Nachdem wir eine Woche die Füße still gehalten haben, entschlossen wir uns, mal wieder in unmittelbarer Umgebung unseres Wohnortes eine kleine Wanderung zu unternehmen.
Liebe Freunde haben uns vom "Grenzgänger" erzählt, einem Rundweg der über weite Strecken entlang des ehemaligen Grenzstreifens führt, dem Kolonnenweg, auf dem die Kübel Trabi der Grenztruppen ihre Runden drehten.
Der Rundwanderweg Grenzgänger gehört zum Naturpark Haßberge, trotzdem habe ich ihn bei Thüringen einsortiert, denn die meiste Zeit sind wir auf der "Ostseite", also in Thüringen gelaufen.
Es gibt verschiedene Einstiegspunkte, wir wählten den uns Nächsten, also Trappstadt.
Es gibt so eine Art Zubringer, bis der eigentliche Rundweg erreicht ist, dort trafen wir diese niedlichen Grabfeldbewohner.
Waren wohl auch nach den Ausgangsbeschränkungen gerade beim Frisör.
Dieses Feld ist noch in Bayern.
Aber dann hatten wir den Rundweg erreicht, das erkannten wir an den Betonplatten, auf denen zu DDR-Zeiten Patrouille gefahren wurde.
Schautafeln weisen darauf hin, dass wir den Weg besser nicht verlassen sollen, eventuell wurden Minen bei der Räumung nicht gefunden.
Gleichzeitig ist aber der ehemalige Grenzstreifen ein Refugium für seltene Pflanzen und Tiere. Im Hintergrund der Große Gleichberg, davor Römhild.
Nein, die sind nicht selten, aber viele Menschen kommen wohl nicht vorbei, wir wurden jedenfalls neugierig beäugt.
Weiter gings auf den Spanshügel, hier machten wir ertmal Rast, zwischen den Pfeilern eines ehemaligen Wachturms, etwas makaber.
Und genossen die phänomenale Aussicht.
Plötzlich schwirrte und summte es, eine Drohne? Ein Kolibri - kann nicht sein. Es war ein riesiger Hirschkäfer, leider gibt es kein Bilddokument, bis ich meine Kamera soweit hatte, war er auf und davon. Trotzdem, die Schautafel hatte recht, seltene Tiere gibt es hier.
Beim Abstieg vom Spanshügel bot sich uns ein schöner Anblick: Die Veste Heldburg, im Vordergrund fast reife Weißenfelder.
Wir näherten uns einer weiteren Schautafel, auf der die Grenzsperranlagen erklärt wurden. Einfach menschenverachtend, was da ausgeklügelt wurde. Jetzt zum Glück Geschichte.
Ein Stück Grenzzaun steht auch noch, alles sehr anschaulich.
Dann gehts weiter, Hügel rauf....
....Hügel runter und die Sonne brennt, ganz schön anstrengend.
Gar nicht so einfach, auf diesem Weg zu laufen, die Spuren sind jetzt wie sehr grobe Betongitter, tritt man unglücklich in eins der Löcher, tut's weh.
Aber da kommt schon Gompertshausen ins Blickfeld, eingebettet in ein riesige Mohnblumenfeld, wunderschön.
Wir passieren das Gedenkkreuz und den Gedenkstein und bewegen uns langsam wieder Richtung Trappstadt.
Noch ca. 2 km und wir sind in wieder in Trappstadt, allerdings auf der anderen Ortsseite. Ein ehemaliger Einwohner mit zweifelhaftem Ruf empfängt uns.
Durch's Brückenhaus mit Nepomuk...
schoener-reisen.at/easymedia/image/38035/
.....dann noch ein Abstecher zum Schloss.
Puh, jetzt sind wir aber geschafft. Heute haben wir hautnah ein Stück deutsche Geschichte erlebt. Und die Natur und das Wetter haben sich von ihrer besten Seite präsentiert.
Fazit: Ein sehr gelungener Wandertag und mit 12 km gerade richtig für uns.
Viele Grüße Evelin