Im Anschluss an die Busrundfahrt entlang dem Antiken Rom stand der gemeinsame Streifzug durch Roms Gassen bevor.
Unsere Reiseleiterin Vera lotste unseren Busfahrer durch eine Unterführung unterhalb der Gärten am Hügel Quirinal in die Via del Traforo. Am nördlichen Ende der Unterführung stiegen wir aus und bewegten uns nordwärts entlang der Via del Traforo und Via dei Due Macelli in Richtung Spanische Treppe.
Die Via dei Due Macelli geht in den Piazza Mignanelli über auf dem wir die Mariensäule erblickten.
Die Mariensäule wurde im Jahre 1857 errichtet, als Papst Pius IX. seine Erklärung zur unbefleckten Empfängnis kundtat.
Hier befindet sich auch die Spanische Botschaft.
An diesen Platz schließt sich direkt nördlich der Piazza di Spagna (Spanischer Platz) an.
Wie zuvor an der Mariensäule erzählte Vera auch am Fontana della Barcaccia viel zur Geschichte und Hintergründe der beiden Plätze.
Barcaccia-Brunnen - soll ein bei Hochwasser gestrandetes Boot verkörpern
Wer ihr konsequent zuhörte, hatte wenig Gelegenheit Fotos machen zu können.
Wir bekamen leider nicht die Gelegenheit die Treppenstufen aufwärts zur Kirche Trinita del Monti zu beschreiten. Recht schade drum.
Nach ihrem äußerst informativen Vortrag ging es vorbei an der Mariensäule durch die Via di Propaganda, Via del Nazareno und Via della Stamperia zur Fontana di Trevi (Trevi-Brunnen).
Der Brunnenname soll sich vom Zusammentreffen der drei Straßen "Tre Vie" ableiten.
Rund um den Brunnen herrschte ein reges Treiben und innovatives Werben um Trinkgelder.
Da sich auch hier der informative Vortrag länger ausdehnte, warfen wir einen Blick in die Kirche Vincenzo e Anastasio schräg gegenüber des Brunnens.
Zurück bei der zuhörenden Gruppe beschlossen meine Frau und ich eigene Wege zu gehen. Wir waren ein wenig auf Rom vorbereitet und wollten möglichst viel von der Stadt zu sehen bekommen.
ZitatVera nannte uns noch ihre weiteren Stationen der Rom-Führung:
Piazza Rotondo, Piazza Navona mit Mittagspause sowie den Treffpunkt zur Abfahrt um 15:30 Uhr am Obelisk auf dem Petersplatz.
Damit beendeten wir die Gruppenführung, was bereits eine kleine Gruppe am Anfang der Stadtführung tat.
Um dem allgemeinen Touristenstrom westwärts in Richtung Piazza Rotondo zu entgehen, verließen wir den Platz südwärts über die Via di San Vicenzo um danach entlang der Via dell'Umiltà und Via delle Virgini zur Via Marco Minghetti zu gelangen.
Der Innenhof des Palazzo Sciarra mit Durchgang zum Piazza dell'Oratorio an der Via dell'Umiltà war unser Ziel.
Die Verzierungen der Gebäudefassaden des Innenhofes zogen uns in den Bann.
überdachter Innenhof
Neben dem südlichen Ausgang steht das Oratorio del SS Crocifisso (Bethaus) am Piazza dell'Oratorio (Bethausplatz).
Am Ende der Via dell'Umiltà überquerten wir südlich versetzt die Via del Corso um über die Via Lata zum Piazza del Collegio Romano zu gelangen.
An der Via del Corso warfen wir einen kurzen Blick in die Chiesa San Marcello al Corso
bevor wir in der Via Lata an der Banca di Roma vorbei
den Piazza del Collegio Romano erreichten.
In Verlängerung des Platzes gingen wir durch die Via del Piè di Marmo
weiter des Weges zum Piazza della Minerva mit dem ägyptischen Obelisken auf dem Elefantenrücken.
Das Denkmal soll Kraft und Stärke symbolisieren. Der Künstler soll das Hinterteil bewusst so ausgerichtet haben, weil er damit den Unmut über die ständigen Einmischungen der Dominikaner kundtun wollte.
Über die Via della Minerva ging es wenige Schritte entlang dem Pantheon zum Piazza della Rotondo.
27 v. Chr. hatte Marcus Agrippa hier einen Tempel errichtet, wie es archäologische Ausgrabungen im 19. Jh. ergaben. Bis dahin schrieb man das darüber errichtete Bauwerk Kaiser Hadrian zu. Das Pantheon hat den größten Kuppeldurchmesser eines Gebäudes in Rom. Es wurde zu Beginn des 7. Jh. als christliche Kirche geweiht und war außen wie innen mit wertvollen Materialien ausgestattet. Im Mittelalter wurden die verzierenden Baustoffe der Außenfassade für andere Bauwerke geplündert. U. a. befahl Papst Urban VIII. seinem Baumeister die Bronzebeschläge zu entfernen um daraus den Baldachin über dem Hauptaltar im Petersdoms sowie Kanonen für die Engelsburg herzustellen.
Am Piazza della Rotonda herrschte ein lebhaftes Treiben.
Bei gutem Wetter werden nicht nur die Straßencafes bevölkert sondern auch die Treppenstufen des Brunnens mit dem ägyptischen Obelisken.
Wechselnde Unterhaltung wird angeboten
Wir verließen den Platz durch die Gassen Via Giustiniani und Via del Salvatore in Richtung Piazza Navona.
In der Via Giustiniani kamen wir an einem Supermercato (Supermarkt) vorbei und besorgten uns unseren Mittagssnack.
Vor der Kirche San Luigi dei Francesi wurde fleißig gewerkelt.
Es war Karfreitag – bei uns daheim ein Feiertag. Weil es sich um einen evangelischen Feiertag handelt, war der Tag in Rom ein normaler Arbeitstag.
Wir überquerten wenige Meter weiter die Corsa del Rinascimonte um zum Piazza Navona zu gelangen.
Unseren zuvor gekauften Mittagssnack verzehrten wir in der Sonne sitzend auf einer Bank am Brunnen, bevor wir an diesem Kiosk vorbei über die Via Agonale den Platz nordwärts in Richtung Via Giuseppe Zanardelli verließen.
Als wir zur Via Giuseppe Zanardelli und weiter zum Tiber gingen, warfen wir noch einen Blick auf Ausgrabungen, die Teile des Stadio di Domiziano zeigen sollen.
Bevor wir die Via di Monte Brianzo und Lungotevere Marzio zur Ponte (Brücke) Umberto I. überquerten, erblickten wir an der Via dei Soldati zwischen den Straßen Via di Monte Brianzo und der Via dell'Orso ein sehenswertes Bauwerk "Nuova Script".
Bevor wir über die Ponte Umberto I. den Fluss Tevere (Tiber) überquerten fotografierten wir den Blick hinüber zum Palazzo di Giustizia (Justizpalast) am Piazza dei Tribunali.
Solch ein Bummel vorbei an den sehenswerten Stätten, Plätzen und Gassen ließ auch die Schattenseiten einer Metropole erkennen, welche wir hier mit zwei Fotos in kleinerer Darstellung aufzeigen möchten.
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Bettler mit verformten Füßen am Trevi-Brunnen – Obdachloser auf dem Piazza Navona
Link zur Fortsetzung Streifzug II