Der Lappwaldsee bei Helmstedt
Heute möchte ich Euch den Lappwaldsee vorstellen. Es ist ein noch recht junger See, er entsteht langsam durch die Flutung des Restloches des ehemaligen Braunkohlen-Tagebaus Wulfersdorf im Helmstedter Revier.
Erliegt im Osten von Niedersachsen unmittelbar südlich von Helmstedt. Durch den entstehenden See verläuft im südlichen Zipfel die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt.
Der See wird ausschliesslich mit Grundwasser gefüllt, da nicht genügend Oberflächenwasser durch z.B. Flüsse zur Verfügung steht. Dadurch dauert es natürlich wesentlich länger, und es ist geplant, dass ca. im Jahr 2033 die Flutung abgeschlossen sein wird und er dann hoffentlich als Freizeitsee freigegeben werden kann.
Der Tagebau Wulfersdorf wurde 1935 eröffnet und wies zu Zeiten der deutschen Teilung eine Besonderheit auf, und zwar wurde in diesem in einem gewissen Zeitraum sowohl von der DDR auf Westdeutschem als auch von der BRD auf Ostdeutschem Gebiet Kohle abgebaut. Unmittelbar östlich des Tagebaus befindet sich der Ort Harbke (im heutigen Sachsen-Anhalt), hier stand ein Kraftwerk, welches die Kohle dringend benötigte. Im Tagebau existierten zeitweise keine Grenzanlagen, diese wurden nach dem Ende dieser Sonderregelung in der 2. Hälfte der 1980er Jahre wieder aufwendig errichtet, um ca. 1 Jahr später dann gegenstandslos zu werden, denn am 9.11.1989 öffnete sich glücklicherweise der eiserne Vorhang.
Nun aber auf zum Lappwaldsee. Nachdem wir den Parkplatz, der von der B1 her kommend schlecht ausgeschildert ist, erreicht hatten, empfing und dort eine Infotafel, auf der man sich über die Wasserstände des Sees seit Beginn der Flutung 2004 informieren kann, und auch über weitere Ausflugsziele in der Nähe.
Der Parkplatz.
Die Infotafel.
Der Zugang zum See ist mit einer Schranke abgesperrt, sodass man nur zu Fuss oder mit dem Rad dorthin kommt. Unmittelbar hinter der Schranke führt der Weg über eine Brücke, die die B1 überspannt. Die B1 ist an dieser Stelle ein Neubau und dient als Umfahrung für Helmstedt.
Die Schrankenanlage.
Blick von der Brücke nach Osten Richtung Kreisverkehr, von dem aus man den Parkplatz am günstigsten erreichen kann,
und nach Westen.
Dann führt der Weg immer leicht bergab an die nordwestliche Seite des Sees.
Es wird darauf hingewiesen, dass es strengstens verboten ist, die Hänge zu betreten.
Nach ca. 10-12 Gehminuten, ich schätze mal 1 km, erreicht man einen ersten Aussichtspunkt, hier steht eine weitere Infotafel, aber lest am besten selbst.
Der Platz wurde offensichtlich auch schon als Feuerstelle genutzt.
Und von hier aus hat man diesen Ausblick, die Bilder sind in ihrer Reihenfolge von Osten nach Westen aufgenommen.
Ich ging ein kleines Stück die Böschung hinab, ich hoffte, von dort aus eventuell einen besseren Blick zu haben.
Von hier aus führt ein Trampelpfad weiter hinab bis ans Ufer des Sees.
Aber ich erinnerte mich an die Warnschilder und kehrte wieder um. Auch ohne diese Warnschilder wäre ich nicht weiter hinab geklettert, da ich nicht mehr der Gelenkigste bin, und ausserdem schon die Blicke meiner Frau im Rücken spürte.
Also machten wir uns auf den Weg zurück zum Parkplatz, denn wir hatten an diesem Tag noch eine andere Sehenswürdigkeit auf unserem Plan stehen.
Das ist die Zu- und Abfahrtsstrasse für den Parkplatz Lappwaldsee, hier der Blick Richtung Helmstedt.
So richtig zufrieden war ich mit der Aussicht auf den See noch nicht, und so fuhren wir zu einer anderen Stelle, von der ich vermutete, dass man dort einen besseren Ausblick haben würde, und ich denke, es war die richtige Entscheidung. Hier nun zum Abschluss meines Berichtes noch ein paar Aufnahmen, wieder von Osten nach Westen geschwenkt. Ab Bild 29 ist im Hintergrund zwischen den Windrädern das Kraftwerk Buschhaus zu sehen.
Fazit: Der Lappwaldsee ist in seiner momentanen Konstellation ideal für Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger, die Ruhe und Entspannung suchen. Meine Frau und ich waren in der Tat überrascht, wie ruhig es doch war, so gut wie kein Strassenlärm, sodass man das Rauschen der Blätter und das Zwitschern der Vögel gut hören konnte.
Wie es sich hier weiter entwickelt, wenn der See eines Tages gefüllt ist und als Freizeitsee seiner Bestimmung übergeben wird, bleibt abzuwarten. Ich hoffe für die Region, dass er sich dann zu einem beliebten Ausflugsziel etablieren wird.
Und wie immer zum Schluss ein paar Links.
Zu Wikipedia - Lappwaldsee:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lappwaldsee
Zu Wikipedia - Wulfersdorf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tagebau_Wulfersdorf
Zur MDR-Mediathek, hier eine interessante Reportage zur Geschichte des Tagebaus:
(Ich hoffe, dass diese Reportage noch einige Zeit in der Mediathek ist)
https://www.mdr.de/mediathek/fern…s-1638fa4e.html
Zu Google Maps:
https://www.google.com/maps/place/Lap…11!4d11.0142802
Und hier die günstigste Anfahrt zum Parkplatz von der B1 aus:
https://www.google.com/maps/dir/52.21…d52.2154432!3e0
Zur Homepage der Stadt Helmstedt:
https://www.stadt-helmstedt.de/tourismus-kultur/lappwaldsee.html
Zu Elm Freizeit:
http://www.elm-freizeit.de/index.php/natu…/np-lappwaldsee
Zu Outdooractive mit der Lappwaldsee-Radtour-Route:
https://www.outdooractive.com/de/route/radto…route/21907927/
Und hier für die Camping-Freunde einige Links zu Plätzen in der näheren Umgebung:
https://www.stadt-helmstedt.de/tourismus-kult…bilplaetze.html
https://www.campingplatz-mariental.de/
http://www.campingplatz-raebke.de/
Zu Youtube:
Hier eine Luftaufnahme aus dem Jahr 2013:
https://www.youtube.com/watch?v=wm0Ffxo9Ns4
https://www.youtube.com/watch?v=7nzzdYu5U-o
Und hier noch ein paar Vorschläge für Radtouren rund um Helmstedt.
https://www.komoot.de/guide/1232/radtouren-rund-um-helmstedt
Viele Grüsse, Daniel.