(8) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 8

  • OT Nepomuk :

    Was für eine geschmackvoll revovierte , schöne Kapelle in Naglern !! #241

    Die verschiedenen warmen Gelbtöne. die weißen Fensterumrahmungen, das Dach .....

    Sehr schön , ein Schmuckstück in dem Ort ! ( Der Nepomuk auf der Wolke selbstverständlich auch ;))

    Liebe Grüße,

    Elke

  • Auf der Suche nach schönen und derzeit für mich leicht erreichbaren Zielen erinnerte ich mich an einen schönen Skiurlaub in Sankt Michael im salzburgischen Lungau und schaute mir meine Bilder in den Reiseberichten hier im Forum an.


    An einem der vielen "Troadkästen" , die früher bei jedem Bauernhaus standen, wurde ich neben den Fresken auf eine Figur ganz oben im Giebel aufmerksam.

    Die Körperhaltung kam mir bekannt vor.


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    Nach dem Ausschnittvergrößern bin ich mir sicher:

    Es ist der Heilige Nepomuk


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    Es gibt im Lungau noch viele alte Troadkästen , alle sind kunstvoll bemalt.

    Warum der Besitzer dieses Speichers den Nepomuk als Schutzpatron für seine wertvollen Vorräte gewählt hat, weiß ich nicht.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Die Körperhaltung kam dir bekannt vor....


    Ja, daran erkennt man einen Nepomuk schon von Weitem, diese leicht gekrümmte Haltung. Und dieser hier hat ja auch seine Sterne!


    Ein schön bemalter Getreidekasten! Ich finde das auch interessant, wie auf älteren Fotos immer wieder Nepomuks auftauchen und sie später eben entdeckt werden. Danke.


    Johannes

  • Hausleiten, Marktgemeinde im Bezirk Korneuburg, Weinviertel, Niederösterreich


    Dieser Nepomuk hat schon einiges mitgemacht. Ein Müller namens Mumb hat die Skulptur 1732 aufstellen lassen und sich verpflichtet, die Statue in gutem Zustand zu erhalten, widrigenfalls seine Mühle gepfändet werden könnte. Der spätere Müller Schwayer weigerte sich jedoch, die Statue zu renovieren, als sie umgefallen war, da sie nicht im Grundbuch verzeichnet war. Dies führte sogar zu einem Rechtsstreit mit dem Pfarrer, den dieser jedoch verlor.


    Sie wurde dann 1864 renoviert und beim Gasthaus Eder wieder aufgestellt und kam 1989 an den heutigen Platz, wo einst ein Dorfbrunnen stand.






    Johannes

  • Oberrohrbach, Ortschaft in Leobendorf, Bezirk Korneuburg, Weinviertel, Niederösterreich


    Verlässt man Oberrohrbach Richtung Korneuburg kommt man am Ortsende an dieser Statue linker Hand vorbei.



    Dieser Nepomuk steht Am Berg auf einem hübsch hergerichteten Platz auf dem Weg zur Kirche.




    Er stammt aus dem 18. Jahrhundert in klassischer Ausführung.



    Johannes

  • Nepomuk in einem Kärntner Bildstock, Ebene Reichenau, Bezirk Feldkirchen.


    Auch hier gibt es schon zwei von Josef beschriebene Nepomuks, #4/236:


    https://www.schoener-reisen.at…4/&postID=75325#post75325


    Die Kirche war versperrt. Nur die Strasse überquert entdeckte ich in einem (nicht recht gelungen renoviert wirkenden) Kärntner Bildstock diese Nepomuk-Darstellung.




    Herzlichen Gruß!

    Susanne

  • St. Nepomuk in Sirnitz, Bezirk Feldkirchen

    Pfarrkirche St. Michael



    Sehr sehenswerter Karner, spätgotischer Bau mit barock geschwungenem Zwiebeldach.




    Eine Nepomuk-Darstellung am rechten, reichlich barock ausgestattetem, Seitenaltar.




    Vom Christophorus-Fresko an der Außenwand berichte ich im eigenen Beitrag!


    Herzlichen Gruß!

    Susanne

  • Bad Kleinkirchheim, Bezirk Spittal an der Drau

    Pfarrkirche St. Ulrich, Bau Mitte 18. Jahrhunderts


    Innenausstattung: Interessante bildhafte Darstellung aus dem Leben des Hl. Ulrich.

    Barockaltäre.



    Als wir uns die Barockaltäre näher ansehen, stelle ich die Frage, ob die rechte Figur am Hauptaltar ein St. Nepomuk sei?

    Der könnte eine Zunge in der Hand halten, das ist ein Nepomuk!!!





    Herzlichen Gruß!

    Susanne

  • Ich bin beeindruckt! Du hast deinen Blick auf die Nepomuks geschärft und zeigst sie uns mitsamt wunderschönen Kirchen.


    Der Nepomuk mit der Zunge in der Hand ist ein schönes Beispiel, ich weiß nicht, wieviele Betrachter das als Zunge identifizieren können....


    Schöne Zeit noch


    Johannes

  • Lieber Johannes,


    Danke für das Teilen!

    Das schaut sehr einzigartig aus.


    Liebe Grüße,

    Heiko

  • 1140 Wien, Penzing, Linienkapelle


    Ich habe bereits über die Linienkapellen, die allesamt dem hl. Nepomuk gewidmet waren (bis auf eine, die Deliquentenkapelle am Matzleinsdorferplatz, bei der die zur Hinrichtung Verurteilten vor dem Weg zur Spinnerin am Kreuz ihr Gebet verrichteten. Diese ist nicht mehr erhalten).


    Diese Linienkapellen wurden zwischen 1740 und 1760 an den Zugbrücken entlang des Linienwalls neben den Linienamtsgebäuden errichtet, wo die Beamten und Handelstreibenden die Zeit für ein Gebet nutzen konnten.


    Ich habe die heute noch bestehenden Linienkapellen hier beschrieben:


    2. Bezirk, am Tabor:


    (5) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 5


    5. Bezirk: die Hundsturmer Linienkapelle, die einzige erhaltene Linienkapelle, die noch an ihrem ursprünglichen Standort steht:


    (5) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 5


    (5) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 5


    9. Bezirk, die Otto-Wagner-Kapelle


    (5) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 5


    So fehlte mir nur noch eine Linienkapelle in der Sammlung, deren Standort in der Linzerstrasse etwas versteckt ist. Auffällig ist das gelbe Gebäude, welches das ehemalige k.&k. Verzehrungssteuer-Linienamt ist:



    Gegenüber befindet sich ein Weg, der Richtung Bierhäuslweg führt. Hier befand sich, unterhalb der Linienkapelle einst ein prachtvoller, blumengeschmückter Park mit artesischen Brunnen.



    Ein etwas verwittertes Schild weist den Weg zur Linienkapelle



    Diese Kapelle wurde als Ersatz für die Mariahilfer Linienkapelle, welche der Stadterweiterung zum Opfer fiel, 1897 nach Plänen von Franz von Neumann erbaut.


    Sie war bereits komplett eingewachsen und drohte zu verfallen. Sie befindet sich im Eigentum der Stadt Wien und gehört heute zur Pfarre Wolfersberg. Einige engagierte Menschen kümmern sich um den Erhalt und so konnte das Dach und der Stiegenaufgang sowie das Kreuz vor der Kapelle erneuert werden.



    Durch ein kleines Wäldchen, vorbei an Brombeergebüsch gelangt man zu der versteckten Kapelle, wo jeden ersten Sonntag des Monats um 8:00 eine Messe gelesen wird.



    Vor der Kirche steht das erneuerte Kreuz und auch die Stiegenanlage ist instand gesetzt worden






    Das Innere ist schlicht und auf der linken Seite des Altars steht der hl. Nepomuk als sichtbares Zeichen der Widmung dieser Linienkapelle.







    Die Kapelle wurde durch den Liniencapellen Bauverein ausschließlich durch private Finanzierung und Arbeitsleistung errichtet. Zwei Gedenktafeln verweisen darauf:




    Sie ist, wie die anderen Linienkapellen, ein schönes Beispiel Wiener Geschichte



    Hier noch einige Verweise zum Nachlesen:


    https://www.erzdioezese-wien.a…diegeschichtedermariahilf


    https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Linienkapellen


    https://www.meinbezirk.at/penz…e-in-huetteldorf_a1286765


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Linienwall


    Johannes

  • Der kleine Ort Elbach im Leitzachtal ( Ldkr Miesbach) gehört heute zu Fischbachau.

    Mit seinen rund 200 Einwohnern würde man das Dorf leicht übersehen, wären da nicht zwei schöne Kirchen:
    Die große Pfarrkirche Sankt Andreas und daneben die kleine Kirche "Heilig Blut", ehemals eine Wallfahrtskirche, heute Friedhofskapelle.


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    Der Turm der Pfarrkirche gehört für mich zu den interessantesten und schönsten Barockkirchtürmen, die ich kenne.


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    Auf der Suche nach einem Nepomuk schaute ich mich zunächst in der Pfarrkirche St. Andreas um, eine prächtige Barockkirche aus dem 17. Jahrhundert.

    https://de.wikipedia.org/wiki/St._Andreas_(Elbach)

    Die Kirche ist einen Besuch wert, aber den hl. Nepomuk konnte ich nicht entdecken.


    Beim Betreten der spätgotischen Friedhofskapelle Hl Blut wurde ich von einer üppigen barocken Stuckausstattung überrascht.

    Überall Girlanden, Ranken , Blüten, Vasen, Engelsfiguren, man weiß gar nicht wohin zuerst schauen,


    Zunächst sah ich keinen Nepomuk, bis mein Blick auf die beiden dunklen Gemälde mit barockem, goldenem Rahmen links und rechts neben dem Hochalter fiel.


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    Ich konnte nicht sehr nahe hingehen und versuchte die beiden Gestalten zu erkennen,

    Die Gemälde waren ziemlich dunkel .

    War das ein Nepomuk auf dem linken Bild ?

    Glattes, dunkles Haar, Spitzbart, dann ein kleines Kind, das ich nicht sofort als Putto identifizierte.

    Erst zuhause nach etwas Bildbearbeitung und Ausschnittvergrößerung war ich mir sicher
    Der Hl. Nepomuk!


    In der rechten Hand das Kreuz,

    ein Palmzweig hängt über dem Arm

    und das Engelchen mit den Flügeln macht die Schweigegeste.

    Darunter steht "Johannes .... Nepomuk."



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    Es gab in der Kirche noch mehr zu entdecken.

    Am meisten verblüffte mich dieses Stuckreflief.


    Die Kreuzabnahme

    Links und rechts stehen zwei ungewöhnlich gekleidete Männer


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    In Wikipedia habe ich dazu gefunden

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heilig_Blut_(Elbach)

    "Stuck-Reliefbild mit zwei Pharisäern in türkischer Tracht"


    Gegenüber die Kreuzigung . interessant, wer unter dem Kreuz steht


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    "Stuck-Reliefbild Kreuzigungsgruppe mit Longinus"


    Ich erinnere mich nicht , Ähnliches schon einmal gesehen zu haben.


    Gruß,

    Elke

  • Sehr schön, Elke! Das sind die Überraschungen, welche in diesen schönen Kirchen immer wieder zu finden sind! Früher habe ich in Kirchen hineingeschaut, aha gesagt, und bin wieder gegangen. Heute betrete ich sie mit Staunen und schaue mir alle Details an.


    Und dann dieser Augenblick, wenn man einen Nepomuk entdeckt. Immer wieder spannend!


    Johannes

  • Auf meiner Fahrt nach Kärnten kam ich durch Matrei in Osttirol - gerade recht für eine Kaffeepause.

    Ich wusste, dass es in Matrei eine kleine Nepomukkapelle geben soll und fragte zwei einheimische Frauen. Von einer Kapelle wussten sie nichts, aber von einem Bildstock.

    Wahrscheinlich hätte ich ihn ohne ihre Information nicht gefunden,

    Der Bildstock ( mit Kapelle) ist etwas lieblos eingezwängt zwischen einer Garage und der Mauer eines Wohnhauses.



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    Zweifellos ein Nepomuk !


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    Hinter Gittern und hinter Glas, was das Fotografieren ziemlich erschwerte.

    Dafür mit frischen Blumen !


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    Nepomuk und ein großer Engel, der das schwere Kreuz trägt.

    Die beiden scheinen sich etwas zu sagen haben.


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    Ich weiß nicht viel über diese Nepomukskulptur. Lediglich, dass die Kapelle ca 1890 erbaut wurde.


    Gruß,

    Elke

  • Wien 1180, Währing, Gersthof


    Kapelle und Nepomuk-Statue


    Bei der Gersthofer Strasse 129 befindet sich das barocke Ensemble mit der Johannes-Nepomuk-Kapelle und dem Lydlischen Stiftungshaus.



    Matthäus Lydl von Schwanau war Hofkriegsrat im Umfeld von Prinz Eugen von Savoyen. Er stiftete die Kapelle, die 1736 - 1737 erbaut wurde. Sie diente ihm als Hauskirche, weil er, so die Beschreibungen, sich den Weg in die weiter entfernte Währinger Pfarrkirche ersparen wollte (hatte er kein Pferd, fragt sich Johannes?)




    Die Kapelle verfiel nach dem Weltkrieg und wurde auf Initiative des Bezirksrates Leopold Rosenmayr 1975-1979 mit Mitteln des Bundes, Landes und der Kirche liebevoll renoviert.


    An der Ostfassade des Lydlischen Stiftungshauses befindet sich eine imposante Nepomukstatue, die 1980 bei Grabungen in der Martinstrasse gefunden wurde:




    An der Aussenfassade der Kapelle, unter dem Giebel, schwer gegen das Licht zu fotografieren, befindet sich ein Büstenrelief von Johannes v. Nepomuk





    Leider war die Kapelle mit Gitter und Glas verschlossen, sodass ich das Altarbild von Andreas Viso aus 1737 nur von der Ferne fotografieren konnte:



    Es zeigt Nepomuk bei seiner Verhaftung vor König Wenzel



    In den Nischen rechts und links soll es noch Darstellungen von Folter und Brückensturz geben, da muss ich also nochmals hin, wenn die Kapelle geöffnet ist....



    Johannes

  • die 1980 bei Grabungen in der Martinstrasse gefunden wurde:

    Wie denn das?

    Und alle Details waren noch intakt?


    Wurde die Statue vergraben um sie aus irgendeinem Grund zu verstecken?


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Leider konnte ich nicht mehr zur Auffindung des Nepomuks in der Martinstrasse herausfinden


    https://www.geschichtewiki.wie…ruda-Hof?uselayout=mobile


    Vielleicht war es so ähnlich wie mit Laokoon, die Statue war ja auch fast unversehrt, als man sie fand. In Wien gab es über eintausend Nepomuk-Statuen, viele sind verschwunden und bei Beschädigungen während des Letzten Weltkrieges und Hausabrissen nach dem Weltkrieg verschüttet worden.


    Aber ich habe am kommenden Freitag einen Termin in der Kapelle, vielleicht weiß die Pfarrsekretärin Bescheid....


    LG


    Johannes

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