Der Steinwald bei Kunming

  • April 2007
    Zwischen einer Hochzeit und Besprechungen in China waren noch 6 Tage Zeit für Siteseeing. Wir flogen nach Kunming, die Hauptstadt der Provinz Yunnan im Südosten von China. Hier hatten wir zwei Ziele: Den Steinwald und die historische Stadt Dali. Zuerst der Bericht über das UNESCO Weltnaturerbe „Steinwald bei Kunming“


    Um die Orientierung zu erleichtern, erst einmal die Karte von Südost-Asien:




    Da die Zeit knapp war, organisiere ich im Hotel ein Taxi für den ganzen Tag. Für einen kleinen Obolus erhielten wir sogar eine englischsprachige Begleitung dazu.
    Am nächsten Morgen ging es früh los. Taxi und Dolmetscherin waren pünktlich.
    Der Steinwald liegt ca. anderthalb Stunden Autofahrt im Osten von Kunming. Vom Parkplatz führt der Weg durch den kleinen Ort, der hauptsächlich von der Sani-Minderheit bewohnt wird. Yunnan ist die Provinz mit den meisten ethnischen Minderheiten in China.








    Wie überall in China, werden vor großen Attraktionen busweise chinesische Touristen abgeladen. Geführt von Sani-Tourguids wird eine Gruppe nach der anderen durch das „Erste Weltwunder“ geführt (so nennen die Chinesen den Steinwald).
    Natürlich ist eine so berühmte Touristenattraktion auch in der Woche maßlos überfüllt.








    Sehr beliebt ist das Erinnerungsfoto in Sani- oder Yi-Tracht.




    Auch wir machen uns auf, um diese einzigartige Landschaft zu erkunden.








    Der Weg durch den Steinwald führt über schmale Gänge, viele Stufen, steile Aufstiege und Abstiege. Links und rechts bestaunen wir Karstformationen, die zwischen zwei und 30 Mio. Jahre alt sind. Sie entstanden, als sich der Meeresboden durch geotektonische Verschiebungen anhob. Regen und Erosion haben dann in Millionen von Jahren eine einmalige Naturlandschaft hinterlassen.








    Schmale, bizarr geformte Felsnadeln und Steingebilde sowie schroffe Felsen mit pittoresken Gipfeln ragen bis zu 30 Meter in die Höhe.






    Ein beliebtes Fotomotiv ist ein Teich in mitten der Felsformationen. Ein Wunder, das wir soviel Platz hatten.




    Der höchste Punkt des Steinwaldes ist ein Pavillon. Den Aufstieg haben wir nicht gewagt, die Menschenmassen waren einfach erdrückend. Unsere Begleitung erklärte uns, das es für die Chinesen ein „muss“ ist, in diesem Pavillon gewesen zu sein. Ich denke wieder an die vielen Busladungen.






    Viele Felsformationen haben blumige Namen und man benötigt eine gehörige Portion Fantasie um die angeblichen Tiere darin zu erkennen. Ein einziges mal ist es uns problemlos gelungen:




    Um einen besseren Überblick der gesamten Region zu erhalten mieten wir uns ein E-Taxi, das einzige zugelassene Fortbewegungsmittel im Park.




    Die Fahrt um den Kern des Steinwald bringt weitere Eindrücke und fantastische Ausblicke.








    Der Weg zurück zum Parkplatz führt durch einen gepflegten Park. In China werden Regenschirme auch als Schattenspender genutzt.







    Ein phantastischer Tag geht zu ende an den wir uns noch oft erinnern werden.

  • Hallo Bernd,


    ich bin schwer beeindruckt! Ein toller Reisebericht mit besonderen Bildern. Dankeschön!


    Ein wenig haben mich diese Fotos des Steinwaldes an das Elbsandseingebirge in der sächsischen und böhmischen Schweiz erinnert - auch dort gibt es solche bizarren Felsformationen und Felsnadeln, vielleicht kennst Du diese Landschaft ja auch. Ein Eldorado für Wanderer und Kletterer.
    https://www.elbsandsteingebirge.de/ (bei Interesse mal auf "Panoramafotos" klicken)

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Welch ein Gewinn für dieses schöne Forum,
    wunderbar, welch ( für mich bleibende) unbekannte Welt du hier vorstellst. Danke dir Bernd.
    Ausgezeichnete Fotos. Aber es ist immer wieder erstaunlich, mit welchen Massen die Asiaten die Sehenswürdigkeiten bevölkern. (kleine Beispiele sind ja die z.B. in Schwangau , also oben in Neuschwanstein. Da wuselt es, dass man selbst die Orientierung behalten muss, lach).
    Aber immer freundlich und beflissen.
    Wobei sie manchmal schon ein bisschen den Bogen überspannen. (in Helsinki in der Felsenkirche, war gewohnte Stille, plötzlich quillt es bei der großen Eingangstüre in Kompaniestärke herein und dann sitzen schon ein paar , immerhin ansehnliche, Maiden auf dem Altar zur Fotosession). Nun vielleicht nehmen es unsere Europäer in asiatischen Kulturgütern wahrscheinlich aus Unwissenheit auch nicht so genau, also 1:1 würde der Fußballfreund sagen.
    Freue mich auf weitere Berichte
    lieber Bernd
    wallbergler

  • Dieser Steinwald ist zu schön, um zu glauben das hier nur die Natur Hand anlegte. (Abgesehen vom Park selbst, der muss ja von Menschen gepflegt sein)
    Aber gerade die Natur selber, erzeugt ja meist die schönsten Sehenswürdigkeiten.


    Eine Frage die ich mich öfters stellte, ob man in China einfach so auch überall Fotos machen darf, welche ja jetzt durch deinen wunderschönen Bericht beantwortet wurde.


    Danke für diesen Bericht, deine Berichte und Bilder aus dem asiatischen Raum, werten das Forum wieder mal enorm auf.

  • @ all
    Danke für die posetiven Rückmeldungen. Der nächste Bericht wird über Dali sein. Auch hier sind mir gute Bilder gelungen.


    @ Tosca
    Das Elbsandsteingebirge ist schon lange auf meiner Liste, die Zeit läuft nur unentwegt davon um die gesamte Schönheit Europas noch zu bewundern.

  • Danke Bernd, für die Vorstellung eines wunderschönen Naturschauspiels. Erinnert ein wenig an die Externsteine in Ostwestfalen, nur viel, viel größer (und viel mehr bevölkert :mrgreen:).


    Eine :401: -Sehenswürdigkeit!


    Gruß,
    Klaus

  • Zitat

    die Zeit läuft nur unentwegt davon um die gesamte Schönheit Europas noch zu bewundern.


    Europa?? - Selbst in Deutschland gibt es mehr zu bewundern als man im Leben schafft.
    Und dann noch in den anderen Kontinenten...
    Darum finde ich es umso schöner, dass es in diesem Forum Berichte gibt, wo man virtuell dabei sein und staunen kann.
    Das erreichst Du mit Deinem Bericht und den Bildern wieder einmal hervorragend.


    Danke dafür!


    Du zeigst uns sowohl Fotos von einem Naturdenkmal der besonderen Art - unglaublich aber auch , mit welcher Geduld sich so viele Menschen hintereinander einreihen, um dieses Erlebnis zu genießen.


    Zitat

    Für einen kleinen Obolus erhielten wir sogar eine englischsprachige Begleitung dazu.


    Was das eine "neutrale" Begleitung oder wurden Eure Schritte kontrolliert?
    Wie weit kann man sich in China frei bewegen?



    Gruß,
    ELMA

  • Hallo Elke,


    Freue mich das der Bericht gut ankommt.


    Zitat

    Europa?? - Selbst in Deutschland gibt es mehr zu bewundern als man im Leben schafft.


    Absolut richtig! Wenn aber das Fernweh-Gen einmal gegriffen hat, kann man sich dem nicht mehr entziehen.


    Zitat

    War das eine "neutrale" Begleitung oder wurden Eure Schritte kontrolliert?
    Wie weit kann man sich in China frei bewegen?


    Es war ganz sicher eine "neutrale" Begleitung. Solange man niemandem auf die Füße tritt oder anderweitig auffällig wird, kann man sich bis auf die Ausnahme Tibet absolut frei bewegen. Bin es seit 1986 (fast 25 Jahre) gewohnt innerhalb Chinas zu reisen. Es gab noch nie Probleme.

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