und so spannend erzählt .

    Da folgt eine Überraschung der anderen und irgendwie passt alles !


    Eine Nepomukstatue auf einer Onlineplattform ....

    Du findest sie....

    Schon das ist erstaunlich.

    Und auch fast vor der Haustür.

    Ein Verkäufer, der sich Zeit nimmt und der auch einem Nicht- Kaufinteressenten erlaubt , die Statue zu sehen und der etwas über sie erzählt!

    Bilddokumente können gemacht werden.

    Und dann noch die Begegnung mit den Freunden Deines Sohnes, dessen Unfall der Beginn Deiner Nepomukleidenschaft ist .

    Das sind doch keine Zufälle !!


    "Will haben " , JA !!

    Hätte ich einen großen Garten mit alten Bäumen . so würde ich mir ernsthaft überlegen, ob ich den Nepomuk haben wollte.


    Ich hoffe sehr, dass diese schöne Statue einen würdigen Platz findet !


    Danke für diese schöne Geschichte. Johannes56 !



    Liebe Grüße,

    Elke

  • Siegenfeld, KG von der Gemeinde Heiligenkreuz, Bezirk Baden, Niederösterreich


    Die Cholerakapelle im Helenental


    In #46 bin ich in Sooß mit dem Thema Cholera-Epidemie durch den Cholerafriedhof in Berührung gekommen. In Wahrheit handelte es sich 1930/31 bereits um die zweite Pandemie. Begonnen hatte es mit begrenzten Epidemien am indischen Subkontinent, 1817-1824 verbreitete sich die Cholera das erste Mal pandemisch. Obwohl John Snow 1849 in England die Bakterien im Trinkwasser ausfindig machen konnte, dauerte es bis 1855 bis man ihm anhand neuer Verbreitungsstudien im Zusammenhang mit der Trinkwasserversorgung seine Erkenntnisse glaubte und erst 1884 gelang Robert Koch die Isolation des Vibrio cholerae. Das für die Krankheit auslösende Toxin wurde erst 1959 entdeckt. Bis 1923 gab es sechs Pandemien, heute befinden wir uns in der 7. Pandemie, die seit 1961 immer noch in vielen Ländern grassiert.


    Warum ich das erzähle? Weil mich die Geschichte der Cholera ins Helenental geführt hat. Dort befindet sich der Landgasthof zur Cholerakapelle.



    Links neben dem derzeit Corona-Pandemie-bedingt geschlossenen Gasthof führt der Weg hinauf zur Cholerakapelle. Diese war, wie befürchtet, geschlossen.




    Ich konnte nur auf die verschlossene Türe blicken und den hl. Nepomuk auf dem Glasfenster undeutlich wahrnehmen.



    Aber ihr kennt mich ja. Der Schlüssel musste her! Also stand ich einen Tag später mit dem heiligen Schlüsselbund erneut mit Spannung vor der Cholerakapelle.




    Die Kapelle wurde von Carl und Elisabeth Boldrini gestiftet, da sie der Cholera 1830/31 entkommen waren und 1832 wurde die Kapelle dann erbaut.


    Die beiden Glasfenster im Kapellenraum stellen die Schutzpatrone der Boldrinis dar:


    Links die hl. Elisabeth von Thüringen, rechts der hl. Karl Borromäus



    Der Altar ist mit der Gnadenstatue der Muttergottes, dem Typus Maria Hilf, ausgestattet.



    Die Kapelle wurde zu einem beliebten Wallfahrtsort, man baute auch einen Steg über die Schwechat, welche das Helenental durchfließt, um den Wallfahrern einen nahen Weg über die Schwechat zu ermöglichen. Bald wurde sie zu klein und 1847 erweitert, 1892 kamen die Deckenmalerei und die Glasfenster bei der Eingangstüre hinzu.



    Hier die Tafeln im Vorraum, die, schlecht lesbar, etwas über die Stiftung und Renovierung erzählen.




    Steht man im Vorraum der Kirche und blickt auf die geschlossenen Türen, sieht man die beiden wunderschönen Glasfenster, die aber leider von einem Gitter und insbesondere einer mittleren Eisenstange stark beeinträchtigt sind.



    Links ist der zu dieser Zeit sehr beliebte hl. Peregrinus dargestellt, Heiliger aller Fußleiden, Rheuma, Gicht, Pest und heute auch der AIDS-Kranken.



    Rechts ist der in dieser Zeit nicht minder beliebte hl. Johannes von Nepomuk vor der Prager Kulisse dargestellt. Ich habe ihn wegen der störenden Eisenstange in Teilen und in verschiedenen Belichtungen fotografiert und zum Schluss am Computer wieder zusammengefügt, damit ihr einen Eindruck des gesamten Glasbildes hier mitnehmen könnt:







    Wer sich diese sehr schöne Kapelle einmal selbst ansehen möchte, kann sich mit dem überaus hilfreichen Besitzer des Landgasthofes zur Cholerakapelle in Verbindung setzten, er hilft auch in Pandemiezeiten! Danke vielmals!


    Johannes

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