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Toskana: San Galgano, die verlassene Zisterzienserabtei

  • Gast001
  • 25. Oktober 2009 um 22:23
  • Gast001
    Gast
    • 25. Oktober 2009 um 22:23
    • #1

    San Galgano, die verlassene Zisterzienserabtei im Südwesten von Siena

    Etwa 30 km südwestlich von Siena liegt in einer stillen Umgebung, umgeben von Eichenwäldern und großen landwirtschaftlichen Flächen, die ehemalige Zisterzienserabtei San Galgano.

    Schon von weitem ist auf einem Hügel ein romanischer Rundbau zu sehen : San Galgano all' Ermemo di Monte Siepi , der Ort, an dem die Entwicklung des Zistersienserklosters ihren Ausgang nahm.

    Gebaut aus Backsteinen und Travertin steht dieses beachtenswerte Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert auf einem Hügel oberhalb der Ruine der Abteikirche San Galgano.

    Das Innere dieser Rundkirche

    Blick zum Altar der Rotonde und zur kleinen halbrunden Apsis

    Das hohe zentrale Gewölbe wurde erbaut abwechselnd aus grauem Travertin und jeweils 3 Schichten roten Backsteinziegeln

    Nach der Legende lebte hier der ehemalige Ritter Galgano Guidotto (Geboren im nahegelegenen Chiusdino) . Nach einer Erscheinung des Erzengels Michaels entschied er sich 1180, auf diesem Hügel als Einsiedler zu leben.

    Die Legende berichtet weiter, dass er an dieser Stelle sein Schwert in den Felsen gestoßen hat.

    In einer Seitenkapelle sind Fresken des Sieneser Malers Ambrogio Lorenzetti ( 1290-1348)

    Wenn man aus der Kirche tritt, ergibt sich dieser Blick über die toskanischen Landschaft.

    Blick hinunter zum Ruine der Abteikirche.

    Nach dem Tode des Einsiedlers kamen Zisterzienser in die Region. Die Kirche auf dem Hügel Montesiepi wurde zu klein und man begann 1224 mit dem Bau einer Abteikirche und eines Klosters im Tal der Merse unterhalb des Hügels.

    Die Abtei war und ist die einzige Neugründung der Zisterzienser in der Toskana. Die Kirche wurde im gotischen Stil nach französischem Vorbild erbaut, ungewöhnlich in der Toskana.

    Die Abtei gewann sehr schnell an Bedeutung, blühte auf und wurde reich.

    Sümpfe wurden trockengelegt, große Landflächen urbar gemacht. Mit Hilfe von Wasserkraft der Merse wurde sogar Erz aus Elba verarbeitet, wie mit Schlackenresten im Tal der Merse nachgewiesen werden konnte.

    Dieser Wohlstand endete abrupt im 14. Jahrhundert. Überfälle durch marodierende Soldaten, Hungersnöte und Pestepidemien bedeuteten das Ende der Abtei.
    1550 wurden die Bleidächer der Kirche verkauft, eine Katastrophe für die Kirche.

    1783 wurde das Kloster aufgehoben, der Glockenturm und die Gewölbe stürzten ein und die ganze Anlage wurde von den Bauern der Umgebung als Steinbruch für den Bau der eigenen Häuser genutzt.

    Erst vor wenigen Jahrzehnten erkannte man die kulturelle Bedeutung dieser Anlage und begann mit Baumaßnahmen zum Schutz der noch vorhandenen Ruine.
    Seit 1961 leben in einem Nebengebäude einige Nonnen des Olivetanerordens.

    Man kann sich der Faszination der Ruine der Abtei, die in scheinbar unbewohntem Gebiet mitten zwischen Feldern und Wälder steht, nicht entziehen.
    Das vor allem wenn man, wir wir, an einem frühen Oktobermorgen nahezu allein in dieser Ruine ist.

    Reste des ehemaligen Kreuzganges

    Die Ostfassade der Abteikirche

    Im Inneren der 71 m langen Ruine der Abteikirche.

    Wenn man fast allein ist, hört man nur das Geflatter und Gegurre der Tauben, die in alten Mauern nisten.

    Aber eigentlich kann man sich nicht der Phantasie und der Vorstellung entziehen, wie das Leben hier einmal war, wie die Mauern erbaut wurden, welche Menschen hier arbeiteten, wie die Menschen hier lebten und wie vergänglich der ganze Wohlstand war.

    Der Kapitelsaal des ehemaligen Zisterzienserklosters

    Das Fenster zum Kapitelsaal -
    Grauer Travertin und roter Backstein wurden zu dekorativen Mustern verarbeitet

    Blick hinauf zur Kirche am Monte Siepi

    In Sichtweite der Abtei liegt Chiusdino – ein typisches toskanisches Städtchen, eng zusammengedrängt auf einem Hügel.

    Chiusdino ist der Geburtsort von Galgano Guidetto, dem Eremiten von Montesiepi.

    Sein Geburtshaus

    Seine Taufkirche

    Bis vor wenigen Jahren war die Reliquie des Heiligen in Siena, sie wurde zurückgegeben und wird nun in der Kirche in Chiusdino mit dem symbolischen Schwert aufbewahrt.

    Ein Glasfenster in der Kirchentüre

    In Chiusdino verlaufen die engen Straßen, wie in vielen Orten der Toskana, auf Hügeln treppenartig übereinander, meist für PKWs kaum zugänglich, durch Staffeln miteinander verbunden .

    Chiusdino ist ein hübscher Ort.
    Er gehört sicher nicht zu den Highlights der Toskana, aber wenn man Montesiepi und die Ruine von Galgano besucht, so ist es eine interessante Ergänzung, auch den Geburtsort des Eremiten Galgano Guidotto kennenzulernen.

    ELMA

  • tosca
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    • 25. Oktober 2009 um 23:23
    • #2

    Hallo Elma,

    ich bin begeistert - sehr interessant und informativ Dein Bericht, die Fotos sind auch wieder einmalig!
    Du entdeckst immer wieder das Besondere!
    Wunderschön auch die Bilder von der typisch toskanischen Landschaft.

    Offensichtlich ist das Wetter besser geworden :)

    :thanks:

    :blume17: Grüssle von Sylvi

    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Josef
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    • 25. Oktober 2009 um 23:54
    • #3

    Hallo Elma!

    Na da hast du ja ein herrliches Kloster entdeckt.

    Das Wetter scheint auch wieder super zu sein. Na wenn Engel reisen.

    Liebe Grüße

    Josef

    Liebe Grüße

    Josef

  • Hartmut
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    • 26. Oktober 2009 um 09:57
    • #4

    Super, ein Beitrag der sozusagen vor Ort entstanden ist.

    Du hast Dir viel Mühe gemacht um uns Galganos wichtigste Stationen näher zubringen. Abseits der großen toskanischen Sehenswürdigkeiten gibt es noch viele andere Schönheiten, wie Du es uns gerade gezeigt hast.

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  • wallbergler
    Gast
    • 26. Oktober 2009 um 11:35
    • #5

    Ja , liebe Elke,

    ich kann mich dem großen Lob nur anschließen. Wunderbar. Fasziniert bin ich immer vom Markenzeichen der Toskana, nein nicht der Weinanbau, sondern die malerischen, schlanken, hochgewachsenen Zypressen.
    Traumhaft.
    Herrlich natürlich in Szene gesetzt. Was mir auffiel ist, dass auf keinen Foto, oder hab ich da was übersehen, eine Person im Bild ist.

    Nur ein angelehntes Rad hihi Ja, das wäre was, jetzt in der Toskana wäre es noch wärmer, von den regnerischen Abschnitten mal abgesehen.
    Insgesamt gesehen wieder die absolute Qualität.
    Danke
    Helmut

  • vadda
    Gast
    • 27. Oktober 2009 um 07:36
    • #6
    Zitat von wallbergler

    Fasziniert bin ich immer vom Markenzeichen der Toskana, ... die malerischen, schlanken, hochgewachsenen Zypressen.
    Traumhaft.

    Ja, das hatte auch uns begeistert. Wie gerne wären wir dort gewandert oder mit dem Rad gefahren - aber der Reisebus fuhr und fuhr...

    Danke Elke, dass du hier Erinnerungen wachgerufen hast, die mich sofort auf die Idee bringen: "Toskana mit dem Fahrrad" (na, Helmut?).

    Wir wünschen euch weiterhin schöne, sonnige Tage (mit weiteren Berichten :up:)

    Liebe Grüße, Irmgard & Klaus

  • Ini und Micha
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    • 27. Oktober 2009 um 16:09
    • #7

    hallo Elma,

    bei diesem Beitrag ist man erst einmal sprachlos. Jedenfalls ging es mir so.

    die Abtei ist richtig toll.
    Die Katze lässt sich nicht stören, oder?
    Der Ausblick auf die Toskana - da kann man schwach werden.
    die Straßen in Chiusdino, mit ihren Treppen nach oben und unten - ist nicht nur Toskana typisch, wenn ich an Urbino erinnern darf.

    danke dass du uns auf diesen Ausflug mitgenommen hast.

    liebe Grüße

    Ini

    [CENTER][SIGPIC][/SIGPIC][/CENTER]

  • Gast001
    Gast
    • 29. Oktober 2009 um 12:34
    • #8
    Zitat von vadda

    Wie gerne wären wir dort gewandert oder mit dem Rad gefahren
    Danke Elke, dass du hier Erinnerungen wachgerufen hast, die mich sofort auf die Idee bringen: "Toskana mit dem Fahrrad" (na, Helmut?).

    Ja , das Reisen mit einem Reisebus hat durchaus Vorteile: man bekommt in kurzer Zeit sehr vieles zu Gesicht und läuft nicht Gefahr, Wichtiges zu übersehen.

    Aber

    Zitat

    der Reisebus fuhr und fuhr...

    - das ist dann halt die Kehrseite.

    Unser Reisemotto ist eigentlich eher:
    non multa, sed multum
    (nicht vielerlei, sondern viel – wenn ich es richtig übersetze)

    Ich bin auch mal gerne mehrere Stunden an einem Ort, der mir gefällt ( und der vielleicht nur wenig oder keine Sterne im Baedecker hat)

    Es sind hier sehr viele unterwegs mit Moutainbikes. Scheint richtig in Mode gekommen zu sein: Toskana mit dem Fahrrad.

    Mir geht es zu viel bergauf- bergab…..egal ob im buckligen Chianti mit den jetzt bunten Weinbergen, in den waldreichen und sehr bergigen Colline Metallifere südlich von Volterra oder im Auf und Ab des Orciatal bis hin zum Monte Amiata, dort wo es die "Kalenderbilder" mit den Zypressenalleen gibt...das sind sicher alles Landschaften, die echte Fahrradfreaks "herausfordern" können ( Vadda und Bergziege- aber auch Wallbergler und Cilli mit ihren Komforträdern- ich kann Euch die Toskana nur empfehlen!!!)

    Wir waren dieses Jahr mit unserem "Kleinen" unterwegs -konnten kleine Orte besuchen, hatten nie Parkplatzprobleme und konnten auch viele schmale, teils nicht asphaltierte Straßen fahren.( Obwohl da oft ein Jeep besser gewesen wäre ;), ich hoffe, die Stoßdämpfer haben alles gut überstanden )

    ( Und haben dennoch noch lange nicht alles gesehen, was sehenswert ist)

    Gruß,
    ELMA

  • Hartmut
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    • 29. Oktober 2009 um 12:53
    • #9
    Zitat von ELMA

    Wir waren dieses Jahr mit unserem "Kleinen" unterwegs
    -konnten kleine Orte besuchen,
    hatten nie Parkplatzprobleme und konnten auch viele schmale, teils nicht asphaltierte Straßen fahren.

    ( Obwohl da oft ein Jeep besser gewesen wäre ;), ich hoffe, die Stoßdämpfer haben alles gut überstanden )

    Das war auf alle Fälle eine gute Wahl. Wer die Straßen und Kurven der Toscana kennt, wird es nachvollziehen können.


    Zitat von ELMA

    (Und haben dennoch noch lange nicht alles gesehen, was sehenswert ist)


    Alles gesehen zu haben, wird man nie sagen können!
    Viel wichtiger ist doch überhaupt etwas gesehen zu haben.

    Wenn Es Dir dann so gut gefallen hat, dass wir es auch virtuell miterleben dürfen, ist ein Ziel erreicht.
    Du hast als Reiseleiterin einer virtuellen Schar damit einiges näher gebracht.

    San Galgano, die verlassene Zisterzienserabtei
    -
    Danke dafür!

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