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der römische Steinbruch bei Pula in Istrien

  • claus-juergen
  • 5. August 2017 um 16:40
  • claus-juergen
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    • 5. August 2017 um 16:40
    • #1

    Zwischen den Ortschaften Vinkuran und Pjescana Uvala, beide gehören vewaltungsmäßig zur Gemeinde Medulin obwohl sie sich direkt vor den Toren Pulas befinden, liegt der alte römische Steinbruch. Forscher haben herausgefunden, daß es sich bei diesem Steinbruch, der heute nicht mehr in Betrieb ist, um den ältesten bekannten in Istrien handelt. Das wäre eigentlich logisch, haben die Römer doch die Steine für den Bau der banachbarten Stadt Pula vor etwa 2000 Jahren benötigt.

    Nicht berücksichtigt wird jedoch hierbei, daß die Römer als Eindringlinge das Volk der Histrier im Jahr 177 vor Christus entscheidend geschlagen und deren Hauptstadt Nesactium bei Valtura etwa 15 Kilometer östlich von Pula zerstört haben. Auch Nesactium mit etwa 20.000 Einwohnern war großteils bereits aus Steinen erbaut. Woher dieses Volk das Baumaterial nahm, kann nur vermutet werden.

    Naheliegend wäre, daß die Kalksteine dieses Volkes gleich nebenan aus dem Berg gemeisselt wurden wo auch heute noch zwei Steinbrüche in Betrieb sind. Die habe ich euch in der Vergangenheit ja bereits vorgestellt.

    Istrien: Der Steinbruch Valtura an der Südspitze Istriens

    Istrien: Der Steinbruch von Valtura - 2. Teil

    Doch nun zum Steinbruch Vinkuran. Eine Info-Tafel auch in deutscher Sprache weist leider nur lückenhaft auf die Vergangenheit hin.

    Die Tatsache, daß der Steinbruch aller Wahrscheinlichkeit nach auch in venezianischer Zeit genutzt wurde ist hier genauso wenig erwähnt, wie die Arbeiten im Steinbruch unter der Donaumonarchie bzw. der italienischen Herrschaft über Istrien. Venedig ist im übrigen nicht nur mit Steinen aus Istrien erbaut worden sondern ruht auch zum Teil auf Holzpfählen, deren Bäume zuvor auf der Halbinsel standen.

    Der Zugang für Fußgänger ist jederzeit möglich weil nur eine Schranke die Zufahrt für Fahrzeuge versperrt.

    Die Eisenteile stammen aus der KuK-Zeit.

    Auch während der Zeit, als die Italiener hier das Sagen hatten, also zwischen 1918 und 1945 wurden weiterhin Steinblöcke abgebaut.

    Rechts des Zugangs befinden sich diese Ruinen.

    Auch Künstler haben sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder mal an diesen Steinblöcken versucht.

    Schauen wir doch mal rein in den alten Steinbruch.

    Vermutlich aufgrund qualitätiver Mängel wurden diese Blöcke erst gar nicht mehr abtransportiert.

    Diese glatten vertikalen Wände stammen sicherlich nicht aus römischer Zeit.

    Kletterer haben Aufstiegshilfen angebracht.

    Warum gerade hier diese viereckigen Löcher in den Berg gebrochen wurden, kann ich euch nicht sagen. Vielleicht ist gerade hier das Material für bestimmte Dinge besser geeignet als an anderen Stellen des Steinbruchs.

    Man achte auf den Größenvergleich mit den Personen.

    Pula ist nicht weit entfernt und so fiel es den Römern leicht, das Baumaterial mit Ochsenkarren dorthin zu transportieren. Die Arena, der Sergierbogen oder auch der Augustustempel wurden mit Steinen erbaut, die hier im Steinbruch abgebaut wurden. Nach dem Niedergang des römischen Reiches machten es die Bewohner der immer wieder im Zuge der Völkerwanderung geplünderten Stadt auch nicht anders als diejenigen in vielen anderen römischen Metropolen. Bestehende Bauten verfielen und die behauenen Steine dienten als Baumaterial für neue Häuser.

    Warum dann die Arena nicht abgerissen wurde wollt ihr sicherlich wissen. Das ist ganz einfach erklärt. So ein Monumentalbau ist nicht einfach abzubrechen, weil die tonnenschweren Steine sehr leicht die Arbeiter erschlagen konnten und so nahm man nur diejenigen Steine, die sich in Bodennähe befanden und auch nicht allzu schwer waren.

    Hier war einmal ein Drehkran montiert, der die tonnenschweren Quader verladen hat. Zu Zeiten der Österreicher war natürlich eine Feldeisenbahn verlegt, die den Transport in die werdende Stadt und die Festungen erleichtete.

    Links an den Steinbruch angrenzend befindet sich dieses verfallene Gebäude. Hier stand eine Dampfmaschine, deren Kraft mit Transmissionsriemen dazu diente, die Blöcke zu zersägen und zu glätten.

    Etwa einhundert Meter außerhalb befindet sich diese Zisterne, in der auch heute noch Wasser steht. Wasser war wichtig sowohl zum Waschen der Arbeiter als auch zum Naßschneiden.

    Der Steinbruch ist im übrigen ganz leicht zu finden, befindet er sich doch direkt an der Abzweigung Vinkuran wenn man von Vintijan kommt und in Richtung Pjescana Uvala fährt.

    jürgen

  • Gast001
    Gast
    • 5. August 2017 um 23:05
    • #2

    Wieder mal interessante Recherchen.
    Von den Marmorsteinbruechen von Brac weiss ja jeder , aber von denen in Istrien kaum jemand.

    Sag Mal, Jürgen, gibt es in Istrien ein Plätzchen , das Du nicht kennst?

    Viele Grüße,
    Elke

  • Josef
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    • 6. August 2017 um 18:46
    • #3

    Wieder ein interessanter Bericht.
    Glaubte immer Istrien gut zu kennen, aber Jürgen Du überrascht mich immer wieder
    mit Deinen Berichten.

    Liebe Grüße

    Josef

  • claus-juergen
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    • 6. August 2017 um 22:52
    • #4

    hallo ihr beiden,

    ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe beim nächsten Besuch der Halbinsel vor, mir wieder etwas Unbekanntes anzuschauen. Es gibt immer noch weiße Flecken auf der Landkarte obwohl ich sicherlich in den letzten 25 Jahren zigtausende Kilometer alleine in Istrien unterwegs war.

    Es darf nur nicht zu heiß sein und auch kein Sauwetter. Dann ist der Forscherdrang in mir geweckt.... :)

    Manchmal ist es nicht einfach, Details wie hier zum Steinbruch zusammenzutragen. Das Alteisen hat mich ursprünglich etwas verwirrt. Da muß man halt ab und zu jemand fragen oder im fremdsprachigen www recherchieren und eine holprige Übersetzung nutzen um die Fragen beantwortet zu bekommen.

    grüsse

    jürgen

  • Gast001 20. Juli 2019 um 20:04

    Hat das Thema aus dem Forum Istrien und Kvarner Region nach Istrien verschoben.

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  • steinbruch
  • Pula
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