Der Tarot -Garten der Niki de Saint Phalle in der Toskana



  • Der Tarot–Garten
    der Niki de Saint Phalle in der Toskana





    Ergänzend zu meinem Rätsel, möchte ich Euch den Giardino dei Tarocchi vorstellen.



    Dieser zauberhafte Tarot-Garten liegt in der Toskana, unweit von Grosetto. Der Bau bzw. die Verwirklichung dieses Traumes war
    Niki de Saint Phalles (*29. Oktober 1930 † 21. Mai 2002) Lebenswerk, den sie, inspiriert von Gaudis Park Güell in Barcelona, verwirklichte.
    Berühmt wurde sie durch ihre „Nanas“ - dicke, weibliche, riesige Frauenfiguren in bunten Farben.



    Für mich ist diese Künstlerin etwas Besonderes.
    Als Muse und Geliebte des Schweizer Künstlers Jean Tinguely erlebte sie mit ihm eine aufregende Zeit, sie lernten sich 1956 kennen, beide noch verheiratet, und waren fasziniert voneinander in künstlerischer und menschlicher Hinsicht und arbeiteten zusammen.
    Erst im Jahre 1971 heiraten sie – vieles der Lebensgeschichte dieser beiden faszinierenden Menschen erfährt man
    beim Besuch des Tinguely Museums in Basel welches unbedingt auch sehr sehenswert ist.




    Wie alles begann.......










    Die Karten



    Der Magier (Karte Nr. I)




    Die Hohepriesterin (Karte Nr. II)





    Die Kaiserin (Karte Nr. III) - auch Sphinx oder „Mutter“




    (Im Vordergrund das Rad des Schicksals)




    Hinteransicht - unglaublich diese bunte Vielfalt an Mosaiken bis ins Kleinste Detail - was das für Arbeit gemacht hatte.




    Im Inneren der Mutter lebte Niki während sie den Tarot Garten weiter schuf.


    Hier diverse Einblicke in Ihr „Haus“



    Wohnzimmer:






    Bullauge als Fenster






    Schlafzimmer




    Bad mit Dusche






    Der Kaiser (Karte IIII) und der Turm von Babel (Karte Nr XVI)





    Innenhof des Kaisers (Karte IIII) mit Brunnen









    Der Hohepriester (Karte Nr. V)




    Die Wahl (Karte Nr. VI) - auch die Verliebten




    Der Wagen (Karte Nr. VII)




    Die Gerechtigkeit (Karte Nr. VIII)



    Im Inneren der Gerechtigkeit sperrte Jean Tinguely eine Maschine ein, welche die Ungerechtigkeit darstellt – Das Tor sicherte er mit einem Vorhängeschloss.





    Der Eremit (Karte Nr. VIIII)





    Das Orakel ist das weibliche Gegenstück zum Eremiten





    Das Rad des Schicksals (Karte Nr. X) im Brunnen, gebaut von Jean Tinguely, links die Hohepriesterin,
    daneben der "Hängende" (Karte Nr. XII), der Hohepriester und die Sonne.





    Die Starke (Karte Nr. XI)





    Der Tod (Karte Nr. XIII)





    Im Innern der Kapelle der Mässigkeit (Karte Nr. XIV)





    Der Teufel (Karte Nr. XV)





    Der Turm von Babel (Karte Nr. XVI)





    Der Mond (Karte Nr. XVIII)




    Durch das Fenster sieht man diese Mond-Karte im Hintergrund




    Die Sonne (Karte Nr. XVIIII)





    So, mit der strahlenden Sonne verlassen wir die Zauberwelt des Tarot-Gartens. Niki ließ ihren Freund , den Architekten Mario Botta, den Eingang gestalten. Diese festungsartige Mauer symbolisiert die Trennung zwischen Außenwelt und Traumwelt.




    Ich hoffe, meine Reise in eine phantastische Welt hat Euch gefallen, klickt auch ruhig die Hyperlinks an um mehr zu erfahren.


    ...und wer den Tarot Garten einmal besuchen will:


    Von Grosetto über die Via Aurealia S1/A12Richtung Rom Ausfahrt Orbetello, dann Ausfahrt links Pescia Fiorentina, 2. Strasse nach links, Garavicchio (Tarot Garten 3km)


    Öffnungszeiten: Mitte Mai bis Mitte Oktober 14.30 – 19.30 Uhr. Sonn- und Feiertage geschlossen.

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

    Einmal editiert, zuletzt von tosca ()

  • hallo sylvi,


    toll, was du uns mit deinen bildern zeigst. man sieht, daß dein besuch im garten nicht nur das abhaken einer touristenattraktion war sondern leidenschaft. ich hoffe, da auch mal hin zu kommen. nur werde ich mit sicherheit meine frau nicht dazu bewegen können, mich dabei zu begleiten.


    danke für den bericht!


    grüsse


    jürgen

  • Lieber Jürgen,


    Niki de Saint Phalle hat mich schon sehr früh durch ihre Nanas begeistert. Diese farbenfrohen, runden, und fröhlich wirkenden Figuren haben es mir angetan. Sie drücken für mich pure Lebensfreude und Sinnlichkeit aus, das gefällt mir - ich habe auch einige (nachgemachte) Exemplare zu Hause im Kleinformat.
    Als ich dann vor einigen Jahren von diesem Tarot-Garten gehört bzw. Bilder gesehen habe, war für mich klar, diesen Garten muss ich besuchen, zumal unser damaliges bevorzugtes Reiseland Italien, bzw. dort die Toskana war. Von Vada aus (bei Cecina) haben wir uns dann auf den Weg gemacht - mein Mann ist eigentlich auch ein Kunstbanause und ist wirklich nur mir zu Liebe mitgegangen, aber selbst er war fasziniert von diesen Kunstwerken. Er ist sogar auch ein zweites Mal später mit mir noch mal hingefahren, und das will schon was heißen. ;) Also - vielleicht geht es Deiner Frau ja genau so? (Ins Tinguely Museum bekomme ich ihn aber wohl kein zweites Mal - diese irren Maschinen usw. war so gar nicht seine Welt - ich fands verrückt aber toll!)

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Hallo Sylvi,


    wie du weißt nähere ich mich Künstlern immer in einem mir gebotenen Abstand. Kunst kann aber auch für mich aufregend sein.
    Es ist ein gefährliches Thema.

    All diese Künstler haben zwar für mich zwar ihren Stellenwert und wer sich dafür interessiert, kann aus seinen Wahrnehmungen
    viel viel innere Befriedigung erhalten.


    Man sieht an deinem Beitrag deine überschwängliche Freude , gepaart mit Hintergrundwissen.
    Ein wunderschöner und mit enorm viel Aufwand eingestellter Bericht über eine hier herrliche farbenfrohe, besonders kreativ dargestellte Kunstwelt.


    Der ich allerdings manchmal doch arg skeptisch gegenüber stehe.


    Kunst lebt , für mich, nicht nur von der , zugegeben manchmal meisterlichen Ausführung, sondern vielmehr auch von der rhetorischen Überzeugungskunst. Zu viele habe ich schon erlebt, Achtung Scherz, die Spitzweg für ein homöopathisches Mittel
    betrachteten, und erst durch grenzenlose Beredsamkeit zur Erleuchtung kamen.


    Es gibt in dem Bereich einfach zu viele Absuditäten.


    Zufällig ist in dieser Woche ein groß aufgemachter Bericht im Kulturteil des "Spiegels" enthalten, der der Kunstszene eigentlich im auftauenden Winter noch die Adern gefrieren lassen sollte.


    Kurz, es geht darum , dass ein Maler mit überaus künstlerischem Talent, die gesamte Kunstszene auf gemischt hat, in dem er jahrelang (35 Jahre insges.) Gemälde Fälschungen ( z.B ein Andre Derain wurde ihm für 5,1 Mill . abgekauft) unerkannt von allen Kunstexperten vorgenommen hat . Damit hat er die Absurdität des Kunstmarks entlarvt. Aber soweit wollte ich gar nicht abschweifen, ein großes Lob bleibt für deine wirklich so mit Herzblut beschriebene Zauberwelt.


    Vielen Dank nochmal
    lieben Gruß
    Helmut

  • Lieber Helmut,


    ich bin ja kein Kunstkenner, und mit Gemälden hab ich es auch nicht so - wobei mir Spitzweg (ohne -erich) ;) doch sehr gut gefällt.
    Jedoch die Kunst von Meister Beuys mit seiner "Fettecke" zum Beispiel, sagt mir nichts - ist sowas Kunst?? Ich finde nicht, obwohl es dann doch wiederum eine Kunst ist diesen "Mist" (Verzeihung) so zu vermarkten und Geld damit zu verdienen. Ja, Du hast recht, es gibt viele Absurditäten.
    Zum Lachen finde ich immer diese Pseudokunstkenner, die man auf verschiedenen Vernissagen sieht :mrgreen:


    Auch Niki de Saint Phalle hat verrückte Dinge gemacht (wie z.B Ihre Schießbilder) , davon bin ich nicht so begeistert, was aber die Faszination über diesen Tarot Garten keineswegs schmälert - entweder es gefällt, oder eben nicht :-).


    Auch Salvatore Dali fasziniert mich, auch das Museum in Figueras habe ich schon zwei Mal besucht - manche Exponate lassen einen kopfschütteln oder verwirrt fragen: "Wie kommt man auf solche Ideen?", und auch beim Betrachten der surrealen Bilder von Dali kommt mir immer der Spruch "Zwischen Genie und Wahnsinn" in den Sinn.
    Diese Gemälde wirken auf mich zwar faszinierend aber eben auch unheimlich, im Gegensatz zu den bunten Nanas oder eben die Figuren des Tarot Gartens. Das macht mir gute Laune - und somit hat die Kunst für mich Ihre Daseinsberechtigung, wenn sie mich froh macht :)




    PS: Ich habe davon gelesen über diesen Kunstfälscher - da kann mal mal sehen, was sogenannte Experten wert sind. Da entscheide ich doch lieber selber was ich schön und künstlerisch finde.....

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • ... und somit hat die Kunst für mich Ihre Daseinsberechtigung, wenn sie mich froh macht :)


    PS: Da entscheide ich doch lieber selber was ich schön und künstlerisch finde.....


    Wunderbar, d`accord, siehe auch "viel innere Befriedigung!"


    Besonders weil ja der durchtriebene Gauner selbst ein Buch von Beuys gelesen hat und meinte, dann weiß man überhaupt nicht mehr was Kunst ist. lach.


    Nochmal danke
    Helmut

  • Hallo Tosca!


    Wenn Du diesen Bericht schon früher eingestellt hättest, dann hätten wir uns 2010 ganz sicher den Tarotgarten angeschaut.
    So viel Phantasie und Kreativität (und Mut) gefallen mir.


    Dabei stelle ich mir eigentlich ( ähnlich wie Du) nicht die Frage: Ist das Kunst oder nicht ( das mache ich bei Musik auch nicht) - entweder es gefällt mir oder nicht, entweder etwas berührt mich, regt mich zur Auseinandersetzung ( zustimmend oder ablehnend) an -oder nicht.
    Was Kunst ist, muss jeder für sich entscheiden.


    Und diese fröhliche, bunte Welt gefällt mir.
    Bereits auf Deinen gelungenen und sehr schön zusammengestellten Bildern wird hier eine Traumwelt sichtbar , wie ich sie in meiner Phantasie kaum entstehen lassen könnte-
    "Tarot" - jenes Kartenspiel ( ich kann es nicht) hat ja auch etwas Magisches an sich - so wie die Figuren in diesem Garten.


    Danke Sylvi für diesen aufwändigen schönen Bericht.


    Gruß,
    Elke

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