Dieters Bericht über ein kleines Brot- Wein und Olivenölmuseum in Istrien
Galerija Konobon in Nova Vas
hat mich an unsere Erfahrungen mit der Olivenernte in Süddalmatien erinnert.
Es ist schon einige Jahre her- aber erst letztes Jahr konnten wir sehen, dass sich an der Arbeitsweise der kleinen Olivenbauern kaum etwas verändert hat. Olivenernte ist trotz kleiner Hilfgeräte immer noch anstrengende Handarbeit.
Da ich meinen Bericht auf einer Festplatte gespeichert hatte, konnte ich ihn heraussuchen und möchte ihn hier einfügen.
Teil 1
Die Olivenhaine auf der Insel Korcula
Wer auf der Insel Korcula nach Westen in Richtung Vela Luka fährt,wundert sich vielleicht über die vielen Steinmauern, die sich teilweise im Kiefernwald und in der Macchia befinden.
Es sind die Reste ehemaliger terrassenförmig angelegter Weinberge, die von Bäumen und Sträuchern überwuchert wurden.
Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren der Weinbau und der Handel mit Wein eine überragend wichtige Erwerbsquelle für die Bewohner der
Insel.
Alte Aufnahmen vom Hafen in Vela Luka zeigen das Verladen von Weinfässern in Schiffe und so manche Familie lebte von dem Einkommen der
Männer, die als Hafenarbeiter schwere Arbeit leisteten.
Um das Jahr 1918 wurde die Reblaus auf die Insel eingeschleppt. Man hatte damals keine Mittel, ihrer Herr zu werden und der Weinbau kam
innerhalb von 2 Jahren zum Erliegen. Armut breitete sich aus und sehr viele Familien wanderten aus, vor allem nach Australien und nach
Amerika.
Es dauerte eine Zeit, bis man entdeckte, dass Boden und Klima der Insel Korcula sich hervorragend für den Anbau von Oliven eignen.
Heute wird das Rekultivieren der alten Terrassen und das Anlegen von Olivenhainen staatlich subventioniert.
Neben dem Tourismus, der nur wenige Monate im Jahr ein Einkommen sichert, spielt die Produktion von Olivenöl auf der Insel Korcula eine bedeutende Rolle.
Dies gilt für alle Küstenregionen Kroatiens.
Masline (Oliven) sind so wichtig, dass sogar die Rückseite einer kroatischen Münze dieses Motiv trägt.
Zwei unterschiedliche 20 Lipamünzen von 2006 und 2007
Schon viele Jahre wollte ich bei der Olivenernte dabei sein und sehen, welche Arbeit dahinter steckt, bis das goldgrüne Olivenöl in der Flasche
ist.
2007 hatte ich zum ersten Mal dazu die Gelegenheit, es folgten dann noch 2 weitere Male.
Oliven blühen im Mai
Sie brauchen dann jeweils zur richtigen Zeit Sonne oder Regen und werden dann Ende Oktober reif. Die Ernte kann sich bis in den Dezember hinein, manchmal auch länger erstrecken.
Bei ausreichend Regen das ganze Jahr über sind die Früchte eher gelb und groß, bleibt der Regen aus, sind sie klein und von blauer oder violetter Farbe. Auf die Qualität des Öls hat dies keinen Einfluss, eher auf den Geschmack und auf die Erntemenge.
2007 war eher ein trockenes Jahr gewesen.
Qualität und Erntemenge werden von vielen Faktoren beeinflusst, vom Boden, vom Wetter und nicht zuletzt auch vom Befall mit Schädlingen. Im Westen der Insel Korcula, rund um Vela Luka gibt es tausende Olivenbäume, meistens auf relativ schmalen Terrassen, die teilweise nicht mit Fahrzeugen zugänglich sind.
Olivenhaine
Oft stehen noch Mandelbäume und Erdbeerbäume auf den Terrassen
Rechts ein Mandelbaum
Ein Erdbeerbaum, der im November reife, essbare Früchte trägt.
Früchte und Blüten am Erdbeerbaum
Die Feigenbäume zwischen den Olivenbäumen haben im November meistens schon ihre Blätter abgeworfen