Ausflüge von Liznjan aus, hier Barbariga

  • Gleich am ersten Tag gab es eine verheißungsvolle Planänderung, statt wie beabsichtigt nach Marlera, fuhren wir zusammen mit einem sehr liebenswerten und echt aneinander zugeneigten, älteren Pärchen zu einer ehemals im 1. Weltkrieg angelegten Küstenbefestigung in der Nähe von Barbariga.


    Am Hafen von Medulin vorbei, wo das "Semi-submarine" zum , wie man heute sagt, "bespaßen" dümpelte




    stärkten wir uns im Rahmen eines Freundschaftsbesuchs der Wirtin in der Konoba Danijela




    Gesättigt und nach Einnahme flüssiger Medizin kamen wir zum halb verfallenen Unterstand der ehemaligen Beleuchtungsbatterie, die vom dortigen Küstenstreifen den Kanal von Fazana abtastete.


    Mehr dazu hier:
    Befestigung





    soll heißen: Verteidigungs Verbauung



    Ich bin ja einer, der es mit Genugtuung sieht, wie die verfallenen Relikte die Unsinnigkeit von Kriegen darstellen.


    Ein kleiner Rundgung durch faulendes und moderndes Überbleibsel









    Der nur wenige Meter davon entfernte Küstenstreifen brachte wieder frische Luft und befreiende Weite








    Wie gesehen, wurde die Beleuchtungsbatterie von zahllosen Pinien eingesäumt. Ein besonderes Einzelexemplar weckte den Motivsucher in mir:




    Jürgen machte den Vorschlag zu einem verlassenen Fort zu marschieren, was wir umgehend mit raumgreifenden Schritt angingen


    Herrliche Riesendisteln säumten den Wegrand






    Dabei soll das kleine Junikäferchen nicht unberücksichtigt bleiben (es gibt ja verschiedene Bezeichnungen dafür)




    Während es auf dem Weg staubte, genossen wir in Ruhe die Aussicht auf das glitzernde Meer .
    Interessant war es, am Rande des Weges erhöhte Befestigungen zu bemerken, die wegen früherer,ebener Gleise, die zur Anlage führten, erforderlich wurden.




    Eine Hanfkordel wurde sofort vom Kind im Manne zweckbestimmt




    Auf dem weiteren Weg stießen wir unter einer verfallenen Baracke auf einen ebenso verwahrlosten und verwitterten Mercedes 123




    Da wir schon mal im verlassenen militärischen Bereich waren kamen wir zu einer in der Nähe der Festungsanlage Fort Forno liegenden weiteren
    Festungs Batterie



    Ein fast zugewachsener Burggraben rechts vor dem obigen Eingangstor




    Nach dem Durchschreiten des Tores sah man, dass die Anlage verschämt von viel Grün überwuchert wurde





    Lange modernde Gänge durchzogen die Anlage



    Was für ein Quell der Zuversicht und Freude als wir wieder über blühende Wiesen und Ragawurzn oder Frauenschuh? zurück gingen


    Krasser konnte der Widerspruch nicht sein! Wenn nur die Verantwortlichen endlich einmal die göttlich Eingebung erhielten!





    Diese Riesenpinie wies uns wieder den Rückweg außerhalb des militärischen Geländes. ( Man beachte den schon erwähnten ebenen Verlauf des Weges)




    Ein wunderbarer Ausflug, der mir allerdings nach Umgehung eines Zaunes im militärischen Gelände zu etwas mulmigen Gefühl verhalf.


    Da aber offensichtlich nicht nur Jürgen schon öfter den Weg, und nur den Weg begangen hatte , verdrängte ich etwaige Gefahren früherer Minen.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut



    Ausflüge von Liznjan aus:


    Liznjan hat Besuch (mit Routenbeschreibung ab #16)
    https://www.schoener-reisen.at…p?6968-Liznjan-hat-Besuch


    Barberiga
    https://www.schoener-reisen.at…iznjan-aus-hier-Barbariga


    Pinizule Bucht und Monte Kopper
    https://www.schoener-reisen.at…t-und-auf-dem-Monte-Koppe


    Wanderung vom Hafen Medulin nach Kazela
    https://www.schoener-reisen.at…Hafen-Medulin-nach-Kazela


    Frühjahrswanderung auf der Marlera Halbinsel
    https://www.schoener-reisen.at…auf-der-Marlera-Halbinsel


    Entlang des Rača Tal`s nach Pićan
    https://www.schoener-reisen.at…8Da-Tal-s-nach-Pi%C4%87an


    Sepčići, Gologorićki Dol , Gologorica
    https://www.schoener-reisen.at…ri%C4%87ki-Dol-Gologorica


    Die Schlucht von Basici und Kapelle Opatija
    https://www.schoener-reisen.at…asici-und-Kapelle-Opatija

  • Helmut, danke für die herrlichen Aufnahmen.
    Ja die alten Anlagen des 1. Weltkrieges mahnen an die
    Sinnlosigkeit der Kriege.

  • hallo Helmut,


    eigentlich brauche ich deinem tollen Bericht mit Fotos, wie ich sie wohl nie zustande bringen werde, fast nichts mehr hinzuzufügen. Lediglich der Name der besichtigten Festung fehlt. Es handelt sich um die Küstenbatterie Benedetto, die in einem sehr guten Zustand ist. Schade, daß dir der Weg rauf auf die Panzerkuppeln zu abenteurlich erschien. Von dort oben hat man einen tollen Blick auf die Brioni Inseln.


    Auch zur Konoba Danijela möchte ich etwas anmerken. Sicherlich stimmst du mit mir überein, daß diese Gaststätte in Betiga überhaupt nicht mit den Touri-Futterbuden von Medulin verglichen werden kann. Die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Wirtin ist nicht gespielt. Das Essen ist hausgemacht und von super Qualität. Die Preise bewegen sich etwa bei 60 - 70 % derer von Medulin. Hierhin lohnt sich für uns und unsere Begleiter bei jedem Aufenthalt in Istrien der Ausflug, zumal die Natur nur wenige Meter weiter einfach schön und kaum frequentiert ist, wie du selbst feststellen konntest.


    Ich danke dir jedenfalls dafür, daß du in gewohnt souveräner Weise meine zweite, manche sagen erste Heimat vorgestellt hast. Ich glaube, nach dieser Woche hast du auch verstanden, warum das "All-Inklusive-Wellness-Paket" welches ich in Liznjan seit mehr als 10 Jahren gebucht habe, für mich zum Leben gehört.


    grüsse


    jürgen

  • Die alten Gemäuer sehen mit ihrem üppigen Bewuchs durchaus interessant aus - aber viel mehr gefallen mir Deine schönen Bilder von der Küste- noch mehr wieder einmal Dein Blick für Schönes in der Natur - angefangen vom aufbrechenden Pinienzapfen bis hin zur Orchidee mitten im Klee.


    So gefällt mir Istrien auch - im Gegensatz zu den im Luxus und Entertainmentangebot sich übertrumpfenden Plätze/Campingplätze entlang der Küste.


    Bitte mehr solch schöne Eindrücke - ich habe den Eindruck, Ihr habt eine wunderbare Woche "abseits" der üblichen Touriplätze verbracht.


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Danke für das Lob, liebe Elke,


    aber du sprichst auch dankenswerter Weise gleich die Verschiedenheiten in der Berichterstattung an.


    Natürlich ist es von jeher mein Anliegen authentisch zu berichten, da bleibt es nicht aus, manchmal weniger Interessantes zu zeigen. Gerade in diesem Urlaub habe ich manchmal , neben meinen gelliebten Naturaufnahmen , wenn auch selten, weniger Schönes fotografiert. (kommt noch)
    Die Wahrheit halt, ich komme noch darauf zurück, auch wenn ich Gott Lob selbst nicht so viel davon gesehen hab.


    Ich bin Jürgen sehr dankbar, mich mit seinem überbordenden Insider Wissen in Ecken geführt zu haben, die den Wenigsten bekannt sind.
    Ein Rückhalt ist es dabei, dass Jürgen mich berichtigen oder ergänzen kann, so dass jeweils abgerundete Berichte entstehen.


    Unabhängig davon ist die Wortwahl im ersten Bericht, der "Sparfuchs" allein sogar werbesprachlich keinesfalls abwertend gedacht,
    sondern in deinem Fall lieber Jürgen,
    vielmehr Ausfluss eines Willensstarken Aufwands , der letztlich mit all seinen Varianten die ich kennen lernen durfte, zu einer enormen Lebensleistung führte.


    Lieben Gruß
    Helmut

  • "Lost Places in Istrien", kam mir beim Lesen des Berichtes sofort in den den Sinn. Apropos Sinn, werden die Anlagen irgendwann einen neuen Sinn erhalten? Die Einzäunung spricht doch vielleicht dafür.


    Herzlichen Dank für die Kommentierung dieses in Istrien sicherlich nicht alltäglichen Spaziergangs.


    Gruß,
    Klaus

  • "Lost Places in Istrien",


    Haha,


    aber lieber Klaus,


    kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Betonbunker einen Rückbau erleben werden.
    Vorläufig ist ja alles noch Militärgelände, wenn auch nur behelfsmäßig mit Maschenzaun direkt bis zum Meer.
    Möchte auch nicht querfeldein gehen, auch wenn keine Minenschilder aufgestellt sind.


    Alles um die Festungsanlagen herum ist Ackerland. Das dauert noch Jahrzehnte bis sich da was tut.
    Mal sehen, ob Jürgen da mehr weiß, ist aber gerade in Frankreich für einige Wochen.


    Lieben Gruß
    Helmut

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