Schweden: Der Julbock von Gävle

  • Die Meldung ist mir aufgefallen, weil ich einmal in Gävle war (ca. 200 km nördlich von Stockholm - dem nördlichsten Ort, den ich bisher erreicht habe). Dort stellen sie seit 1966 jedes Jahr Anfang Dezember einen Riesenbock aus einem Drahtgestell mit Strohbedeckung auf dem Schlossplatz auf. Nach Neujahr wird er dann abgebaut. Leider kommt es selten dazu, denn meistens gelingt es irgendwelchen Idioten, das gute aber eben leicht brennbare Stück vorher abzufackeln. In britischen Wettbüros werden darauf bereits Wetten abgeschlossen: Brennt er oder brennt er nicht ?


    Der letzte Bock hat 2010 überlebt, in den letzten beiden Jahren leider nicht (am 2. bzw. 12.12.). Heuer hat er schon ganz gut durchgehalten. Hoffen wir, dass es so bleibt.


    Live könnt Ihr ihn hier sehen: https://www.visitgavle.se/sv/gavlebocken

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Ich schau fast jeden Morgen nach, ob er noch steht. Je mehr es auf Weihnachten zugeht, desto besser sind dafür die Chancen, aber eine Garantie gibt's nicht - 2008 brannte er noch am 27. Dezember, nachdem vorher die WebCam manipuliert worden war.
    Mehr hier: https://sv.wikipedia.org/wiki/G%C3%A4vlebocken (schwedisch) bzw. https://en.wikipedia.org/wiki/G%C3%A4vle_goat (englisch), in Deutsch gibt's die Statistik leider nicht.

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  • Stellen die Gävler keine Wachen auf?


    ( Ist zwar nicht direkt vergleichbar aber doch: In Bayern werden Maibäume, die aufgestellt werden sollen , Tag und Nacht bewacht, dass sie zwar nicht angekohlt aber doch auch nicht geklaut werden)


    Um den Julbock wär's jammerschad ( und irgendwo auch sinnlos, weil das Anzünden eigentlich kein Brauch ist)


    Gruß,
    Elke

  • Soweit aus dieser Statistik ersichtlich, bewachen sie ihn schon, aber die Aufrechterhltung eines Wachdienstes über eines Monat bei Eiseskälte ist doch etwas schwieriger als die eines Maibaums Ende April, wo's meistens schon ein bissl wärmer ist, und die es m.W. auch nur über wenige Tage braucht (oder wie lang ist die Teit zwischen Anfertigung und Aufstellen ?).
    Und dann gibt's noch solche Idioten wie den US-Touristen 2001, der das für eine Tradition hielt und dafür 18 Tage einsaß. Die 100.000 Kronen, zu denen er verknackt wurde, hat er nie bezahlt.

    Zitat

    Goat set on fire on 23 December by Lawrence Jones, a 51-year-old visitor from Cleveland, Ohio, who spent 18 days in jail and was subsequently convicted and ordered to pay 100,000 Swedish kronor in damages. The court confiscated Jones's cigarette lighter with the argument that he clearly was not able to handle it. Jones stated in court that he was no "goat burner", and believed that he was taking part in a completely legal goat-burning tradition. After Jones was released from jail he went straight back to the US without paying his fine. As of 2006 it was still unpaid.

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  • Heut Nacht um 4:04 war es wieder soweit, nachdem laut Süddeutscher Zeitung (der Artikel ist allerdings von 2011) "ein Wachdienst ab und zu nach dem Rechten sieht" und das offensichtlich nicht gereicht hat. Arschlöcher !!!!
    https://www.visitgavle.se/sv/gavlebocken

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  • Schade....
    ob das den Veranstaltern nicht irgendwann mal die Lust nimmt, einen Julbock aufzustellen?


    Danke für die Info (auch wenn es keine schöne ist)


    Gruß,
    Elke

  • Schade....
    ob das den Veranstaltern nicht irgendwann mal die Lust nimmt, einen Julbock aufzustellen?


    Es wird diskutiert - heuer haben sie aber wieder einen aufgestellt.


    Letzten Sommer hab ich ein paar Bilder gemacht, natürlich ohne den Originalbock:
    https://www.schoener-reisen.at…Julbock&p=53974#post53974


    Für das weitere Aufstellen spricht natürlich der Werbeeffekt. Denn Gävle (sprich: Jäwle) ist voll von Julböcken ...











    Und die Doppeldeutigkeit des Ausdrucks "brennen für" gibt's offensichtlich auch im Schwedischen,



    die 79 Kronen hab ich allerdings zum Löschen verwendet - man kriegt knapp zwei Halbe Bier ("Starköl") dafür.

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  • Der Julbock als wichtiger Werbeträger für die Stadt.
    Die verschiedenen Ausführungen finde ich recht witzig - alle dieselbe Vorlage und doch so unterschiedlich.
    Ob die Gestaltung ein Wettbewerb war?


    Nie und nimmer wird man in Gävle auf den Julbock verzichten, denke ich.
    Und so darf man auch dieses Jahr gespannt sein - brennt er oder nicht?


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Der Julbock als wichtiger Werbeträger für die Stadt.
    Die verschiedenen Ausführungen finde ich recht witzig - alle dieselbe Vorlage und doch so unterschiedlich.
    Ob die Gestaltung ein Wettbewerb war?


    Weiss ich nicht, kann's mir aber vorstellen.


    Der aktuelle Bock "lebt" noch, aber es hat wohl schon einen Übergriff gegeben, der, soweit ich das verstanden hab, reparabel war. Mehr dazu:
    https://merjuligavle.blogspot.se/

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  • Er hat tatsächlich bis zum Ende durchgehalten, wobei er heuer etwas früher abgebaut wird als sonst - das Stroh wird diesmal nicht entsorgt, sondern das gute Stück geht, in Einzelteile zerlegt, auf eine weite Reise ...

    Zitat

    Das Strohwerk, das vom Boden bis zu den Hörnern 13 Meter misst, kann somit abgebaut und nach Zhuhei im südöstlichen China verschifft werden. Fast jedes Jahr sorgt der Strohbock für Schlagzeilen, wenn er schon weit vor Weihnachten Brandstiftern zum Opfer fällt. Dieses Jahr wurde der 3,6 Tonnen schwere Koloss an einem Taxistand aufgebaut und stand somit unter ständiger Beobachtung. Bislang nur 14 Mal in der 48-jährigen Geschichte des Gävle-Bocks überlebte der Promi aus Stroh.


    Dass die Riesenziege nun ausgerechnet nach China emigriert, ist kein Zufall: 2015 feiert man in China das Jahr der Ziege. Dort werde der Bock mit Blumen geschmückt an mehreren Festivals teilnehmen, versicherte der Sprecher des Gävle-Bocks im Schwedischen Rundfunk. Jegliche Angst vor Brandstiftung sei unbegründet, schließlich stünde die Sorge um den Gast in der asiatischen Tradition ganz oben.


    https://sverigesradio.se/sida/…amid=2108&artikel=6056662

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