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  3. Spezialthema : Heiliger Nepomuk, der Brückenheilige
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(14) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 14

  • waldi
  • 23. Januar 2025 um 21:16
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  • waldi
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    • 11. Oktober 2025 um 20:25
    • #161

    H: Budafok, Teil des XXII. Budapester Bezirks Budafok-Tétény

    Die barocke Statue des Heiligen Johannes Nepomuk wurde um 1750 im Zentrum von Budafok, auf dem Hosszúhegy-Platz, an der Kreuzung von Magdolna und Kölcsey Straße, aufgestellt. Früher war das der Szent János tér, der Johannesplatz.

    Budafok1.jpg
    Die 1,7 Meter hohe Statue aus weichem Kalkstein wurde vermutlich aus Buda oder Kiscell nach Budafok gebracht. Der unbekannte Bildhauer stellte den Heiligen Johannes Nepomuk in hohepriesterlichen Gewändern dar, mit dem Zeichen des Martyriums – dem Palmzweig, und dem Kreuz in seiner Hand. Ursprünglich saß ein Engel auf jeder Seite des Heiligen, welche jedoch über die Jahre verschwanden.

    Budafok2.jpg

    Der Restaurator, Zoltán Zsolt Varga aus Gödöllő, führte Voruntersuchungen durch und es stellte sich heraus dass der Kopf der in Budafok aufgestellten Statue, der sich zum Kreuz neigte, 1925 von Vandalen zerstört wurde, und später ein zu großer und mittig positionierter Kopf, an seine Stelle gesetzt wurde.

    Budafok3.jpg

    Von der ursprünglich bemalten Originalstatue ist nur Archivbild erhalten geblieben – eine undeutliche Postkarte, die zeigt, wie der Kopf der Figur und der fehlende Sternenkranz aussahen, und, wenn auch sehr verschwommen, die beiden Putti daneben.

    Budafok3a.jpg
    Der Künstler, der das Werk renovierte, ersetzte die Sandalen an den Füßen der Statue durch Schuhe, da der Heilige Johannes Nepomuk kein Mönch, sondern ein Hohepriester war, und er korrigierte auch die Position des Beffchens.

    Budafok4.jpg

    Bei der Renovierung wurde der Kopf der 1,7 Meter großen Figur durch einen neuen Kopf ersetzt, und auch sein fehlender Sternenkranz wurde dem Heiligen zurückgegeben. Die frisch restaurierte Statue wurde am Freitag, dem 18. Juni 2021, um 15 Uhr von Bürgermeister Ferenc Karsay und seiner Stellvertreterin Erzsébet Németh enthüllt und von Pater Gáspár Ailer, Pfarrer der Kirche St. Leopold, geweiht.

    Budafok6.jpg

    Eine Gedenktafel erinnert daran.

    Budafok7.jpg

    "Zu Ehren des Gedenkens an den Heiligen Johannes Nepomuk wurde 2021 am Gedenktag der Brücken und Brückenbauer die Statue von A-Híd Zrt. restauriert."

    Seit fast zehn Jahren finanziert und überwacht die A-Híd Zrt. jedes Jahr die Renovierung einer Statue des Hl. Johannes Nepomuk, die einen monumentalen Wert darstellt. Die Statue, die sie als Geschenk der Theologischen Hochschule in Eger erhalten hatte, wurde im Jahr 2013 von der führenden Gesellschaft des ungarischen Brückenbaus renoviert und im Hof des eigenen Hauptsitzes in Budapest aufgestellt. In der Folge verpflichtete sich die Firma, die Statue einer ungarischen Siedlung, die den Heiligen Johannes Nepomuk darstellt, jedes Jahr auf eigene Kosten zu renovieren. Nach Óbuda, Soroksár, Gödöllő, Csömör und Tornalja in Oberungarn hat die Pandemie die A-Híd im Jahr 2020 nicht gestoppt. Da wurde in Kisbér eine 230 Jahre alte Statue von Nepomuk restauriert. Den hatte ich Euch 2015 gezeigt. Da muss ich nächstes Jahr noch mal hin und nachsehen ob die Restaurierung gelungen ist.

    Eine zweite Tafel berichtet von einer Restaurierung 1935 durch den Oltáregyesület (Altarverein) von Budafok.

    Budafok8.jpg
    Das ist ein Verein der 1859 auf Initiative des Piaristenmönchs János Trautwein und des Grafen János Cziráky gegründet wurde um die Verehrung des Allerheiligsten Sakraments zu vertiefen und arme Kirchen zu unterstützen.

    Als ich nachsehen wollte was auf dem Band des Kranzes steht krabbelte mir dieses Untier entgegen - vermutlich eine Hornisse.

    Budafok9.jpg
    Am Denkmal verspricht dieser QR-Code mehr Informationen.

    Budafok10.jpg

    Die Enthüllung bei YOU-TUBE.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    Einmal editiert, zuletzt von waldi (11. Oktober 2025 um 20:27)

  • waldi
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    • 12. Oktober 2025 um 11:13
    • #162

    H: Nagytétény, Teil des XXII. Budapester Bezirks Budafok-Tétény

    Das Schloss Nagytétény, oder auch Schloss Száraz-Rudnyánszky, geht auf eine gotische Burg des 13. Jahrhunderts der Familie Tétény zurück. Die Überreste dieses Vorgängerbaus bilden den Kern des heutigen Schlosses.

    Nagytétény1.jpg
    Es erhielt seine heutige Gestalt um 1766, als es für den Baron Száraz nach dem Vorbild des Schlosses Gödöllő fast vollständig neu errichtet wurde. Das Schloss wird heute vom Ungarischen Museum für Kunstgewerbe (Magyar Iparművészeti Múzeum) genutzt und es werden dort europäische Möbel und Kleidung sowie Uhren aus der Sammlung von Ferenc Radvánszky gezeigt.

    Nagytétény2.jpg
    Derzeit ist das Schloss nicht zugänglich weil es renovierungsbedürftig ist. Der Schlossgarten ist seit Ende September wieder für Publikum geöffnet. Der Pavillon auf dem Foto oben weist auf die Eröffnungsfeierlichkeiten hin.

    Gegenüber vom Schlosstor steht eine Gloriette mit einer Nepomukstatue darin.

    Nagytétény3.jpg

    Das mit einem mit Schindeln gedeckten Kuppeldach versehene Baldachinhaus ist nach drei Seiten durch Arkadenbögen offen, die auf einem Foto von 1962 auch noch tatsächlich offen waren.

    Nagytétény Foto 1962.jpg

    Heute schützen Metallgitter die darin stehende Nepomukstatue aus bemaltem Kalkstein im Barockstil, die um 1740 entstanden sein soll, und 1751 in die dafür errichtete Gloriette einzog.

    Die Gloriette von Nagytétény wurde 1751 aus sehr alten römischen Steinen erbaut. Die Jahreszahl ist im Schlußstein des Hauptbogens erkennbar.

    Nagytétény3a.jpg
    Die Nepomukstatue wurde nach 1817 auf Kosten des Grafen Zsigmond Hugonnai, 1968 von Ernő Kovács, und zuletzt 1990 renoviert. Nach nur kurzer Zeit war die Gloriette, besonders das Dach, in einem so schlechten Zustand, dass dies auch die Statue gefährdete. Die erneute Restaurierung der Statue und ihrer Behausung begann 2019 nach mehrjährigen Vorbereitungen und Beratungen unter der Leitung des Restaurators und Denkmalexperten Péter Módy. Für das Dach konnten Lärchenschindeln aus Siebenbürgen besorgt werden. Die Eisengitter wurden demontiert und nach Gödöllő transportiert, wo ein Schlosser hervorragende Arbeit leistete. Er tauschte die beschädigten oder fehlenden Scharniere professionell und originalgetreu aus und ließ die Türen der renovierten Metallgitter mit neuen Schlössern verriegeln. Da in das Mauerwerk oft Grundwasser einzog, musste auch dieser unglückliche Zustand beseitigt werden, was aufwändige Arbeiten am Fundament nötig machte. Auch die Graffiti wurden von den Wänden entfernt.
    Die Statue des Hl. Johannes Nepomuk und die Gloriette am Schlosspark von Nagytétény erstrahlten 2020 in neuem Glanz. Das Werk des unbekannten Künstlers wird, wie alle öffentlichen Skulpturen im Besitz der Hauptstadt, von der Budapester Galerie kuratiert.

    Nagytétény4.jpg

    Nagytétény5.jpg

    Nagytétény6.jpg

    Nagytétény7.jpg

    Nagytétény8.jpg

    Der Sockel war mit einem Wappen verziert.

    Nagytétény Wappen.jpg

    Einem Buch zufolge deuten die heute nicht mehr erkennbaren Wappen von Daróczy und Száraz darauf hin, dass die Statue aus der Zeit vor 1743 stammt, weil mit dem Tod von György Száraz, der mit Julianna Daróczy verheiratet war, 1743 der Familienzweig erlosch.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    6 Mal editiert, zuletzt von waldi (12. Oktober 2025 um 11:27)

  • Johannes56
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    • 13. Oktober 2025 um 08:41
    • #163
    Zitat von waldi

    Trotz, oder gerade wegen dieser Änderungen finde ich die Restaurierung hervorragend gelungen. Man merkt dass der Bildhauer extra einen Besuch in Prag absolviert hat um möglichst viele Informationen über die ursprünglichen Darstellungen des Johannes Nepomuk zu sammeln.

    Jedenfalls sehr lobenswert, dass diese einzigartige Skulptur gerettet und restauriert wurde. Danke, Waldi für die Dokumentation, sehr gut beschrieben, wie deine anderen Nepomukfunde auch!

    Johannes

  • Johannes56
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    • 13. Oktober 2025 um 08:53
    • #164

    Kaum bin ich einmal drei Tage weg, gibt es hier eine Flut an Nepomuks. Danke euch, es ist ja unglaublich, wo er überall zu finden ist in so unterschiedlichen Darstellungen.

    Ich war mit meinen Söhnen drei Tage in der Slowakei auf Wanderschaft und in unserem Gepäck haben wir 17 Nepomuks mitgebracht, die ich demnächst hier einstellen werde, aber davor geht es noch ins schöne Český Krumlov.

    LG

    Johannes

  • waldi
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    • 13. Oktober 2025 um 20:36
    • #165

    H: Martonvásár, Kreisstadt, Komitat Fejér in Westungarn

    Die Suche nach Nepomukstatuen führte mich Ende September an einem Samstag auch nach Martonvásár, einer Kleinstadt mit etwa 6000 Einwohnern in der Mitte zwischen Budapest und Székesfehérvár. Ich wunderte mich über die vielen Menschen im Zentrum des Ortes und hatte Mühe einen Parkplatz in der Nähe der Kirche zu finden, wo der gesuchte Nepomuk stehen sollte. Ich stellte fest, dass ich in der "Tök Jó Hét" zu Besuch war. Mehr darüber findet Ihr hier.

    Ich fand das gesuchte Denkmal an der Kirche im Schlosspark.

    Martonvásár1.jpg

    Der Nepomuk ist rechts neben der Kirche im dunklen Schatten kaum erkennbar.

    Das Brunszvik-Schloss ist an die Kirche angebaut.

    Martonvásár2.jpg
    Die Statue wurde 1775 von der Familie Brunszvik an der Brücke des Baches Szent László aufgestellt, von wo aus sie in den 1950er Jahren neben die Kirche umgesiedelt wurde.

    Martonvásár3.jpg

    Martonvásár4.jpg

    Martonvásár5.jpg

    Martonvásár6.jpg

    Martonvásár7.jpg

    Im Sockel ist das kleine Wappen derer von Brunszvik zu sehen.

    Martonvásár8.jpg

    In der Kirche steht auch ein Nepomukaltar mit dem Gemälde Nepomuks Himmelfahrt. Aber auch an diesem Samstag war die Kirche leider verschlossen.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    2 Mal editiert, zuletzt von waldi (14. Oktober 2025 um 17:29)

  • waldi
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    • 14. Oktober 2025 um 17:55
    • #166

    H: Pákozd, Kreis Gárdony, Komitat Fejér in Westungarn

    Hinter der römisch-katholischen Szent József-templom (St. Josef-Kirche) steht eine spätbarocke Nepomukstatue.

    Pákozd1.jpg
    Pákozd2.jpg
    Pákozd3.jpg

    Pákozd4.jpg

    Pákozd5.jpg

    Die Inschrift im Sockel verrät uns dass das Denkmal 1834 aufgestellt wurde.

    Pákozd6.jpg

    Ursprünglich wurde die Statue des Hl. Johannes Nepomuk im Jahr 1834 aufgrund der Spende von Sándor Szabó, dem Kassierer des Gutshofes, vor dem herrschaftlichen Verwaltungsgebäude enthüllt. Der Zeitpunkt der Umsiedlung an die Kirche ist mir nicht bekannt.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    Einmal editiert, zuletzt von waldi (14. Oktober 2025 um 17:56)

  • waldi
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    • 15. Oktober 2025 um 10:21
    • #167

    H: Perbál, Kreis Budakeszi im Komitat Pest

    Eigentlich dachte ich, diesen Nepomuk schon vor einigen Jahren hier vorgestellt zu haben. Doch meine Suche im Forum blieb erfolglos. Dann hole ich es hiermit nach.
    Er steht an der Hauptstraße vor dem Pfarrhaus in Perbál.
    Die ersten drei Bilder stammen aus dem Jahr 2012.

    Perbál1.jpg

    Perbál2.jpg

    Perbál3.jpg

    Mit Freude stellte ich fest, dass er inzwischen restauriert wurde.

    Perbál4.jpg

    Perbál5.jpg

    Perbál6.jpg

    Perbál7.jpg

    Sogar die Inschrift im Sockel ist wieder lesbar. Bravo!

    Perbál8.jpg

    Zu Ehren des allmächtigen Gottes und in Verehrung des Hl. Johannes, gewidmet dem Gedenken an Josef Tserno, Bürger der königlichen Stadt Esztergom der an diesem Ort seinen Tod fand, aufgestellt von seiner Lebensgefährtin Anna Gubovics im Jahr 1820.


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    4 Mal editiert, zuletzt von waldi (15. Oktober 2025 um 10:25)

  • waldi
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    • 16. Oktober 2025 um 13:43
    • #168

    H: Tabajd, Kreis Bicske, Komitat Fejér in Westungarn

    Neben der Brücke über einen Bach der ins Váli-víz fließt, am Eingang zum Barfußweg in Tabajd, steht diese Nepomukstatue von 1790.
    Mehr habe ich zu diesem Nepomuk nicht erfahren können.

    Tabajd1.jpg
    Tabajd2.jpg

    Tabajd3.jpg

    Tabajd4.jpg

    Tabajd5.jpg

    Tabajd6.jpg


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    Einmal editiert, zuletzt von waldi (16. Oktober 2025 um 13:44)

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    • 17. Oktober 2025 um 17:21
    • #169

    H: Velence (Venedig), Kreis Gárdony, Komitat Fejér in Westungarn

    Vor der römisch-katholischen Kirche, die Szt. István (Stefan) geweiht ist, steht laut Denkmalschutzdaten eine Steinstatue, die im 18. Jahrhundert im spätbarocken Stil errichtet wurde. Die Modellierung und die ikonographischen Merkmale der heute zu sehenden Figur lassen Zweifel an der Datierung des 18. Jahrhunderts aufkommen, meint Attila Terbócs, der ungarische Nepomukexperte. Der Überlieferung zufolge ließ einer der Dorfbesitzer im Zeitraum von 1810 bis 1820 eine Statue für seinen Sohn Johannes Nepomuk Meszlény errichten (1817–1822), der nach heutigen Vorstellungen ein hyperaktives Kind gewesen sein könnte und schwer zu behandeln war. Der Legende nach wurde die Statue nach dem Tod des Kindes vor der Kirche aufgestellt.

    Velence1.jpg

    Das Denkmal ist durch einen massiven Steinzaun gut geschützt.

    Velence2.jpg

    Velence3.jpg

    Velence4.jpg

    Velence5.jpg
    Velence6.jpg

    Leider war auch diese Kirche verschlossen. So konnte ich das Nepomukgemälde darin nicht fotografieren.

    Am Rande des Kirchplatzes kann man sich im "Szent János Retro Szórakozóhely", einer Kneipe mit Nachtclub im Stil der 70er Jahre amüsieren.

    Velence7.jpg


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    Einmal editiert, zuletzt von waldi (17. Oktober 2025 um 17:23)

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    • 18. Oktober 2025 um 11:07
    • #170

    H: Vértesacsa, Kreis Bicske, Komitat Fejér in Westungarn

    An der Hauptfassade der römisch-katholischen Kreuzauffindungskirche in Vértesacsa befindet sich in der linken Wandnische eine steinerne Statue eines Nepomuks die mit dem Heiligen Sebastian gepaart ist.

    Vértesacsa1.jpg

    Im Jahr 1688 wurde diese Kirche zusammen mit dem Dorf von den umherziehenden Türken niedergebrannt. Am Anfang des XVIII. Jahrhunderts gehörten die ungarischen Bewohner des Dorfes der reformierten Kirche an aber durch den Zustrom von deutschen Einwanderern wurde das Dorf katholisch. Im Jahr 1740 ließ der Gutsbesitzer Graf Friedrich Schmidegg de Sárladány ein Oratorium mit Glockenturm errichten. Die Fassade war mit acht Statuen geschmückt – Figuren des Guten Hirten, der Jungfrau Maria, des Hl. Johannes Nepomuk, der Hl. Barbara, des Hl. Florian, des Hl. Josef, des Hl. Rochus und des Hl. Sebastian. Einen Teil der Figuren der 1741 geweihten Kapelle wurde später von den Paulisten in die zwischen 1768 und 1780 neu erbauten Kirche gebracht, und die Statuen des heiligen Johannes von Nepomuk und des heiligen Sebastien wurden in den Nischen des Gebäudes aufgestellt. Die Reste der anderen Statuen fand man 1970 in einem Getreidespeicher der abgerissen wurde. Sie kamen nach Székesfehérvár.

    Vértesacsa2.jpg

    Ursprünglich stand der Nepomuk in der Nische auf der rechten Seite der alten Kirche, damals noch gepaart mit der heiligen Barbara.

    Vértesacsa3.jpg

    Vértesacsa4.jpg

    Vértesacsa5.jpg


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    2 Mal editiert, zuletzt von waldi (18. Oktober 2025 um 11:09)

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    • 19. Oktober 2025 um 10:05
    • #171

    H: Vértesboglár, Kreis Bicske, Komitat Fejér in Westungarn

    Vor der Kirche in Vértesboglár, die dem Hl. Franz von Assisi geweiht ist...

    Vértesboglár1.jpg

    ...stehen drei Heiligenfiguren.

    Vértesboglár2.jpg
    Rechts steht der Hl. Florian und in der Mitte der Hl. Wendelin.

    Vértesboglár3.jpg Vértesboglár4.jpg

    Links steht der Hl. Johannes Nepomuk.

    Vértesboglár5.jpg

    Vértesboglár6.jpg

    Vértesboglár7.jpg

    Vértesboglár8.jpg

    Vértesboglár9.jpg

    Ich freute mich, dass sich diese Kirchentür öffnen ließ, doch ich wurde durch ein Gitter gebremst.

    Vértesboglár10.jpg
    Im Hauptaltar wird die Herz-Jesu-Statue vom Hl. Franz von Assisi (links) und dem Hl. Josef flankiert.

    Vértesboglár11.jpg
    Eines der Deckenfresken konnte ich etwas aufbereiten.

    Vértesboglár12.jpg

    Im Vorraum der Kirche entdeckte ich diese Tafel.

    Vértesboglár13.jpg
    Hat auch diese Gemeinde eine "deutsche Vergangenheit"? Meine Neugier war geweckt und ich sah mich nach weiteren deutschen Spuren um.
    Auf dem Kirchenplatz wurde ich fündig.

    Vértesboglár14.jpg
    Der Gedenkstein erinnert an die Vertreibung der ungarndeutschen Bevölkerung des Dorfes nach dem II. Weltkrieg.
    Dazu etwas Ortsgeschichte:

    Während der Zeit der türkischen Besatzung wurde das Dorf vollständig entvölkert. Im Jahr 1696 wurde erwähnt, dass Boglárpuszta aus einer Wiese und einem Wald besteht, der sich für den Holzeinschlag eignet.
    Im 18. Jahrhundert wurde das zerstörte Dorf von der Familie Esterházy zusammen mit den umliegenden Siedlungen gekauft und von deutschen Siedlern aus Bayern und dem Schwarzwald besiedelt, unter der Bedingung, dass „Ansiedler von gottesfürchtigen, friedlichen und gerechten Charakteren Boglárpuszta in Besitz nehmen“ würden. Der Graf gab den Siedlern drei abgabefreie Jahre Zeit, in denen die Wohnungen gebaut, die Rodung durchgeführt, das Vorbereiten der Felder, und die Anpflanzung von Weinbergen begonnen werden mussten. Auf die erfolgreiche Wiederbesiedlung folgte der Bau von Kirchen und Bildungseinrichtungen. Nach einer anfänglichen Kapelle wurde im Jahre 1810 mit Unterstützung der Familie Esterházy die römisch-katholische Kirche erbaut.
    Nach den Daten der Volkszählung von 1941 betrug die Einwohnerzahl des Dorfes 1288 Personen. Vor 1945 waren die Einwohner des Dorfes mehrheitlich Deutsche, nur zehn oder zwölf ungarischsprachige Familien lebten hier, die alle als landwirtschaftliche Hilfsarbeiter arbeiteten. Gemäß dem internationalen Abkommen wurden die deutschsprachigen Einwohner im Mai 1946 deportiert. Vierundachtzig Familien zogen weg, das war etwa 70% der Bevölkerung, und vierundneunzig ungarische Familien aus verschiedenen Teilen Rumäniens, der Tschechoslowakei und Ungarns wurden an ihrer Stelle angesiedelt. Nach der Wende bildeten die verbliebenen deutschstämmigen Bürger die Ungarndeutsche Nationalitäten-Selbstverwaltung. Diese veranstaltete eine Sammlung, und am 14. Mai 2021 wurde in Vértesboglár ein neues Denkmal zum Gedenken an die aus Boglar am 14. Mai 1946 vertriebenen 806 ungarndeutschen Bewohner eingeweiht. Am Denkmal ist die damalige Kundmachung in beiden Sprachen zu lesen.

    Vértesboglár15.jpg

    Mein Foto lässt die Schrift kaum erkennen. Deshalb zeige ich die "Kundmachung bezüglich der Rücksiedlung der Deutschen aus Ungarn nach ihr Mutterland" in lesbarer Fprm.

    Vértesboglár16.jpg

    Ein Sack mit 100 kg! Was würde ich da wohl einpacken?
    Ich halte dieses Vorgehen der Siegermächte für eines ihrer größten Kriegsverbrechen!
    Ein trauriges Kapitel unserer Geschichte das sich hoffentlich nicht wiederholt!


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    3 Mal editiert, zuletzt von waldi (19. Oktober 2025 um 10:10)

  • waldi
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    • 20. Oktober 2025 um 17:49
    • #172

    H: Székesfehérvár, Kreisstadt, Komitat Fejér in Westungarn

    In einer Nische an der Fassade des Hauses in der Lépcső utca 1 in Székesfehérvár mit Blick auf die Liszt-Ferenc-Straße ist eine Nepomukstatue zu sehen. Weil bei meinem Besuch der Platz mit vielen Menschen gefüllt war bediene ich mich eines Bildes vom ungarischen Nepomukexperten Attila Terbócs.

    Székesfehérvár,_belvárosi_Nepomuki_Szent_János-szobor_2021_01.jpg
    Autor: Pasztilla aka Attila Terbócs
    Quelle: Wikimedia

    Rechts im Bild führen Stufen die Lépcső utca, die Treppengasse, hinauf zur Stefansbasilika.

    Székesfehérvár Lépcső utca1.jpg

    Székesfehérvár Lépcső utca2.jpg

    Székesfehérvár Lépcső utca3.jpg

    Die Skulptur wurde um 1750 von einem unbekannten Bildhauer geschaffen.
    Mehr Informationen habe ich nicht gefunden.

    Székesfehérvár Lépcső utca4.jpg

    Székesfehérvár Lépcső utca5.jpg


    Liebe Grüße von waldi :174:

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  • Johannes56
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    • 20. Oktober 2025 um 19:44
    • #173

    Štiavnické Bane, Okres Banská Štiavnica, Slowakei

    Meine zwei Söhne und ich unternahmen wieder einmal eine kleinere Wanderung in der Slowakei. Diesmal war das Ziel Banská Štiavnica und der Sitno, und wie kann es anders sein, in und um unserem Reiseziel mussten meine Söhne mit mir auch ein wenig auf Nepomukjagd gehen.

    Auf dem Weg nach Banská Štiavnica kamen wir an diesem Teich, dem Tajch Veľká Vindšachta vorbei. In dieser Gegend wurden einige Teiche künstlich für den Bergbau (Silber, Blei und Eisenerz) angelegt. Sie dienten früher zum Betreiben von Maschinen und als Trink- und Brauchwasserreservoirs.

    Stiavnice Bane < Nepomuk

    Wo ein Wasser, da auch ein Nepomuk, dachte ich mir, und so blieben wir kurz stehen. Tatsächlich fand sich eine Nepomukstatue zwischen zwei großen Linden. Wir bemerkten später, dass in dieser Gegend Nepomukstatuen sehr häufig unter alten Linden stehen, und das nicht zufällig.

    Stiavnice Bane < Nepomuk

    So machten wir ein paar Fotos und wollten dann aber doch bald in Banská Štiavnica ankommen, wo noch weitere Nepomuks auf uns warteten.

    Stiavnice Bane < Nepomuk

    Stiavnice Bane < Nepomuk

    Stiavnice Bane < Nepomuk

    Johannes

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes56 (20. Oktober 2025 um 19:46)

  • Johannes56
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    • 20. Oktober 2025 um 20:11
    • #174

    Banská Štiavnica, Slowakei

    Auf dem Weg zum Hotel wollte ich noch die Statue, über die ich gelesen hatte, in der Straße Nad Rozgrundom anschauen. Ein sehr abenteuerlicher unbefestigter Weg führte uns zu diesem Platz:

    Banská Štiavnica

    Hätten meine Söhne den genauen Standort nicht am Internet gefunden, hätte ich sie nicht gefunden. Sie steht sehr versteckt im Wald oberhalb dieses Platzes.

    Banská Štiavnica

    Banská Štiavnica

    Banská Štiavnica

    Banská Štiavnica

    Banská Štiavnica

    Johannes

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    • 21. Oktober 2025 um 09:18
    • #175

    Banská Štiavnica, Slowakei

    Banská Štiavnica liegt inmitten der Schemnitzer Berge im Gebiet eines erloschenen Vulkans. Die Stadt ist eine alte Bergwerksstadt und Unesco Weltkulturerbe. Schon von Weitem sieht man den berühmten Kalvarienberg, dessen Stationen und Kirchen nach dem Slowakischen Nationalaufstand devastiert wurden und seit 2008 wieder restauriert werden. Sehenswert, jedenfalls!

    Banská Štiavnica < Nepomuk

    Banská Štiavnica

    Banská Štiavnica

    In der Stadt findet man einige Nepomukdarstellungen. Dieser hier steht unterhalb der Alten Burg in der Strasse Antona Pécha.

    Banská Štiavnica < Nepomuk

    Banská Štiavnica < Nepomuk

    Die Inschrift besagt:
    Sancta Johannes Nepomucene ora pro nobis! Renovatum 1939. Eine neuerliche Renovierung würde die Statue wieder vertragen.

    Banská Štiavnica < Nepomuk

    Ähnlich wie es Waldi im Beitrag über Vértesboglár beschrieben hat, wurden auch hier die Deutschen, in dem Fall Karpatendeutsche, vertrieben und viele auch 1944 erschossen. Ein Verbrechen, welches in der Zeit des Kommunismus tabuisiert wurde. Erst nach der Wende errichtete man ein Denkmal für die Karpatendeutschen, welches aber so versteckt ist, dass ich es gar nicht gefunden habe.

    Johannes

  • Johannes56
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    • 21. Oktober 2025 um 15:00
    • #176

    Banská Štiavnica, Slowakei

    Bei der Kirche der Hl. Katharina gibt es diese Anbaukapelle. Die Zunge im Strahlenkranz am Giebel gibt bereits den Hinweis auf eine Nepomukkapelle.

    Banská Štiavnica < Nepomuk

    Banská Štiavnica < Nepomuk

    Die Kapelle ist mit einem Gitter verschlossen, aber man kann recht gut hineinsehen. Das Innere ist in leider schlechtem Zustand, die Malereien sind durch die Feuchtigkeit stark beschädigt. Dennoch ist es eine eindrucksvolle Darstellung. Es sieht alles sehr plastisch aus, in Wirklichkeit ist alles gemalt.

    Banská Štiavnica < Nepomuk

    Die Malerei am Himmel zeigt einen Putto mit Palmzweig und die Zunge.

    Banská Štiavnica < Nepomuk

    Banská Štiavnica < Nepomuk

    Die Erhaltung derartiger Trompe-l’œil Malereien ist ja viel kritischer und schwieriger, als die von Steinstatuen.

    Es fehlt hier einfach an Geld, ganz selten wird ein derartiges Objekt umfassend und gut restauriert, wie wir in Svätý Anton noch sehen werden.

    Johannes

    2 Mal editiert, zuletzt von Johannes56 (21. Oktober 2025 um 15:02)

  • Johannes56
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    • 21. Oktober 2025 um 15:22
    • #177

    Banská Štiavnica, Slowakei

    Die Kirche Mariä Himmelfahrt ist die Pfarrkirche von Banská Štiavnica , einst Kirche des Hl. Nikolaus. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und war eines der größten Kirchengebäude ihrer Zeit in der Slowakei. Im Hintergrund sieht man das Neue Schloss.

    Banska Stiavnica < Nepomuk

    Banska Stiavnica < Nepomuk

    Leider war sie immer verschlossen und als sie eines Abends offen war, begann gerade die hl. Messe, sodass ich nur ein schnelles Foto im rechten Seitenschiff machen konnte. Es zeigt Nepomuk in der Himmelfahrt, die 5 Sterne sind am Foto kaum zu sehen, ein Putto macht die Schweigegeste und hält die Zunge in der anderen Hand.

    Banska Stiavnica < Nepomuk

    Für das nächste Ziel in Svätý Anton hatte ich vorsorglich einen Termin mit der Zusage, für uns die Kapelle aufzusperren.

    Johannes

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes56 (21. Oktober 2025 um 21:00)

  • Johannes56
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    • 21. Oktober 2025 um 19:56
    • #178

    Svätý Anton (bis zum 30. Juni 1996 slowakisch „Antol“ – bis 1948 „Svätý Antol“; deutsch Sankt Anton in der Au, ungarisch Szentantal), Okres Banská Štiavnica, Slowakei

    Der Ort liegt in den Schemnitzer Bergen etwa 6 km südlich von Banská Štiavnica entfernt. Berühmt ist er durch das Schloss Svätý Anton, auch als Koháry-Schloss bekannt.

    Svätý Anton – Wikipedia

    Seit 1985 ist es Nationales Kulturdenkmal, Es wurde mit Staatsmitteln restauriert und befindet sich in einem sehr guten Zustand. Es ist heute ein Museum. Eine Führung dauert eine Stunde, fotografieren ist innen nicht gestattet. Im Hof richtete sich unser Blick gleich einmal auf das Fresko am Hauptportal.

    Sväty Anton < Nepomuk

    Sväty Anton < Nepomuk

    Hier sehen wir die Dreifaltigkeit in der Mitte und rechts davon den Hl. J.v. Nepomuk, Ein guter Start! Am Ende der Führung hat man von der Galerie einen Blick in die Schlosskapelle Mariä Himmelfahrt, die mit prächtigen Fresken des österreichischen Barockmalers Anton Schmidt ausgestattet ist. Rechts im Sarg liegt eine Figur des Hl. J.v. Nepomuk, Schutzpatron der Familie Koháry. Ausnahmsweise durfte ich ein Foto machen:

    Sväty Anton < Nepomuk

    Die Fresken der Kapelle wurden 2002 - 2003 mit alter Technologie mit Weißbrotkrümeln restauriert.

    Sväty Anton < Nepomuk

    Mitarbeiterinnen vom Museum begleiteten uns zur Nepomukkapelle, die unterhalb des Schlosses steht und zum Museum gehört. Sie wurde 1755 - 1758 errichtet und im Februar 2020 wurde die restaurierte Kapelle feierlich gesegnet.

    Sväty Anton < Nepomuk

    Sväty Anton < Nepomuk

    Erst ließ sich das Schloss des Gitters nicht öffnen, aber betrachten wir es erst einmal genauer:

    Sväty Anton < Nepomuk

    Sväty Anton < Nepomuk

    Über dem Kapellenportal sehen wir das Wappen der Koháry. Die Krone verweist auf die Familie Sachsen-Coburg-Koháry. Die Zunge als Symbol in dieser Form habe ich bislang bei keiner Nepomukkapelle gesehen.

    Sväty Anton < Nepomuk

    Nach einer Weile ging dann das Tor doch auf und ich konnte staunend in der wunderschönen Kapelle stehen.

    Sväty Anton < Nepomuk

    Auch hier hat der Barockmaler Anton Schmidt die Fresken und das Altarbild gemalt.

    Die Nepomukdarstellung hat alle Symbolik zu bieten:

    Sväty Anton < Nepomuk

    In der Kuppel die Dreifaltigkeit, im Bild darunter die hl. Maria mit Jesuskind, darüber fünf Sterne. Unter ihr Nepomuk, der zu ihr aufschaut mit der Zunge im Strahlenkranz mit fünf Sternen in der Hand. Neben ihm ein Putto mit einem Buch, in dem geschrieben steht:

    Linguam nequam noli audire et ori tuo facito ostia et seras. Eccli 28.28

    Aus dem Buch Sirach, Kapitel 28, Vers 28: Höre nicht auf die Zunge des Bösen und mache Türen und Riegel für deinen Mund.

    Darunter befindet sich ein Schlüssel, vermutlich auf dem umgedrehten Birett?

    Sväty Anton < Nepomuk

    Sväty Anton < Nepomuk

    Die Besichtigung des Schlosses und der Nepomukkapelle war für mich das Highlight unserer diesjährigen Reise in die Slowakei. Auf der Rückreise nach Wien haben wir dann noch ein paar Nepomuks eingesammelt...

    Johannes

    2 Mal editiert, zuletzt von Johannes56 (22. Oktober 2025 um 12:57)

  • waldi
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    • 22. Oktober 2025 um 11:57
    • #179

    H: Székesfehérvár, Kreisstadt, Komitat Fejér in Westungarn

    Vor der Sebastianskirche in der Oberstadt von Székesfehérvár steht, geschützt durch einen schmiedeeisernen Zierzaun, eine Nepomukstatue im Barockstil.

    Székesfehérvár Sebestyén1.jpg

    Székesfehérvár Sebestyén2.jpg
    Gerne hätte ich auch in die Sebastianskirche hineingeschaut weil da eine Nepomukskulptur als Gegenkanzel beschrieben wird, aber ich rüttelte vergeblich am Tor. Die Grundsteinlegung zur Kirche fand am 8.9.1739 statt. Das heute zu sehende Gebäude wurde 1801 mit Spenden der Gläubigen errichtet. Zwischen 1835 und 1837 wurde es mit zwei Türmen ausgestattet. 1866 war der Bau vollendet. Wer genau hinschaut kann den Hl. Sebastian zwischen den Türmen erkennen.

    Székesfehérvár Sebestyén3.jpg

    Die Steinstatue des Nepomuk wurde 1705 von dem Deutschen Michael Kuglmann errichtet, der damals in der Stadt tätig war. Nach alten Dokumenten war auch Steinmetzmeister György János Glaser an der Entstehung der Statue beteiligt.

    Székesfehérvár Sebestyén4.jpg

    Sie ist eine der ältesten erhaltenen Statuen des Hl. Johannes Nepomuk in Ungarn. Sie wurde zum Gedenken an die Vertreibung der Kuruzen aus Székesfehérvár im Jahr 1704 angefertigt und am 6. Juli 1705 auf dem Marktplatz in der Nähe des Budaer Burgtors eingeweiht. Nach dem Abriss der Burgmauern im Jahr 1805 erhielt sie ihren heutigen Standort vor der Sebastianskirche in der Oberstadt. Der lateinische Text an den vier Seiten des Würfels erinnert an die Versetzung der Statue am 7. Mai 1805.

    Székesfehérvár Sebestyén6.jpg
    Székesfehérvár Sebestyén7.jpg
    In ihrem Sockel ist die Inschrift eingraviert: „Nach der Niederlage durch die Streitkräfte des aufständischen Rákóczi im Jahr 1704 befahl der erste Kommandant der zurückeroberten Burg, Heinrich Mathäus Urli, am 6. Juli 1705, dass die zuvor zerstörte, jetzt wiederhergestellte Befestigungsanlage mit nicht weniger Prunk geschmückt werde als mit der Statue des heiligen Johannes Nepomuk.“

    Székesfehérvár Sebestyén8.jpg
    Passanten konnten diesen Text nur etwas mehr als hundert Jahre lang lesen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts änderte sich das Urteil von Rákóczi in den Augen der Székesfehérvárer Entscheidungsträger. Sie sahen in ihm nun den Fürsten, der dafür kämpfte, das Schicksal seines Volkes zum Besseren zu wenden. Aus dem Rebellen wurde der Freiheitskämpfer. Deshalb wurde die Inschrift unleserlich gemacht.

    Das Originalwerk wurde 1978 vom Steinmetz György Bruzsa restauriert.
    Danach wurde die Statue 1990 von Zsolt Zoltán Varga restauriert.
    Um den Zustand des Werkes zu schützen fertigte Balázs Kocsis in den Jahren 2004-2005 eine Kopie der Statue an. Die Einweihung der Kopie fand im Dezember 2005 statt. Seitdem ist auch der Sockeltext wieder lesbar.
    Über den Verbleib der Originalstatue habe ich keine Information.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

    2 Mal editiert, zuletzt von waldi (22. Oktober 2025 um 11:59)

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