Liebe Alle!
Ich denke, dass bald die "Eichkogel-Saison" beginnen wird, heuer wohl früher als in den letzten Jahren: jenes Sprießen und Blühen auf diesem besonderen Hügel nahe Wiens - mit ganz besonderer Vegetation.
Ich werde noch öfter den link zu Johannes' wunderbarer Eichkogel-Vegetations-Beschreibung von 2018 einfügen, tue es hiermit schon einmal:
Zwei spezielle Vertreter dieser Region sind zwei ziemlich regionale Vertreter der Küchenschellen, auch Kuhschellen, botanisch Pulsatilla genannt.
Sie gehören zu den Hahnenfußgewächsen und haben durch ihre intensive Behaarung, mit der sie sich u.a. vor Kälte schützen, einen ganz speziellen Charakter. - Ich habe immer wieder das Bedürfnis, zart die seidige Oberfläche zu berühren.
Und so möchte ich ein wenig mit Euch die Begeisterung teilen und Euch einige Arten der Pulsatilla vorstellen.
Zuerst noch kurz zum Namen. Ich habe mich oft gefragt, warum die mir so bekannten Kuhschellen zum Teil in den Beschreibungen Küchenschellen heißen.
Warum dieser Name? Weil er nichts mit der Küche zu tun hat! Es handelt sich dabei um die Verkleinerungsform der Kuh: Küh-chen müsste es also heißen. Und wie die Schellen oder Glöckchen einer kleinen Kuh sehen sie nun wirklich oft aus...
Aber seht selber!
Die pannonische (Groß-)Küchenschelle, die im gesamten Alpenraum wirklich nur in Niederösterreich, und dort vor allem an sonnigen warmen Orten vorkommt, wie eben z.B. am Eichkogel oder an vielen Standorten in der Wachau.
Und so sehen die Fruchtstände aus, wenn die Blume als solche schon verblüht ist:
Auch den Käfern gefällt das seidige Haarkleid:
Noch einige Bilder der Groß-Küchenschelle aus der Wachau:
Die ziemlich ähnliche Frühlings-Küchenschelle wächst an ganz anderen, teils viel höher gelegenen Standorten - gleich nach der Schneeschmelze. Die schönsten, leuchtenden Exemplare habe ich an einem Tag Anfang Juli in fast 2400m Höhe im Ortlergebiet gefunden.
Oder auch schon früher im Jahr, in etwas tieferen Lagen, da wirken sie ein wenig anders, ein wenig dunkler:
Noch zwei Arten, der Küchenschellen, die nahe verwandt sind, aber an total unterschiedlichen Standorten wachsen:
Die Schwarz-Küchenschelle, die wie die Groß-Küchenschelle auf dem Eichkogel, im pannonischen Gebiet zu finden ist. Dort kann man die Blüten leider fast schon zählen. Sie sind viel weniger geworden. In der Wachau habe ich üppigere Wuchsstellen gefunden.
Hier noch zwei Bilder im teilweise oder ganz verblühten Zustand.
Und dann die nah verwandte, ähnliche, aber doch unterschiedene Berg-Küchenschelle, die in ganz anderen Gebieten in westlichen und südlichen Alpenregionen wächst. Im Frühling im Vinschgau entdeckt:
Es bleiben noch wichtige Vertreterinnen (da DIE Küchenschelle...) übrig, die Alpenküchenschelle, gelb und weiß - mit Unterarten.
Bald kommt damit ein kurzer 2. Teil!
Susanne