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Das neue PRORA bei Binz von 2012 bis 2021

  • Gast001
  • 31. Oktober 2018 um 16:47
  • Daniel_567
    GZ-Tester
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    • 4. November 2018 um 11:11
    • #11

    Liebe Elke.

    Vielen Dank für diesen sehr interessanten und gut bebilderten Bericht. Auch ich interessiere mich für diese Kapitel deutscher Zeitgeschichte, habe es aber leider noch nie geschafft, mir dieses Objekt mal anzuschauen.

    Liebe Grüsse, Daniel.

  • vadda
    Gast
    • 4. November 2018 um 16:13
    • #12

    Nicht unsere Welt, liebe Elke. Wir haben uns den riesigen Komplex vor Jahren angeschaut und sind bald wieder in den Wald geflüchtet. Manch einer mag die sanierten Häuser schön finden, nicht umsonst leben Menschen in Hochhäusern oder machen Urlaub mit tausenden anderen auf engstem Raum. Jedem das seine.

    Lieben Gruß,

    Klaus

  • burki
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    • 4. November 2018 um 19:00
    • #13

    Oh ja, es steht fest, ein Rügen-Urlaub muss noch her.

    2014 hatte ich es versäumt (besser nicht geschafft) Prora zu besuchen.

    Deine Bilder lassen hoffen, dass hier doch was ordentliches entsteht, Vielfalt ist da auch gefragt!

    Danke für die Bilder

    burki

  • Gast001
    Gast
    • 4. November 2018 um 19:20
    • #14
    Zitat von vadda

    Nicht unsere Welt, liebe Elke

    Da bin ich sicher..., das weiß ich , Klaus

    Und doch muss man sich die Frage stellen: Was hätte man mit solch einem Ungetüm machen können, das 30 Jahre vor sich hinrottete?

    Nach dem 2. WK wurde versucht, den Koloss zu sprengen. Ein aussichtsloser Versuch.

    Die gesprengten Ruinen des Südtraktes von Block 3 sieht man immer noch .So langsam werden sie überwuchert.

    Nein , ich möche dort kein Appartment haben. Und doch finde ich , dass im Moment das Beste aus der vorhandenen Bausubstanz gemacht wurde.


    Vielleicht sieht man das in 100 Jahren anders. DIese Betonklötze werden es überdauern.

    Zitat von burki

    Oh ja, es steht fest, ein Rügen-Urlaub muss noch her.

    Aber beeil Dich , bevor Göhren ganz verbaut wird!


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Manne
    Gast
    • 7. November 2018 um 15:12
    • #15

    Ist ja abgefahren...

    Aber bezahlbare Wohnungen für normal Sterbliche werden es sicherlich sowieso nicht sein oder?

    Ich habe natürlich schon viel gehört, aber nichts gegelaubt.. Vielleicht hat jemand eine korrekte Antwort da er aus Erfarung sprechen kann?:thumbsup:

  • Gast001
    Gast
    • 7. November 2018 um 15:47
    • #16

    Hallo Manne!

    Zunächst mal : Willkommen hier im Forum

    Zitat von Manne

    Vielleicht hat jemand eine korrekte Antwort da er aus Erfarung sprechen kann?

    Aus Erfahrung kann ich nicht sprechen, da ich keine Wohnung in Prora gekauft habe ( auch nicht die Absicht habe)

    Ich schaue seit 2012 regelmäßig in Prora vorbei und schaue mir auch die Prospekte verschiedener Immobilienmakler an, die dort aufliegen,

    Schnäppchen, die ein Normalverdiener aus der Portokasse bezahlt, sind es nicht.

    2013 habe ich noch Angebote für winzige 33 Quadratmeter für unter 100 000€ gesehen. Die Zeiten sind vorbei.

    Ich kann hier mit Links keine Werbung für irgendwelche Immobilienfirmen machen.

    Aber google doch einfach mal nach


    Wohnung in Prora kaufen

    oder

    Wohnung in Prora mieten.

    Gruß,

    ELMA

  • Gast001
    Gast
    • 29. November 2021 um 00:36
    • #17

    2021

    Seit 2012 verfolge ich , war aus der Ruine des "Koloss von Prora" wurde. s.#1

    Während meines Urlaubs auf Rügen im Okt 2021 schaute ich mir diesen riesigen Baukomplex wieder an,

    Prora ist inzwischen ein Stadtteil von Binz, verbunden mit einer regelmäßigen Buslinie, einem Fahrradweg und einer durchgehend rollstuhlgängigen, befestigten Strandpromenade auf den Dünen am Rand des Kiefernwaldes.

    Bild von 2021

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57742

    Schön ist auch der Weg unten am Sandstrand entlang der Ostsee.

    Von Binz bis zum "Ortseingang" von Prora sind es etwa 3,5km.

    Dann ist man nochmal rund 4 km unterwegs, bis man das Ende des letzten Blocks des ehemaligen Bauwerks der Nationalsozialisten erreicht hat.

    Die Ausmaße des gigantischen Bauwerks ( bzw von dem was noch übrig ist ) kann man sich schlecht vorstellen, wenn man nicht daran vorbeigewandert ist.

    Dieses Luftbild zeigt die monumentalen Ausmaße der ca 4km langen Anlage - auf dem Bild perspektivisch verzerrt, die Blöcke sind alle gleich lang.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57737

    Zur Veranschaulichung des größenwahnsinnigen Projektes ein Plan ( Quelle Wikipedia)

    1945 und 2009

    Quelle

    https://de.wikipedia.org/wiki/ Prora

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57735

    Ursprünglich waren 8 Blöcke geplant, die für 20 000 Arbeiter Erholung bieten sollten,

    1939 begann der Krieg, die Bauarbeiten wurden gestoppt.

    1945 wurden einige Teile von der Roten Armee gesprengt, aber nicht komplett zerstört.

    Übrig blieben 5 mehr oder weniger fertige Gebäude, die nach dem Krieg u.a. als Flüchtlingsunterkünfte und danach von der NVA der DDR genutzt wurden. Prora war Sperrgebiet.

    Näheres hier in diesem Beitrag des NDR

    Prora - Der "Koloss" von Rügen
    Als "Seebad der 20.000" hatten die Nazis die riesige Anlage im Binzer Ortsteil Prora auf der Insel Rügen geplant. Lange Zeit verfielen die denkmalgeschützten…
    www.ndr.de

    Nach der Wende 1990 zog die Bundeswehr kurz ein, ab 1992 standen die Gebäude leer.

    1994 wurde Prora unter Denkmalschutz gestellt, aber über eine weitere Nutzung war man sich lange nicht einig.

    2012 begann die Versteigerung der Blöcke an private Investoren .

    Eigentums- und Ferienwohnungen, sowie Hotels waren geplant.

    Anfangs war es etwas schwierig, Das Denkmalamt machte Auflagen, So sollten keine Balkone erlaubt sein, was aber nicht durchsetzbar war. Wer möchte heute eine moderne Wohnung ohne Balkon?

    Und so wurden nach und nach die Blöcke 1 und 2 saniert. Die vom Denkmalamt geförderten Wohnungen fanden auch Käufer.

    Zwei Bilder von 2015

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57784


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57782

    So habe ich die Blöcke 1 und 2 2021 gesehen.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57336

    Die Grünanlagen zwischen der Seeseite der Gebäude und dem 150m entfernten Strand sind weitgehend fertig, auch die jeweils dazugehörigen Pools. ( Nur für Anwohner zugänglich)

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57340

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57326

    Ein kleiner Kiefernwald trennt die Anlage vom Strand

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57345

    Der Blick auf die andere Seite, die Straßenseite der Gebäude.

    Die Straße ist nur für Bewohner. Geparkt werden darf nur max 30 min , es stehen Parkhäuser zur Verfügung.

    Gäste müssen außerhalb auf einem Großparkplatz ( kostenpflichtig) parken.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57739

    Es gibt kleine Läden, eine Bäckerei, Restaurants., eine Eisdiele , eine Pizzeria. einen Friseur (sicher habe ich nicht alles gesehen)

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57344

    Parkhaus für die Eigentümer

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57334

    Eines der drei Hotels in Prora ( Block 2)

    Prora Solitaire ( in Block 1 gibt es das Dormero Strandhotel. in Block 4 "Hotel Mariandl" )

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57736

    An Block 3 ( s, Plan weiter oben ) wurde 2021 noch gearbeitet.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57338

    Einzelne Abschnitte des 450m langen Blocks sind fertig, andere nicht.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57346

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57327

    Zwischen Block 3 und 4 befindet sich ein sehr großer Platz mit freiem Geländen, von den Nazis als Festplatz gedacht.

    Es gibt Pläne, hier in der " Neuen Mitte" Einrichtungen für die Infrastruktur von Prora zu bauen. (Bushaltestellen, Arztpraxen, ua. )
    Einen großen Supermarkt gibt es schon.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57339

    Die traditionelle Sandskulpturenausstellung von Binz ist auch hierher umgezogen.

    Ich habe darüber berichtet

    Thema

    Insel Rügen : Märchen aus Sand in Binz

    Es ist inzwischen seit 2012 Tradition, jedes Jahr ein Team von Sandkünstlern nach Binz einzuladen und unter einem Thema Skulpturen aus Sand zu erschaffen.

    2016 hab ich mir die Ausstellung zum letzten Mal angeschaut.

    schoener-reisen.at/thread/7315/ Dieses Jahr war das Thema " Märchen aus aller Welt"

    https://sandfest-ruegen.de/

    Es gibt neue Ausstellungsräume. In Prora hat man einen Glaspalast errichtet, in dem die Skulpturen in heller Umgebung gut zur Geltung kommen .

    Ein willkommenes Ausflugsziel…
    Gast001
    19. Oktober 2021 um 19:36

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_56929

    Auch das Oldtimermuseum hat hier Platz gefunden,

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57330

    Auf diesem Gelände gibt es noch viel zu tun,

    Es soll u.a. ein großes Sportzentrum entstehen,

    Ruinen müssen noch entfernt, alte Panzerhallen der NVA noch irgendwie weiterverwendet werden.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57342


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57324

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57349

    Was mit den Mauerresten der Seebrücke und der Ruine der Festhalle der Nationalsozialisten geschehen soll, ist noch nicht geklärt.

    Ursprünglich war an ein Wassersportzentrum , eine Marina mit Bootshafen gedacht.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57329

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57348

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57341

    Dazu müssten entlang der Küste größere Bauarbeiten vorgenommen werden, es müssten Molen gebaut werden.

    Experten warnen davor, weil durch den Bau eines Hafens und die ins Meer hineingebauten Molen die Strömungsverhältnisse und Sedimentbewegungen entlang der Küste gestört werden könnten und der einzigartige Sandstrand der Bucht Schaden nehmen könnte.

    So wird dieser Bereich sicher noch etliche Jahre warten müssen,

    Aber auf der anderen Seite des "Koloss von Prora" geht die Bautätigkeit bereits weiter.

    In Block 4 wurde ein weiteres Hotel eingerichtet.

    Der Name ( und vermutlich auch die Einrichtung ) sollen Alpenfeeling vermitteln.

    Hotel "Mariandl"

    Thema

    D 1860 Mecklenburg-Vorpommern > BINZ-PRORA > Alpenresort an der Ostsee

    Wo stehen diese Schilder und wozu gehören sie ?

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57677

    Gruß,

    Elke
    Gast001
    11. November 2021 um 14:17

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57680

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57679

    In anderen Teilen von Block 4 sollen Eigentumswohnungen , ein Altersheim, Arztpraxen usw eingerichtet werden.

    Ich nehme am, dass das Gebäude 2023/2024 fertig sein wird.

    Block 5 wurde inzwischen auch verkauft.

    Am Ende von diesem Block wurde vom Landkreis Rügen bereits 2011 eine Jugendherberge eingerichtet.

    Daneben soll das Dokumentationszentrum ( Museum ) untergebracht werden, das sich bisher im Block 3 befand.

    https://www.ndr.de/kultur/Prora-a…m,prora406.html

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_57779

    Ich bin sicher, dass in wenigen Jahren der gesamte "Koloss von Prora" mit Ausnahme der "Neuen Mitte" fertiggestellt sein wird.

    Er bietet Wohnraum für die, die hier auf der Insel dauerhaft wohnen möchten,

    Aber vor allem sehr viele zum Teil exklusive Ferienwohnungen für Urlauber, die die Ostsee lieben.

    Es gibt Kritiker, die bemängeln, dass zu wenig "Historische Spuren" sichtbar geblieben sind und zu wenig erinnert, dass es eigentlich eine NS Anlage und später NVA Kaserne war.

    Katja Lucke, wissenschaftliche Leiterin des derzeitigen Dokumentationszentrums gibt zu bedenken :
    " Es gibt Reaktionen von Leuten , die sagen: " Ist doch nicht alles schlecht gewesen, was die Nazis gemacht haben " . Und das sollte sicherlich nicht so sein."

    Zitatquelle hier

    Ich war 2021 ganz gewiss positiv überrascht, wie sich Prora entwickelt hat.

    Etwas Besseres hätte man aus diesem "Erbe" wohl kaum machen können.

    Elke

  • claus-juergen
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    • 29. November 2021 um 13:57
    • #18

    hallo Elke,

    danke, daß du uns zeigst wie es mit Prora weitergeht. Mir gefällt das alles sehr gut. Es wäre wirklich eine Schande, wenn man die Bausubstanz weiter hätte verkommen lassen.

    Ich sehe mittlerweile eigentlich nur Vorteile so wie das aktuell gestaltet wurde und wohl auch zu Ende gebracht wird. Es besteht ein großer Bedarf an Ferienwohnungen. Anscheinend sind die alle verkauft bzw. die Mietobjekte vermietet. Es wurde und wird eine gesunde Mischung aus verschiedenen Nutzungsverhältnissen geschaffen. Ich glaube auch, daß viele Ferienwohnungen eben nicht nur im Sommer genutzt werden, sondern auch in der Nebensaison oder gar im Winter. Ist eine Heizung vorhanden, was ich annehme, dann kann es doch ganz schön sein, bei stürmischer See aus dem Fenster über die Kiefern bis zum Meer zu schauen.

    Zudem wird durch das Gesamtkonzept sicherlich die Wirtschaft auf Rügen gestärkt. Die Bewohner sitzen ja nicht alle nur in ihren Wohnungen und gehen im Sommer in den Pool oder ins Meer schwimmen. Nein, viele sind sicherlich mobil und lassen ihr Geld in der Region oder auf der Insel. Vermutlich haben Dutzende von Handwerkern künftig Arbeit alleine mit Prora.

    Heutzutage spricht man ja gerne von Nachhaltigkeit. Ich sehe es als nachhaltig an, wenn Menschenmassen hier ganzjährig oder zeitweise wohnen und dafür verhältnismäßig wenig Platz verschwendet wird. Die Wohnungen wie auch Hotel, Jugendherberge, Altersheim und all die anderen Wohnformen sind sicherlich nach neuestem Standard gebaut und folglich sehe ich den Punkt Nachhaltigkeit nicht nur im geringen Flächenverbrauch, sondern auch in der modernen Haustechnik.

    Mir gefällt auch, daß diejenigen, die es sich leisten können, zig Millionen "zuhause" investiert haben und eben nicht in Freitzeitimmobilien auf Inseln im Mittelmeer oder in der Ferne. Langfristig binden sich diese Investoren damit an Meck-Pom.

    Unter all diesen Gesichtspunkten war die Idee des NS Regimes, einer Vielzahl von Menschen Urlaub fern vom Arbeitsplatz, aber doch im eigenen Land zu ermöglichen, eine Vision, die sich nun doch noch durchgesetzt hat. Es ist für uns heute unvorstellbar, daß in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts fast niemand den kurzen Urlaub für eine Reise nutzen konnte. Dazu fehlte einfach das Geld. Nun ist Prora halt der nächsten oder übernächsten Generation hauptsächlich eine Freizeitimmobilie.

    Ein Dokumentationszentrum zur geschichtlichen Vergangenheit gibt es ja. Allerdings sollte darin nicht nur auf den unvollendeten Bau, sondern auch die Nachnutzung als Flüchtlingsunterkunft oder militärische Einrichtung eingegangen werden. Auch die Zeit von 1945 bis weit in die 90er Jahre gehört zur Geschichte des Bauwerks.

    Was die selbsternannten Kritiker angeht, kann man es bei so einem Großprojekt nie jedem recht machen. Ob an jedem Eck der gesamten Bausubstanz auf die Anfangsjahre hingewiesen werden muß, meine ich persönlich eher nicht. Die Macher des Dokumentationszentrums werden sich wohl heute und in der Zukunft rechtfertigen müssen, warum die Aufarbeitung der Geschichte in dieser Forum und nicht in einer anderen erfolgt.

    Da ich persönlich eine Frau kenne, die in den achtziger Jahren im DDR Frauengefängnis Hoheneck wegen Republikflucht eingesperrt war, sehe ich die mangelnde Aufarbeitung der zweiten Diktatur auf deutschen Boden eh mit anderen Augen.

    Soweit ein kurzer Exkurs in die Geschichte. Prora steht und bleibt uns und nachfolgenden Generationen sicherlich erhalten. Das finde ich das Wichtigste.

    grüsse

    jürgen

    2 Mal editiert, zuletzt von claus-juergen (29. November 2021 um 15:45)

  • Gast001
    Gast
    • 29. November 2021 um 19:41
    • #19
    Zitat von claus-juergen

    Es wurde und wird eine gesunde Mischung aus verschiedenen Nutzungsverhältnissen geschaffen

    Es wird sich im Laufe der nächsten Jahre zeigen, ob der Anteil der touristisch genutzten Immobilien nicht in der Überzahl sein wird. Ob es gelingt, Prora auch für Dauerbewohner , junge und alte , wohnenswert und zur Heimat zu machen,

    Da gehört mehr dazu als schöne Landschaft und das Meer.

    Zitat von claus-juergen

    Die Wohnungen wie auch Hotel, Jugendherberge, Altersheim und all die anderen Wohnformen sind sicherlich nach neuestem Standard gebaut

    Davon kannst Du ausgehen.

    Die Wohnungen sind im Stil der heutigen Zeit und mit moderner Haustechnik ausgestattet.

    Wie weit die im Land zunehmend angestrebten Maßnahmen beim Energieverbrauch und der Energiegewinnung bereits berücksichtigt wurden, weiss ich nicht. Natürlich sind die Wohnungen ganzjährig nutzbar und beheizt. Winterurlaub an der Ostsee ist gefragt.

    Ich habe aber vergessen nachzufragen, wie das mit dem Heizen gemacht wird. Ob es ein zentrales Heizkraftwerk oder Fernwärme gibt, weiß ich nicht.

    Gegen Solaranlagen auf den Dächern hat vermutlich das Denkmalamt etwas. Ich habe keine gesehen (auch in Binz nicht)

    Zitat von claus-juergen

    Ein Dokumentationszentrum zur geschichtlichen Vergangenheit gibt es ja

    Es gab neben dem Dokumentationszentrum im Block 3 noch ein kleines NVA Museum.

    Beides soll im neuen Museum (ein "Dokumentations- und Bildungszentrum") im Block 5 neu konzipiert werden.Dort steht jetzt mehr Platz zur Verfügung. Auch für Seminarräume.

    Es soll die Geschichte von Pora zur Zeit des Nationalsozialismus aufgarbeitet und dargestellt werden.

    Aber auch die Zeit nach 1945.

    Prora war abgeschlossene Kaserne ( Sperrgebiet)für mehrere hundert Kriegsdienstverweigerer ,"Republikflüchtlinge" und politisch unerwünschte junge Männer.

    Sie wurden als Bauarbeiter im nahegelegenen Mukran eingesetzt,wo die DDR einen militärisch wichtigen Hafen erbauen ließ. Es müssen sehr schlimme Arbeits- und Lebensbedingungen gewesen sein. Vermutlich gibt es dafür noch Zeitzeugen. Besonders aus dieser Gruppe kommen Forderungen, dass dies im neuen Dokumentationszentrum ausreichend berücksichtigt wird. Bisher war darüber nirgendwo etwas dokumentiert..

    Auch die Zeit als NVA Kaserne wird sicher ein anderes Gewicht bekommen. Auch für diese Zeit gibt es sicher Zeitzeugen.

    Sollte ich nach Fertigstellung des Zentrums wieder nach Prora kommen , werde ich mir alles anschauen.

    Das alte Dokumentationzentrum mit Schwerpunkt NS Zeit, in dem es sehr eng zuging, habe ich 2015 angeschaut. Das NVA Museum nicht.

    Gruß,

    Elke

  • waldi
    Administrator
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    5.149
    • 5. Dezember 2021 um 11:36
    • #20

    Heute früh habe ich bei ZDFinfo in die Reihe "Böse Bauten" geguckt.

    Im Beitrag "Hitlers Architektur an Nord- und Ostsee" wird auch von Prora erzählt.

    Ab etwa 18:00 Minuten sieht man Bilder und hört Geschichten zu diesem Bau.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

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