(7) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 7

  • Der hl. Johannes v. Nepomuk auf Porzellan


    Auf etwas verschlungenen Wegen bin ich über die Schubertkirche in Wien in Kontakt mit der Kunsthistorikerin Dr. Waltraud Neuwirth gekommen.


    http://waltraudneuwirth.at/201…h-Html/Tag2017-03-10.html


    Sie ist in erster Linie Porzellanforscherin und hat mir einen interessanten Beitrag zu Darstellungen des hl. Johannes v. Nepomuk auf Porzellan zur Verfügung gestellt.


    Wie kein anderer Heiliger hat es Johannes von Nepomuk auch in die gutbürgerlichen und adeligen Wohnungen geschafft. Dies nicht nur in Form von holzgeschnitzten Figuren, kleinen Altären, Andachtsbildern, Hinterglasbildern, Rosenkränzen, Medaillen, Anhängern und anderen Devotionalien, sondern eben auch in Form der Porzellankunst.


    Foto credit: Dr. Waltraud Neuwirth / Sammlung AK-DB


    Foto credit: Dr. Waltraud Neuwirth / Sammlung AK-DB


    Frau Dr. Neuwirth hat mich eingeladen, bei ihren hochkarätigen wissenschaftlichen Vortragsreihen zu diversen kultur- und kunsthistorischen Themen im Rahmen ihres Jour Fixes über den hl. Johannes v. Nepomuk zu referieren. Ich werde dort auch online einige Beispiele direkt aus unserem Forum präsentieren, um etwa die Vielfalt der Länder zu illustrieren, in denen der hl. Nepomuk auftaucht.


    http://waltraudneuwirth.at/202…-Html/Jour-Fixe-2020.html


    Vielleicht läßt sich in diesem Rahmen mit den Zuhörern auch das eine oder andere Rätsel der bildlichen Darstellungen, wie wir sie zuletzt hier diskutiert haben, lösen.


    Wer Zeit hat, am 14. September 2020 zum Jour Fixe von Frau Dr. Neuwirth zu kommen, ist herzlich eingeladen!


    Johannes

  • hl. Johannes v. Nepomuk auf Porzellan

    Was es nicht alles gibt!

    Nepomuk als Dekorationsmotiv auf einer Tasse ( einen anderen Grund kann ich mir nicht vorstellen)

    Aber es ist ein Zeichen für die Bedeutung dieses Heiligen für die Menschen jener Zeit.

    Ein Medaillon oder einen Anhänger mit einem Nepomuk habe ich bis jetzt noch nicht gesehen ( für so etwas ist der Christophorus in unserer Zeit mehr prädestiniert)

    Frau Dr. Neuwirth hat mich eingeladen, bei ihren hochkarätigen wissenschaftlichen Vortragsreihen zu diversen kultur- und kunsthistorischen Themen im Rahmen ihres Jour Fixes über den hl. Johannes v. Nepomuk zu referieren. Ich werde dort auch online einige Beispiele direkt aus unserem Forum präsentieren, um etwa die Vielfalt der Länder zu illustrieren, in denen der hl. Nepomuk auftaucht.

    Eine tolle Sache, Johannes!!

    Unser Nepomukthema gewinnt an Tiefe- begonnen haben wir vor 11 Jahren mit dem einfachen Sammeln von Bildern.

    Jetzt vergleichen wir zunehmend, stellen Fragen und versuchen Zusammenhänge zu erkennen.


    Aber eines ist immer noch am Wichtigsten : Wir haben Freude dran, den Nepomuk an möglichst vielen Orten zu entdecken.

    Jede Unterstützung ist erwünscht !


    Vielleicht läßt sich in diesem Rahmen... auch das eine oder andere Rätsel ... lösen.


    14. September

    Das wäre sehr schön !!


    Ich habe mir den Termin vorgemerkt.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Wien 1130, Hietzing, Schloss Schönbrunn, Schlosskapelle


    Zum ersten Adventsonntag besuchte ich die Messe in der Schlosskapelle.



    Diese befindet sich im Osttrakt des Schlosses (im Bild links). Jeden Sonntag wird hier um 10:00 eine Messe gelesen und die sehenswerte Kapelle ist damit geöffnet.


    Mein Vater hatte im Osttrakt früher eine Dienstwohnung, wo auch ich einige Zeit mit der noblen Adresse „Schloss Schönbrunn, Hauptgebäude, Geheimstiege 6“ wohnte. (Heute wohnt dort niemand mehr)





    Die Ausstattung der Kirche ist gemäß barocker Symbolik gestaltet. Der Hauptaltar wurde Maria Magdalena gewidmet und ebenso wie die Bilder der Seitenaltäre vor 1733 auf die heutigen Altarbilder getauscht.



    Dies war ein damals üblicher Vorgang, etwa Kreuzigungszenen durch beliebte Heilige der Zeit zu ersetzen.


    Links, auf der marianischen Seite, wo früher ausschließlich die Frauen saßen, ist die Mater Dolorosa als goldene Figur dargestellt und daneben das Altarblatt zeigt sie als Jungfrau zu Füßen ihrer Mutter Anna.




    Rechts, auf der johanneischen Seite, wo früher ausschließlich die Männer saßen, wird neben der Figur des Johannes d. Täufers auf dem Altarblatt der Hl. Johannes v. Nepomuk gezeigt. Mit meinen Eltern besuchte ich öfter die Schlosskapelle, auch die Totenmesse für meine Mutter wurde dort gelesen, aber an den Hl. Nepomuk kann ich mich nicht erinnern.





    Ein Engel unten im Bild hält das Kreuz und macht den Schweigegestus. Oben, über dem Bilderrahmen sind zwei Putten angebracht. Der Putto links hält eine Märtyrerpalme, der Putto rechts die Hl. Schrift.



    Nepomuk ist in Anlehnung der Himmelfahrt Mariens auf Wolken schwebend dargestellt, hier mit sieben Sternen für die Tugenden.



    Die beiden seitlichen Altarblätter stammen von Giovanni Battista Pittoni. Ein, zum Gemälde von Johannes v. Nepomuk identer Kupferstich, ist mit 1729, dem Jahr der Heiligsprechung datiert, wahrscheinlich ersetzte kurz danach dieses Bild das davor angebrachte Bild der Kreuzigung.


    Hier noch ein Link zur Historik der Schlosskapelle Schönbrunn:


    http://www.schlosskapelle.at/historik/


    Johannes

  • Braunsdorf, Katastralgemeinde von Sitzendorf, Bezirk Hollabrunn, Niederösterreich


    Gestern habe ich meine Festplatte mit den Fotos von meinen Nepomuks ein wenig aufgeräumt und festgestellt, dass ich noch einige Fundorte, die ich im Vorbeifahren mit meinem Handy schnell einmal fotografiert hatte, zwar auf meinen PC geladen, aber hier noch nicht publiziert habe.


    Die müssen noch ein wenig recherchiert und bearbeitet werden, weil ich heute die Fundorte nicht immer klar zuordnen kann, aber so nach und nach werden sie hier dann auch auftreten dürfen.


    Wie dieser, den ich auf dem Weg von Roseldorf nach Sitzendorf an der Schmida bei der Kreuzung nach Braunsdorf ablichten konnte. Er ist dem Ortsgebiet Braunsdorf zuzuordnen und stammt aus dem 18. Jahrhundert wie viele seiner Kollegen in dieser Gegend hier. Auch die sieben Sterne sind in dieser Gegend ziemlich beliebt.





    Johannes

  • Stetteldorf am Wagram, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich


    Eine Statue, ein Gemälde, das es eigentlich gar nicht mehr geben dürfte und warum es manchmal lohnt, nochmals zu kommen und genauer zu schauen.


    Vor einiger Zeit bin ich durch Stetteldorf durchgefahren und habe diesen nicht übersehbaren Nepomuk fotografiert, eigentlich geknipst und bin weitergefahren...



    Gestern kam ich nochmals nach Stetteldorf und nahm mir mehr Zeit, obwohl es der Jahreszeit entsprechend schon ziemlich dunkel war. Erst begutachtete ich die Statue näher und auch von der Rückseite.


    Die Statue stammt aus 1725 oder 1728, die Angaben sind unterschiedlich, und trägt das Wappen des Grafen Johann Julius Adam zu Hardegg, Glatz und im Machland und wurde von ihm und seiner Frau Barbara errichtet.




    Auf der Rückseite befindet sich ein Relief mit dem Brückensturz.



    Diesmal fuhr ich auch zur Kirche, die für diese Orte hier außergewöhnlich groß ist und wie die meisten Kirchen aus Sicherheitsgründen verschlossen ist.



    Doch wie sich herausstellte, als ich beim einzig beleuchteten Haus gegenüber der Kirche anläutete, wohnt der Pfarrer gleich nebenan. Und, welch ein Glück, er ist ein nicht nur äußerst freundlicher Mensch, der mir die Kirche aufsperrte und beleuchtete, er ist auch Kunsthistoriker und hatte mir eine spannende Geschichte zu erzählen.


    Die Kirche ist innen ebenso imposant wie von außen, doch nicht übertrieben groß und strahlt eine gewisse Heimeligkeit aus. Sie hat, ungewöhnlich für eine Landkirche, einige Seitenaltäre.



    Auf der rechten Seite fällt neben einer prunkvollen Kanzel gleich ein Altar mit einer äußerst ungewöhnlichen Darstellung des hl. Johannes von Nepomuk auf, wie ich sie noch nie in einer Kirche gesehen habe.



    Machen wir einmal Licht und gehen näher...



    Auf der Kanzel ist rechts neben dem Altar die Beichtszene abgebildet:



    Nun betrachten wir das Bild des Altars:




    Wenn wir das Kreuz kurz wegstellen, sehen wir die Szene besser:



    Oben die fünf Sterne, unten die Fackel und Folterung....



    Johannes v. Nepomuk wird hier schon ganz blass, farblos, fast hinübergetreten dargestellt, wobei seine Folterknechte recht farbintensiv dargestellt sind.




    Der Herr Pfarrer erzählte mir, dass dieses Bild, welches explizit die Folterung des Johannes v. Nepomuk zeigt, bei einer Visite beanstandet wurde und die Gesellschaft der Gelehrten darauf drängte „dieses äußerst ekelhafte Altarbild zu entfernen.“




    So ist es heute ein einmaliges Zeugnis einer Leidensszene des Johannes v. Nepomuk in einer Kirche, wo sonst am liebsten die Verherrlichung, Himmelfahrt und Glorie in Prunk, Herrlichkeit und Verklärung gezeigt wurden.


    Der Herr Pfarrer zeigte mir dann noch in seiner Wohnung die von ihm auswendig zitierte Literaturstelle, welche die Geschehnisse um die Visite eindringlich mit der Forderung, das Bild zu entfernen beschreibt:


    Das Lesen dieses Publikation aus 1786 lohnt!


    „Dies Bild ist umso eckelhafter, da der Künstler wirklich geschickt genug war, den heftigsten Schmerzen dieses Heiligen - der sich auf eine konvulsivische Art äußert - auszudrücken.“


    Und weiter: „Wir hoffen dieses Bild wird - so wie eine gegenüber stehende unförmliche, kolosalische Marien Statue - dem untersuchenden Auge Sr. Eminenz nicht entgangen seyn.“


    Wohl wurde die unförmige Marien Statue entfernt, doch unser gequälter Nepomuk blieb in Städteldorf, heute Stetteldorf am Wagram. Wohl war die Identifikation mit ihm größer als mit einer kolossal dargestellten Maria....




    Johannes

  • Das ist nicht nur ein äusserst interessanter Bericht mit schönen Bildern! Auch wird nicht so oft wie hier in Stetteldorf ein Pfarrer mit kunsthistorischem Wissen anzutreffen sein. - Etwas beruhigt hat mich die Tatsache , dass der Wunsch, das Bild zu entfernen, aus 1786 stammt. Das heutige Denkmalamt würde das wohl anders sehen!

    Dank und Gruß von Susanne

  • Grausam, diese Darstellung

    Aber unverständlich die Reaktion dieser Kommission.

    Da gibt es grausamere Darstellungen z.B. bei Passionsbildern - Jesu Geiselung, Kreuzigung etc.

    Zum Glück setzte sich seinerzeit in Stetteldorf die Meinung nicht durch .


    Interessant ist dieser Chronikeintrag auf jeden Fall.

    Danke für dieses Detail Deiner Recherche.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Große Bühne für Nepomuk!!


    Der Nepomuk auf dem Max-Josephsplatz ist in unserer Sammlung bereits vorhanden.

    Aber heute habe ich ihn auf dem Rosenheimer Weihnachtsmarkt auf großer Bühne gesehen!


    Man hat den Brunnen, auf dem er steht, mit einer Holztribüne überbaut, hoch oben in der Mitte steht der Nepomuk.

    Auf dieser Bühne werden während der Adentszeit etliche Gruppen auftreten. Chöre, Bläser und Gruppen von Vereinen, Schulen, Kindergärten usw werden Weihnachtliches darbieten.

    Mir gefällt diese Idee.




    So sieht er im Sommer aus

    ( Bild aus Wikipedia)


    Quelle und Lizenz

    https://commons.wikimedia.org/…k-Brunnen_Rosenheim-3.jpg


    Und hier in unserer foreneigenen Sammlung

    intern


    Description Deutsch: Max-Josefs-Platz; Brunnen, sog. Nepomuk-Brunnen, Nepomukfigur von Franz de Paula Hitzl, 1773, achteckiges Brunnenbecken Mitte 19. Jh.
    Author
    H. Helmlechner



    Gruß,

    Elke

  • Ehrenhausen, Ortschaft in Ehrenhausen an der Weinstrasse, Bezirk Leibnitz, Südsteiermark.


    Heute hatte ich in Leibnitz zu tun und besuchte anschließend den berühmten Weinort Ehrenhausen an der Südsteirischen Weinstrasse.


    Man kommt am Weg bei Vogau über die Brücke über die Mur, wo links der hl. Nepomuk und rechts der hl. Nikolaus stehen, die Josef hier beschrieben hat:


    (4) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 4




    Im Hintergrund sieht man bereits den Kirchturm von Ehrenhausen und links das Schloss.


    Aber wenn ich meine Ansicht mit der von Josef vergleiche: wo hat Josef den Kirchturm hinverzaubert?


    Ich sah den barocken Kirchturm und dachte mir wie bei jedem barocken Kirchturm: nichts wie hin!


    Gleich an der Einfahrt nach Ehrenhausen öffnet sich eine spektakuläre Ansicht:



    Links das Schloss, daneben der Kirchturm der Pfarrkirche zur Schmerzhaften Maria Muttergottes und oben am Hügel das Mausoleum Ruprechts von Eggenberg, einem Hauptwerk manieristischer Architektur in Österreich. Leider hatte ich heute zu wenig Zeit, um mir das Mausoleum anzusehen, aber für den Rathausplatz und die Kirche reichte es.



    Vor dem Rathaus steht an der Stelle, wo die alte Kaplaneikirche stand, der Emmabrunnen. Früher hieß er Frauenstatue mit hl. Nepomuk. Johannes v. Nepomuk kniet vor der Madonna mit imposanten Blick auf die Kirche.






    Nun aber nichts wie hinein in die Kirche, die als Wallfahrtskirche untertags sogar offen steht.



    Immer wieder versetzen mich diese barocken und noch mehr die Ausstattungen im späteren Rokoko-Stil in Verzückung, vor allem, wenn ich an der rechten Seite einen Nepomuk Altar erspähe.



    Dieser Altar ist ein mächtiges Bauwerk, welches in mehreren Etagen dem hl. Nepomuk huldigt.



    Ganz unten die Beschriftung. An der asymmetrischen Rahmenverzierung zeigt sich der Rokoko.



    Dann Nepomuk im gläsernen Sarg





    Die Tischplatte mit fünf eingelassenen Kreuzen



    Dann Putto mit Schweigegestus und Engel, welche Nepomuk, mit fünf Sternen umhauptet, auf Wolken emporheben.



    Und ganz oben schwebende Engel und an der Spitze die Zunge, eingefasst in Wolken, unten mit zwei Putten und umgeben von einem Strahlenkranz.



    Ganz schwindlig wird da dem Betrachter und beim Blick nach oben ist es, als ob man selbst in den Himmel schweben würde. Ein göttlicher Anblick in der Kirche von Ehrenhausen!


    Johannes

  • An alle Nepomuk Freunde,

    es gibt einen interessanten Ort, aber zwei schlechte Fotos (vorerst durch Gitter und Glastür aufgenommen)!


    Ein weiterer St. Nepomuk in Baden bei Wien: St. Anna-Kapelle beim ehemaligen Bürgerspital in der Heiligenkreuzergasse.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…rgerspital_Baden_bei_Wien


    Vor zwei Tagen hat mich ein ganz lieber Mensch auf den heiligen Nepomuk in der kleinen Kapelle aufmerksam gemacht. Gestern bin ich dorthin geeilt, fand die Kapelle verschlossen. Habe vorerst ein Foto gemacht, das die Nepomuk-Statue deutlich zeigt. Ich hoffe, diesen Ort noch einmal bei offener Türe vorzufinden.



    schoener-reisen.at/easymedia/image/29430/


    Ich freu mich über diese Entdeckung!

    Herzlichen Gruß!

    Susanne

  • Liebe Susanne,


    ganz klar ein Ort zum nochmals Hinkommen. In solche Fällen schreibe ich die zuständige Pfarre an und bitte um einen Termin, oder ich rufe an. Meist klappt es dann irgendwann. Manchen Terminen muss man aber hintnachlaufen.


    Ich führe eine inzwischen relativ lange to-do Liste der Orte zum nochmals Hinkommen.


    Einen solchen besonderen Termin habe ich kommende Woche am Freitag....


    LG und alles Gute für einen Termin in dieser Kapelle mit Beleuchtung!


    Johannes

  • Pottenstein, Bezirk Baden, Niederösterreich


    Bereits zu Zeiten des Pfarrers Michale Huber fanden zwischen 1763 und 1784 jeweils am 16. Mai, dem Festtag des Hl. Johannes v. Nepomuk, Prozessionen zu dieser Statue statt:



    Diese Statue hat eine bewegte Vergangenheit, von hier aus wurden die Toten aus Radling und Steinhart zur Kirche getragen und die Wallfahrer Richtung Süden verabschiedet. 1945 wurde die Statue in die Triesting geworfen und von der Familie Deutsch, denen das Haus mit der Nische für den hl. Nepomuk gehörte, geborgen. Später kam die Statue durch einen Verkehrsunfall zu Schaden und wurde abermals von der Familie Deutsch renoviert, zuletzt wurde die Statue im Jahr 2000 von Ernst Riegler restauriert und erhielt ihr heutiges buntes Aussehen.





    Johannes

  • Sátoraljaújhely, Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén,

    diesen Nepomuk habe ich bei einer Reise von der Slowakei nach Ungarn mit dem Handy fotografiert. Ich weiß leider nicht mehr genau, wo er gestanden ist, jedenfalls war es in Sátoraljaújhely ziemlich nahe an der Slowakischen Grenze.



    Er hat mir insofern gefallen, weil er so lässig das Kreuz auf seiner Schulter hält, für 1850 ziemlich modern, wie ich finde.


    Johannes


    Ergänzung von waldi am 09.12.2019

    Das Denkmal des Hl. Johannes Nepomuk von Sátoraljaújhely steht an der südlichen Ecke des Stadtparks, dort wo der Weißbach und der Hochwasserentlastungsarm des Baches Ronyva aufeinander treffen. Die Brücke über den Ronyva trägt den Namen des Hl. Nepomuk.

    Dieser wurde ursprünglich 1756 aufgestellt. 1850 fertigte ein örtlicher Handwerker oder Steinmetz eine neue spätbarocke Skulptur aus Sandstein in rustikalem Stil.

    In den 1880er Jahren verwahrloste die Statue. Elemér Boruth, ein Zeitungsverleger des Zempléner Gebietes, machte die zuständigen Behörden auf den schlechten Zustand des Nepomuks aufmerksam. Weil die Verantwortlichen nicht reagierten schritt er zur Tat. An einem Morgen im Mai kam er in fröhlicher Gesellschaft an dem Nepomuk vorbei und drehte die Statue um. Der Nepomuk blickte nicht mehr zur Stadtmitte, sondern guckte nun nach dem Nachbarort Borsi (heute Borša in der Slowakei). Er beschriftete den Rücken des Nepomuk: „Ich pfeife auf Újhejy. Ich gehe nach Borsi!“ So wurde die ganze Stadt auf den schlechten Zustand des Denkmals aufmerksam.

    Die Stadtherren von Sátoraljaújhely schämten sich und beeilten sich mit der Restaurierung des Nepomuks.

    Die lateinische Inschrift im Sockel bedeutet auf deutsch: „Oh gesegnete Dreifaltigkeit, läutere durch die Heiligkeit des Johannes unseren Geist, damit Liebe in unseren Herzen herrschen kann.“

    Das Original der Statue von 1850 wurde 1983 durch eine Kopie aus härterem Kalkstein aus dem Steinbruch von Sütő ersetzt und steht heute im Innenhof des Ferenc Kazinczy Museums.


    Quellen:

    https://www.kozterkep.hu/4925/…raljaujhely_1756.html?ul#

    https://www.kozterkep.hu/4926/nepomuki-szent-janos#

    http://satoraljaujhely.varosom…i-Szent-Janos-szobra.html


    Noch eine kleine Bemerkung zum Namen des Ortes. Újhely ist die gebräuchliche Kurzform von Sátoraljaújhely. Újhely heisst deutsch Neustadt. Der bekannte online-translater machte aus dem Ausspruch "Ich pfeife auf Újhely" "Ich pfeife nach New York"! Ich musste laut auflachen! :D:D:D

    • Gäste Informationen
    Hallo,gefällt dir der Thread, willst du was dazu schreiben, dann melde dich bitte an. Hast du noch kein Benutzerkonto, dann bitte registriere dich, nach der Freischaltung kannst du das Forum uneingeschränkt nutzen.

    Dieses Thema enthält 0 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.