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Rumänien > SAPANTA > fröhlicher Friedhof

  • Josef
  • 25. März 2007 um 15:42
  • Josef
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    • 25. März 2007 um 15:42
    • #1

    Rumänien > Săpânţa > fröhlicher Friedhof.


    Das Dorf Săpânţa, einen Steinwurf von der Ukraine entfernt, und hinter dem Dorf beginnen die Hügel des Maramures, birgt eine der erstaunlichsten Sehenswürdigkeiten Rumäniens.

    Im Jahr 1935 schuf der Zimmermann Ion Stan Patras, das erste Kreuz des cimitirul vesel, des >fröhlichen Friedhofs<, wie man ihn später nannte. Heute stehen in der Nähe der Kirche über 600 blaue Grabkreuze mit kleinen Dächern. Sie sind geschnitzt, mit naiven Szenen bunt bemalt und halten für die Nachwelt in Versen –schonungslos, aber nicht ohne Humor – das Leben der Verstorbenen fest, ob sie nun dem Alkohol verfallen oder ungestüme Herzensbrecher waren, oft auch die Umstände ihres Todes: von einem Baum erschlagen, von wild gewordenen Stier aufgespießt, von einem eifersüchtigen Ehemann erstochen oder beim Kartenspiel durch Meinungsverschiedenheiten zu Tode gekommen.
    Seit dem Tod des Holzschnitzer-Poeten im Jahre 1977 führen andere Dorfbewohner sein Werk fort.



    An Săpânţa habe ich auch außer dem Friedhof noch eine makabere Erinnerung.
    Als wir gerade den Friedhof verließen fuhr ein alter Lastwagen durch die Straßen, auf dem offen einToter lag.
    Unter lauten beten und singen zogen sie durch die Straßen des Dorfes. Eine große Menschenmenge hinterher. Auch wir folgten in einem Respektabstand dem Trauerzug und wurden so Zeugen wie sie durch die Straßen fuhren. Viele gingen zwischendurch in eines der Gasthäuser um sich zu stärken und kamen dann frisch gestärkt und schlossen sich dem Trauerzug wieder an. Auch ich unterbrach zum Missfallen meiner Gattin manchmal um mich in einem der Gasthäuser bei einem doppelt gebrannten Hornika und einem Bier zu stärken, schließlich hatte es zirka 30 Grad plus. Der arme Tote der auf dem Lastwagen in der prallen Sonne liegen musste.



    Diese Frau hatte, genauso wie ich den Anschluss wegen zu langen Wirtshausbesuchs versäumt.


    Als wir unsere Quatier Frau fragten was das zu bedeuten habe wurde uns erklärt der Tote nehme ein letztes Mal Abschied vom Dorf, bevor er begraben werde.
    In Rumänien spielt der Tod eine andere Rolle als in Westeuropa.
    Wenn jemand stirbt wird lange Abschied genommen. Drei Tage ist der Leichnam im besten Zimmer des Hauses aufgebahrt. Alle Dorfbewohner erscheinen in ihren besten schwarzen Sonntagskleidern um vom Toten Abschied zu nehmen. Da 3 Tage lang sind, bleiben die Männer zum Kartenspiel und stärken sich mit selbst gebrannten Hornika und die Frauen singen ihre Klagelieder.

    Liebe Grüße

    Josef

    Liebe Grüße

    Josef

  • Gast001
    Gast
    • 27. März 2007 um 13:06
    • #2

    Hallo Josef!
    Es ist Dir wieder einmal gelungen, mit ganz besonderen Bildern zu überraschen.
    Und Dein anschaulicher Bericht bringt die Stimmung in diesem Dorf bei der "Begräbnisfeier" außerordentlich gut herüber.
    Du scheinst ein Gespür ( und Augen) für ungewöhnliche Situationen zu haben.
    Danke für Bericht und Bilder!!! :grin:

    Gruß,
    ELMA

  • Ini und Micha
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    • 29. März 2007 um 13:27
    • #3

    hallo Josef,

    danke für diesen Bericht.

    die Grabstellen sehen nicht so steif aus, wie anders wo.
    Jedes Land hat seine Kultur bei Friedhöfen und Beerdigungen. Danke dass du uns das hier von Rumänien näher gebracht hast!

    liebe Grüße

    Ini

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  • Josef
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    • 29. März 2007 um 16:34
    • #4

    Freue mich das euch der Bericht zugesagt hat.
    Ja, Rumänien ist ein herrliches Land mit freundlichen Menschen und hier sieht man vieles, so wie es bei uns Ende der 40iger Jahre war.

    Liebe Grüße

    Josef

    Liebe Grüße

    Josef

  • Tom
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    • 30. März 2007 um 07:32
    • #5

    hallo josef,

    Danke für diese schönen Bilder bzw. diesen Bericht.

    Normalerweise verbinde ich einen Friedhof oder ein Begräbnis nicht mit Fröhlichkeit, hier aber wurde gezeigt das es doch geht.
    Keiner stirbt wohl gerne, aber wenn ich weiss das ich auf so einem netten Friedhof begraben werde, und ein solch ein fröhliches Begräbnis bekomme, dann würde ich dem Tode etwas gelassener entgegen sehen.

    Das was hier gezeigt wird, hat nichts mit Düsterheit und Finsterniss zu tun, so wie es in Rumänien für mich und wohl viele andere sein zu scheint.
    Wenn ich so an Transilvanien denke.

    Es ist immer wieder schön, von dir diese vielen berichte aus Rumänien zu lesen, kommen sie doch jetzt in die EU, und was wissen wir über dieses land? Nichts, aber dank dir doch bereits einiges.

    Schöne Grüße

    Tom

  • Josef
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    • 5. Februar 2018 um 19:55
    • #6

    Möchte noch ein paar neuere Fotos unseres letzten Besuches vor ein paar Jahren
    des fröhlichen Friedhofs von Săpânţa hinzufügen

    Eingang zum Friedhof

    Im Jahr 1935 schuf der Zimmermann Ion Stan Patras, das erste Kreuz des cimitirul vesel, des >fröhlichen Friedhofs<, wie man ihn später nannte.
    Hier das Grab des Zimmermanns Ion Stan Patras.

    Hier noch ein paar andere Fotos des Friedhofes.

    Liebe Grüße

    Josef

  • Jofina
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    • 6. Februar 2018 um 00:09
    • #7

    Auf diesen fröhlichen Friedhöfen hätte ich mich auch lange aufhalten können. So etwas habe ich noch nie gesehen.
    Das sind ja richtige Kunstwerke auf diesem rumänischen Friedhof. :thumbup:

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

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