In den Katakomben von Klatovy (Klattau)

  • Wir haben wieder einmal einen Ausflug nach Tschechien gemacht und sind in den Katakomben von Klatovy gelandet.


    Im Eingangsbereich geht es ganz harmlos mit alten Büchern los.



    Und das ist eine liegende Jesusstatue



    Dann trafen wir auf Agnes



    Sie wurde rekonstruiert und hat vermutlich mal so ausgesehen



    Ein bißchen Information




    Durch schmale Gänge ging es durch die Unterwelt








    Ein bißchen gruselig war es schon,vor allem als mein Mann schon vor ging und ich plötzlich alleine im dusteren Gewölbe stand. \\6



    Aber es war ein sehr interessanter Besuch und wir sind ja wieder heil rausgekommen.

    Viele Grüße
    Helga


    Das Heilmittel für alles ist Salzwasser: Schweiß, Tränen oder das Meer.
    Karen Blixen

  • Ob ich da reingegangen wäre?
    Wusstest Du, was da auf Dich zukommt?
    Ich finde es makaber...
    aber ich verstehe immer noch nicht, wie die Körper in diesem Lüftungssstem in kürzester Zeit so ausgetrocknet sind.
    Oder verstehe ich es falsch - sind sie dort nur abgelegt worden?


    Was waren das für Menschen, die heute noch ein solch deutliches Bild von sich geben?
    War es ein Privileg, so bestattet zu werden? Oder Zufall?
    Fragen über Fragen...


    Ein interessanter Beitrag, Helga!
    Danke!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Elke, so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
    Ich hab ja schon Mumien in Kirchen gesehen - viel Stoff und vielleicht ein Totenschädel, aber dass die Körper so guterhalten sind hab ich nicht erwartet.
    Im ersten Moment erschrickt man,aber dann haben mich doch die Menschen interressiert.
    Sie wurden nicht abgelegt.
    1676 bis 1783 wurden in den Krypten 200 Tote beigesetzt. Es waren Mitglieder des Jesuitenordens und Gläubiger, die den Aufbau der Kirche unterstützt haben - Adlige, Bürger und Soldaten.
    1784 hat Kaiser Josef II. die Beisetzung in den Krypten verboten.
    Während der Kirchendachreparatur in den 30. Jahren des 20. Jahrhunderts verschütteten Bauarbeiter die durch Pfeilergemäuer bis zum Dachsims steigenden Lüftungsschächte und -kanäle mit Bauschutt. Dadurch veränderte sich völlig das Milieu in den Krypten, und die überwiegende Mehrheit der Mumien zerfiel. Insgesamt 140 vernichtete Mumien wurden 1937 in einem Massengrab auf dem Friedhof des hl. Jakobs in Klattau bestattet. Ein Gedenkstein mit Anschrift bezeichnet nun diese Grabstätte.

    Viele Grüße
    Helga


    Das Heilmittel für alles ist Salzwasser: Schweiß, Tränen oder das Meer.
    Karen Blixen

  • Danke Helga!


    Ich denke, das war wichtig - ein Privileg ( post mortem, wenn man es so sehen will)

    Zitat

    1676 bis 1783 wurden in den Krypten 200 Tote beigesetzt. Es waren Mitglieder des Jesuitenordens und Gläubiger, die den Aufbau der Kirche unterstützt haben - Adlige, Bürger und Soldaten.


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Wie hat der Vize Bürgermeister von Klattau ausgesagt:


    " Auch wenn die Stadt über mehrere historische Sehenswürdigkeiten verfügt, sollen die Katakomben mit den Mumien Václav Chroust zufolge auch künftig das Touristenmagnet Nr. 1 sein."


    Ganz ehrlich, auch in Kenntnis deines wirklich interessanten Berichts, liebe Helga, würde ich da gar nicht vorbei sehen.


    Ein bisschen unwohlsein beschleicht mich doch , wenn ich die Aussage vom Vize so lese, dass man bei den makabren Bildern das Stadtsäckel auffüllen will.


    Na ja, wers mag.


    Unabhängig davon, könnte die Lösung des Fragenkatalogs von Elke ( #2 ) höchst bedeutungsvoll und aufschlussreich sein.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Helga, danke für diesen schaurigen Bericht.
    Sollte ich in die Nähe kommen werde ich
    auch diese Ausstellung besuchen.

  • Danke für diesen schaurig-schönen Bericht. Ich war vor sechs Jahren auch dort, allerdings gab's damals ein Photographierverbot.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Hallo Helga,


    ich bewundere deinen Mut. Dort hätte ich ausgesehen wie ein gerupftes Huhn.

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • :grin:Also, diese Reaktion hätte ich nicht von euch erwartet - dass ihr so ängstlich und schreckhaft seid. :wink:


    Natürlich war ich auch im ersten Moment leicht geschockt, aber dann haben mich diese Menschen interessiert und sie sahen nicht abstossend aus.
    Ich hab sie mir genau angesehen und hätte gerne gewusst wer sie waren. Bei einigen konnte man noch die originale Kleidung erkennen, einige hatten noch das Leder/Stoffbandvom letzten Aderlaß am Arm.
    Ich hab so lange geschaut dass es meinem Mann zu langweilig wurde und er weiterging. So ganz alleine wurde es mir dann doch ein wenig unheimlich-

    -nur ein wenig!

    Viele Grüße
    Helga


    Das Heilmittel für alles ist Salzwasser: Schweiß, Tränen oder das Meer.
    Karen Blixen

  • Zitat

    hätte gerne gewusst wer sie waren.


    Genau darauf zielte auch meine Fragen von #2
    Ich würde sie mir schon anschauen - und mir darüber Gedanken machen, wer sie waren ( Du hast ja bereits Antwort gegeben - natürlich nicht persönlich)


    Aber ich würde mir natürlich auch Gedanken machen, ob ich das für mich auch wollte ( das "Ausgestelltwerden" .....) Ich glaube : NEIN .


    Gruß,
    Elke

  • Ein sehr interessanter Bericht von dir, Helga.


    Wenn mich mein Weg einmal dorthin führen sollte, würde ich mir die Katakomben natürlich ansehen. Danke für die Informationen.

  • Hier gibts weitere Bilder von Klattau.



    und hier



    grüsse


    jürgen

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