In den letzten zwanzig Jahren war ich immer wieder mal in der Bretagne. Da ich in der Gegend Freunde habe und die um meine Neugier für alles Neue wissen, zeigen die mir auch regelmäßig Dinge in den westlichen Departements von Frankreich.
Im letzten Jahr haben wir gemeinsam eine Wanderung vom Cap Frehel zum Fort la Latte unternommen. Die Sonne schien und die Fernsicht war durchaus akzeptabel. Vielleicht gefällt euch die Gegend beim Betrachten meiner Bilder auch so gut wie mir.
Wir befinden uns im Nordosten der Bretagne westlich von Saint Malo.
Natürlich kann man den Leuchtturm auch besichtigen. Ob man von oben mehr sieht als von unten weis ich nicht. Da wir bis fast zum Fort und wieder zurück gelaufen sind, hatten wir ehrlich gesagt keine Lust, auch noch auf den Turm zu steigen. Der Weg an sich fordert die Kondition schon etwas heraus.
Der Leuchtturm Phare du Frehel
Daneben steht dieses alte Gemäuer, Ob es sich um den Vorläufer des Leuchtturms handelt oder welchen Zweck er mal erfüllt hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
Wer hier wandern möchte, der nimmt meist den Küstenweg rechts vom Leuchtturm zum Fort de la Latte. Dieses ist etwa zwei Stunden Gehzeit entfernt.
In Sichtweite der beiden oben gezeigten Türme steht noch einer.
Der liegt zwar nicht am Hauptweg zum Fort la Latte. Aber hin muß ich da trotzdem.
Der Wanderweg verläuft immer ein gutes Stück über dem Meer. Absicherungen gibt es keine. Wer also gute Fotos knipsen will, sollte sich nicht allzu weit vom Hauptweg entfernen.
Ich bin das Risiko wegen der Bilder und den Blumen jedoch immer wieder mal eingegangen.
Hier schaut es zwar so aus, als könnte man da hinaus gehen. Das ist jedoch ein Trugschluß.
Das Meer ist augenscheinlich ganz weit unten.
Der Weg führt oberhalb der sichelförmigen Bucht entlang bis an die Spitze der Halbinsel. Dort steht das Fort.
Nun bin ich das Laufen in den Alpen durchaus gewohnt. Aber hier bei fast immer gleichartiger Landschaft ohne Verpflegung oder zumindest mal einen Imbiß zwischendurch hatte zumindest ich das Gefühl, daß wir nie ankommen.
Nach einiger Zeit gehts runter in einen Taleinschnitt. Da wachsen dann auch Sträucher und Bäume.
Wir sind dann doch nicht ganz bis zum Fort la Latte gelaufen. Da waren wir am Vormittag bereits um es ausgiebig zu besichtigen. Hin- und Rückweg zum Cap Frehel waren für uns gleich. Man hätte auch landeinwärts entlang der Straße zurücklaufen können. Das wäre zwar einfacher aber auch eintöniger gewesen.
An der Spitze dieser Landzunge steht der kleine Turm. Dahinter befindet sich das Cap Frehel.
Das Loch in meinem Magen wurde von Stunde zu Stunde größer. Dies auch, weil man in Frankreich üblicherweise kein üppiges Frühstück einnimmt wie bei uns. Eine Tasse Kaffee, ein Stück Baguette mit Marmelade und vielleicht ein Croissant. Das war es dann. Eigentlich hätte ich es wissen müssen...
Beim zweiten Anlauf fanden wir tatsächlich eine Gaststätte, wo wir ohne Reservierung etwas zu essen bekamen. Logisch, daß hier auch etwas landestypsiches gegessen wurde. Die Galette war zwar leider für mich nur ein "Magendratzer" wie man in Bayern zu sagen pflegt, aber besser als gar nichts.
https://de.wikipedia.org/wiki/Galette
Meine sah übrigens genauso aus wie auf dem Bild in Wikipedia.
Weil wir draußen saßen konnten wir gut der Musik dieses Musikers lauschen. Er erinnerte mich sofort an meine Schulzeit wo unser Französischlehrer immer von Georges Moustaki geschwärmt und uns dessen Schallplatten vorgespielt hat. Damals war das natürlich überhaupt nicht mein Geschmack, zumal ich mit dem Fach eigentlich nichts anfangen konnte.
Obwohl ich gerne den Unterricht geschwänzt habe, reichen meine Sprachkenntnisse heute wieder aus um ohne Übersetzungshilfe tage- oder gar wochenlang im Land zu reisen. Vielleicht sollte ich das dem greisen Lehrer "Mösiöh Übähr" mal sagen, wenn ich ihn treffe . An diesem Tag jedoch passte die Musik des Herren jedoch wunderbar zu unserem Ausflug.
Genau dieses Lied hat der unbekannte Musiker natürlich auch gespielt.
In dem kleinen Ort stehen viele derartige Häuser, die wohl als Wochenend- oder Ferienhäuser für Städter dienen. Aber auch die Bewohner der nebligen und regnerischen Insel über dem Ärmelkanal haben das starke Pfund in den letzten Jahrzehnten genutzt um sich hier preiswert Ferienimmoblien zuzulegen. Ob die nach dem möglicherweise harten Brexit noch so einfach "rübermachen" dürfen oder ob künftig das nötige Kleingeld fürs Ferienhaus noch da ist, werden wir in einigen Jahren sehen.
Bei Gelegenheit zeige ich euch noch Bilder des Fort la Latte.
Au revoir sagt
jürgen