Paris verlassen ohne einmal in den Galeries Lafayette gewesen zu sein?
Eigentlich nein.
Die Galeries Lafayette ist ( sind) eines der großen Kaufhäuser mit Tradition in Paris.
Gegründet 1884 und weitergeführt bis heute.
Das Kaufhaus, das aus mehreren Gebäuden besteht, ist leicht erreichbar - direkt hinter der Opera Garnier, nur wenige hundert Meter nördlich des Louvre.
Die Straße zur Oper
Auch mit der Metro erreichbar.
Wenn man an der Station Auber aussteigt, kann man, ohne hinauf ans Tageslicht zu gehen, die Verkaufsräume betreten.
Zunächst gibt es da Verkaufstheken, Wühltische uvm . wie auch bei uns in den Kaufhäusern.
Je weiter man mit den Rolltreppen nach oben fährt, desto vornehmer wird es ,
Glanz und schöne Dekoration verlocken zum Stehenbleiben.
Nach Preisschildern muss man suchen ( überall in Paris fiel mir auf, dass für die Schaufenster wohl keine Preisauszeichnungspflicht besteht)
Irgendwann kann man über eine Brückenpassage in ein anderes Gebäude wechseln.
Und hier kommt das , was man von Bildern und Reiseführern kennt und was das Besondere der Galeries Lafayette ausmacht:
Der hohe mehrstöckige Verkaufsraum im Jugendstil mit seiner Glaskuppel und den Galerien, die an ein Opernhaus erinnern.
Eindrucksvoll - man muss unvermittelt stehenbleiben
Blick hinunter in die Parfümerieabteilung
Rings herum auf den Galerien ausgesuchte Geschäfte
In der Parfümerie sind alle teuren Marken vertreten
Blick hinauf in die Kuppel
Irgendwo wird es dann besonders exquisit
Wer bei Louis Vuitton einkaufen will, muss um Einlass "bitten". Die Verkaufsräume sind durch eine Kordel abgetrennt, man wird hereingebeten und zur Verkaufstheke geleitet.
Erstaunlich viele Asiaten ( Japaner , vielleicht auch Chinesen) waren dort zu sehen)
Man kann nicht einfach hingehen und sich die Taschen anschauen.
Anstellen mit Abstand- so wie bei uns in Banken und bei der Post.
Ich muss schon zugeben : es gab sehr schöne Taschen ( aber nicht für mich - die leistete ich mir drei Wochen später in der Toskana - aber ohne Label von Louis Vuitton oder Cartier)
Auch bei Prada kein Eintritt ohne Aufforderung.
Ich fuhr eine Rolltreppe nach der anderen nach oben zur Aussichtsterrasse.
Wenn man Paris von oben ( kostenlos) sehen möchte, so bietet sich der Besuch der Galeries Lafayettes an
Blick zum Eiffelturm
Die Opera Garnier
Die bunte Glaskuppel von oben
Auch den Montmartre mit der Kirche Sacre Coeur kann man gut sehen
Neben den Galeries Lafayette gibt es noch andere Kaufhäuser in Paris. Zum Beispiel unmittelbar neben den Galeries : Das Kaufhaus "Au Printemps" mit seiner schönen Fassade
Im Stadtzentrum steht ein Traditionshaus, das auf seine Wiedereröffnung wartet:
Das Kaufhaus Samaritaine, direkt an der Seine in bester Lage
In der Nacht ist es ein imposantes Bauwerk
Bei Tag sieht es anders aus.
Früher konnte man von der Dachterrasse des Kaufhauses einen wunderschöne Ausblick über die Stadt genießen. Derzeit ist das Kaufhaus leer und geschlossen. Die Erdgeschosse sind an kleinere Läden verpachtet.
Aber es gibt Visionen-
Das habe ich an der Fassade des Kaufhauses Samaritaine gelesen:
Von oben nach unten ( für die nicht ganz perfekten Übersetzungen bitte ich um Entschuldigung)
Die Geschichte von La Samaritaine fortsetzen,
den Geist der Erneuerung der Gründer,
ihren architektonischen, kommerziellen , sozialen Innovationswillen weiterführen
Philippe de Beauvoir, ehemaliger Präsident von La Samaritaine, 2009
La Samaritaine trägt die Erinnerung an einen modernen Aufruhr gegen die traditionelle Architektur,
den inbrünstigen Ausdruck demokratischer Ideale
Meredith L. Clausen, 1976
Die Straße ist das Museum der Armen
der Architekt hat eine nie endende Aufgabe, die ästhetische Trägheit der Straße zu durchbrechen
und das Volk zur Kunst zu führen,
Frantz Jourdain, Architekt von La Samaritaine, 1892
Wahrhaft hohe Ansprüche ...aber auch irgendwie typisch französisch.
Elke