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Das Volvo-Museum Göteborg

  • Grizzly
  • 2. September 2015 um 18:16
  • Grizzly
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    • 2. September 2015 um 18:16
    • #1

    Vorspann von 2011:

    Am 14. Juli hatten meine Göteborger Bekannte und ich Pech. Die Fähren in die hiesigen Schären fahren zwar kostenlos (Brücken wären teurer), aber verkehren halt nicht immer. Und dann durchfeuchtete sich die Aussenluft immer mehr, und das konnte nur heissen: Museumswetter. Wir fuhren zurück in Richtung Stadt, folgten der Ausschilderung VOLVO und landeten irgendwann am Museum.

    Der Eintritt ist nicht ganz billig, aber dafür sind die Erklärungen ausführlich und in der Regel dreisprachig incl. Deutsch.

    Wegbeschreibung für die umgekehrte Richtung (laut Museums-HP:(

    Zitat

    Strassenbahn Nr 5, 6 oder 10 nach Eketrägatan. Umsteigen zu Bus 32 nach Sörred. Aussteigen bei Götaverken Arendal oder nach Möglichkeit bei Arendal Skans. Folgen Sie der Beschilderung zum Volvo Museum.

    Mit dem Auto - Von der Autobahn E6, E20, Strasse Nr. 40 oder 45, fahren Sie in Richtung Hisingen und dann Strasse Nr. 155 Richtung Öckerö/Torslanda. Folgen Sie der Beschilderung Richtung Volvo Arendal und Volvo Museum.

    Weitere Informationen können Sie unter der Telefonnummer 0046-31 66 48 14 erhalten, oder wenden Sie sich per E-Mail an das Museum: museum@volvo.com

    Volvo-Motorfahrzeuge gibt's seit 1927.
    Die erste Probefahrt mit Pressetermin hätte beinahe verschoben werden müssen (laut Wikipedia), da das gute Stück auf einmal nur noch rückwärts fuhr. Sie haben es aber noch rechtzeitig hinbekommen. Und das isser, der sogenannte ÖV4 mit dem Spitznamen "Jacob":

    1928 hatten die Chauffeure dann schon ein Dach über dem Kopf.

    Das Cockpit war, am heutigen gemessen, relativ übersichtlich.

    Das Lastwagengeschäft

    war schnell gewinnbringend, das mit den PKW noch jahrelang defizitär.
    Und auf Lastwagenfahrgestelle passte auch ein Busaufbau.

    Der 1929er hatte immerhin schon 65 PS, allerdings durstmachende 3,2 Liter Hubraum.

    Zu welchem Prachtstück gehört jetzt dieser imposante Kofferraum ?


    Da hab ich, Schande über mich, doch tatsächlich die Frontaufnahme vergessen :wtraurigfrage:

    Die Autonummern mit dem Buchstaben O waren übrigens aus Göteborg -
    bis 1973 hatte die Kennzeichen eine regionale Zuordnung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kfz-Kennz….281906-1973.29
    Seit 1974 gibt's nur noch "Salatnummern" - drei Buchstaben, drei Zahlen.


    Der hier ist der sogenannte Carioca von 1935,

    und der sieht schon dem Buckel-Volvo, Baujahr Endvierziger, ähnlich.

    Den Buckel-Volvo gab's auch als Kombi,


    der hatte ordentlich Platz.

    Bus von 1949

    LKW aus der gleichen Zeit

    Das Museum liegt in einem Industriegebiet, und ein Normaltourist, der da nicht unbedingt hin will, findet das nie.
    Von der Fähre aus könnte man es vielleicht sehen, umgekehrt geht das auf jeden Fall.

    Der Nachfolger des "Buckelvolvo" (hier ein kenianisches Ralleyfahrzeug)

    war der Amazon (1956-70).

    Parallel dazu gab's eine Art Sportwagen, den PV 1800,


    hier als Kombi, dem sogenannten "Schneewittchensarg" (den schwedischen Spitznamen weiss ich nicht).

    Daneben hat Volvo auch Traktoren gebaut bzw. tut es noch

    ebenso LKW, hier ein LV 83, Bj: 1937

    und ein Titan Bj. 1954.

    Der sieht aus wie ein PV 1800, aber nur von vorn ...


    es ist ein Prototyp von 1967 mit dem Spitznamen "Rakete".

    Man findet hier noch einige Modelle, die man auf der Straße nie antreffen würde,
    z.B. dieses Taxi von 1976

    sowie verschiedene sehr futuristisch anmutende LKW- und Busstudien.

    Und so ähnlich könnte vielleicht der nächste PKW aussehen.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Grizzly
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    • 2. September 2015 um 18:17
    • #2

    Update 2015:
    Im Rahmen meines Schwedisch-Kurses hatten wir die Gelegenheit, von einer unserer Lehrerinnen durchs Volvo-Museum geführt zu werden, und da kriegt man natürlich andere Sachen mit, als wenn man allein durchlatscht. Zumal unsere Führerin Gunilla ein Schwedisch sprach, bei dem ich (am Ende des A2-Kurses) nahezu jedes Wort verstand - normalerweise bekomme ich einen Sprachbrei mit, der mit Glück so viele verständliche Brocken enthält, dass ich mir im Idealfall den Inhalt zusammenreimen kann.

    Und so begann die Geschichte des schwedischen Erfolgsautos - mit einem Krebsessen:


    "Ein leckerer Start im Zeichen des Krebses ..."


    Tatort: Restaurant Sturehof, Stockholm, an einem warmen Augustabend 1924


    Beinah hätte der Wirtschaftsfachmann Assar Gabrielsson seine Krabbenschüssel allein geleert -
    doch dann erblickte er seinen Bekannten, den Ingenieur Gustaf Larsson (links), bat ihn zu Tisch,

    und gemeinsam brachten sie das Projekt ins Rollen (lateinisch volvo = ich rolle).

    1927 begann die PKW-Produktion (siehe Eingangsposting).
    Haustelefone gab's noch nicht, weshalb der Besen vor dem Werksangehörigenphoto nicht vorrangig der Reinigung, sondern der Kommunikation dient - mit Hilfe eines Besenstielklopfzeichensystems (vermutlich in Anlehnung an das Morsealphabet) beorderten Gabrielsson und Larsson ihre Mitarbeiter/innen zu sich.

    Der "Carioca", offiziell PV35, war für seine Zeit recht futuristisch,

    unter anderem mit in die Karrosserie integrierten Scheinwerfern,

    und laut Gunilla für die konservativen Schweden zu moderrn, weshalb er sich schlecht verkaufte.
    So bekam er einen technisch ähnlichen, aber optisch den bisherigen Autos ähnlicher sehenden Bruder.

    Ebenfalls 1935 entstand mit dem TR 704 ein Taxi, das viele Jahre hindurch gebaut wurde,

    weil es nicht kaputt zu kriegen war - Nachteil natürlich: Man kann dann nicht so viele davon verkaufen.

    Der "Buckel-Volvo" PV 544 feierte nach seiner Bauzeit 1965 noch einen Triumph als Sieger der East African Safari-Rallye, wobei die kenianischen Fahrer Joginder und Jaswant Singh noch nicht einmal ein neues Fahrzeug über die Ziellinie lenkten ...

    Zitat

    Vor einem neuen Rallyeeinsatz musste das unfallbeschädigte Fahrzeug, das überdies bereits zwei komplette Rennsaisons hinter sich hatte, neu aufgebaut und abgestimmt werden. Eine Arbeit, die Joginder Singh gemeinsam mit seinem Bruder Jaswant erledigte. Obwohl die Brüder Singh bereits mehrfach durchaus erfolgreich mit anderen Marken bei der Safari gestartet waren, traute den beiden Turban tragenden Sikhs niemand viel zu. Schließlich war der Vorjahresstart für Volvo ein Flop gewesen und 1965 gab es noch härtere Konkurrenz durch erfahrene Rennställe großer Marken.

    Hinzu kam vermeintliches Pech bei der Startnummernverlosung. Joginder und Jaswant Singh mussten als erste starten, was bisher kaum jemandem Glück gebracht hatte. In diesem Jahr war jedoch alles anders. Die erste Wertungsprüfung wurde bei trockener Witterung gefahren, zum Vorteil der das Feld anführenden Brüder, die sich so nicht im Blindflug durch die dichten Staubwolken Vorausfahrender kämpfen mussten. Die zweite Safari-Etappe führte dann über rutschige Strassen und durch regelrechte Schlammlöcher. Aber der Volvo lag weiter in Führung, zumal die Brüder eine spezielle Technik entwickelt hatten, um sich aus dem Schlamm zu befreien. Am Heck des Volvo waren zwei Griffe angebracht. An diesen hielt sich Jaswant fest, während er schaukelnd auf der hinteren Stoßstange stand, um mehr Druck auf die schmal bereiften Antriebsräder auszuüben. Dank diesem System menschlicher Traktionskontrolle konnte der Lenkradkünstler Joginder den Volvo bis ins Ziel in Führung halten.

    Als die Singh Brüder dann am fünften Rallyetag in Nairobi die Ziellinie querten, kannte der Jubel der Zuschauer keine Grenzen. Zumal der zweitplatzierte Ian Jaffray erst eine Stunde und 40 Minuten später eintraf. Joginder Singh wird seitdem voller Bewunderung „Fliegender Sikh” genannt – nie gewann ein Safari-Sieger mit größerem Vorsprung.


    httpss://www.media.volvocars.com/de/de-de/media…r-safari-rallye

    Man beachte die beiden Handgriffe über der Heckscheibe !

    LHD = Left Hand Driver - in Ostafrika herrscht Linksverkehr, und alle linksgelenkten Fahrzeuge mussten
    (oder müssen immer noch) diese Heckaufschrift haben. E.A.K. heisst East Africa Kenya.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Grizzly
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    • 3. September 2015 um 09:23
    • #3

    Bei den Einzelstücken zeigt uns Gunilla (links im Bild) einen aus unzähligen Legosteinen gefertigten Volvo


    (Anlass: Die Partnerschaft von Volvo mit Legoland in Kalifornien)

    und einen ausschliesslich von einem Frauenteam entworfenen Prototyp,


    (im Hintergrund ein Kreuzfahrtschiff, das hier angelegt hat)


    dessen Nackenstütze eine Aussparung für weibliche Frisuren aufweist.

    Nach einem Gruppenbild vor diesem Polizei-Amazon (Baujahr ca. 1965)

    verabschiedet sich Gunilla, weil sie eine chinesische Delegation begrüßen muss. Das hat m.W. weniger damit zu tun,
    dass die PKW-Produktion 2010 von Ford an ein chinesisches Unternehmen verkauft wurde, sondern weil der chinesische Landrover-Club auf dem Rückweg seiner Ralley von Peking ins Mutterland des Landrovers hier einen Zwischenstop eingelegt hat.

    Ich geh nochmal zu dem Schreibtisch der Volvogründer, jetzt ohne Publikum, da gleich Feierabend,

    aber mit dem oben erwähnten Kommunikationsbesen.

    Vor dem Museum stehen die Rangerovers der chinesischen Ralleyfahrer, und als Autonummernfan (seit 1957, d.h. seit ich lesen kann) nutze ich die Chance, ein chinesisches Nummernschild zu photographieren, die sieht man ja hier sonst nie.


    Das chinesische Zeichen am Anfang, wird mir erklärt, steht für Peking.

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  • Gast001
    Gast
    • 3. September 2015 um 12:55
    • #4

    Danke Grizzly, für diese interessanten Berichte.
    VOLVO - eine Marke, die auch heute noch den Klang von Zuverlässigkeit und Robustheit innehat.

    Betrachtet man den heutigen "Einheitslook" der meisten Autokarosserien, so muss ich feststellen, dass VOLVO doch sehr schöne Modelle gebaut hat.
    Chic, der "Carioca" !

    Ein Museumsbesuch, der sich gelohnt hat.

    Liebe Grüße,
    Elke

  • vadda
    Gast
    • 4. September 2015 um 18:16
    • #5
    Zitat von Grizzly

    ... Parallel dazu gab's eine Art Sportwagen, den PV 1800,


    Da werden Erinnerungen wach. Einen solchen P 1800 E, auch noch in gleicher Goldfarbe, musste ich als Stift Samstags immer für meinen Chef waschen. (Gehörte wohl zur erweiterten kaufmännischen Ausbildung :14:)

    Danke für die Minahme ins Museum,
    Klaus

  • Grizzly
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    • 5. Juni 2017 um 10:51
    • #6

    Der Schauspieler und langjährige James-Bond- bzw. Simon-Templar-Darsteller Roger Moore ist am 23. Mai 89 jährig verstorben - was hat das mit Volvo und dem Museum zu tun ?

    "Sein" Auto, ein PV 1800 hat hier einen Ehrenplatz.


    Hier Baujahr 1969 (Kühlergrill gegenüber dem "Moore-Modell" von 1964 geändert).


    Das Originalfahrzeug steht im Museum "Cars of the Stars" in Keswick, England (z.Zt. leider geschlossen), mehr dazu:
    http://www.saint.org/volvo.htm oder http://www.v1800.org/index.php/hall…r-moore-de.html

    Moore spielte während der 60er den Abenteurer Simon Templar in der in der deutschen Fassung gleichnamigen Serie, die im britischen Original "The Saint" hiess und in Schweden sehr beliebt war, unter anderem, weil er einen P1800 fuhr - nicht nur als "Dienstwagen" im Film, sondern auch privat:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Volvo_P18…ltrey.27s_P1800

    Laut Gunilla besuchte Roger Moore auch noch in den letzten Jahren (Stand: 1015) wieder das Volvo-Museum.

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  • Steffi
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    • 5. Juni 2017 um 12:36
    • #7

    Danke Grizzly für diesen informativen Bericht mit einmaligen Fotos von Volvo.

    Meine bessere Hälfte fuhr mal in den achtziger Jahren einen uralten Volvo 244 eine kurze Zeit.

    Meinen Sohn werde ich deinen Bericht mal zeigen, da er in einem großen Autohaus arbeitet, die die heutigen Volvos verkaufen.

    Schönen Pfingstmontag vom Bodensee
    Steffi

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