Bei einer Zwischenübernachtung in Reinfeld haben wir vor wenigen Wochen das Hinweisschild für Radler gesehen: „Lübeck 15 km“. Anlass genung, einen weiteren Urlaubstag anzuhängen, um die zum UNESCO-Welterbe gehörende mittelalterliche Altstadt der Hansestadt zu besuchen.
Das Wahrzeichen der Stadt ist nach wie vor das Holstentor (obwohl es seit Einführung des Euro nicht mehr auf dem Fuffi abgebildet ist ;-)).
In den Salzspeichern lagerte ursprünglich das aus Lüneburg angelieferte Salz, das zur Konservierung für den gefangenen Fisch benötigt wurde. Heute beherbergen sie einen „Klamottenladen“.
Durch enge Sträßchen geht es zur Petrikirche. Sie wird heute nicht mehr für Gottesdienste genutzt, stattdessen finden hier Kunstausstellungen sowie kulturelle und religiöse Veranstaltungen statt.
Aber auch der Turm ist zu besteigen …
… von dem man einen wunderbaren Blick auf die „Stadt der Sieben Türme“ hat. Ich gestehe: Nicht ich habe den Turm erklommen, sondern meine sportlichere Hälfte hat die Verantwortung für die Fotos übernommen.
Blick zum Lübecker Dom, der im Jahr 1247 geweiht wurde.
Die Marienkirche, die „Mutterkirche norddeutscher Backsteingotik“.
In der Straße „Große Petersgrube“ finden sich alle in Lübeck vertretenen Baustile wieder: Klassizismus, Gotik, Barock, Spätbarock und Renaissance. (Das Rätsel 1609 > Baustile ist noch nicht gelöst ;-))
Im Innern des Doms habe ich weitgehend auf das Fotografieren verzichtet, da ich nur „meine Kleine“ dabei hatte, die sich mit schlechten Lichtverhältnissen eigentlich sehr schwer tut. Ist aber doch ganz gut gelungen.
Das Stiften gehört schon seit dem Mittelalter zur Tradition Lübecks. Die reichen Kaufleute wollten sich wohl so ihr Seelenheil sichern.
So hat der aus Westfalen stammende Johann Füchting im 17. Jh. für die Entstehung des Füchtingshofs gesorgt, der Witwen von Kaufleuten und Schiffern mietfrei Wohnraum bot. Hinter diesem Gebäude „versteckt“ sich die denkmalgeschützte frühbarocke Wohnanlage.
Lübeck ist bekannt durch seine über 100 Höfe und Gänge, die aus Platzmangel für die ärmsten Bewohner in den Höfen der Stadthäuser errichtet wurden.
Hier ein Blick in den Glandorps Hof, der heute älteren Menschen mitten in der historischen Altstadt Lübecks einen idyllischen Wohnsitz bietet. Nicht im Bild ist der daneben liegende Glandorps Gang. Hier lebten einst in den 13 Gangbuden unbemittelte Witwen auf nur je 16 Quadratmetern Grundfläche.
Alleine ein Streifzug durch die Gänge und Höfe würde einen erneuten Besuch Lübecks rechtfertigen. So hat mir unser Ältester von seinen Geocaching-Aktionen in Lübeck berichtet. Ich hätte ihn vorher fragen sollen, aber der Besuch Lübecks war ja vorher nicht geplant.
Das Heiligen-Geist-Hospital wurde im Jahr 1286 erbaut und ist heute wohl die älteste bestehende Sozialeinrichtung der Welt. Es gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Stadt.
In der gegenüber liegenden Jakobikirche, die im Jahre 1334 als Kirche der Seefahrer und Fischer geweiht wurde …
… habe ich entdeckt, woher das Wort „Armleuchter“ stammt.
Das Burgkloster beherbergt seit dem vergangenen Jahr das Europäische Hansemuseum.
Das Burgtor war eines der vier Tore der Stadtbefestigung.
Der Museumshafen bietet mit seinen 17 Traditionsseglern sicherlich ein lohnendes Ziel für Freizeitkapitäne.
Zitat„Meine Kindheit war gehegt und glücklich. Mit vier Geschwistern wuchs ich auf in einem eleganten Stadthaus, das mein Vater sich und den Seinen erbaut hatte, und erfreute mich eines zweiten Heimes, in dem alten Familienhaus aus dem 18. Jahrhundert, mit dem Spruche Dominus providebit am Rokoko-Giebel, welches meine Großmutter väterlicherseits allein bewohnte und das heute als das ‚Buddenbrook-Haus' einen Gegenstand der Fremdenneugier bildet."
So entsteht das Haus in den Erinnerungen Thomas Manns Jahrhundertwerk „Buddenbrooks“. Hier wird in einer Dauerausstellung der Roman für Literaturfreunde erlebbar.
Zwei offensichtlich streitbare Damen bewachen die Buddenbrooks, was der Lübecker Kaufmannsfamilie letztendlich aber wohl nichts genutzt hat.
Zu guter Letzt noch etwas für Naschkatzen. Am historischen Rathause befindet sich das Niederegger-Arkadencafé ...
… und dahinter das weltberühmte Café Niederegger mit seinem Marzipan-Salon. (wir hatten aber keinen Hunger - nein - es war uns einfach zu voll ;-))
Genüsslich in Gedanken eine Marzipan-Nusstorte genießend, grüßen
Irmgard und Klaus
PS: Und wem das noch nicht genug Lübeck ist, hier ein schönes Filmchen aus dem Netz.
httpss://www.youtube.com/watch?v=Ru2v-RW_gBU