Am Samstag vor 2 Wochen waren wir auf einen kleinem Ausflug in Köszeg.
Leider war es an diesem Tag sehr nebelig, nass und kalt. (oben traumhaft unten nebelig trüb) und wir sind halt unten.
Gefahren sind wir trotzdem, Freundin, ihre Tochter und natürlich ich.
Von uns aus (Wr.Neustadt) bis Köszeg sind es etwa 65 km.
Man fährt entweder direkt von Wr.Neustadt über die Südautobahn und ein Teil durch die bucklige Welt, oder so wie wir, Autobahn Ebenfurth bis Eisenstadt, weiter Burgenland Autobahn Richtung Mattersburg/Györ bis knapp vor Oberpullendorf, und dann über Grenzstation Rattersdorf direkt nach Kösceg.
Köszeg ist ein Grenzort, im nordwestlichen Teil vom Komitat "Vas"
Wie man auch sagt, eine Perle des Landes.
Wenn man sich alles ansehen würde was es gibt, dann würde man schon ne Weile brauchen. Unmöglich in ein paar Stunden.
Ich beschränke mich hier mehr auf den Ortskern, die Stadt selber. In unmittelbarer Umgebeung gibt es noch viele weitere Sehenswürdigkeiten. z.B. der Gschriebenstein mit Aussichtswarte, Steirerhäuser, Siebenbründel uvm.
Wir fuhren bis kurz vor den Hauptplatz, wo wir das Auto abstellten, und dann einen kleinen Rundgang machten.
Am Hauptplatz gebe es so schöne Sitzmöglichkeiten, wunder schöner Platz, wenn Wetter passen würde
So gingen wir direkt zu am Hauptplatz gelegenen "Herz Jesu Pfarrkirche"
Das größte Bauwerk in Köszeg, erbaut von österreichischen Kirchenbaumeistern und ungarischen Handwerkern.
Der Kirchturm ist 58 Meter hoch.
Wir wollten auch hinein gehen, aber leider ging es nur bis in einen kleinen Vorraum, danach war alles mit schweren Gittertoren versperrt.
Begrüßt wurde man mit einer wunderschönen Krippe.
Das Kircheninnere ist dreischiffig mit Querschiff und Apsis. Die eindrucksvoll schöne Bemalung der Gewölbe, Seitenwände und Säulen entstand nach dem Entwurf des österreichischen Künstlers Otto Kott.
(zu mehr wie diesen Naja Aufnahmen reichte es nicht)
Aufgrund der Ost-West-Ausrichtung der Kirche wirken die farbigen Glasfenster nachmittags besonders prächtig. Sie stellen die Heiligen des Árpáden-Hauses (Selige Gisela, Hl. Elisabeth, Hl. Margarete, Hl. Stephan, Hl. Ladislaus), das Glaubensgeheimnis des Herzen Jesu bzw. die Hl. Jungfrau Maria und den Hl. Joseph dar.
Vor der Kirche, am Hauptplatz, steht die Dreifaltigkeitssäule (Wie kriegt man ein Objekt nur so schief auf Foto )
Die Aufstellung der Kőszeger Dreifaltigkeitssäule wurde von der Stadt zum Andenken an die 600 Opfer der nach dem Rákóczi-Freiheitskampf ausgebrochenen großen Pestepidemie in Kőszeg beschlossen.
Und man höre und staune, drauf befindet sich ein "Nebomuk"
Rechts der Nebomuk
Danach gingen wir weiter zum "Heldentor"
Das Heldentor oder der Heldenturm wurde 1932 in eklektischem Stil anlässlich des 400jährigen Jubiläums der erfolgreichen Verteidigung der Stadt gegen die Türken gebaut. Früher stand ein anderes Tor, das den Eingang zur Stadt darstellte, selten gabs hier Angriffe der Belagerer, weil es fast uneinnehmbar war durch den tiefen Graben beim Tor.
400 Jahr Jubileum, der erfolgreichen Verteidigung der Belagerung, dazu auch diese Gedenktafeln an den Wänden des Tordurchganges
Nach dem Durchgang, andere Seite des Tores
Links neben dem Tor befindet sich das Arkadenhaus (Stadtarchiv)
Früher stand hier eine Holsbude für die Zöllner, welche den Zoll einhoben. Das entfällt jetzt natürlich.
1774 wurde es erbaut, und Tanzsääle gemacht. 1777 brannte es jedoch aus, es wurden dann Wohnungen errichtet darin. Seit 1971 befindet sich darin das Stadtarchiv mit sehr wichtigen Dokumenten.
Links nach dem Durchgang befindet sich das "Rathaus"
Nach 1597 in 71 jähriger Bauzeit erhielt es das heutige Aussehen.
Es befinden sich 3 Wappen und 2 Gemälde auf der Fassade. Mittig das Ungarn Klein-Wappen, rechts etwas zu sehen das Köszeg Wappen. Die Wandgemälde stellen Ungarns Schutzpatronin, Patrona Hungariae mit dem Jesuskind sowie den König Stephan den Heiligen dar.
Wir befinden uns bereits auf dem "Jurisisc Platz"
Dieser Platz war früher der Mittelpunkt der Stadt, Versammlungen, Märkte, Jubel und Trubel spielten sich hier ab.
Auch das Schwurgericht hielt hier die Verhandlungen ab, und verurteilte kamen hier in den Stock, angeprangert für die Bevölkerung.
Ein mittelalterliches Strafmittel, ein Pranger, an dessen Stelle heute die 1739 erbaute Mariensäule steht
Brunnenhaus 1766, gleich dahinter
Ein paar Meter weiter kommt man schon zur nächsten Kirche, der "Jacobs Kirche"
Zu deren Geschichte, sowie zu der Kirche gleich neben dieser sollte man die Geschichte lesen da es zuviel für hier wäre.
Jedenfalls bis 1554 gehörte sie den Katholiken, bis 1671 dann erst den ungarischen und dann den deutschen Protestanten, ehe sie danach wieder für die Katholiken zurück erobert wurde.
Die Kirchenfassade zieren seit 1807 drei Monogramm-Medaillons: im obersten sieht man das Christus-Monogramm der Jesuiten IHS (Iesus Hominium Salvator = Jesus, Erlöser der Menschheit) mit den drei Kreuznägeln des Jesuitenwappens. In der Mitte stehen die mit der Krone geschmückten Monogramme von Maria und Joseph. Das vierte Medaillon, das Benediktinerwappen mit den fünf Herzen und dem Wort PAX, wurde 1930 neben den anderen angebracht. In der Fassadennische mitten unter dem Jesuitenwappen steht die Statue des Hl. Jakob.
Gleich daneben steht die "ST. Emmerich Kirche" erst protestantische Kirche, dann ebenfalls zurück zu den Katholiken.
Über dem Haupttor der Kirche steht die dort 1722 angebrachte Statue des Hl. Emmerichs mit der Unterschrift "Sankt Emmerich, Prinz von Ungarn 1722".
Auf der Fassade und ringsum sind noch folgende Schilder und Statuen zusehen. Geschichtlich nach zulesen.
Päpstlicher Prälat Köszeg, Kincs Istvan 1867 - 1942
Leider waren alle Kirchen verschlossen, sowie an diesem Tag wohl alles verschlossen war. Dran ist wohl der Winter schuld, was soviel heisst wir werden hier genau wie Josef auch wieder mal herkommen.
Dennoch gingen wir noch weiter zur Jurisic Burg (Verschlossen)
In Köszeg erklingen nicht nur mittags, sondern auch um 11.00 Uhr die Glocken und erinnern an den Burgkommandanten Miklós Jurisics, der die Türkenübermacht bekämpfte und um 11.00 Uhr besiegte. 25 Tage lang hatte er Burg und Stadt gegen das türkische Heer von Sultan Suleiman erfolgreich verteidigt. Die Jurisics-Burg (Rájnis József u. 9) entstand im 13. Jahrhundert, ihre heutige Gestalt erhielt sie nach dem Brand von 1777.
Hier rechter Hand, in diesem Gebäude befindet sich das Marzipanmuseum welches ich bereits hier berichtete Bericht Marzipanmuseum Köszeg
Näheres zur Geschichte usw. zb. Hier: https://www.koszeg.hu/nyelvek/de/
Alles in allem, es war ein netter Ausflug, wir haben einiges gesehen, wenn auch nur oberflächlich.
Daher ein guter Grund die Stadt nochmals zu besuchen bei schönerem Wetter.
Allein was es ringsrum noch alles gibt, und eben das innere der Objekte.
Dann werden wir wohl ein WE dort verbringen.
Für uns gehts aber erstmal bald nach Paris.