(7) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 7

  • Tihany, Komitat Veszprém

    Von meinen Reisen nach Ungarn ist noch dieser Nepomuk aus Tihany am nördlichen Ufer des Balaton übrig geblieben:




    Er steht unmittelbar vor der Kirche:



    Johannes

  • Kaufing, Gemeinde Rüstorf, Bezirk Vöcklabruck, Oberösterreich


    Neuerdings sucht auch schon mein Navi nach Nepomuks, glaube ich. Ich bin wieder einmal nach Vöcklabruck gefahren, und, wie so oft die letzte Strecke abseits der Autobahn über Stadl-Paura. Gestern hat mich mein Navi auf eine kleine Umleitung geschickt und ich bin ihr gefolgt. Bei zwei Nepomuks bremste mein Auto.


    Hier zuerst in Kaufing, wo der Mühlbach, der von der Ager abgeleitet wurde, durchfließt:





    Johannes

  • Staig, Gemeinde Schlatt, Bezirk Vöcklabruck, Oberösterreich


    Andere Autos haben in ihrem Navi die Optionen „schnellste Route“, „landschaftlich schönste Route“, „Autobahn meiden“, meines hat offensichtlich eine Einstellung „Nepomuks suchen“.


    Von Kaufing ging es Richtung Vöcklabruck nach Neudorf. Unmittelbar nach dem Ortsende Neudorf, an der Ager, bereits in Staig steht dieser Nepomuk:





    Johannes

  • Zitat

    meines hat offensichtlich eine Einstellung „Nepomuks suchen“.

    \\1 so muss es sein! :grin: Nepomukspürnase :wink:


    de votos

    Ist , so denke ich, klar

    aber

    TAINZENSES?

    Ein Familienname?


    Lieben Gruß ,

    Elke

  • Hallo Johannes,


    leider sind Deine Bilder von Tihany in Beitrag 363 sehr dunkel.

    Deshalb kann man den Schild den der Putto über sich hält nicht gut erkennen.

    Dieser Schild zeigt eine "Eleusa" (Barmherzige). Das ist die Gottesmutter mit dem Jesuskind auf dem Arm, in einer Mondsichel stehend.

    Die "Szűz Mária" (hl. Maria) ist die Schutzpatronin Ungarns (Patrona Hungariae).

    Die Verbindung von der Gottesmutter mit dem Nepomuk ist nicht so oft zu finden.

    Der Nepomuk wurde 1760 von einem unbekannten Bildhauer aus Arad (heute RO) geschaffen


    Davon abgesehen ist die Abteikirche von Tihany eine echte Sehenswürdigkeit mit langer Geschichte.

    Das Benediktinerkloster von Tihany wurde 1055 von König András (Andreas I. 1046-1060) zu Ehren des Heiligen Ányos (Anianus von Orléans) und der Jungfrau Maria gegründet. Der Gründungskönig wurde hier 1060 beigesetzt. Das Gründungsdiplom des Klosters ist das älteste in seiner ursprünglichen Form erhaltene ungarische Diplom, in dessen lateinischem Text auch ungarische Wörter und Phrasen verwendet wurden. Daher ist es auch das älteste schriftliche Gedächtnis der ungarischen Sprache. Es befindet sich heute im Museum in Pannonhalma.

    András war der dritte König Ungarns. Er und sein Sohn sind in der Krypta der Kirche beigesetzt worden. Die derzeitige Kirche wurde über der Krypta errichtet. Die Krypta gilt als das nachweislich älteste erhaltene Steingebäude Ungarns.


    Ich war leider seit über 20 Jahren nicht mehr dort. Es wird mal wieder Zeit für einen Besuch.

    Von der Kirche hat man einen herrlichen Blick über den Plattensee.


    Liebe Grüße von -"Waldi

  • Lieber Waldi!


    Danke für deine Ergänzungen. Damals hatte ich leider (noch) nicht das Auge für derlei Details.


    Hier noch ein nachbearbeitetes Foto, auf dem die Darstellung zu erahnen ist, die du beschreibst.



    Es ist definitiv ein Ort, den auch ich nochmals besuchen muss, um mir in Ruhe alles anzusehen.


    Johannes

  • Im Pfarrgarten der Szent Miklós templom (St. Nikolaus-Kirche) von H: Tarnaörs, Komitat Heves, Ostungarn steht dieser bemooste Sandstein-Nepomuk.


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    Auf der Tafel ist zu lesen:

    Gott zur Ehre

    aufgestellt von

    János Conda

    Frau

    Julianna Santa

    und Sohn Mihály

    26. Mai 1902



    Liebe Grüße von -"Waldi

  • Wien 1060, Mariahilf, Naschmarkt


    Die Naschmarktkapelle, ehemals Johannes von Nepomuk Kapelle


    Am 4. November war ich am Naschmarkt und hatte im Dunkeln die Reliefs erspäht, die ich mir einmal bei Tageslicht ansehen wollte.


    (7) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 7


    Die Kapelle gehört in den Zuständigkeitsbereich des Marktamtes, verriet mir der benachbarte Standler, also schrieb ich dieses an. Wir vereinbarten bald darauf einen Termin zur Öffnung der Kapelle, welcher gestern mit einem netten Herrn des Marktamtes stattfand (Danke!)



    Es ist für mich immer ein großer Augenblick, wenn so eine Kapelle geöffnet wird und ich eintreten darf, um die ersehnte Ansicht zu betrachten und fotografieren zu dürfen.


    Die Naschmarktkapelle wurde im 17. Jahrhundert erbaut und stand ursprünglich im nahen Freihausviertel als Vorbaukapelle vor dem Rosalienkirchlein. Es ist mir und auch meinem Begleiter vom Marktamt nicht bekannt, ob sich sich damals eine Figur des hl. Nepomuk in der Kapelle befand, ich vermute es aber stark.


    Die heute in der Kapelle befindliche Marienstatue hat bereits eine bewegte Geschichte.



    Sie wurde ursprünglich um 1729 auf die 1414 errichtete Bäckersäule auf der Steinernen Brücke über den Wienfluss gestellt. Als die Säule 1772 abgerissen wurde kam die Marienstatue zuerst in eine Mauernische bei der Brücke, später ins Marktamt. Da gab es die Johannes von Nepomuk Kapelle an der Rosalienkirche bereits, also gehe ich davon aus, dass eine Nepomuk Statue in der Kapelle stand.


    Die Kapelle wurde um 1900, als der Naschmarkt an den heutigen Standort verlegt wurde, ebenfalls dorthin verlegt. Es könnte sein, dass bei diesem Transport die Nepomukstatue verschwand oder jemandem aus den Händen fiel und sie zerstört wurde und daraufhin die Marienstatue vom Marktamt in die Kapelle gebracht wurde. Heute zeugen noch die beiden Reliefs von der ursprünglichen Bestimmung einer Nepomuk Kapelle.


    Gehen wir einmal rund herum und betrachten die Kapelle von außen, die mit Graffitis ziemlich zugesprayt wurde




    Sie soll nächstes Jahr wieder einmal renoviert werden.







    In der Kapelle befinden sich rechts und links gut erhaltene Reliefs mit der Beichtszene und dem Brückensturz.


    Rechts die Beichtszene:




    Links der Brückensturz:



    Unterhalb des Brückensturzes befindet sich ein Marmorrelief einer Frau:




    Zuerst dachte ich an Waldi und Sissi, aber beim näheren Hinsehen vermute ich eher, dass es eine Darstellung der hl. Rosalia sein könnte. Jedoch fehlen ihr die Rosen im Haar. Beleg für dieses schöne Relief habe ich leider nicht gefunden.


    Johannes

  • Schön, dass Du an mich und die Kaiserin gedacht hast, Johannes.

    Aber mit einem Heiligenschein hat man Elisabeth mit Sicherheit nicht in Stein gehauen. Es passen auch Gesicht und Frisur nicht .

    Es dürfte schwierig sein das Relief zuzuordnen. Nicht nur die Rosen im Haar, sondern auch das übliche Kreuz in ihren Händen fehlt.


    Leider sind die Informationen im Internet über die Rosaliakapelle widersprüchlich.

    Die heutige Naschmarktkapelle ist meines Erachtens aus dem Hauptportal der Rosaliakapelle im Freihaus auf der Wieden entstanden. Siehe diese Bilder.

    https://www.planet-vienna.com/…lle/naschmarktkapelle.htm

    Wie passen das Entstehungsdatum der Rosaliakirche (1660) und dem Vorbau (1817) zusammen?

    Der Vorbau soll 1916 auf den Naschmarkt versetzt worden sein, obwohl die profanierte Kapelle erst 1968 abgetragen wurde.

    Die Seitenreliefs dürften erst nach den Vesetzen entstanden sein. Gleichzeitig könnte eine Nepomukfigur an der Stelle der Maria aufgestellt und erst später ausgetauscht worden sein.

    Das ist sehr verwirrend. *3\'

    Ich vertraue aber auf Johannes' gute Verbindungen. Vielleicht löst er auch diese Rätsel noch.


    Liebe Grüße von -"Waldi

  • Liebe Nepomuk-Freunde,


    schon heute ist es mir gelungen, St. Nepoumuk in der Badner St.Anna-Kapelle zu besuchen.

    Gestern habe ich mit dem altkatholischen Pfarrer telefoniert, von dem die kleine Kapelle betreut wird. Er sagte mir, "morgen Vormittag habe ich Religionsunterricht, da ist der Kirchenraum offen."


    Kurzerhand bin ich einen Abend und eine Nacht länger in Baden geblieben und heute dorthin geeilt. Bei Licht und in der Nähe besehen, ist er natürlich sehr viel schöner anzusehen als durch Gitter und Glastüre fotografiert.


    (7) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 7






    Ich habe mich heute am Morgen sehr gefreut und es freut mich auch sehr, Euch diesen weiteren Nepomuk in Baden zeigen zu können.


    Da ich die St. Anna-Kapelle nicht von außen fotografiert habe, stelle ich den link aus dem ersten Beitrag hier noch einmal dazu.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…rgerspital_Baden_bei_Wien


    Herzlichen Gruß!

    Susanne

  • Zitat

    es freut mich auch sehr,


    Du hast uns eine Freude bereitet!

    **\'6

    Ein schöner Nepomuk mit 4 Sternen.

    Entweder ein Stern ist hinter dem Kopf, oder jemand hat einen geklaut. Vielleicht schaut er deshalb so nachdenklich nach unten.


    Viele Grüße,

    Elke

  • Super, Susanne! Weiter so!


    Tja, Elke. Entweder der Stern ist auf dem Ring ganz nach unten gerutscht oder er ist tatsächlich abgefallen. Sein Platz ist jedenfalls frei.

    Vielleicht sollte man (Susanne) den Geistlichen darauf aufmerksam machen. :wink:


    Liebe Grüße von -"Waldi

  • Apropos Hl. Rosalia #372.


    Die "Seelenglocke" der Kirche "Mariä Geburt" in H: Jászapáti, Komitat Jász-Nagykun-Szolnok, Ostungarn trägt die Aufschrift:


    "Nepomuki Szent János és Szent Rozália könyörögjetek érettünk. Nepomuki Szent János és Szent Rozália tiszteletére öntették Béla fiuk emlékére, Zsidró János és neje Rozália jászjákóhalmi lakosok az 1930-as Szent Imre évben."

    "Heiliger Johannes Nepomuk und Heilige Rosalia betet für uns. Sie wurde zu Ehren des hl. Johannes von Nepomuk und der hl. Rosalia benannt, in Erinnerung an ihren Sohn Bela. János Zsidró und seine Frau Rozália, die 1930, im Jahr des St. Imre, in Jászjákóhalma lebten.“


    Leider war auch diese Kirche zugesperrt und ich konnte das Kircheninnere nicht betrachten, geschweige denn den Turm mit der Glocke besteigen.


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    (wenn nur diese verflixten Drähte nicht gewesen wären) :x


    Das Haupttor zur Marienkirche wird von den Heiligen Nikolaus und Wendelin bewacht.


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    Der Heilige Florian und der Heilige Nepomuk wurden an den Hinterausgang verbannt.


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    Diese Statuen stammen aus dem Jahre 1787.


    Übrigens: Seit August 2014 befindet sich am Marienaltar eine Reliquie von Papst Johannes Paul II. (Haare).


    In einer Nische an der Kirchenmauer wurde 1784 eine barocke Nepomukstatue von András Szikszay aufgestellt.

    In der ersten Hälfte des 20. Jh. musste der Nepomuk weichen und es wurde eine Lourdesgrotte eingerichtet. Der Nepomuk wurde umgesiedelt. Heute steht er

    wo der Munkácsi tér an die Kossuth út grenzt.


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    Wegen seines schlechten Zustandes wurde die Statue in der zweiten Hälfte des letzten Jh. erneuert.


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    Fragmente des Originals sollen im Friedhof zu finden sein.


    Liebe Grüße von -"Waldi

  • @ Susanne: das sind die schönsten Nepomuks, die man sich erarbeiten muss. Danke für deine Ausdauer und Hartnäckigkeit! Ich dachte, in Baden hätten wir längst alle Nepomuks - siehe da, ein neuer!


    @ Waldi: diese Glocke würde ich doch gerne sehen! Ob da Rosalia und Nepomuk auch figürlich auf der Glocke abgebildet sind?


    Schöne Nepomukbeiträge! Spannende Geschichten!


    Johannes

  • Sopron, Ungarn

    Zwei weitere Nepomuks.


    Wir haben in Sopron schon 7 Nepomuks in unserer Sammlung. Gestern konnte ich am Abend zwei Kirchen besuchen und diese zwei Nepomuk Darstellungen fotografieren:

    Zuerst war ich im Szent Júdás Tádé-templom, der ehemaligen Dominikanerkiche.





    Links befindet sich ein alter Beichtstuhl mit einer kleinen Nepomukstatue oben auf:




    Dann hatte ich noch Gelegenheit nach der Abendmesse die Domkirche, Szent György-templom, die Georgskirche, zu besichtigen. Sie ist eine gotische, später barockisierte Kirche mit reicher Stuckverzierung.




    Auf der rechten Seite gibt es eine schöne Johannes von Nepomuk Kapelle mit einem Altarbild der Verherrlichung des hl. Nepomuk.



    Im Bild unten ist Prag mit der Karlsbrücke dargestellt. Der hl. Nepomuk hat einen Heiligenschein mit sieben Sternen.




    Wer die Frau links im Bild ist, konnte ich leider nicht herausfinden.


    Liebe Grüße aus Ungarn,


    Johannes


    Nachtrag:


    Vom Balkon meines Zimmers im Pannonia Hotel hatte ich heute morgens noch einen schönen Blick auf beide Kirchen. Links die Dominikanerkirche, rechts die St. Georgskirche mit dem derzeit eingerüsteten Turm:


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