20.6.15
Teil 1 Mit der Fähre nach Griechenland (Igoumenitsa)
Noch ist es nicht ganz so weit- aber am Dienstag wollen wir losfahren , für Mittwoch haben wir die Fähre von Ancona hinüber nach Igoumenitsa/ Griechenland gebucht.
Mal sehn was uns erwartet - was Ende Juni für und in Griechenland entschieden wird und wie man in Griechenland darauf reagiert.
Aber noch sind wir am Packen und Einräumen!
22.6.15
Es ist alles vorbereitet- wir können (morgen früh) losfahren..
Ich habe in den letzten Tagen viele kleine Scheine gewechselt ...noch nie habe ich so viel Bares mit auf eine Reise genommen - aber wer weiß, ob in GR die Bankomaten noch Geld "ausspucken". Auf die Kreditkarten verlasse ich mich dieses Mal nicht..
Es wird sicher recht warm in GR - aber wenn zwei miteinander reisen, von denen einer nicht genug Wärme haben kann , der ( die) andere ( ich ) es lieber etwas kühler hätte, so sind Kompromisse nötig. Sonnige Strände und kühlere Berge- beides gibt es in GR. Wir sind flexibel. Und wir haben Zeit( und kein "Programm" vorgeplant )
24.6.16
Anfahrt nach Ancona:
In den Marken bei Fano
Übernachtung bei San Costanzo ( CP MarYsierra)
Die Anfahrt zum Fährhafen in Ancona ist sehr gut mit "Porto" ausgeschildert.
Um 10 Uhr waren wir dort, um 14 Uhr sollte die Abfahrtszeit sein.
Am Ticketschalter erfuhren wir, dass die Fähre 7 Stunden Verspätung haben wird.
Egal - unser Urlaub hatte begonnen und so ergab sich die Gelegenheit, Ancona ein wenig anzuschauen.
Das Wohnmobil parkte sicher im inneren Bereich des Hafens.
In Ancona geht es überall bergauf/bergab
Die Kathedrale San Ciriaco
Ausblick von der Piazza del Duomo auf den Hafen von Ancona
Das Portal der Chiesa S. Maria della Piazza aus dem 11.Jahrhundert
Um 18 Uhr kam die Fähre "Olympia" der Minoan Lines. Im Inneren groß wie ein Parkhaus ( aber enger)
Um halb acht legte sie ab.
Sonnenunteruntergangsstimmung in Ancona
Wir hatten eine Kabine gebucht, Dusche, WC zwar sehr einfach, aber sauber und so verbrachten wir eine erholsame Nacht.
Das Wohnmobil in der Garage war an den Strom angeschlossen.
Morgens : Die Steilküste von Südalbanien.
Da wollen wir zurückfahren - aber wo verläuft da wohl die Straße?
25.5.2015
Wir sind in Griechenland angekommen.
Igoumenitsa
7 Stunden Verspätung der Fähre stimmten schon ein wenig auf den Lebensrhythmus hier im Land ein .
Der erste CP ist fast leer, ein Platz direkt am Wasser unter Oliven und Eukalyptusbäumen ist wie Luxus...
26.5. 2015
Wir haben uns schon ein wenig angepasst an die Gelassenheit und den Tagesrhythmus der Griechen hier...
Wir sind weit weg von einer Stadt auf einem kleinen, blitzsauberen CP mit ca 60 Plätzen, von denen derzeit nur ca 20 Plätze belegt sind.
Deutsche, Österreicher, Franzosen, Iren, Engländer, neben uns ein nettes russisches Paar, auch griechische Urlauber sind hier.
Politik ist kein Thema , auch nicht im Restaurant. (Mit ausgezeichneter heimischer Küche, gutem Wein...)
Wir sehen in den Nachrichten im Fernsehen wie sich die Lage entwickelt und wollen daher ein paar Tage hier bleiben - nur 10 km südlich von Igoumenitsa.
Wir hatten noch selten solch einen schönen Platz direkt am Meer für unser Wohnmobil - vom Bett ins Wasser sind es 3m - Schatten spenden eine große Pinie und ein Olivenbaum auf der einen Seite, große Eukalyptusbäume auf der anderen Seite unserer "Terrasse".
Eukalyptus
Der Platz heißt Camp Elena, ca 10km südlich von Igoumenitsa, direkt am Meer. Er wird von eine Familie geführt. Ich kann ihn empfehlen.
Das ist unser Terrassenplätzchen
27.6.15
Es ist wirklich schön hier! Heute habe ich mir eine leckere Goldbrasse zubereiten lassen (zu einem fairen Preis)
Der CP ist noch ziemlich leer , heute habe ich 23 belegte Plätze gezählt.
Blick auf Korfu ( am Horizont)
Aber es ist auch eine seltsam gespannte Stimmung seit der Entscheidung von Brüssel heute Nachmittag.
Wir werden im Moment nicht weiterreisen, sondern abwarten, wie sich die Stimmung im Land entwickelt.
Bis zur albanischen Grenze sind es nur rund 40km.
29.6.2015
Wir haben im Fernsehen gesehen, dass die Banken geschlossen sind . Wir hatten so etwas schon vermutet und ausreichend Bargeld mitgenommen. Im Moment stehen die Einheimischen an den Tankstellen Schlange, obwohl von Benzin Rationierung noch nicht die Rede ist.
Unser Tank ist noch ziemlich voll und reicht für ca 1000km. Wir wissen noch nicht, was wir tun werden.
Eigentlich wollten wir nach Delphi, das sind ca 360km von hier.
Mal abwarten. Uns geht es hier auf diesem schönen Platz sehr gut..."Badeurlaub" ist angesagt (Das Wasser hat noch frische 22 Grad ) Und kulinarisch könnte es kaum besser sein. Ich mag die griechische (heimische) Küche hier.
Der CP wird immer leerer statt voller wie so sonst zu dieser Jahreszeit. Einige reisen ab.
Wir werden den heutigen Tag noch abwarten und dann entscheiden, wie wir unseren Urlaub fortsetzen.
Es ist schwierig , hier mit Griechen über die politische Lage zu sprechen.
In den Tavernen und Kafenions laufen die Fernseher mit den Übertragungen der Debatten- aber niemand schaut hin.
Mir kommen die Menschen hier ( auf dem Land- in den Städten ist es vermutlich anders) sehr gelassen vor . Wir sind bis jetzt nur freundlichen und zuvorkommenden Menschen begegnet – es wird gelacht, kleinen Problemen mit Gelassenheit begegnet- wir fühlen uns hier in GR sehr wohl.
Ein junger Mann hat sich einmal geäußert: Er wünscht sich, dass das alles bald ein Ende hat – man ist müde von diesem vielen Hin und Her. Es sei allen klar, dass in GR vieles anders werden muss und in den nächsten Jahre viele „Normal-Griechen“ zurückstecken und den Gürtel enger schnallen müssen. Er meinte, die „Oberen“ (dazu zählte er auch die Politiker ) haben ihr Schäfchen ohnehin schon längst im Trockenen und verlassen ggf das Land und finden in Amerika oder anderswo andere Jobs.
Was mir auffiel, sind die vielen neuen, schönen Häuser und auch Autos. Keine halb fertigen, unverputzten und doch schon bewohnten Gebäude, wie man sie häufig in HR sieht, weil gebaut wird, wenn das Geld vorhanden ist.
Mein junger Gesprächspartner meinte, viele Griechen haben sich von den Banken verführen lassen- hohe Kredite bekommen ohne Sicherheiten nachzuweisen .Die Banken haben dafür geworben. Es sei einfach gewesen, mit dem Personalausweis zu einer Bank zu gehen und 15 Tsd oder 20 Tsd Euro oder mehr Kredit zu bekommen. Jetzt können viele Griechen den Verbindlichkeiten nicht mehr nachkommen - Haus und Auto gehören den Banken .
Das Thema Steuer wollte ich nicht ansprechen. Wir haben auf den CP, beim Einkaufen ( z.B. beim Bäcker), im Restaurant fast immer nur handgeschriebene „Rechnungen“ bekommen.
Das mit den Registrierkassen wird ( ähnlich wie es in HR und in I auch war) sicher noch schwierig werden.