unterwegs bei Ponta Delgada auf Madeira

  • Vor gut einem Jahr haben wir die Insel Madeira besucht. Wie so oft, zieht es mich nicht nur zu den beliebten und bekannten Örtlichkeiten, die von jedem Touristen aufgesucht werden, sondern auch dahin, wo nichts los ist oder einfach nichts Besonderes zu entdecken ist. Dabei ist gerade das Alltägliche für mich von Interesse. Dazu gehört auch der Norden Madeiras. Dort findet man überwiegend Steilküsten. Im Gegensatz zum Süden regnet es hier wesentlich häufiger. Dies hat jedoch auch zur Folge, daß hier seit Generationen Bananen, Zuckerrohr, Wein und andere Feldfrüchte angebaut werden.


    In diesem Bericht möchte ich euch nur ein paar Bilder der Region und der ehemaligen Verbindungsstraße zwischen den kleinen Ortschaften zeigen. Diese Straßen haben heute kaum mehr eine Bedeutung, weil Tunnels und neue breite Straßen den Verkehr aufnehmen. Die Bilder entstanden um die Ortschaft Ponta Delgada, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt auf den ebenfalls zu Portugal gehörenden Azoren.






    Das ist Ponta Delgada von Osten gesehen. Auch hier gibt es ein Meerwasserschwimmbad wie in vielen Orten der Insel. Durch den immer starken Wellengang füllen sich Schwimmbecken in welchen im Sommer gefahrlos geschwommen werden kann.





    Blick nach Osten. Gut zu erkennen sind die kleinen Parzellen der Bauern.





    Die Straße kann man relativ gefahrlos mit dem Mietwagen befahren. Hier in der Region regnet es sehr häufig. Dadurch lockert sich das Vulkangestein und es ist ständig damit zu rechnen, daß Felsen entweder auf der Straße liegen oder herunterfallen. Nicht nur einmal bin ich ausgestiegen und habe so einen meist leichten Brocken auf die Seite geräumt.





    Solche Tunnel sind grob aus dem Felsen gehauen, unbeleuchtet und natürlich nur einspurig zu befahren. Aber außer mir fährt da doch eh kaum jemand herum. ;)





    Die Hauptstraße mit der Bezeichnung E101 hat uns wieder.









    Natürlich gibt es hier eine Landflucht. Der Tourismus auf der Insel wächst zwar immer noch. Dies jedoch nur im Süden, wo das Wetter wesentlich stabiler und auch wärmer ist. Wer will schon wie seine Vorfahren winzige Parzellen bewirtschaften und dazu ständig bergauf und bergab steigen? Da zieht man dann entweder gleich in den Süden und arbeitet im Großraum Funchal im Tourismusgewerbe oder man pendelt in den Süden. Quer durch die Insel ist das aus der nördlichen Region um Sao Vicente ein leichtes, weil ein langer Tunnel den Norden mit dem Süden verbindet.







    Natürlich war ich in der Region auch zu Fuß unterwegs. Allerdings war es in diesem Fall nicht möglich, eine Wanderung bis zum möglichen Ziel zu absolvieren.


    Spaziergang an der Nordküste von Madeira


    jürgen

  • Es freut mich, dass Du uns wieder etwas von Deinem Madeira-Aufenthalt zeigst. :)

    Ich kenne ja nur ein wenig vom südlichen Teil der Insel.


    Tolle Bilder vom Norden der Insel und durch den bewölkten Himmel sehen sie teilweise dramatisch aus. 8)

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Eine Landschaft, die mich fasziniert... trotz Regen und grauen Wolken.

    Erinnert sie nicht ein wenig an die Nordküste von Teneriffa?


    Gruss,

    Elke

  • hallo,


    ich habe euch noch ein paar Bilder vom Norden Madeiras. Genaugenommen sind sie um Faial, das liegt ein paar Kilometer südöstlich von Santana, aufgenommen worden. Auch hier erkennt man gut die Landschaft und das Geländeprofil. Das üppige Grün kommt vom vielen Regen an der Nordküste.




    Zu welchem Zweck dieses kleine Haus am Hang einmal gedient hat, erschließt sich dem Laien oder Fachmann erst, wenn man ins Innere schaut. Die Portugiesen nennen das Lagar, eine Einrichtung zur Weinproduktion.





    Eine einfache Eindeckung mit Schilf zeigt uns, daß hier wohl nicht Menschen gewohnt haben, sondern das Häuschen einem bestimmten Zweck gedient hat.




    Meine Nachfrage bei Ortskundigen hat ergeben, daß hier früher Weintrauben gekeltert wurden. Die Trauben kamen in den Steintrog rechts im Bild. Die erste Pressung erfolgte vermutlich traditionel mit den Füssen. Dort wurden die Trauben ausgequetscht und der Saft lief über den Ausguß in der Mitte in das links darunter befindliche Becken.



    Dieser runde Stein ist kein Mühlstein sondern diente wohl auch der Weinherstellung. Er diente als Lager für eine massive Holzspindel, mit dessen Hilfe ein schwerer Balken zum Pressen der Trauben im Becken in der Höhe verstellt werden konnte. Damit holte man dann den Rest an Saft aus den Früchten.


    Es könnte sich um einen selbst hergestellten und mit einer Gravur versehenen Kalkstein handeln. Dieses Gestein ist auf der Insel recht selten. Meist findet man nur poröses Vulkangestein welches nicht für solche Zwecke geeignet ist.













    Die engen Kurven der Straße im Tal gehören zu einer Gokart-Bahn.





    Hellgrün sticht das Feld mit Weißkraut ins Auge.




    jürgen

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