Liebe Foris!
Nun bin ich seit knapp 14 Jahren hier im Forum angemeldet.
Es wird langsam Zeit, dass ich Euch etwas über meine Heimat erzähle.
Meine Heimatstadt ist Wörth am Main im Landkreis Miltenberg in Unterfranken.
Wörth liegt am westlichen Ufer des bayrischen Untermains, im Mainviereck zwischen Miltenberg und Aschaffenburg. Neuerdings nennt sich die Gegend Churfranken.
Viele hier verstehen sich sowieso nicht als Bayern. Unsere Gegend ist das letzte Schwanzhaar des bayrischen Löwen. Mir san Franken!
Außerdem sind uns die hessischen Städte Darmstadt, Hanau, Offenbach, Frankfurt und Wiesbaden nicht nur geografisch näher, sondern auch vom Dialekt und Brauchtum.
Die Stadt Wörth hat derzeit knapp 5000 Einwohner.
Seit meinem 6. Lebensjahr lebe und wohne ich - mit ein paar Unterbrechungen - in dieser Stadt.
Die ersten Spuren einer Besiedelung der Wörther Gemarkung deuten auf eine jungsteinzeitliche Siedlung der Bandkeramiker vor etwa 4000 bis 5000 Jahren hin.
Grabungen an gleicher Stelle belegen, dass römische Soldaten wohl in der Zeit Kaiser Domitians (81 - 96 n. Chr.) ein einfaches Holz-Erde-Kastell errichtet hatten.
Es war wahrscheinlich Teil des Odenwaldlimes, oder es könnte auch eine bewehrte "villa rustica" gewesen sein, so wie die Haselburg.
Quelle: Wikipedia
Ein weiteres Kastell, jetzt aus Stein und mit Mauern umgeben, fand man in der Nähe des Mainufers, nördlich der jetzigen Stadt. Anhand bei Grabungen gefundener Mauerreste hat man diesen Grundriss erstellt.
So stellte sich ein Herr Volkheimer nach Ausgrabungsergebnissen eines Herrn Conrady 1882 die Front des Kastells vor.
Bis etwa 150 n. Chr. wurde nämlich der Verlauf des Limes an den Main vorgerückt – der "nasse Limes". Der Grenzverlauf löst sich auf der obigen Karte nach Miltenberg wieder vom Main in südlicher Richtung. Als im Jahre 233 die Alemannen den Limes in breiter Front überrannten, dürfte auch das Wörther Kastell verwüstet worden sein.
Die Völkerwanderung begann und an ihrem Ende gehörte Wörth zu Austrasien, einem Teil des Fränkischen Reiches.
Am heutigen Friedhof dient der Chor der St. Martinskirche heute als Friedhofskapelle.
Der Rest ist 1789 abgerissen worden. Dort wird eine fränkische Siedlung aus dem 6. bis 8. Jahrhundert vermutet. Darauf deuten Flurnamen, das Ruhkreuz und eine urkundlich belegte Gerichtsstätte hin. Einer der drei Rugsteine (Gerichtsstein) ist gefunden und wieder aufgestellt worden.
Das Ruhkreuz.
Ob das Ruhkreuz tatsächlich erst 1729 - wie in den Sockel eingraviert - aufgestellt wurde, oder ob es mit der Ruhbank (oder Rugbank), oder/und mit den Rugsteinen in Verbindung stand ist nicht belegt.
Der gußeiserne Christus wurde in der Nazizeit von SS-Leuten abgerissen und in den nahen Breitenbach geworfen. Er wurde wieder aufgefunden und noch während des Krieges wieder am Kreuz befestigt.
Das Ruhkreuz mit der Ruhbank und dem aufgefundenen Rugstein.
Die heutige Stadt Wörth wurde im 13. Jhd. von den Herren von Breuberg unter der Oberherrschaft der Mainzer Bischöfe wenige 100 Meter südlich des Friedhofs als "Werde" gegründet.
Laut einem Gemälde im alten Rathaus sah Wörth früher so aus.
Die Stadt war von einer Stadtmauer umgeben die noch teilweise erhalten ist.
An den rechten Ecken standen zwei Ecktürme wovon der untere noch steht.
Vier Tore waren in der Stadtmauer, wovon der obere linke Torturm noch vorhanden ist.
Am linken Stadtrand stand ein Schloss das leider angebrochen wurde. Nur der Schlossturm steht noch.
Weiter gehts im nächsten Beitrag.
Liebe Grüße von waldi