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Stopover in Doha - Qatar

  • claus-juergen
  • 2. Dezember 2025 um 15:39
  • claus-juergen
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    • 2. Dezember 2025 um 15:39
    • #1

    Bei meiner Reise nach Thailand habe ich wieder mal Qatar Air gewählt. Diese Fluggesellschaft ist einfach toll. Nicht umsonst wird die seit Jahren von den Kunden zur weltbesten Airline gewählt. Qatar Air legt bei Intercontinental Flügen einen Zwischenstopp am Drehkreuz Doha ein. Weil es auch mir mit zunehmendem Alter zu unbequem wird zwei Langstreckenflüge von jeweils 6 Stunden in kurzen zeitlichen Ablauf hintereinander bis nach Thailand zu absolvieren, habe ich die Flüge nun so gewählt, dass ich sowohl am Hinweg als auch am Rückweg einige Stunden in Katar verbringe und dort auch übernachte. Es hat sich Mitte letzter Woche gezeigt, dass diese Entscheidung richtig war. Ich bin erheblich entspannter in Phuket angekommen als in den vergangenen Jahren. Wenn man dazwischen eine Nacht schlafen kann, ist anscheinend der Jetlag nicht so gravierend. Immerhin beträgt der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Thailand 6 Stunden.

    Nun meint vielleicht mancher, dass es in Doha der Hauptstadt von Katar gar nicht so viel zu sehen gäbe. Schließlich ist vor allem das nicht allzu weit entfernte Dubai viel bekannter und glänzt mit Superlativen aller Art. Das gibt es natürlich in Doha nicht. Und doch hat es mir in dieser sehr jungen Stadt gut gefallen. Jofina hat ja bereits im Rahmen einer Kreuzfahrt uns in einem anderen Bericht Doha vorgestellt. Ich habe mir einen ganzen Tag zu Fuß und mit U-Bahn und Straßenbahn Teile des Zentrums angeschaut. Was ich dort alles gesehen habe möchte ich euch in diesem Bericht zeigen.

    Bereits am Airport habe ich bemerkt, dass Doha in diesen Tagen ganz im Zeichen von Formel 1 steht. Dort gibt es eine Rennstrecke und am darauf folgenden Sonntag sollte dort ein Rennen stattfinden. Deshalb wohl auch besonders viele Passagiere die nicht nur das Drehkreuz Doha nutzten, sondern tatsächlich auch ein paar Tage ins Land reisten.

    Mein Aufgabe Gepäck war bis Thailand durchgecheckt und so führte ich nur meinen Rucksack mit dem Handgepäck mit mir.

    Solche Förderbänder für Fußgänger gibt es ja mittlerweile an allen großen Flughäfen.

    Auf Anhieb erschloss sich mir nicht, wo es genau in diesem großen Flughafen des kleine Landes zum Ausgang ging. Schließlich musste ich ja offiziell ins Land Qatar einreisen. Die Tatsache, dass ich als Angehöriger der EU kein Visum benötigte, war mir bereits bekannt. Also hielte ich den Fahrer eines Elektromobils an und erklärte ihm, wo ich hin möchte. Wie nicht anders erwartet fuhr der mich bis zu den circa 50 ! Einreiseschaltern. Alle waren geöffnet.

    Natürlich müssen auf dem Weg dann Fußgängergruppen umfahren werden. Das geht jedoch äußerst rücksichtsvoll. Da wird weder gehupt noch geklingelt, sondern nur vorsichtig mündlich angeklopft. Das nenne ich Service.

    Gemeinsam ergeben diese Figuren ein Gesamtkunstwerk. Das war sicherlich recht teuer. Wie auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten spielt in Katar Geld keine Rolle.

    Nachdem ich fotografiert wurde und die Fingerabdrücke von beiden Händen abgenommen wurden, erhielt dich das Einreisedokument in meinen Reisepass eingeklebt. Nun ging es nur noch zur Sicherheitskontrolle. Wie ich beim warten von einem deutschen Journalisten erfahren habe dient diese Kontrolle weniger dem Aufspüren von Waffen und Drogen. Mensch kommt mit diesen Dingen aus einem Flugzeug heraus. Vielmehr geht es darum zu verhindern, dass elektronische Zigaretten ins Land geschmuggelt werden. Die sind anscheinend in Katar genauso verboten wie in Singapur und Thailand. Auf die illegale Einfuhr stehen in diesen Ländern hohe Strafen.

    Von Anfang an hatte ich vor mit der U-Bahn zur Station Jadeda zu fahren und von dort in mein Hotel zu laufen. Ich wusste, dass die Tageskarte für die U-Bahn etwa 1,50 € kostet und mit Kreditkarte bezahlt werden kann. Auch hier half mir wieder ein freundlicher Angestellter den U-Bahnhof zu finden. Der befindet sich außerhalb des Terminals.

    Der selbe Service dann gegen 23:15 Uhr auf der Station. Ich stand vor einem Automaten und ein Mitarbeiter drückte für mich den passenden Knopf während ich die Kreditkarte zückte.

    Wie auch in Dubai oder bei der MRT in Bangkok ist der Bahnsteig von den Gleisen durch Glaswände getrennt. Der fahrerlose Zug hält exakt dort, wo sich die Glaswände öffnen können und gleichzeitig die Türen des Zuges. So kann niemand aus Versehen ins Gleis fallen. Außerdem wirft da niemand seine Abfälle wie beispielsweise in München ins Gleisbett so dass sich dort die Ratten wohlfühlen. Deshalb sei nur am Rande erwähnt, dass die U-Bahn in Doha picobello sauber ist. Da liegt kein Kaugummi oder ein Zigarettenstummel auf dem Boden, geschweige denn Flaschen oder Dosen. Warum geht das bei uns nicht?

    Auf der Anzeige wird übrigens die Endhaltestelle des nächsten einfahrenden Zuges angezeigt. Die Zahl dahinter gibt die Minuten an bis der Zug pünktlich einfährt.

    Wie auch in Dubai gibt es Familienabteile, Goldklasseabteile und allgemeine Abteile für die U-Bahn. Obwohl ich kein Nachthemd trug durfte ich in das Standard Abteil. ;)

    In so einem Waggon haben natürlich mehr Personen und Gepäck Platz. Ideal für eine U-Bahn, die vom Flughafen in die Stadt fährt. Während der Fahrt über vier Stationen habe ich mich mit drei Deutschen unterhalten die extra nach Doha gekommen sind um das kommende Formel 1 Rennen sowie die Probeläufe davor mitzuerleben. Nachdem ich ja keine Ahnung von Formel 1 habe und im Hinterkopf lediglich weiß, dass das ein teures Hobby selbst für Zuschauer sein soll, erklärten mir die drei, dass das in Doha anders wäre.

    Die Eintrittskarte kostet etwa 240 €, was nur einen Bruchteil der Preise für andere Formel 1 Rennen auf der Welt darstellt. Zudem ist der Flug nach Doha nicht allzu teuer und die Hotels liegen um die 50 € pro Zimmer. Meiner Einschätzung nach kann man da nicht meckern. Wie viele zig Millionen Dollar der Staat Qatar deshalb an den Veranstalter der Formel 1 Rennen überweist nur dafür, dass in diesem kleinen Land so ein Rennen stattfindet, weiß ich nicht.

    Auf dem Display wird die Strecke und auch die nächste Station angezeigt. Alle paar Sekunden wechselt die Schrift von Arabisch nach Englisch. Das wiederum finde ich praktisch.

    Weiter mit meinem Aufenthalt in Katar geht es im nächsten Teil dieses Berichts.

    Jürgen

  • claus-juergen
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    • 3. Dezember 2025 um 07:40
    • #2

    Dankenswerterweise sind mir Steffi und Tom behilflich beim hochladen von verkleinerten Bildern in einen Ordner der Mediengalerie. So mache ich mich nun ans Werk um von meinem Tag und meiner Nacht in Doha zu berichten.

    Ich bin nachmittags gegen 15:30 Uhr in München abgeflogen und kam unter Berücksichtigung der Zeitverschiebung von 2 Stunden vor 23:00 Uhr in Doha an. Auf mein Gepäck musste ich ja nicht warten weil es durchgecheckt ist. Nicht einmal eine halbe Stunde später war ich bereits im U-Bahnhof und konnte zu der Station fahren von wo aus ich in nicht einmal einer Viertelstunde zu Fuß mein Hotel erreiche. Der Friseur im Eck des Gebäudes hat da tatsächlich kurz vor Mitternacht noch geöffnet und auch Kundschaft im Laden.

    Das ist mein Hotel Al Aseel offiziell vier Sternen. Gut, das Zimmer könnte etwas größer sein. Aber für eine Nacht will ich nicht klagen.

    Für 40 € bekam ich ein Doppelzimmer allerdings ohne Frühstück. Nun hat Qatar Air zwar ein anscheinend staatlich gefördertes Stop Over Programm wonach man für 13 $ pro Nacht im Viersterne Hotel und für 20 $ pro Nacht im fünf Sterne Hotel bis zu vier Tage nächtigen kann wenn man Doha als Zwischenstopp bei einer Weiterreise nutzt. Dieses Sonderangebot hat natürlich einen Haken. Man kann es frühestens 72 Stunden vor dem geplanten Abflugtermin im Ausland buchen. Ich habe dem Frieden nicht ganz getraut und deshalb das Al Aseel Hotel bereits zuvor bei Booking.com gebucht. Zwar hätte ich 48 Stunden zuvor die Möglichkeit des kostenfreien Rücktritts gehabt. Meine Versuche innerhalb der Frist irgendein Stop Over Hotel im Rahmen dieses Programms in Doha zu buchen schlugen alle fehl. Man kann also anscheinend von einem Lockangebot ausgehen. An Weihnachten möchte ich ja wieder zurück nach Deutschland fliegen und auch da habe ich bereits ein anderes Hotel in Doha vorab gebucht. Mal sehen, ob es mir in drei Wochen gelingt, dieses Angebot wahrzunehmen. Ich bin da jedoch skeptisch.

    Das ist der Empfang wo ich am nächsten Morgen gegen 11:30 Uhr ausgecheckt habe. Und ja, die beiden Ladies waren alleine unterwegs. Qatar scheint zwar ein konservatives Land zu sein. Und doch sieht man Frauen selbst in westlicher Kleidung und eigentlich nur vereinzelt verschleiert alleine unterwegs und in Gaststätten. Eine gewisse Weltoffenheit ist wie auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten durchaus zu beobachten.

    Die beiden sind anscheinend Vater und Sohn Hamad. Diese Familie herrscht uneingeschränkt über die kleine Halbinsel am Rande von Arabien. Qatar hat sogar eine eigene Währung mit der Bezeichnung Rial, kurz QR. Etwa 3,7 real entsprechen einem Euro. Ich selbst habe die Währung nicht gewechselt weil ich logischerweise fast überall mit Kreditkarte bezahlen konnte.

    Wo diese Familie wohnt wollt ihr wissen? Auch ich war neugierig und habe dann mal Tante Google gefragt. Tante Google ist hier allerdings sehr verschlossen. Dafür gibt es einen Satelliten, der alles uns mit relativ hoher Auflösung zeigt. Isola Dana nennt sich eine Perlenkette von künstlichen Inseln mit einer Verbindungstraße zum Festland. Eine dieser Inseln dient der Familie Hammad als Unterkunft. Allein die Luftaufnahme sagt wohl alles.

    Ich gehe deshalb davon aus, dass meine Neugier auf das Einfamilienhaus des Scheichs auch bei meinem Stop Over an Weihnachten nicht befriedigt werden kann. Deshalb kann ich mir leider keine Anregungen für mein nächstes Bauvorhaben in Deutschland holen. :(

    Leider habe ich auch nicht sehr gut geschlafen im zweiten Stock des Hotels. Erst am Tag habe ich beim Blick durch das Fenster gesehen, dass direkt neben dem Hotel viele kleine Gewerbebetriebe vorhanden sind. Weil Doha beziehungsweise die Innenstadt anscheinend 24 Stunden lang wach ist gab es da auch immer wieder Lärm von an und ab fahrenden Fahrzeugen oder Ladevorgängen. Irgendwann habe ich Ohrstöpsel genommen, und so waren mir doch noch einige Stunden mehr oder weniger ungestörter Schlaf vergönnt.

    Blick aus dem Fester

    Nun macht es mir nichts aus, wenn ich am Morgen kein Frühstück bekomme. Die Tasse Nescafé im Hotelzimmer genügt mir. Wach werde ich eigentlich erst nach dem morgendlichen Schwimmen. Also ab mit dem Lift auf die Dachterrasse und den Pool in Augenschein genommen. Dort oben gibt es ein Fitnessstudio und eine kleine Terrasse mit einem überschaubaren Pool.

    Recht schnell habe ich die Poolregeln auswendig gelernt. Also ab ins angenehmen temperierte Nass. Die beiden kräftig gebauten und sicherlich in der Vergangenheit von mehr oder weniger erfahrenen Chirurgen mehr oder weniger verschönerten russischen Damen die sich während meines gesamten Aufenthalts dort oben unterhielten störten mich nicht.

    Ich kann damit leben, dass der Fliesenleger anscheinend einen anderen Beruf erlernt hat und die abgefallenden Mosaiksteinchen zumindest nicht auf dem Grund des Beckens lagen. Schließlich war ich nach ausgiebigen Schwimmen fit für die Erkundung der Stadt Doha.

    Erst mal war ich neugierig was für Betriebe denn da nebenan meinen nächtlichen Schlaf gestört haben. Tatsächlich sind das weniger Handwerksbetriebe, sondern wohl eher Handelsunternehmen wo Ware gelagert und ausgeliefert wird.

    Eine Bushaltestelle gegenüber dem Hotel. Denkbar, dass man hier Busse für den Individualverkehr anfordern kann. Das nehme ich deshalb an, weil ich später elektrische Kleinbusse sah wo jeweils nur eine oder wenige Personen drin saßen. Auch gibt es Sammelplätze wo diese Busse auf was auch immer warten.

    Das ist eine Schule nur für Jungen.

    Die Airport Street führt wie der Name schon sagt über etwa 12 km vom Zentrum bis hinaus zum Flughafen Hamad. Die Straße ist gut ausgebaut und aus meiner Sicht gar nicht mal so stark befahren. Im Vergleich zu Dubai geht es hier richtig gemütlich zu.

    Hier sehen wir so einen Kleinbus mit geöffneter Tür, laufender Klimaanlage und auf was auch immer wartenden Fahrer.

    Das Fabrikat konnte ich nicht herausfinden. Ich nehme mal an, dass China das Ding gebaut und geliefert hat.

    Nun ging’s in die U-Bahn in der selben Station, von welcher ich am Vorabend ausgestiegen bin. Wie auch am Vorabend kam sofort jemand zu mir, um für mich ein 24 Stunden Ticket am Automaten zu erwerben. Mein Ziel war erst einmal, der Suk Waqif.


    Das ist das hilfreiche Personal.

    Man hält das Ticket im Scheckkartenformat aus leichtem Karton vor das Lesegerät und in einer Sekunde öffnet sich die Barriere.

    Den Zug zu erreichen, muss dich in der Station Msheireb umsteigen. Dort gibt es Bilder von Doha, wie es vor 50 Jahren aussah.

    Hätte man nicht Öl und Erdgas auf dieser Halbinsel und vor allem im dazugehörigen Meer entdeckt, würde sich vermutlich in Katar bis heute nichts geändert haben.

    Ich stieg nun von der Red line in die Gold line um.

    Weil ich nicht Mitglied im Gold Club bin darf ich zwar in der Goldline fahren, aber nicht im goldenen Abteil. Damit kann ich leben.

    Als in Deutschland warten die zusteigen den Passagiere links und rechts von den Türen, bis die aussteigen denn den Zug komplett verlassen haben. Erst dann geht’s ins Abteil. Wieso drängeln eigentlich alle bei uns?

    Blick ins Abteil für Frauen und Kinder.

    Nun geht’s nach oben um den Souk Waqif zu erkunden.

    Jürgen

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  • claus-juergen
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    • 4. Dezember 2025 um 10:36
    • #3

    Mein Hauptziel an diesem Tag in Doha war der Souk Waqif. Eigentlich hatte ich vor der Reise bereits eine kostenfreie Führung von 4 Stunden Dauer gebucht. Jofina hat mich allerdings davon abgebracht mit dem Argument, dass man doch keine 4 Stunden benötigt, um den Souk anzuschauen. Und noch dazu ist eine Führung auch nicht nötig. Also hab ich diese Führung wieder abgesagt. Es wäre doch gelacht, wenn ich mich nicht alleine in diesem Souk zurecht finde.

    Ein Souk ist eigentlich in Arabien ein Ort in einer Stadt wo traditionell Waren gehandelt werden. Der in Doha ist, so viel kann man vorab schon sagen weitgehend so geblieben wie vor Generationen. Deshalb hat es mir dort besonders gut gefallen. Da Souk ist überhaupt nicht zu vergleichen mit den gigantischen Einkaufsmalls in Dubai.

    Rechts von diesem schmucken Gebäude geht’s in das Gewirr der Gassen.

    Der Orientierung dienen diese Pläne, die es an verschiedenen Stellen im Souk gibt.

    Ab dem frühen Nachmittag schließen die Läden für 2-3 Stunden. Logisch, da ist es zu heiß und außerdem haben die Angestellten Hunger. Sicherlich ist dann auch für den ein oder anderen ein Mittagsschläfchen angesagt.

    Es sind nicht nur enge Gassen mit vielen kleinen Geschäften. Es gibt auch solche luftigen Plätze.

    Ich lasse mich einfach treiben und schaue mal da hinein und mal dort hinein. Viele Geschäfte haben nicht Souvenirs im Angebot sondern Gegenstände und Waren die die Einbeimischen kaufen. Die stellen tatsächlich auch das Gros der Besucher dar.

    Friseure gibt es einige im Souk Waqif. Dazu ist anzumerken, dass die meisten Qataris einen Vollbart tragen. Der ist aber stets akkurat kurz gestutzt. Folglich muss man mindestens einmal in der Woche zum Barbier.

    Hier wieder ein offener Bereich mit Gastronomiebetrieben.

    Ob dieser bronzene Finger nur Kunst ist oder eine bestimmte Bedeutung hat, weiß ich nicht. Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen?

    Die rotweiße Fahne im Hintergrund ist die Nationalflagge von Katar.

    Die engen Gassen sind zum Schutz vor der Witterung und hier vor allem vor der Sonne überdacht. Deshalb muss auch tagsüber künstlich beleuchtet werden.

    Irgendwie komme ich mir hier vor wie in Arabien vor 200 oder 300 Jahren.

    Anders als auf Märkten in der Türkei quatscht mich niemand an um mir irgendetwas anzudrehen. Auch werde ich von keinem Menschen angefasst oder angesprochen. Hier kaufen Qataris ein und nur ganz wenige Touristen.

    Die Herren links im Bild tragen rote Westen und haben Schubkarren. Auf den Westen stehen arabische Zeichen und Nummern. Die Schubkarren dienen dazu, die Geschäfte zu beliefern. In die engen Gassen des Souk passt ja kein Fahrzeug hinein und manche Waren sind durchaus schwer. Also gibt es Träger die mit den Schubkarren entweder Waren in die Geschäfte bringen oder auch in Einzelfällen Einkäufe für die Kunden aus den Geschäften und dem Souk heraus transportieren.

    Hier noch mal die Großaufnahme so eines Spediteurs.

    In diesen Laden musste ich hinein weil es da seltsam roch. Da drin befand sich ein Gestell, wo so etwas ähnliches wie Holz oder Rinde brannte. Der Geruch war eigenartig. Von vornherein wusste ich, dass das kein Weihrauch ist. Aber was ist das dann?

    OUD nennt sich das. Das Holz kommt wohl aus verschiedenen arabischen oder asiatischen Ländern und wird zum Glimmen gebracht. Der Rauch soll einerseits verschiedene Krankheiten heilen und andererseits wohl generell dem Wohlbefinden dienen.

    Demnächst gehts weiter mit der Erkundung des Souk Waqif.

    Jürgen

  • waldi
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    • 4. Dezember 2025 um 11:01
    • #4
    Zitat von claus-juergen

    Ob dieser bronzene Finger nur Kunst ist oder eine bestimmte Bedeutung hat, weiß ich nicht. Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen?

    7118-image-jpg

    Gerne, Jürgen! KI sagt:
    Der "Pouce" (Daumen) am Souq Waqif ist eine große, goldene Skulptur eines Daumens, die als Teil des Souqs in Doha, Katar, steht. Es handelt sich um eine moderne Kunstinstallation des französischen Künstlers César Baldaccini. Sie steht als Symbol für den Erfolg der Händler und für das sportliche Ereignis der Fußball-Weltmeisterschaft die Katar ausgerichtet hat.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • claus-juergen
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    • 4. Dezember 2025 um 16:02
    • #5

    Danke Waldi,

    Ja, was wäre die Welt heute ohne den berühmten KI. Der sagt uns auf Anhieb das, was wir wissen wollen. Meistens stimmt es auch so wie in diesem Fall. Danke für die Ergänzung.

    Grüße

    Jürgen

  • claus-juergen
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    • 5. Dezember 2025 um 03:57
    • #6

    Es gibt mehrere Zugänge zum Souk. Das Gebäude auf der anderen Seite der Straße ist ein islamisches Zentrum.

    Dieser viereckige Klotz ist das Justizgebäude. Dahinter befindet sich ein Komplex von vier Museen, die ich mir später noch angesehen habe.

    Dieser Laden im Souk führt Kleidung für Frauen. Da ist es nachvollziehbar, dass nur die und deren Familien Zugang haben. Schließlich möchten die Damen auch die Kleidungsstücke Anprobieren. Da könnte es zu unerlaubten Blicken kommen.


    Das Ding oben rechts ähnelt unseren Milchkannen wie wir sie früher im Allgäu verwendet haben. Vielleicht erfüllt das in Katar auch heute noch den selben Zweck. Dann vielleicht für Kamelmilch oder Ziegenmilch.


    In diesem Innenhof befindet sich der Vogelmarkt. Anscheinend sind Ziervögel beliebte Haustiere in diesem islamischen Land wo es glaublich keinen einzigen Hund gibt. Der gilt ihm Islam bekanntlich als unrein. Das hat wiederum für uns den Vorteil, dass man nirgendwo in einen Hundehaufen tritt.

    Ich habe keine Ahnung, was das ist. Vielleicht Weihrauch? Vielleicht weiß das die KI? Hingegen sind die Preise in QR deutlich angeschrieben.

    In diesen Behältnissen dürften wohl Gewürze sein.

    An einem der Ausgänge ist dieses Zelt aufgebaut. Welchem Zweck das dient weiß ich nicht.

    Ein kleiner Imbiss wäre jetzt eigentlich nicht schlecht, zumal ich ja kein Frühstück hatte. Dieser Stand bietet sogar Pommes Frites an. Die muss ich jetzt nicht unbedingt haben.

    Ich wähle das grüne in der Schüssel. Das kenne ich nicht und folglich muss man das probieren.

    Das Essen wird mir zusammen mit Fladenbrot serviert. Ich entdecke entweder Petersilie oder Koriander, kleingehackte Tomaten und Knoblauch darin. Nun kenne ich das auch, muss es aber nicht ein zweites Mal probieren. Wie ich am Nachbartisch beobachtet habe, ist das Kebab an den langen Metallspießen ziemlich schwarz. Das wäre also auch nicht meins gewesen. Hingegen gibt es so eine Art Cevapcici in flacher Form die durchaus essbar ausgeschaut haben. Mal sehen, vielleicht probiere ich die an diesem Stand beim stopover an Weihnachten noch. Auch dann werde ich einige Stunden in der Stadt Doha verbringen.

    Was steht denn da noch alles auf meinem Tisch? Natürlich verschiedene Gewürze und ein Desinfektionsmittel und noch ein seltsames Ding in der Mitte. Wer kann mir sagen, was das Ding in der Mitte des Bildes für eine Bedeutung hat?

    Ich setze meinen Rundgang fort und verspüre irgendwann einmal ein Bedürfnis. Auch an diese Situation ist im Souk Waqid gedacht.

    Ein picobello sauberes Klo welches nach jeder Benutzung durch einen Kunden von einem Mitarbeiter gereinigt wird. Das kenne ich sonst nur auf den Flughäfen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und hier in Doha.

    Nun habe ich mir mein top Ziel in Doha in weniger als 4 Stunden und doch ausführlich angeschaut. Es blieb noch einige Zeit übrig für anderes Sehenswerte welche ich ich ihn euch in der Folge zeigen möchte.

    Jürgen

  • hadedeha
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    • 5. Dezember 2025 um 12:07
    • #7
    Zitat von claus-juergen

    Wer kann mir sagen, was das Ding in der Mitte des Bildes für eine Bedeutung hat?

    Ein Tischventilator, um Fliegen und anderes Ungeziefer vom Mitessen abzuhalten?

  • claus-juergen
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    • 5. Dezember 2025 um 13:54
    • #8
    Zitat von hadedeha
    Zitat von claus-juergen

    Wer kann mir sagen, was das Ding in der Mitte des Bildes für eine Bedeutung hat?

    Ein Tischventilator, um Fliegen und anderes Ungeziefer vom Mitessen abzuhalten?

    Hallo Helga,

    Richtig! Auf Anhieb erkannt. Die zwei Arme aus Blech drehen sich langsam, um Fliegen zu verscheuchen.

    Grüße

    Jürgen

  • claus-juergen
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    • 5. Dezember 2025 um 14:26
    • #9

    Das Islamische Kulturzentrum liegt in Sichtweite des Souks. Ich habe zwar probiert da hinein zu kommen. Allerdings war es am späten Nachmittag geschlossen.


    Nun überquere ich die Corniche. Das ist eine mehrspurige 6 km lange Straße entlang des Meeres. Da gibt es Grünanlagen und Fußgängerwege und Radwege.

    Achtet mal auf das besonderes Design der Straßenlampen.

    Am Zugang zum Dhau Hafen befindet sich das Wahrzeichen von Doha namens „The Pearl“. Die Perle in einer Auster erinnert daran, dass es auf der Halbinsel von Katar über mehr als 100 Jahre hinweg als bedeutende Einkommensquelle nur die Perlenfischerei gab. Allerdings kam wohl Anfang des 20. Jahrhunderts die Technik auf Perlen in Zuchtfarmen zu kultivieren. Damit ging es mit der Perlenfischerei im persischen Golf langsam zu Ende.

    Das moderne Doha befindet sich auf der anderen Seite der Meeresbucht.

    Der Klotz im Bildhintergrund ist die Al Riway Gallery welche auf einer Halbinsel steht. Mich interessiert jedoch das eigenartig geformte Gebäude links im Bild.

    In der Zufahrt steht es ja ganz groß geschrieben. Das ist der Fährhafen zum Banana Island Resort. Hierbei handelt es sich um eine künstliche bananenförmige Insel mit Luxus Hotel und entsprechenden Einrichtungen für die betuchte Kundschaft. Dieses Terminal möchte ich mir mal genauer anschauen.

    Die Familie Hamad ist auch hier allgegenwärtig.

    Hier könnte ich einchecken, wenn ich das nötige Kleingeld und Zeit für einen Urlaub auf dieser Insel hätte.

    Der Wartebereich bis zur Abfahrt der Fähre ist durchaus ansprechend wie ich meine.

    Nein, ein kühles Bier kann ich hier vermutlich nicht für viel Geld haben. Dafür leckeren Tee.

    Mit diesen Fähren geht es dann zur Bananeninsel.

    Ich gehe zum Ende des Dhau Hafens. Rechts das Museum für islamische Kunst.

    In der Parkanlage habe ich einen ungetrübten Blick auf das moderne Doha. Da will ich eigentlich nicht hin und das werde ich auch nicht am Rückweg besuchen.

    Es lohnt sich so eine Dhau mal einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Das längliche braune Ding im Heck ist das Klo. Darüber sehen wir die Klimaanlagen. Ich habe mich mit einem Herrn unterhalten, der auf einer Dhau lag und sich wohl gelangweilt hat. Er erzählte mir, dass diese Holzboote früher sowohl zum Sklavenhandel als auch zum Handel von Waren aller Art verwendet wurden. Mit diesen Booten und dem charakteristischen dreieckigen Segel fuhr man um die arabische Halbinsel herum entweder bis nach Indien oder an der Ostküste Afrikas entlang um Handel zu treiben.

    Heute besitzen Familien aus Qatar solche Boote um damit gelegentlich Ausflüge aufs Meer zu unternehmen. Da wird dann Speis und Trank mitgeschleppt und bis zu 50 Personen vergnügen sich auf einem Tagesausflug. Die meiste Zeit des Jahres liegen die mehr als 100 Dhaus jedoch ungenutzt im Hafen.

    Mein nächstes Ziel waren die vier Mseireb Museums nicht weit weg vom Souk Waqif.

    Grüsse

    Jürgen

  • claus-juergen
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    • 6. Dezember 2025 um 06:37
    • #10

    Hierbei handelt es sich um insgesamt vier Museen mit verschiedenen Themen rund um die Geschichte Katars. Die Museen sind aus bestehenden Gebäuden oder deren Fundamenten heraus hervorgegangen. Sie tragen die Namen Bin Jelmood House, Company House, Mohammed Bin Jassim House und Radwani House. Jedes der Museen verfügt über einen eigenen Eingang und widmet sich einem bestimmten Thema.

    Natürlich habe ich mit Museum Nummer eins begonnen und war da schon mal gleich ganz erstaunt. Erstaunt deshalb, weil dieses Museum sich dem Sklavenhandel widmet. Tatsächlich war Qatar bis Ende des 19. Jahrhunderts ein Umschlagplatz für Sklaven vor allem aus Ost Afrika. Dort wiederum war die Insel Sansibar ein Zentrum des Sklavenhandels. Mit den Dhau Booten segelten qatarische Sklavenhändler nach Sansibar um dort Sklaven zu erwerben und die nach Katar auf den dortigen Markt zu transportieren. Von dort wurden Sklaven auf die gesamte arabische Halbinsel verkauft.

    Was ist nun in diesem ersten Museum ausgestellt? Eigentlich fast gar nichts. Vielmehr gibt es schwarz-weiß Aufnahmen von Sklaven und ihrer Arbeit auf der Halbinsel von Katar. Dazu sieht man Videosequenzen wo Sklaven schildern, welche Arbeiten sie ausführen mussten oder wie gefährlich und entbehrlich die Überfahrt von Sansibar nach Doha war. Die Sterblichkeit bei so einer Überfahrt war natürlich hoch, weil die „Ware Mensch“ nur unzureichend verpflegt wurde und unter Krankheiten litt.


    Eine wichtige Tätigkeit war die Perlentaucherei. Der katarische Eigner des Bootes hatte Sklaven die Austern vom Meeresgrund aufsammeln mussten, die dann an Bord geöffnet wurden um nachzusehen, ob sich darin Perlen befinden. Gleichzeitig waren diese Muscheln die Hauptnahrung auf dem Meer für die Besatzung und die Sklaven.

    Das ist ein Beispiel der Preisliste für männliche und weibliche Sklaven. Es ist auch angeführt, dass die in Sansibar bereits „ verkaufsfertig“ gestylt wurden. Je besser und je gesünder ein Sklave aussieht, desto höher war wohl jetzt zu erzielende Preis.

    So einen Korb um darin die Austern zu verstauen trugen die Taucher um den Hals. Es ist nachvollziehbar, dass sich nur die gesündesten und kräftigsten Sklaven für diese schwere Arbeit eigneten. Im Laufe der Zeit konnten diese Perlentaucher mehrere Minuten unter Wasser bleiben.

    Mit dem Niedergang der Perlentaucherei erfolgte auch eine erhebliche Abwanderung der Menschen. 1940 hatte das noch nicht existierende Land Qatar nur noch 16.000 Einwohner.

    Am Ende der Ausstellung im Museum Nummer eins gibt es einen Raum, in welchem dem Besucher erklärt wird, dass genetisch gesehen alle Menschen gleich sind. Qataris oder Residenten können bei einem Programm namens qatarbiobank mitmachen. Da geht’s wohl um das Sammeln von Daten um Krankheiten besser erkennen und bekämpfen zu können. Wie das genau funktioniert, habe ich nicht verstanden. Ich habe lediglich am Eingang aller vier Museen meinen Namen und mein Heimatland angeben müssen.

    Ehrlich gesagt war ich überrascht, dass dieser Aspekt der qatarischen Geschichte in einem Museum an erster Stelle steht. Wie oft kommt es auch heute noch vor, dass sich Staaten und Gesellschaften dieser traurigen Vergangenheit nicht stellen und diese gar negieren oder beschönigen. Für mich ist Qatar hier ein Vorbild, welches ich so nicht erwartet hätte.

    Viel zu lesen in diesem ersten Museum. Natürlich könnte man viel Zeit damit verbringen einzelne Biografien der Menschen dieser Zeit zu verfolgen.

    Die Perlenfischerei war Mitte der zwanziger Jahre vergangenen Jahrhunderts aus zwei Gründen zu Ende. Das eine war die Tatsache, dass Zuchtperlen erheblich billiger waren als die von im Meer gesammelten Austern. Der andere Grund war ein verheerende Wirbelsturm, welcher nicht nur viele Tote gefordert hat, sondern auch den Meeresgrund im flachen Bereich nahe der Küste, also dort wo Austern sich ansiedelten, komplett zerstörte.

    Zu diesem Zeitpunkt entdeckten die Engländer auf der nicht weit entfernten Insel Bahrein, heute ein unabhängiger Staat in Arabien, Erdöl. Das Ölzeitslter hatte gerade begonnen und so hat man tatsächlich auch auf der Halbinsel von Katar Erdöl gefunden. Zu diesem Zeitpunkt gab es hier lediglich eine kleine, englische Garnisonen, praktisch am Ende der Kolonialwelt der britischen Monarchie.

    Die Engländer schickten Techniker und schufen Jobs für die Einheimischen in der aufkommenden Ölindustrie. Das Öl wurde allerdings bis zum Ende der britischen Kolonie hier nur gefördert und nicht weiter verarbeitet. Geändert hat sich das erst langsam nach der Unabhängigkeit im Jahr 1971.

    Mit dem Zuzug der Briten hielt die Moderne Einzug in diesen Wüstenflecken.

    Selbst deutsche Technik in Form eines Radios mit Plattenspieler von Graetz bei der Tonwiedergabe bevorzugten die Briten.

    Eingerichtet hat man sich in den Unterkünften der Kolonialherren in einem Mix aus Orient und Europa.

    1971 dann die Unabhängigkeit. Damals stand zur Debatte, dass Qatar sich mit den sieben Emiraten weiter östlich auf der arabischen Halbinsel zu einem Land vereinigt. Tatsächlich bestand allerdings keine Landverbindung von der Halbinsel von Katar zu den heutigen Vereinigten Arabischen Emiraten die hauptsächlich von Dubai und Abu Dhabi dominiert werden. Dazwischen liegt das Territorium von Saudi Arabien. Mit diesem Land gibt es ein gespaltenes Verhältnis. So gab es keinen Konsens und das Miniland (11.600 qkm) Qatar wurde unabhängig.

    Es hat bis heute eine eigene Währung namens Rial. 1971 hatte das Land 110.000 Einwohner. Heute immerhin 3,6 Millionen. Die Einwohnerzahl steigt sehr schnell weil nach wie vor sehr viele Ausländer als Arbeitsmigranten zuwandern. Etwa 95 % der Bevölkerung hat nicht die qatarische Staatsangehörigkeit.

    Grundmauer in einem der Museumsgebäude.


    Und so wohnten die Qataris nach der Unabhängigkeit.


    Uns kommt das sehr primitiv vor. Aber für die dortige Bevölkerung war das ein gewaltiger Schritt.


    Nach dem Öl kam das Gas. Das wird fast ausschließlich Offshore gefördert. Qatar hat riesige Gasvorkommen die erst seit Mitte der Neunzigerjahre an Bedeutung gewonnen haben. Erst zu diesem Zeitpunkt war es technisch möglich, das Erdgas zu verflüssigen und in spezielle Tanker abzufüllen um es über die Meere zu transportieren. Die Technik dazu hat Japan geliefert. Dieses Land war der erste Kunde für das verflüssigte Gas namens LNG und ist bis heute noch ein verlässlicher Großkunde Katars.

    Wie auch in anderen arabischen Ländern sind Kamelrennen eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Anfangs setzte man Kinder als Jockeys auf die Tiere. Das hat natürlich Menschenrechtler auf die Palme gebracht und so hat man heute Roboter, die die Rennkamele antreiben.

    Natürlich dienen diese Kamelrennen auch dazu Wetten abzuschließen. Erfolgreiche Rennkamele werden teuer gehandelt. Die Sieger erhalten hohe Prämien.

    Mein Besuch in Doha war noch nicht zu Ende. Es ist schon erstaunlich was man alles an einem knappen Tag erkunden kann.

    Jürgen

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