Bei einer Fahrt nach Tiszadob im April 2008 fuhren wir die Autobahn M3 bis zur Abfahrt "Polgár" (175).
Direkt an der Ausfahrt wirbt ein großes Schild für den M3-Archeopark.
Da wir genug Zeit hatten und uns unter der Bezeichnung "Archeopark" nichts vorstellen konnten, beschlossen wir, uns das einmal anzusehen.
Durch die gute Beschilderung fanden wir den Eingang zum Park sehr schnell. Dort wirkte noch alles ziemlich neu und noch nicht ganz fertig. Das tat aber dem guten Gesamteindruck keinen Abbruch.
Die Eintrittspreise sind mit 400 HUF für Kinder und Studenten, und 500 HUF (das sind derzeit knapp 2 Euro!) für Erwachsene aüßerst günstig.
Im Außenbereich hat man verschiedene Haustypen aus verschiedenen Zeiten und Gegenden naturgetreu wieder aufgebaut.
Parasztházok (Bauernhäuser)
Durch einen Holzturm in einem Palisadenzaun aus der Römerzeit (nachgebaut) gelangt man in den Innenbereich des Parkgeländes. Ich stieg auf den Turm und knipste ein paar Bilder.
der Blick nach links
Hier stehen: ein Bauernhaus wie es etwa vor hundert Jahren in dieser Gegend gebaut wurde, ein Stall mit Ziegen und Schafen und ein Schweinegatter.
die mangalica (ungarische Wollschweine) fühlten sich "sauwohl"
Daneben hat man ein Lehm/Schilf-Haus aus der Jungsteinzeit nachgebaut.
Haus aus der Jungsteinzeit
Der Blick vom Torturm nach rechts.
Jurtendorf
In dem großen runden Gebäude befindet sich ein Konferenzraum, man kann aber auch Feste feiern.
In jeder dieser Jurten kann man einen Berufsstand aus der Zeit der Landnahme ansehen.
dies scheint die Hütte eines Stammesfürsten zu sein
Der Blick vom Torturm zur Mitte zeigt den eigentlichen Stein des Anstoßes...
...in der Mitte einen Grabhügel,
links unten eine Pferdekoppel, links oben ein Restaurant und rechts oben einen Angelsee, Freizeitgelände und Spielplatz.
Bei den Arbeiten zum Bau der Autobahn M3 ist man auf einen Grabhügel mit Gräbern in mehreren Lagen übereinander aus verschiedenen Epochen gestoßen.
Diesen Grabhügel haben Archäologen abgetragen und die Funde gesichert. Hier in diesem Park hat man einen solchen Grabhügel nachempfunden und ein Informationszentrum darin untergebracht.
"kunhalom", nachgebauter Grabhügel
Auf riesigen Bildschirmen kann man Videos über die Geschichte des Landes, seiner Bewohner, auch der einheimischen Tierwelt, und die Ausgrabungen sehen.
Insgesamt ist dieser Park ein gelungenes Projekt, das ich jedem empfehlen kann.
Nach unserem Rundgang holten wir uns im Restaurant eine Erfrischung und ließen uns frischen Lángos im Steinbackofen backen.
Wenn wir wieder in die Nähe kommen werden wir uns alles noch einmal ansehen.
waldi