Im Internet hatte ich gelesen
https://www.ruegen.de/uebernac…el-im-herbst-erleben.html
ZitatMit ihren idyllischen Fischerdörfern und der ruhigen Natur abseits der Urlauberzentren ist die Insel Ummanz zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Doch im Herbst bietet sich Besuchern ein besonderes Naturschauspiel. Dann machen Tausende Kraniche auf ihrem Weg in den Süden auf den Wiesen und abgeernteten Feldern von Ummanz Rast
https://www.ummanz.com/insel_u…kranichzug/kranichzug.htm
Und so führte mein erster Weg auf die Insel Ummanz zum Kranichbeobachtungsstand bei Tankow.
Es war ein schöner Tag.
Blick Richtung Stralsund
Blick hinüber zur Halbinsel Darß
Ich sah hübsche Häuser,
machte eine lange Wanderung
und blieb bis nach Sonnenuntergang im Nationalpark.
Aber Kraniche sah ich nur von weitem und nur weit oben in der Luft.
Mir fiel auf, dass auf Ummanz alle Felder schon bestellt waren und es keine abgeernteten Maisfelder gab.
Vielleicht war das der Grund, weshalb sich die Vögel einen anderen Platz gesucht hatten.
Von einem Einheimischen bekam ich einen Tipp.
Auf der Hauptinsel Rügen beim Dorf Polkvitz sollte es ein großes Maisfeld geben, soeben erst abgeerntet, das von einer großen Anzahl Kraniche als Futterplatz entdeckt worden war.
Ich fand diesen kleinen Ort auf der Karte und fuhr an einem anderen Tag dort hin.
Von einer Anhöhe aus konnte ich das Feld sehen– von den Kranichen war nichts zu sehen.
Der kleine Ort liegt in einer kleinen Senke- 5, 6 Häuser , ein paar landwirtschaftliche Geräte , Hühner, Schafe, Bienen, etliche Hunde, die mich lautstark begrüßten.
Es gibt dort nur eine Straße- die Dorfstraße “ nach Sagard.
( So sehen meine „Lieblingsstraßen“ auf Rügen aus – es gibt nicht wenige davon: übles Kopfsteinpflaster, auch in größeren Orten )
Diese hier war recht schmal.
Ich hörte die Kraniche und wusste, in welcher Richtung ich sie suchen musste.
Ich ließ das Auto stehen und ging im Sichtschutz einer Hecke zu Fuß weiter,
Und da sah ich sie- ziemlich weit entfernt-, mit bloßem Auge nur als hellgraue Punkte, mit dem Fernglas jedoch deutlich als Kraniche erkennbar.
Es war ein ständiges Kommen und Gehen – immer mit lautem Rufen.
Auch ein paar wesentlich kleinere Wildgänse ( im Vordergrund) waren gelandet.
Wie viel das wohl sind?
Die Tiere standen zwischen den Stoppeln und pickten die restlichen Maiskörner auf.
So elegant die Kraniche aussehen, wenn sie fliegen oder segeln - so kurios finde ich sie, wenn sie mit ihren dünnen, langen Beinen zum Landen ansetzen.
Ein klein wenig erinnerten sie mich an die Hühner der Witwe Bolte bei Wilhelm Busch
https://akfoerster.de/Max-Moritz/Streich-1.de.html
Ich stand lange hinter diesen Büschen und beobachtete.
Über das freie Feld näher hinzugehen war nicht möglich. Die Tiere wären sofort aufgeflogen.
Die Sonne stand schon recht tief und ich wollte noch die Stelle erkunden, wo ich sie beim Anflug zum Übernachtungsplatz beobachten könnte.
Der Weg zurück zum Auto.
Aber bis zum Sonnenuntergang waren es noch 2 Stunden.
Nach Glowe war es nicht weit.
Ich hatte mir eine Kaffee- und Eispause vedient mit Blick auf Kap Arkona.
Jetzt begann der zweite Teil meiner Kranichtour.
Von einem Aussichtsplatz konnte ich auf den Bodden hinunterschauen, dort wo die Kraniche am Rand des Schilfes vermutlich ihr Nachtquartier suchen würden.
Sicher ist es nie , welcher genaue Platz es sein wird – das hängt vom Wind, Wasserstand und von evtl Störungen oder anderen Faktoren ab.
Es gab dort unten einen ausgewiesenen Beobachtungsplatz auf einer kleinen Brücke zwischen Spyker See und Bodden, dort ging ich hin.
Zunächst war es noch zu hell und am Himmel waren keine Kraniche zu sehen.
Aber etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang begann das Schauspiel.
Je dunkler es wurde, desto mehr Vögel trafen ein – unüberhörbar!
Erst waren es wenige, die sich in dem flachen Wasser niederließen, dann immer mehr.
Es war schon fast finster, da trafen immer noch kleine Gruppen ein.
Die Tiere stehen die ganze Nacht in dem flachen Wasser am Rande des Schilfes und sind so geschützt gegen Feinde am Boden.
Am nächsten Morgen, kurz vor Sonnenaufgang starten sie wieder – entweder wieder zu den Futterplätzen oder sie treten ihre Reise weiter in den Süden an.
Für mich war es jetzt auch Zeit zurückzufahren, um beim Fischer Kuse in Binz den Tag mit einer geräucherten Makrele und einem Stralsunder Störtebeker ausklingen zu lassen.
Elke