1827_Steiermark > MARIAZELL > In der Schatzkammer der Basilika ´

  • Wo habe ich diese schöne Frau gesehen?


    Wer ist sie? Von wem wurde sie so dargestellt? Warum steht sie dort, wo ich sie gesehen habe? Welche Sammlung besonderer Darstellungen kann mir hier sehen?


    /


    Johannes

  • Elke, Du bist auf dem richtigen Weg!

    Du hast hier eine Allegorie von "Kaiserin Elisabeth (von Österreich) in Wolken" vor Dir.

    Sie wurde erst nach ihrem Tod von einem Wiener Bildhauer geschaffen.

    Wo hat sich Johannes in den vegangenen Tagen rumgetrieben?

    Da sollte doch auch ein Museum zu finden sein, oder?


    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Waldi, das freut mich, wusst ich doch, dass Du Sisi sofort erkennst!

    Johannes, hast Du dieses Potrait in Wien gesehen?


    Diese Darstellung hatte ich gefunden.

    https://sternenkaiserinblog.fi…joseph-i1.jpg?w=600&h=429


    Zitat:
    "das Relief aus Gips stammt von einem Sterbemonument, das nie verwirklicht wurde (R. Weigl 1902), Foto: Dorotheum Wien"

    Quelle:

    https://sternenkaiserin.com/tag/ehe-sissi-und-franz-joseph/


    Aber mit dem Begriff "Sterbemonument " konnte ich nichts anfangen


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Liebe Elke, lieber Waldi,


    nun, dass Waldi seine geliebte [lexicon='Sisi'][/lexicon] erkennt, war zu erwarten. Aber in Wien habe ich sie nicht gefunden. Eigentlich ist diese Darstellung ein Denkmalentwurf aus 1902, und richtig, da war Sisi schon tot.


    Johannes


    P.S. es handelt sich um kein Museum, sondern um eine Sammlung von etwa 2500 Bildern und 3500 Gegenständen, wie darunter eben auch diese Büste.

  • Hat die ganze Sammlung etwas mit Sisi und ihrem Umfeld zu tun?

    Kein Museum, aber öffentlich zugänglich?


    Es wird doch nicht das Dorotheum Auktionshaus in Wien sein?:roll:


    Lieben Gruss,

    Elke

  • Nein, Elke, wir befinden uns nicht in Wien. Die Sammlung hat auch primär nichts mit Sisi zu tun. Sie ist öffentlich (gegen Eintrittsgeld) zu besichtigen.


    Die Büste von Sisi ist nur eines der tausenden Sammlungsstücke.


    Hier ein Bildausschnitt aus einem typischen Ausstellungsstück:



    Johannes

  • Hat die ganze Sammlung etwas mit Sisi und ihrem Umfeld zu tun?

    Eher weniger.


    Kein Museum, aber öffentlich zugänglich?

    So ist es, Elke!

    Ich würde es als eine Art Schatzkammer bezeichnen, wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege.

    Es wird doch nicht das Dorotheum Auktionshaus in Wien sein?

    Ich denke nicht. Das hat Johannes schon bestätigt.


    Ich habe bei meiner Suche nach Elisabeths Spuren folgende Zeichnung des Denkmals gefunden.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_23949


    Dieses Denkmal wurde am 17. Juli 1904 enthüllt.

    Die allegorische Darstellung aus Gips im Kopf des Denkmals wurde schon 1903 aufgestellt und 1904 ausgetauscht gegen ein ein Relief in Carraramarmor.

    Der Bildhauer Robert Weigl hat mehrere solche Reliefs angefertigt.

    Auch Kaiser Franz Joseph hat solche "Büsten" angekauft und verschenkt.

    So landete eine beim letzten Kurarzt der Kaiserin in Bad Nauheim.

    Sie steht heute im Forsthaus Winterstein.

    Die Freundin des Kaisers, Frau Schratt, hatte eine die von einer Nürnberger Elisabeth-Verehrerin erworben wurde.

    Eine befand sich in Gföhl.

    Es existieren weitere.


    Die Zeitung die das angebliche Foto oben veröffentlicht hat, hat auch ein Detailfoto des Reliefs gezeigt.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_23950


    Im Sockel zeigt ein Segelschiff das bei untergehender Sonne im Meer versinkt die Vergänglichkeit des Lebens.


    Noch ein Tipp zur Lösung des Standortes:

    Das österreichische Kaiserhaus war sehr eng mit der katholischen Kirche verbunden!

    Das Denkmal wurde von einem Wiener Männerverein initiiert.

    Außerdem hatte ich in einem vorigen Beitrag geschrieben:

    Wo hat sich Johannes in den vegangenen Tagen rumgetrieben?

    Genug der Hilfe. Des Rätsels Lösung liegt nun auf der Hand, oder?



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Zitat

    Wo hat sich Johannes in den vegangenen Tagen rumgetrieben?

    Johannes ist doch ständig unterwegs...;)

    in Rovinj, Istrien, Rom, in der Slowakei, in vielen Ecken von Niederösterreich :401:


    In Mariazell??

    Dort ist ein Heimatmuseum ... aber ein Museum ist es nicht


    smiley_emoticons_confused.gif  smilie_denk_49.gif traurige_smilies_0008.gif


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Hallo, Elke,


    Mariazell ist schon einmal eine gute Spur. Und betrachte neben der Büste von Sisi auch beigefügtes Bild. Ähnliche Bilder hängen dort zu hunderten.


    Wie auch dieses hier (Detailaufnahme):



    Johannes

  • Ich denke, dass es an der Zeit ist, dass ich meine Vermutung äußere.

    Als Elisabethfan müsste ich es eigentlich wissen, aber in diesem Fall kann ich nur annehmen dass ich richtig liege.


    Die Allegorie der Kaiserin Elisabeth (oder Reliefporträt) vermute ich in der südlichen Schatzkammer der Basilika in Mariazell.

    Ob es sich um die Ausführung in Gips oder um die Marmorbüste handelt weiß ich nicht.

    Ich hatte im meinem vorigen Beitrag ein Denkmal gezeigt. Der Text ist leider nicht zu lesen.

    Dieses Denkmal wurde am 17. Juli 1904 von Weihbischoff Godfried Marschall am Außenpfeiler der Gnadenkapelle in der Basilika von Mariazell eingeweiht. Ob es dort noch zu finden ist weiß ich nicht. Im Internet ist dazu nichts zu erfahren.


    Wie kam es zu diesem Denkmal?

    "1892 hat der Männerapostel P. Heinrich Abel die Männer Wiens zu einer Wallfahrt nach Mariazell aufgerufen, die sich zu einer glänzenden Manifestation katholischer Glaubensstärke gestaltete.

    Seither zieht alljährlich, wenn das Korn reift und der Enzian blüht, eine mächtige Schar katholischer Männer der Residenz nach dem steiermärkischen Gnadenorte, um der Gottesmutter in Demut zu huldigen. Die Zahl der frommen Wiener Waller mehrt sich von Jahr zu Jahr, so daß heuer dem Komitee über 2000 Anmeldungen zugegangen sind....

    In Gegenwart einer nach Tausenden zu zählenden Schar Andächtiger wird in Mariazell die feierliche Enthüllung eines Elisabethdenkmals durch den Weihbischof Dr. Godfried Marschall stattfinden. Das geschmackvolle Denkmal wurde von den katholischen Männern Wiens gestiftet, die alljährlich nach Mariazell pilgern und die sich damit selbst ein bleibendes Erinnerungszeichen an ihre Vaterlandsliebe und Herrschertreue gesetzt haben."

    Quelle: Neuigkeits-Welt-Blatt vom 17. Juli 1904


    Warum man der Kaiserin gerade in Mariazell ein Denkmal setzte erklärt u.a. der Text auf der Tafel im Sockel des Denkmals:

    "An dieser Gnadenstätte, wohin unsere verewigte Kaiserin und Königin († 10. September 1898) so oft zu Bitte und Dank im Leben gewallt, widmeten unter der Regierung Sr. kaiserl. und königl. Majestät Kaiser Franz Joseph I. im 60. Bischofsjubiläum Sr. Heiligkeit Papst Leo XIII., im 60. Priesterjubiläum des Fürsterzbischofs von Wien Sr. Eminenz Kardinals Dr. Anton Joseph Gruscha 1902 unter dem hochwürdigsten Abte von Sankt Lambrecht Severin Kalcher, unter dem hochwürdigen Superior von Maria-Zell Richard Salausek die dreitausend Teilnehmer an der zehnten Wiener Männerfahrt geführt von Pater Heinrich Abel S. J. unter Teilnahme des hochwürdigsten Weihbischofs Dr. Godfried Marschall und des hochwürdigsten päpstlichen Hausprälaten Karl Dürfler, Hof- und Stadtpfarrers bei St. Augustin in Wien, dies Zeichen ihrer unwandelbaren Anhänglichkeit an ihr geliebtes Herrscherhaus Habsburg-Lothringen 18. Juli 1903."


    Quelle: Neuigkeits-Welt-Blatt vom 17. Juli 1904


    Ich fasse mal zusammen.

    Im Gedenken an die zehnte Wiener Männerwallfahrt 1902 wurde das Denkmal 1903 (im Beisein von Erzherzogin Maria Annunciata, Schwester von Erzherzog Franz Ferdinand, seit 1896 Thronfolger, 1914 in Sarajewo ermordet) anässlich der Wiener Männerwallfahrt (die damals schon mithilfe der Eisenbahn durchgeführt wurde) erstmals mit einer Gipsbüste enthüllt.

    1904 erfolgte die zweite Enthüllung mit der Marmorbüste.

    Diese Büsten entstanden nach dem nicht verwirklichten Entwurf eines Grabdenkmals für Kaiserin Elisabeth des 1902 verstorbenen Wiener Bildhauers Robert Weigl im Atelier der Künstlerwitwe.

    Diese Allegorie war ein beliebtes Dankeschön durch Kaiser Franz Joseph und erscheint immer wieder bei Kunstauktionen.

    http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/robert-weigl/


    Kaiserin Elisabeth soll 6 mal in Mariazell die Basilika aufgesucht haben.

    Im Kasten II der Schatzkammer wird ein Messkleid aus rotem Samt und Goldstoffe, reich mit Perlen und Seide gestickt, als Geschenk ihrer Majestäten zur Erinnerung an ihren Besuch im Jubiläumsjahr 1857, gezeigt.

    Ein Christuskopf als Mosaik und ein Medaillon von der Kaiserin sollen auch in der Schatzkammer zu sehen sein.


    So, nun hoffe ich auf klärende Zeilen von Johannes.

    Ist die Allegorie auf dem Foto aus Gips oder Marmor?

    Steht die Allegorie in der Schatzkammer oder an der Gnadenkapelle?

    Existiert das Denkmal an der Gnadenkapelle noch?


    Ich bin gespannt!



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Hallo, Waldi kennt sich hier ja profund aus.


    Ich war in der sogenannten Schatzkammer in der Basilika Mariazell. Eigentlich habe ich eine Votivgabe eines Ölbildes vom Hl. Nepomuk gesucht. Doch es waren nur die Emporen geöffnet und nicht die Turmaufgänge, sodass nur ein Teil der Votivbilder und Votivgaben zu sehen war.


    https://www.basilika-mariazell…kunstkultur/schatzkammern


    Für mich überraschend stand dort auch die Marmorbüste der Sisi:




    Es sieht für mich nach Marmor aus. Mehr kann ich zu der Büste auch nicht sagen. Ich fand aber die Ausstellung der Votivbilder interessant, die nach Ereignissen und Zeit geordnet wurde.


    Ich werde hier noch ein paar Fotos zeigen und danke einmal Waldi für die Auflösung.


    Bei der Gnadenkapelle habe ich kein Denkmal sehen können, allerdings konnte ich nie nahe genug hin, da unentwegt Messen abgehalten wurden.


    Und leider hatte ich die Informationen von Waldi mit den anderen Gegenständen nicht, sodass ich diese gar nicht gesehen habe oder nicht beachtet habe. Ich war von den Votivbildern so angetan, dass ich hauptsächlich diese näher angesehen habe.


    https://www.basilika-mariazell…stattung/article/230.html


    Johannes

  • Danke, Johannes und Elke!


    Das Wissen um Denkmäler zu Ehren Kaiserin Elisabeths und deren Entstehung versuche ich durch Recherche in alten österreichischen Zeitungen zu erlangen. Da hat Österreich eine vorbildliche Sammlung online die zudem noch kostenfrei ist!

    http://anno.onb.ac.at/

    In D ist zwar etwas ähnliches im Aufbau, aber viele Verlage verweigern die Öffnung ihrer Archive. Leider!

    Bei ANNO kann ich sogar in der erweiterten Suche mehrere Stichwörter und einen bestimmten Zeitraum eingeben. Einfach super!


    Bei einer solchen Suche bin ich auf das Denkmal in der Basilika und dessen Geschichte gestossen.


    Es sieht für mich nach Marmor aus.

    Das befürchte ich auch, Johannes.

    Das würde leider bedeuten, dass man das Denkmal entfernt hat.

    Deshalb und wegen der Votivgaben Elisabeths und des Kaiserhauses muss ich selbst mal nach Mariazell.


    Schade, dass man das Schiff und die untergehende Sonne auf Deinem Bild von der Allegorie nicht besser sehen kann, Johannes. Das ist aber auch dann schwer erkennbar wenn man direkt davor steht. Und weißer Marmor zu fotografieren ist sowieso eine kleine Kunst für sich.


    Dass dauernd Messen gelesen wurden dürfte mit den vielen Wallfahrern zusammenhängen.

    Auch Du warst ja einer davon.

    Übrigens habe ich gelesen, dass neben der Wiener Männerwallfahrt im Juni auch eine Frauenwallfahrt aus Wien nach Mariazell kommt, ein paar Tage vorher.

    Weiß jemand warum da Geschlechtertrennung herrscht? Seltsam in unserer Zeit, oder?


    Liebe Grüße von waldi :174:

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