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Zwischen Hofburg und Hermesvilla

  • waldi
  • 4. Dezember 2013 um 23:20
  • waldi
    Administrator
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    • 4. Dezember 2013 um 23:20
    • #1

    Zwischen Hofburg und Hermesvilla

    Unterwegs in Wien auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth


    Teil 1


    Am Pfingstwochenende 2013 war ich mit meinen Freunden/Innen vom Sissi-Forum in Wien unterwegs
    um einige Orte mit Bezug zur Kaiserin Elisabeth zu besuchen.
    Da Wien ein ausgezeichnetes Netz mit öffentlichen Verkehrsmitteln besitzt, waren fast alle Teilnehmer mit der Bahn oder dem Flieger angereist.
    Ich kam mit dem ICE mit einem Ticket für 39 Euro von Aschaffenburg nach Wien.
    Wir wohnten im Hotel Kongress...

    P1010079kf.jpg


    Von meinem Zimmer im obersten Stockwerk hatte ich eine herrliche Aussicht auf die Großbaustelle des neuen Hauptbahnhofs.
    Leider waren die Fenster nur zu kippen. Deshalb konnte ich nur durchs Fensterglas fotografieren.

    P1000511f.jpg


    P1000513f.jpg


    Der "Bahnhof für Fahrräder" ist schon in Betrieb.

    P1000509af.jpg


    Zitat von Wikipedia

    Mit der Fertigstellung des derzeit in Bau befindlichen und schon teileröffneten Wiener Hauptbahnhofs,
    eines Durchgangsbahnhofs, wird der Westbahnhof ab Dezember 2014 an Bedeutung verlieren, da internationale Fernzüge,
    vor allem solche, die nach Osten weiterführen, dann durch den Lainzer Tunnel,
    einem Verbindungstunnel unter dem 13. Bezirk, direkt zum Hauptbahnhof geführt werden sollen.

    Zitat von Wikipedia


    Unser Programm war prall gefüllt und nach unserer Ankunft im Hotel fuhren wir mit der U-Bahn zum Westbahnhof.

    Der "Kaiserin Elisabeth-Bahnhof" wurde als Kopfbahnhof der "k.k. priv. Kaiserin Elisabeth-Bahn",
    die damals von Wien bis Linz führte, am 15. Dezember 1858 feierlich eröffnet.

    Wien_Westbahnhof_1862.jpg
    Zeichnung von 1868


    Er dient heute noch als Ausgangspunkt für Bahnfahrten ins westliche Europa.
    Im April 1945, also am Ende des zweiten Weltkrieges wurde der Westbahnhof von Bomben getroffen und brannte aus.
    Nach ersten Versuchen der Instandsetzung entschloss man sich 1949 für den Abriss und einen Neubau.
    Dieser wurde zwischen 2008 und 2011 erneut umgebaut.
    Er ist so interessant dass ich ihn nicht fotografiert habe!

    Beim Bombenangriff 1945 wurde auch die erste Statue von Kaiserin Elisabeth die vor dem Bahnhofsgebäude stand schwer beschädigt.
    Die Statue wurde 1860 vom Bildhauer Hans Gasser geschaffen. Sie ist heute im ersten Stock der Bahnhofshalle zu finden.

    P1000378.jpg


    Sie wurde zwar für die Niederösterreichische Landesausstellung 1984 restauriert, aber ihr Zustand macht mich traurig.

    P1000381.jpg


    Unser zweiter Programmpunkt war das Hofmobiliendepot in der Andreasgasse 7 im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau

    P1000403.jpg


    Auf dem Weg dahin habe ich noch diese Bilder gemacht.

    P1000400.jpg...P1000402.jpg


    Was ist ein Hofmobiliendepot?

    Zitat von Hofmobiliendepot

    Das Hofmobiliendepot, ehemals k. k. Mobilienmagazin und später k. k. Hofmobilien- und Materialdepot, stellt heute jene einzigartige Mischung aus Lager,
    Werkstätte, Verwaltung und Museum dar, wie sie sonst nirgendwo zu finden ist.
    Das Depot widmet sich der Renovierung, Erhaltung und Verwaltung der Bestände, die als Museum für alle Interessenten offenstehen.
    Aus der einstigen "Rumpelkammer der Monarchie" wurde im Lauf der Jahrhunderte eine der bedeutendsten Möbelsammlungen der Welt.


    Wozu braucht man sowas?

    Zitat von wikipedia

    Alle Bundesminister der Republik Österreich können, um ihre Kanzlei auszustatten, für die Dauer ihrer Amtszeit Möbel aus dem Depot beziehen.
    Auch in Botschaften wird Mobiliar aus diesem Depot bezogen, ebenso nutzen Filmgesellschaften Originalmöbel für Aufnahmen.

    P1000404.jpg

    Es empfing uns diese "schöne Liegende".

    P1000406.jpg


    1747 wurde der erste Hofmobilieninspektor mit der Inventarisierung, der Pflege und dem Transport
    des höfischen Möbelbestandes von Kaiserin Maria Theresia betraut.
    Ab 1809 erhielt dieser Hofdienst die Bezeichnung Hofmobiliendirektion und war auch für den Neuankauf des kaiserlichen Mobiliars zuständig.
    1901 wurde das heutige Gebäude des k. k. Hofmobiliendepots auf der Mariahilfer Straße 88 als zentrales Lager
    für das gerade nicht in Gebrauch befindliche Mobiliar mit angeschlossenen Werkstätten und Wagenremisen auf Anweisung von Kaiser Franz Joseph gebaut.

    P1000407.jpg


    Die unzähligen Kerzenständer, Kronleuchter, Stühle, usw. waren für mich Nebensache.
    Mein Interesse galt der Kaiserfamilie mit Bildern und Büsten von Kaiser Franz Joseph…

    P1000415.jpg.....P1000418.jpg


    ... und der Kaiserin Elisabeth wie man sie kennt...

    P1000412.jpg.....P1000413.jpg


    ... im Alter von 7 Jahren und mit 15 Jahren.

    P1000441a.jpg.....P1000445a.jpg


    Dort hängt auch eines der bekanntesten Bilder von Kaiserin Elisabeth, gemalt von Franz Xaver Winterhalter im Jahre 1865:
    "Kaiserin Elisabeth im Sternenkleid" mit den berühmten Diamantsternen in ihrer kunstvollen Frisur.

    P1000416a.jpg


    Der kaiserliche Thron.

    P1000484a.jpg


    Ein kaiserliches Bett.

    P1000490.jpg


    Der Schreibtisch von Erzherzog Rudolf.

    P1000488.jpg


    Das Bett in dem er in Mayerling tot aufgefunden wurde.

    P1000494.jpg


    Einer der berühmten Schirme von Kaiserin Elisabeth mit dem sie sich vor neugierigen Blicken schützte.

    P1000491a.jpg


    Auf dem Weg zum Abendessen kamen wir an bekannten alten Häusern vorbei.
    Das Hotel Kummer und das Café Ritter.

    P1000496.jpg.....P1000497.jpg


    Dieser Spruch an dem Gebäude machte mich neugierig.

    P1000498.jpg


    Es handelt sich dabei um einen von Satz von Lawrence Weiner, einem amerikanischen Künstler, der diesen 1991 anbrachte.
    Bei dem Gebäude in dem heute das Haus des Meeres untergebracht ist, handelt es sich um einen von 6 Wiener Flaktürmen,
    sechs großen, aus Stahlbeton errichteten Abwehr- und Schutzbauten in Wien,
    die in den Jahren 1942 bis 1945 als riesige Luftschutzanlagen mit aufmontierten Flugabwehrgeschützen und Feuerleitanlagen erbaut wurden.

    Wir gingen die Mariahilfer Straße, die "Straße der Sieger" weiter.
    Dabei sind mir die Messingplatten in den Gehsteigen aufgefallen über die Ini und Micha schon berichtet haben.

    P1000499a.jpg

    P1000500a.jpg


    Wir kamen zur Mariahilfer Kirche (Barnabitenkirche).

    P1000501.jpg


    Der Herr auf dem hohen Sockel vor der Kirche ist übrigens der bekannte Komponist Joseph Haydn der 1797 die Melodie zur Kaiserhymne komponierte.
    Wir kennen diese Melodie und singen sie zum Text von Hoffmann von Fallersleben als deutsche Nationalhymne.

    Die Straßenlaternen gefielen mir besonders gut.

    P1000503a.jpg

    Wir beschlossen den Tag in der Pizzeria Frascati.
    Die befindet sich gleich hinter der Mariahilferkirche und dort gibt es die größte Pizza Wiens.
    Leider haben mich der Geschmack der Pizza und das Ambiente nicht überzeugen können.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

    Einmal editiert, zuletzt von waldi (24. Mai 2018 um 11:29)

  • Gast001
    Gast
    • 5. Dezember 2013 um 08:29
    • #2

    Jetzt war ich schon so oft in Wien- aber das Hofmobiliendepot kannte ich nicht-
    interessant- und irgendwie typisch - wieder etwas gelernt-
    Danke, Waldi!

    Gruß,
    Elke

  • wallbergler
    Gast
    • 5. Dezember 2013 um 09:27
    • #3

    Lieber Waldi,

    es bleibt spannend. Eigentlich unglaublich, deine sehr ausführlichen Reisen , gespickt mit gewissenhaft recherchierten Geschicht`s trächtigen Hintergründen.

    Gleichzeitig wieder ein Puzzle zum Kennen lernen von Wien, das hier im Forum schon wunderbar ausführlich immer wieder ergänzt wird.

    Bin neugierig , wie du diese Suche weiter ergänzt.

    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • herby_51
    Gast
    • 5. Dezember 2013 um 11:12
    • #4

    Hallo Waldi,

    schöne, interessante Bilder aus einer vergangenen Epoche, für dich als Sissi Fan sicherlich sehr lehrreich ..............

    sehr gut recherchierter Bericht und wieder etwas dazugelernt, danke fürs zeigen ....................

  • claus-juergen
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    • 8. Dezember 2013 um 21:53
    • #5

    hallo waldi,

    danke fürs zeigen von unbekannten dingen und einrichtungen aus wien. die stadt selbst ist mir bis heute unbekannt geblieben. wird langsam zeit, daß ich da auch mal hinfahre.

    grüsse

    jürgen

  • waldi
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    • 11. Dezember 2013 um 21:31
    • #6

    Zwischen Hofburg und Hermesvilla

    Unterwegs in Wien auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth


    Teil 2


    Der nächste Tag führte uns zum U-Bahnhof Stephansplatz und wir spazierten in Richtung Hofburg.


    Rechts hinter unseren Damen die teilweise in "Gala" zur Hofburg gehen wollten steht der Leopoldsbrunnen.
    Hier entrollt ein Knabe vor dem hl. Leopold (dem Babenberger Markgrafen Leopold III.) den Kirchenplan von Klosterneuburg.
    Am Sockel befinden sich Reliefs, die die Auffindung des Schleiers der hl. Agnes, Leopolds Gattin, sowie die Gründung des Stifts Klosterneuburg zeigen.

    In der linken Bildhälfte sieht man die prächtige Pestsäule der Wiener Inneren Stadt.


    1679 wütete in Wien eine der letzten großen Pestepidemien.
    Auf der Flucht aus der Stadt gelobte Kaiser Leopold I. die Errichtung einer Gnadensäule bei Beendigung der Pestepidemie.
    Er ist darauf auch verewigt: in einer ihm sonst nicht eigenen, demütigen Haltung.
    Auf meinem Bild kann man ihn nur erahnen. Deshalb rechts eine extreme Vergrößerung.

    .....


    Bekanntlich hatte Leopold I. eine ungewöhnlich dicke Unterlippe.
    Er wird auf der Säule mit angeblich übertrieben missgestalteter Mundpartie dargestellt
    weil er dem Erbauer der Wiener Pestsäule nicht den ausgemachten Lohn bezahlen wollte.
    Im Volksmund nennt man ihn wegen der Missbildung "Fotzenpoidl"!
    Das ist ein extrem unschönes Wort, finde ich. Sind die Wiener so hart oder empfinde nur ich das so?

    Dieser westliche Flügel ist Gottvater gewidmet (DEO PATRI CREATORI - Gott Vater Schöpfer)
    und trägt einen Doppeladler, das Wappen des Heiliges Römisches Reiches,
    sowie die Wappen der innerösterreichischen Länder, Herzogtümer Steiermark, Kärnten und Krain.


    Der östliche Flügel ist dem Gottessohn (DEO FILIO REDEMP TORI - Gott Sohn Erlöser) zugeordnet
    und trägt die Wappen der Königreiche Ungarn, Kroatien und Dalmatien, sowie Bosnien.
    REDEMP TORI ist normalerweise ein Wort, aber wenn ich es zusammenschreibe passiert folgendes: REDEMPTORI


    Die vergoldete Spitze der Säule zeigt noch einmal die Symbole der Dreifaltigkeit.


    Der obere Teil des Generali Hofes mit seinen reichen Verzierungen und schmucken Giebelfiguren.


    Am Gebäudekomplex des Julius Meinl kamen wir vorbei.
    Der rechte Teil davon...


    ... mit seinen anmutigen Karyatiden...


    ... und am linken Gebäudeeck der "Meinl-Mohr". (oder muss ich jetzt "kleine dunkelhäutige orientalisch gekleidete Figur" schreiben ?)


    Bei Julius Meinl gibt es übrigens nicht nur Kaffee in "Meinls Café"- wie ich irrtümlich annahm.
    Meinls Restaurant im ersten Stock ist eine erstklassige Adresse mit drei Gault-Millau-Hauben!
    Bei "Meinl To Go" findet man ein schönes Angebot an feinen Gerichten zum Mitnehmen
    und im gut bestückten Weinkeller ist "Meinls Weinbar" zu einem Treffpunkt der Weinliebhaber geworden.

    Durch den Kohlmarkt sehen wir unser erstes heutiges Ziel: das Michaelertor der Hofburg.


    Davor kommen wir noch am "k. u. k. Hofzuckerbäcker" Demel vorbei.


    Ganz Neugierige (wie ich) werfen natürlich einen Blick auf die Zubereitung der süßen Leckereien!

    Eine der bekanntesten Spezialitäten des Hauses ist "Demels Sachertorte".
    Die weltberühmte Sachertorte wurde von Franz Sacher erfunden, in ihrer heute bekannten Form jedoch
    erst von seinem Sohn Eduard Sacher während dessen Ausbildung im Hause Demel vollendet.
    Nach dem zweiten Weltkrieg kam es zu einem Rechtsstreit zwischen den Häusern Sacher und Demel
    über die Verwendung der Bezeichnung "Sacher-Torte" der sich bis 1965 hinzog.
    Die "Original-Sacher-Torte" gibts demnach nur bei Sacher und bei Demel gibts nur "Demels Sachertorte".
    Während sich bei der "Original Sacher-Torte" eine Schicht Marillenmarmelade unter der Schokoladenglasur
    und eine weitere in der Mitte der Torte befindet, wird bei "Demel's Sachertorte" auf die Schicht in der Tortenmitte verzichtet.
    Mir schmeckt das Original besser weil sie nicht so trocken ist.
    Das muss aber jeder für sich selbst aus-"probieren".

    Das Michaelertor bildet den Durchgang zur "alten" Hofburg.
    Erst nach dem Ende der Monarchie im Jahr 1919 wurde der Durchgang für die Öffentlichkeit freigegeben.


    Unmittelbar über dem Haupttor sind das von zwei Genien getragene kaiserliche Wappenschild von Johann Silbernagel sowie eine Bauinschrift angebracht.


    Das Hauptgesims des Portalbaues wird von vier kannelierten Säulenpaaren getragen.
    Die großen Figurengruppen auf der darüber befindlichen Attika schuf der Bildhauer Johann Benk.


    Sie symbolisieren die drei Tugenden, die jeder Herrscher haben sollte – Gerechtigkeit, Weisheit und Stärke.

    Die mächtige, mit Kupferblech gedeckte Kuppel über der Rotunde wirkt wie ein riesiger Kaiserbaldachin.


    Die Eingänge in die Rotunde werden von vier riesigen Heraklesfiguren flankiert, die von verschiedenen Bildhauern stammen
    (Edmund Hofmann, Anton Paul Wagner, Johann Scherpe und Josef Lax).
    Dieser hier vom Bildhauer Antonin Pavel Wagner geschaffene "Herkules der mit dem Höllenhund Cerberus kämpft" steht direkt rechts neben dem Tor.


    Am linken Ende des konkaven Michaelertraktes wurde der von Rudolf Weyr aus Laaser Marmor
    geschaffene Brunnen mit dem Titel "die Macht zur See" in eine Nische eingebracht.
    Eine Figurengruppe mit Giganten und einem Seeungeheuer, darüber die Figur der Austria auf einem Schiffsbug.


    Aber wir wollten ja ins...


    Dieses Schattenbild der "schwarzen Frau" zeigte uns den Weg zur Kassa.


    Bis zum Beginn unserer Führung hatten wir noch reichlich Zeit um uns umzusehen.

    Das Michaelertor wird auch an der Innenseite...


    ... von einer Herkulesgruppe, geschaffen von Lorenzo Mattielli (1727 bis 29), eingerahmt.


    Links kämpft Herakles mit dem ägyptischen König Bursiris. Rechts kämpft Herakles gegen Antaios, Sohn von Poseidon und der Gaia.
    Natürlich siegt immer der (oder das) Gute in Gestalt des Herkules!

    In der Mitte des Innenhofes befindet sich ein 1846 errichtetes bronzenes Standbild des Kaiser Franz II./I.
    von der Hand des italienischen Bildhauers Pompeo Marchesi, der den Kaiser wie einen römischen Caesaren darstellte (1846).

    Warum II./I. werden jetzt vielleicht einige sich wundern.
    Er war Kaiser Franz II. des Heiligen rümischen Reiches und nach der eigenmächtigen Ernennung Napoleons
    zum Kaiser von Frankreich im Jahr 1804 errichtete Karl das erbliche Kaisertum Österreichs.
    Somit war er gleichzeitig Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und als Franz I. der erste Kaiser von Österreich.


    "AMOREM MEUM POPULIS MEIS" ist an der Vorderfront zu lesen.
    "Meine Liebe meinen Völkern" ist ein Zitat aus seinem Testament.

    Die vier sitzenden weiblichen Allegorien an den Ecken symbolisieren Gerechtigkeit, Stärke (Macht), Friede und Glaube/Religion.

    Dahinter kann man den Hofkanzleitrakt erkennen.
    Den hab ich versucht in einem Panoramabild festzuhalten.


    Das werde ich in Zukunft lieber lassen. Das Gebäude ist nicht gebogen!
    So sieht es tatsächlich aus.


    Im Reichskanzleitrakt befinden sich die Kaiserappartements, das Sisimuseum und die Hofsilberkammer.
    Bei der Führung durch die Kaiserappartments und das Sisimuseum ist das Fotografieren nicht erlaubt.
    Deshalb kann ich Euch davon keine Bilder zeigen.
    Vom Gang durch die Silberkammer werde ich später berichten

    Die Figurengruppe auf dem Dach des Hofkanzleitraktes mit der achteckigen Krone des Heiligen römischen Reiches.
    (Die hatte ich auf dem Panoramafoto abgeschnitten.)


    Die Ausstellungsräume erstrecken sich auch über die im rechten Winkel angebaute Amalienburg.
    Gegenüber dem Reichskanzleitrakt steht der leopoldinische Trakt der die Arbeitsräume des Bundespräsidenten begerbergt.
    Auf dem Dach weht die österreichische Fahne. Ob er wohl anwesend ist?


    Die vierte Seite des Innenhofes wird durch den ältesten Teil der Hofburg, dem Schweizertrakt, gebildet.
    Der Name stammt von der aus Schweizer Söldnern gebildeten Truppe, die zur Zeit des Kaiserpaares
    Franz I. Stephan (von Lothringen) und Maria Theresia die Torwache stellte.
    1552 entstand das von Pietro Ferabosco gestaltete Schweizertor, eines der wenigen Renaissancedenkmäler in Wien.
    In diesem Trakt befindet sich die Schatzkammer, in der die Insignien des Heiligen Römischen Reiches
    sowie jene des österreichischen Kaisertums aufbewahrt werden.
    In der 1449 errichteten Burgkapelle singen bis zum heutigen Tag die Wiener Sängerknaben bei der Sonntagsmesse.


    Vor der einstigen Zugbrücke über den Graben stehen zwei steinerne Wappenlöwen aus dem 18. Jh.
    Der linke Löwe hält den österreichischen Bindenschild in seinen Pranken, während der rechte den ich fotografiert habe
    einen Schild mit fünf Adlern zeigt, die heute das Wappen von Niederösterreich bilden.


    Eine Gedenktafel am Schweizerhof die an Ferdinand I. Kaiser des Heiligen römischen Reiches (1558 - 1564) erinnert.
    Nach der Vertreibung der Türken beschloss Kaiser Ferdinand I seinen Hof endgültig von Prag nach Wien zu verlegen.
    Er ließ die schweren Schäden an der Burg beseitigen und die Residenz repräsentativ ausstatten.
    Die schwer in Mitleidenschaft gezogene Hauptmauer im Westtrakt musste unterfangen werden.
    Es wurden neue Stallungen erbaut, ein neues Ballhaus geschaffen und ein großer Lustgarten angelegt.
    Zur Erinnerung an seine Entstehung wurde eine Wappentafel beim Eingang in die Gärten angebracht,
    die im 18. Jh. an die Nordseite des Burggrabens übertragen wurde, wo sie sich heute noch befindet.


    Durch das Tor im Leopoldinischen Trakt trete ich hinaus auf den Heldenplatz und blicke zu meiner Linken auf die "Neue Burg".


    Die Neue Hofburg beherbergt heute das Ephesos-Museum, die Sammlung alter Musikinstrumente,
    das Museum für Völkerkunde Wien, die Hofjagd- und Rüstkammer sowie den Hauptteil der Österreichischen Nationalbibliothek.
    Davor in der Mitte hat man das Denkmal von Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan aufgestellt.

    Der Haupteingang wird gekrönt von einem Doppeladler und der Kaiserkrone.


    Rechts der Neuen Burg verläßt man die Hofburg durch das Äußere Burgtor.


    Dahinter, außerhalb der Burgrings, sehen wir die Kuppeln des Naturhistorischen und des Kunsthistorischen Museums.

    An den Heldenplatz schließt sich der Wiener Volksgarten an.


    An einem Brunnen beäugten mich die Enten recht misstrauisch.


    Diese Entenmutter passt besonders gut auf ihren Nachwuchs auf.


    Mein Ziel im Volksgarten war natürlich das Kaiserin Elisabeth Denkmal.


    Den Platz für das Denkmal im Volksgarten hat zwar Kaiser Franz Joseph selbst ausgesucht,
    doch erstmals kam der Auftrag zu einem Elisabeth-Denkmal nicht vom Hof selbst,
    sondern von einer Gruppe von Privatleuten, unter ihnen Hofjuwelier Mayer.
    Vier Jahre nach Elisabeths Ermordung wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben.
    67 Einsendungen gab es, doch das Preisgericht wählte keinen Sieger aus. Die Künstler protestierten und reichten Klage ein.
    1904 gab es eine neuerliche, begrenzte Ausschreibung. Hans Bitterlich und Friedrich Ohmann bekamen den Zuschlag.
    Drei Jahre später war das Werk vollendet und das Monument wurde am 4. Juni 1907 enthüllt.


    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es renoviert.
    Auf der Rückwand des Marmorsockels steht zu lesen:
    "Ihrer unvergeßlichen Kaiserin Elisabeth errichteten dieses Denkmal in unwandelbarer Liebe und Treue Österreichs Völker 1907".


    Mit diesem Bild eines Springbrunnens am Kaiserin Elisabeth-Denkmal im Volksgarten beende ich den zweiten Teil meines Wienbesuches.

    Fortsetzung folgt!


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • Tom
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    • 11. Dezember 2013 um 23:19
    • #7

    Schöner Bericht Waldi.

    ich seh schon Ihr kennt euch alle besser bald aus in Wien als ich.

    Freut mich dies alles in Bildern hier im Forum zu sehen. wo ich wenn dann höchstens mal vorbei fahre aber eher nicht fotografiere.

    Vielleicht interessant dazu, weil du Mayerling erwähntest:

    https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…ronprinz-Rudolf

    Schöne Grüße

    Tom

  • herby_51
    Gast
    • 11. Dezember 2013 um 23:20
    • #8

    Hallo Waldi,

    du wandelst weiter auf den Spuren von Sissi, weiter so, wunderschöne Bilder aus Wien, die du uns in deinem

    Bericht zeigst, danke fürs mitnehmen ........................

  • Gast001
    Gast
    • 11. Dezember 2013 um 23:21
    • #9

    Jetzt war ich schon so oft in Wien-
    aber Du hast bei diesem Rundgang Details genannt und historische Zusammenhänge erstellt, die ich bisher nicht wusste, bzw. auf die ich nicht geachtet habe.

    Respekt und DANKE, waldi , für diese ausgezeichnete Wienführung!

    Lieben Gruß,
    Elke

    P.S. Zur Sachertorte und Demel hier noch etwas
    https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…-f%FCr-Insider/
    ab #16

  • wallbergler
    Gast
    • 12. Dezember 2013 um 11:08
    • #10

    Gott sei Dank bist du ein Sissi Fan, lieber Waldi,

    so erfahren wir lehrreiche Auszüge aus reichhaltiger Kunst und bewegter Geschichte aus dem herrlichen Wien.

    Und deine neue Kamera zeigt uns durch die kluge Motiv Wahl gestochen scharfe Bilder.

    Und auch ein Objekt der Begierde wird wieder gezeigt, herrlich.

    Vielen Dank für die Mühe, auch diesen aufwändigen Bericht hier einzustellen. Freue mich auf die Fortsetzung.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

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