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  3. Spezialthema : Heiliger Nepomuk, der Brückenheilige
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(13) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 13

  • waldi
  • 17. November 2023 um 17:51
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  • waldi
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    • 20. September 2024 um 11:47
    • #281

    H: Szob (Zopp an der Donau), Szobi járás (Kreis Zopp an der Donau), Komitat Pest, Mittelungarn

    Vor der römisch-katholischen Sankt Ladislaus-Kirche steht die Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk.

    Szob1

    Szob2

    Sie ist aus Kalkstein gefertigt und obwohl sie ursprünglich bunt gestrichen war und 1914 renoviert wurde, ist sie im Laufe der Jahre leider stark verwittert und es ist davon nichts mehr erkennbar. Trotz der Jahreszahl 1758 auf dem Sockel wird sie erstmals 1813 schriftlich erwähnt, wonach János Huszák, ein Einwohner von Szob, sie in der Stadt errichtete. Die Statue wurde an der Straße aufgestellt, die zur Donau führte, wo früher der Hafen von Szob war.

    Szob3

    Leider hat dieser Nepomuk auch einen Stern verloren.

    Szob4

    Auf der Vorderseite des Sockels sind die Jahre der Aufstellung der Statue und der Renovierung im Jahr 1914 zu lesen. Figurenhöhe: ca. 130 cm.

    Szob5


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    Einmal editiert, zuletzt von waldi (11. Januar 2025 um 22:47)

  • waldi
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    • 20. September 2024 um 17:32
    • #282

    H: Szentendre (Sankt Andrä) im gleichnamigen Kreis, Komitat Pest, Mittelungarn

    Da der ältere Ortsteil von Szentendre an einem Berghang des Szamárhegy (Eselsberg), einem früheren Weinberg, erbaut wurde, sind die Gassen eng und steil und für den Verkehr gesperrt. Um zu diesem Nepomuk zu kommen musste ich einige Meter über das alte Kopfsteinpflaster bergauf steigen. Dabei kam ich alter Mann gehörig aus der Puste. Aber es lohnte sich!

    Szentendre1

    An der Kreuzung der Straßen Béla Bartók und Temető steht in einer Nische mit Satteldach und Segmentbogenabschluss, eingebaut in die Zaunmauer des Tabakhändlerhauses, auf einem Säulensockel mit vorspringendem Kapitel eine bemalte Steinstatue eines Hl. Nepomuk im provinziellen Barockstil, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Figurenhöhe: ca. 130 cm.

    Szentendre2

    Nach der Überlieferung wohnte früher ein Müller in diesem Haus und ursprünglich stand der Nepomuk in einer Nische der Hauswand. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde das Haus umgebaut und die Skulptur achtlos weggeworfen. Der Ethnograph Dr. Nándor Ikvai, der damalige Direktor des Kreismuseums, sammelte die Einzelstücke – der Kopf und beide Hände waren abgebrochen – aus einem Schutthaufen und bewahrte sie in einem Raum für Museumspädagogik im Keller des alten Ferenczy-Museums am Fő tér auf.

    Das Haus in der Bartók Béla utca 26 wurde Anfang der 1980er Jahre von Imre Kisanik, dem männlichen Nachkommen einer am Számárhegy bekannten dalmatinischen Gastronomenfamilie, gekauft. Er erinnerte sich aus seiner Kindheit daran, dass eine Statue zum Haus gehörte, und als er erfuhr, dass sie im Ferenczy-Museum aufbewahrt wurde, forderte er die Rückgabe des Werks. Und weil die Statue aufgrund ihrer „unbekannten Herkunft“ und des Fehlens eines Spenders nicht in den Bestand des Museums aufgenommen wurde, stand dem auch kein rechtliches Hindernis entgegen. Als die Familie Kisanyik den geschlossenen Steinzaun des Anwesens am Szamárhegy errichtete fügte sie eine Statuennische für den Heiligen Johannes Nepomuk ein. Der siebenbürgische Bildhauer Csaba Szabó restaurierte die vorhandene Hand, die das Kreuz hielt, ersetzte die fehlende Hand, und bemalte teilweise die Nepomukskulptur. Dabei wurde er vom Restaurator Ferenc Czweiber aus Szentendre unterstützt.

    Szentendre4

    Hier in Szentendre gab es einen alten Brauch. Leider ist dies nur eine Erinnerung. Im Monat Mai, am Fest des heiligen Johannes Nepomuk, der als Schutzpatron der Schiffer und Wassermüller gilt, wurde abends eine spektakuläre Parade auf der Donau organisiert, ähnlich dem Nepomukfest in Prag. Im Mittelpunkt dieser Parade standen die Betreiber der Donaumühlen die ihren Schutzpatron feierten. Am Abend dieses Tages wurden die Donaumühlen geschmückt und beleuchtet. Sie schmückten alle Boote und Yachten der beiden Müllerfamilien und umgaben sie mit brennenden Kerzen. Auf der größten Plattform nahm eine Blaskapelle Platz, und unter der beleuchteten irdenen Statue des Heiligen Johannes Nepomuk brach die gesamte Flotte vom Gipfel der Papinsel auf und schipperte majestätisch vor der Stadt flussabwärts, wobei fröhliche Musik zu hören war. Kränze aus brennendem, in Pech getauchtes Stroh schwammen auf dem Wasser – als Symbol für die Sterne des Nepomuk - und sorgten dabei für die nötige Beleuchtung für die Zuschauer am Ufer. Als sie dann die untere Kurve erreichten, legten die Schiffe am Strand von Postás an, und dort wurde fröhlich gefeiert. Mit Beginn des 2. Weltkrieges verschwand dieser Brauch.

    Szentendre5

    Das alte, fröhliche Fest des Heiligen Johannes von Nepomuk wurde 2021 von der kroatischen Nationalen Selbstverwaltung in Szentendre wiederbelebt, allerdings ohne Bootsparade. Seitdem wird es zusammen mit Slowaken und anderen Nationalitäten aus Szentendre im Zusammenhang mit dem Tag der Nationalitäten abgehalten. Dazu wird ein besonderer Kuchen gebacken und nach der Segnung am Nepomukdenkmal verteilt. Der Kuchen ist Nepomuk- oder tschechisches Pita, ein Quarkkuchen, auf dem Figuren mit Mohn-Pflaumen-Marmelade gemalt sind. Früher wurde er auch verwendet, um eine ertrunkene Leiche zu finden. In diesem Fall wurde eine Kerze auf den trockenen Kuchen gestellt und an der Stelle wo die gesuchte Person zuletzt gesehen wurde auf das Wasser gesetzt. Sie suchten nach der Leiche überall dort, wo die Kerzenflamme erlosch oder das kleine Kuchenfloß stoppte oder sank.

    Szentendre6

    Nach der Feierstunde am Nepomuk begibt sich die Gesellschaft zum Donauufer wo die in Szentendre anwesenden Vertreter der ethnischen Gemeinden zum Gedenken an die Ertrunkenen einen Kranz vom Anlegesteg in die Donau fallen lassen.

    Quelle: SZENTENDRE VÁROS HIVATALOS HONLAPJA vom 16. Mai 2022


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    • 20. September 2024 um 22:42
    • #283

    Landkreis Unterallgäu - Eppishausen - OT Mörgen - Nepomukkapelle:

    Vor gut drei Jahren habe ich euch von dieser traurigen ehemaligen Nepomukkapelle in Beitrag 101 berichtet.

    Beitrag

    RE: (10) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 10

    Landkreis Unterallgäu - Eppishausen - OT Mörgen - Nepomukkapelle:


    Schon oft bin ich durch das kleine Dorf Mörgen nicht weit von Mindelheim entfernt gekommen. Nie ergab es sich, daß ich in der Dorfkirche nachsehen konnte, ob es dort einen Nepomuk gibt. Vor kurzem war es mir vergönnt, daß die Kirche offen war und ich die Kirchenpflegerin dort antraf. Einen Nepomuk gibt es dort zwar nicht. Aber die Frau erzählte mir von einer Nepomukkapelle am Ortsrand. Die liegt so, daß man sie von keiner…
    claus-juergen
    4. April 2021 um 22:31

    In den letzten Monaten bin ich immer wieder mal durch Mörgen gekommen und habe dabei festgestellt, dass die Kapelle anscheinend renoviert wird. Als ich heute wieder in der Gegend war, konnte ich feststellen, dass die Kapelle wieder im alten Glanz erstrahlt. Da drin fühlt sich eine hervorragend erhaltene Figur des Heiligen sicherlich wohl. Jetzt kann diese Kapelle sicherlich viele Generationen alle erfreuen, die hier vorbeikommen.

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    Da ich jemanden kenne, der in Eppishausen, zu dieser Gemeinde, gehört der Ortsteil Mörgen wohnt, habe ich erfahren, dass hier viele fleißige Hände am Werk waren und Spenden eingeworben aber auch alle möglichen Institutionen „angezapft“ wurden um die alte Kapelle in diesen Zustand zu versetzen.

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    Die Kapelle schaut doch aus wie neu.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_87833

    In der Nische über dem Eingang befindet sich kein Nepomuk.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_87828

    Bei der Figur handelt es sich um das sehr alte Original. Die Skulptur wurde über Jahre hinweg verwahrt und nun restauriert.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_87830


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_87829

    Das kommt dabei heraus, wenn ein ganzes Dorf zusammen hilft.

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    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_87831

    Hier zur Ergänzung noch Infos aus der Homepage der Gemeinde.

    https://eppishausen.de/wp-content/uploads/2022/07/Infos-Nepomuk-Kapelle-Moergen.pdf

    Grüße

    Jürgen

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  • Johannes56
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    • 21. September 2024 um 07:25
    • #284
    Zitat von claus-juergen

    Das kommt dabei heraus, wenn ein ganzes Dorf zusammen hilft.

    Das ist großartig und gut gelungen. Danke für den Bericht.

    Johannes

  • waldi
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    • 21. September 2024 um 12:02
    • #285

    H: Visegrád (Plintenburg), Szentendrei járás (Kreis Sankt Andrä), Komitat Pest, Mittelungarn


    Im Vorhof der 1785 erbauten römisch-katholischen Kirche in Visegrád, die Johannes dem Täufer geweiht ist, steht auf einem Säulensockel eine barocke Steinstatue, vermutlich im gleichen Alter wie die Kirche. Der Schöpfer der Barockskulptur ist nicht bekannt und auch nicht das genaue Entstehungsdatum. Figurenhöhe: ca. 170 cm.

    Visegrád1

    Die Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk stand ursprünglich vor dem Haus Rév utca 2, gegenüber der Kirche. Das konnte ich auf einer Ansichtskarte von 1918 sehen.

    Visegrád 1918

    Leider war diese Ansichtskarte bei Darabanth schon verkauft.

    Allerdings hatte die Statue damals kein Birett auf dem Kopf. Ob das Birett bei der Restaurierung aufgesetzt wurde, oder die ganze Statue ersetzt wurde, konnte ich nicht herausfinden. Vermutlich wurde der Nepomuk 1938 in die Kirche versetzt weil er dem Verkehr in der Rév utca, der Straße zum Hafen, im Weg stand. Auf Bildern aus den 60er Jahren steht er nicht mehr auf der Straße.

    Ein aktuelles Bild von street view.

    Visegrád heute bei street view

    Jetzt steht der Nepomuk jedenfalls im Vorraum der Kirche.

    Visegrád2

    Die Statue wurde im Jahr 2000 vom Steinrestaurator Péter Szomolányi in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Péter Túri restauriert.

    Visegrád3

    Eine an der Vorderseite des Sockels angebrachte Gedenktafel erinnert an den vorherigen Standort der Statue und die Restaurierung im Jahr 2001.

    Visegrád4

    „Die Statue, die einst vor unserer Kirche stand, wurde vom Ministerium für nationales Kulturerbe restauriert. 2001“


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    • 21. September 2024 um 18:51
    • #286

    H: Pilisszentíván (Sankt Iwan bei Ofen), Pilisvörösvári járásban (Kreis Werischwar), Komitat Pest, Mittelungarn


    Der Bau der heutigen Kirche begann 1780 an der Stelle einer früheren, nach dem Heiligen Johannes von Nepomuk benannten Kapelle. Das stemmten die deutschen Einwanderer finanziell allein weil der zuständige Bischof keinen Zuschuß gewährte. Mit den Renovierungsarbeiten im Jahr 1914 erreichte die Kirche ihre heutige Größe und erhielt ihre heutige Form. Die letzte große, auffallende Umgestaltung der Gebäudestruktur fand 1941 statt, als insgesamt 9 bisher rechteckige Fenster durch neue, größere und bogenförmige Buntglasfenster ersetzt wurden. Einige davon wurden einige Jahre später durch die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg beschädigt und ihre Restaurierung wurde vom Glasmaler József Palka durchgeführt.

    Pilisszentiván1

    In den beiden Nischen der Fassade befinden sich zwei Skulpturen, Werke von István Bicskei. Eine der Statuen aus weißem Kalkstein aus Süttő stellt die heilige Anna mit dem Kind Maria dar, die andere den heiligen Josef mit dem Jesuskind.

    Auch hier in der Kirche der Jungfrau Maria, Mutter der göttlichen Vorsehung, kam ich nur bis zum Gitter.

    Pilisszentiván2

    Rechts vom Hauptaltar steht an der Seitenwand des Altarraums, auf einer Konsole, um 1757 gefertigt, gepaart mit einer gleichaltrigen Statue des Heiligen Karl Borromäus, im Barockstil, weiß gekleidet und vergoldet ein herrlicher Nepomuk. Der Überlieferung zufolge sind beide Statuen das Werk eines Künstlers aus Košice in der heutigen Slowakei. Aufgrund stilistischer Analogien ist es jedoch wahrscheinlicher dass sie aus einer Klosterkirche in Buda oder möglicherweise aus der Werkstatt von Antal Eberhardt stammen.

    Pilisszentiván3

    Auch hier konnte ich kein schärferes Foto von der Nepomukstatue machen.

    Deshalb musste wieder Attila Terbócs helfen.

    Pilisszentiván,_római_katolikus_templom_Nepomuki_Szent_János-szobra_2021_01

    Quelle: Wikimedia

    Autor: Pasztilla aka Attila Terbócs


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  • waldi
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    • 22. September 2024 um 10:27
    • #287

    H: Alag, Stadtteil von Dunakeszi (Wudigess), im gleichnamigen Kreis, Komitat Pest, Mittelungarn


    Im ungarischen Verzeichnis der Nepomukdarstellungen las ich von einer Nepomukkapelle in der Kapellenstraße 12 im Stadtteil Alag von Budakeszi. Sie gehört zur römisch-katholischen Pfarrei Sankt Emmerich in Dunakeszi.

    Dunakeszi0

    Am Zaun hängt eine Informationstafel - leider nur in ungarisch.

    Dunakeszi1

    Alag, das heute zu Dunakeszi gehört, wurde 1889 vom Ungarischen Reiterverein gekauft. Damals begann Alags wundersamer Aufstieg und das Reitzentrum, das sich mit Pferderennen und -training beschäftigt, wurde schnell zu einem beliebten Ort.

    Die St. Johannes Nepomuk-Kapelle wurde 1905-1906 auf Initiative von István Révész, Pfarrer aus Dunakeszi, erbaut. Der Gemeindepfarrer schlug den Bau einer Kapelle vor, da der Stadtteil Alag, der durch den Pferdesport stark gewachsen war, weder eine Kapelle noch eine Kirche hatte, und die St.-Michael-Kirche in Dunakeszi weit entfernt war, und die Gläubigen nicht hineinpassten in das kleine Gebäude. Der Bau der Kapelle ist drei miteinander verwandten Adelsfamilien zu verdanken, den Czirákys, den Almássys und den Pejacsevichs, die viel Zeit in Alag verbrachten und dort lebten und für den Bau der Kapelle eine Stiftung von 200.000 Goldkronen hinterlegten. Davon entfielen 100.000 Goldkronen auf den Bau der Kapelle. Der Bau einer Grundschule für die Ausbildung von Reiterjungen wurde mit den restlichen 100.000 Goldforint dem Ungarischen Reiterverein anvertraut. Die Zinsen auf den Betrag mussten für den Betrieb der Kapelle und der Schule verwendet werden (z. B. Glöckner- und Lehrerlohn). Die Kapelle wurde zu Ehren des Grafen János Nepomuk Pejacsevich nach dem Heiligen Johannes von Nepomuk benannt.

    Dunakeszi2

    Am 8. September 1952 ereignete sich die Tragödie mit den schwersten Verlusten in der Geschichte der Siedlung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. In unmittelbarer Nähe der Kapelle befanden sich Sommerstallungen. Ohne Wissen der Bevölkerung lagerten die sowjetischen Militärbehörden darin Munition. Während eines Gottesdienstes in der Sankt Imre-Kirche explodierte diese Munition. Die Gebäude neben den Sommerställen wurden fast vollständig zerstört. Das Dach der Kapelle wurde abgerissen, die Decke stürzte ein, die Fenster zersplitterten, die Kirchenbänke und der Marmoraltar wurden beschädigt, und sogar die Ausstattung der Sakristei ist verbrannt. Es gab Zeitgenossen, die die Tragödie ausnutzten: Die Wertsachen und das Geld in der Pfarrkasse wurden von unbekannten Kriminellen gestohlen. Darüber hinaus fielen dem Brand auch das Kirchenbuch und die Bibliothek zum Opfer.

    Nach und nach wurde die Kapelle wieder in einen brauchbaren Zustand gebracht und in den Jahren 2001 und 2002 wurde die Kapelle und das angrenzende Pfarrgebäude mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Kulturerbe, des Ministeriums für Soziales und Familie und des Széchenyi-Plans renoviert.

    Dunakeszi3

    Die Steinstatue des Hl. Johannes Nepomuk, die am Giebel der römisch-katholischen Reiterkapelle aus dem Jahr 1906 auf einer Konsole steht, die von oben durch einen neugotischen Baldachin geschützt ist, in einer vertieften Nische mit Spitzbogen. Figurenhöhe: ca. 150 cm.

    Dunakeszi4

    Dunakeszi5

    Aus Spenden der Gläubigen wurden farbige Glasfenster und das Mosaik über dem Eingang angefertigt.

    Dunakeszi6

    Das Mosaik mit dem Titel „Christus der Lehrer“ wurde von den Malern Zoltán Tölg-Molnár und Tibor Bráda geschaffen. Die Weihe erfolgte am 4. November 2003.

    Dunakeszi7

    Die Tür stand offen und ich betrat den Vorraum, und zu meinem Erstaunen stand die innere Tür ebenfalls offen. Ich war so überrascht dass ich nicht darauf geachtet habe und mich selbst fotografierte.

    Dunakeszi8

    Der Blick zum Chor.

    Dunakeszi9

    Beim Altar hat man auf ein Altarbild verzichtet…

    Dunakeszi10

    ...weil sich über dem Altar ein Glasfenster mit der Darstellung des Heiligen Johannes von Nepomuk befindet. Das Fenster wurde in den 1960er Jahren angefertigt.

    Dunakeszi11

    Dunakeszi12

    Weitere vier Glasfenster mit Darstellungen biblischer Szenen.

    Dunakeszi13

    Dunakeszi14

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    Dunakeszi16

    Zwei zugemauerte Fensternischen mit Malereien.

    Dunakeszi17

    Dunakeszi18

    Dieses Gemälde hängt an der Wand.

    Dunakeszi19

    Rechts vom Chorraum finden wir die Gedenktafel für Johanna Cziráky, die erste Frau des Grafen Albert Pejacsevich, die nach kurzer Ehe an Meningitis verstarb.

    Dunakeszi22

    Text:

    "In liebevoller Erinnerung an Johanna de Comitibus Cziráky, meine liebe Tochter, die am 10. Juli 1900 im heiligen Band der Ehe mit Adalberto de Comitibus Pejachevich verbunden wurde und am 16. März 1901 in ihrem 21. Lebensjahr verstarb. Dieser Stein wurde von der leidenden Mutter Elisabeth Gräfin Czyráky, geborene Almássy, angebracht. Sie lebe in Gott."

    Links vom Eingang hängt die Gedenktafel die an ein tragisches Ereignis erinnert. Graf István Beniczky und Gräfin Valéria Waldeck, ein Hochzeitspaar, kamen am 14. September 1909 bei einem Seeunfall bei Singapur ums Leben. Die Gedenktafel wurde von István Beniczkys Großmutter, Gräfin Stefánia Almássy, geborene Wenckheim, angebracht.

    Dunakeszi23

    Text:

    „In ewiger Erinnerung an meinen geliebten Enkel István Beniczky und seine Frau Gräfin Valéria Waldeck, die am 14. September 1909 im Alter von 26 und 23 Jahren in der Nähe von Singapur starben. Mit traurigem Herzen, verwitwete Gräfin Kálmán Almássy. Heilige Engel, führet sie vor den Herrn.“

    Die Geschichte der Katastrophe.

    Der junge Gutsbesitzer aus dem Kreis Szolnok und Gräfin Valéria Waldeck heirateten im Sommer 1908 und machten sich dann sofort auf den Weg zu einer langen Hochzeitsreise rund um die Welt. Über ein Jahr bereisten sie die Welt und besuchten viele Kontinente und Städte. Sie reisten von Budapest nach Wien, dann über Deutschland und Dänemark nach Norwegen. Von dort aus segelten sie nach einem längeren Aufenthalt in London und Paris durch den Suezkanal und gelangten auf die Insel Ceylon. Nachdem sie die großen Städte Chinas erkundet hatten machten sie sich auf den Weg nach Japan, wo sie im April 1909 gemeinsam mit dem japanischen Kaiserpaar und dem japanischen Premierminister zu Mittag aßen. Nach einigen Wochen auf Hawaii und den Fidschi-Inseln segelten sie nach Neuseeland, dann nach Australien, und von dort nach Indonesien auf die Insel Java. Doch langsam überwand das Heimweh die Abenteuerlust und István und Valéria planten ihre Rückkehr nach Hause.

    Nach den Wochen auf Java bestiegen sie das Postschiff La Seyne nach Singapur. Sie buchten eine Kabine in der ersten Klasse, neben den Quartieren des Ersten Offiziers und des Schiffsarztes. Das Schiff dampfte mit ihnen ihrem ungeahnten Untergang entgegen. Am letzten Morgen, vor dem Unglück, befanden sie sich bereits in der Rhio-Straße in der Nähe von Singapur, als gegen 4:30 Uhr eine plötzliche starke Erschütterung das Schiff erzittern ließ. Der in die entgegengesetzte Richtung fahrende britische Dampfer Onda prallte mit großer Wucht gegen die Seite von La Seyne und riss deren Seitenwand auf. Mit einem fürchterlichen Getöse ergoss sich Wasser in den Rumpf, und der Dampfer begann sofort zu sinken. Bald brach unter den noch schlaftrunkenen Passagieren Panik aus und viele stürzten sich verzweifelt ins Meer. Der Schiffskessel explodierte und mehrere Menschen kamen ums Leben.

    Wenige Minuten nach der Kollision war die La Seyne in den Fluten versunken. Erwähnenswert ist, dass der französische Dampfer neun Jahre zuvor an derselben Stelle auf Grund gelaufen war, dann aber alle seine Passagiere und das Schiff gerettet wurden. Nun kam es ganz anders. Mit den mit Lichtern ausgestatteten Booten der Onda begannen die englischen Seeleute die Überlebenden aus dem mit Wrackteilen übersäten Wasser zu retten. Im Meer wimmelte es von Haien, und viele Menschen wurden in Stücke gerissen. Nur 61 Personen überlebten die Katastrophe, 101 kamen ums Leben, darunter István Beniczky und seine Frau.

    Die ungarischen Zeitungen brachten die Nachricht vom Unfall am 16. November. Sie konnten jedoch noch nicht genau identifizieren, wer das erwähnte Ehepaar Beniczky unter den Toten sein könnte. Die Familien der jungen Leute warteten verzweifelt auf eine Nachricht und hofften, dass István und Valéria ihre Tickets zwar eingelöst hatten und ihre Namen somit in die Passagierliste aufgenommen wurden, sie aber das Schiff möglicherweise verpasst hatten oder aus einem anderen Grund nicht an Bord des verunglückten Dampfers gegangen waren. István Beniczkys Vater, Géza Beniczky, telegrafierte an die englische Botschaft in Wien und richtete auch eine Anfrage an das österreichisch-ungarische Konsulat in Singapur. Der Abgeordnete István Keller, der Rechtsanwalt von István Beniczky, erkundigte sich in Java nach dem Paar. Die tragische Nachricht von ihrem Tod wurde bald durch ein Telegramm des österreichisch-ungarischen Konsulats in Java bestätigt: „Sind verunglückt“, lautete die schmerzhafte, kurze Nachricht, also „Sie hatten Pech“.

    Von den sechs Kindern von István Beniczkys Großmutter, Gräfin Stefánia Almássy, geborene Wenckheim, die die Gedenktafel in der Kapelle aufhängen ließ, war die Tochter Mária, Istváns Mutter. Ihre andere Tochter, Erzsébet (János Cziráky), war die Mutter von Johanna Cziráky, die erste Frau des Grafen Albert Pejacsevich, die früh starb und auf der Gedenktafel zum Bau der Kapelle aufgeführt ist. Es ist interessant, dass Albert Pejácsevichs zweite Frau Mária Almássy, ebenfalls eine Enkelin von Stefánia Wenckheim war. István Beniczkys Schwester Anna war mit Graf Márk Pejacsevich, dem Sohn des ehemaligen kroatischen Ban, verheiratet. Valérias Schwester, Kornélia Waldeck, war die Frau von Elemér Blaskovich, einem Mitglied der Kincsem-Züchterfamilie Blaskovich (Kincsem war eine berühmte Zuchtstute). Die Familie der Grafen Waldeck war auch durch die Königinmutter Emma, geb. Prinzessin Waldeck-Pyrmont, mit dem niederländischen Königshaus verwandt.

    Am 23. November 1909 um 11 Uhr fand in der mit Trauerprunk geschmückten Matthiaskirche in Buda eine Trauerfeier für das Ehepaar Beniczky statt, bei der fast die gesamte ungarische Aristokratie vertreten war.

    Der Blick zur Empore.

    Dunakeszi20

    Darüber leuchtet ein Rosenfenster dessen Bedeutung mir verschlossen blieb.

    Dunakeszi21

    Beim Weggehen entdeckte ich noch zwei wunderschöne Orchideen im Kirchgarten.

    Dunakeszi24

    Dunakeszi25


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Ergänzung durch waldi am 25.09.2024:

    Zitat von Johannes56

    Weder Orchidee noch Lilie. Zu dieser herbstlichen Zeit kommt noch einmal der große Auftritt der Canna, dem Blumenrohr.

    Hier Canna 'Yellow King Humbert' Burbank.

    Herzlichen Dank für die Klarstellung, Johannes!

    Und immer neugierig bleiben!

    4 Mal editiert, zuletzt von waldi (11. Januar 2025 um 22:51) aus folgendem Grund: Ergänzung eingefügt

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    claus-juergen
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    • 22. September 2024 um 11:40
    • #288

    hallo Waldi,

    das sind meiner Einschätzung nach Lilien und keine Orchideen.

    https://www.schoener-reisen.at/easymedia/image-include/87864-dunakeszi25/?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_87864

    Ein Bekannte von mir hat in ihrem Garten dutzende Sorten von Lilien. Unter anderem ebenfalls welche die so aussehen.

    grüsse

    jürgen

  • waldi
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    • 22. September 2024 um 18:13
    • #289
    Zitat von claus-juergen

    ...das sind meiner Einschätzung nach Lilien und keine Orchideen.

    Das kann sein. Ich bin kein Blumenfachmann.

    Johannes wird sie benennen können.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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  • waldi
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    • 23. September 2024 um 20:30
    • #290

    Vác (Waitzen), im gleichnamigen Kreis, Komitat Pest, Mittelungarn

    ...ist eine Stadt am linken Ufer der Donau am Donauknie, 34 km nördlich von Budapest.

    Die nach der Landnahme der Magyaren um 896 im Karpatenbecken am Donauknie entstandene Siedlung gehörte zu den von König Stephan I. dem Heiligen unmittelbar nach Vollendung des Ausbaus des Staatswesens gegründeten Bischofssitzen Ungarns. Der mittelalterliche Stadtkern war ursprünglich eine Burg bzw. Festung die auf einem Hügel am Flussufer im südlichen Teil der Innenstadt, errichtet wurde. König Géza ließ nach einem Gelöbnis auf dem Gelände der Burg zu Ehren der Jungfrau Maria einen Dom erbauen, in dem er selbst im Jahre 1077 beigesetzt wurde.

    Im Jahre 1241 fielen mongolische Tataren in Vác ein. Die Bevölkerung flüchtete sich in die Burgkirche, die von den Tataren niedergebrannt wurde, wobei alle dorthin Geflüchteten ums Leben kamen.

    Die zweite große Katastrophe war der Einmarsch der Türken.

    Nach der Vertreibung der Osmanen war die Stadt entvölkert und ein Brand 1731 zerstörte den Rest der Stadt fast völlig. Etwa ab 1770 wurde die Stadt unter der Leitung der Bischöfe neu aufgebaut. In dieser Zeit wanderten viele Neusiedler aus Deutschland, Böhmen, Mähren, der Slowakei, Serbien und Kroatien ein; einzelne sogar aus Frankreich und Italien.

    Die erste ungarische Eisenbahnstrecke wurde im Sommer 1846 zwischen Vác und Pest eröffnet. Sie war später Teil der am nördlichen Donauufer verlaufenden Bahnverbindung von Budapest über Pressburg und Marchegg nach Wien, die bis in die Zwischenkriegszeit unter anderem vom Orient-Express befahren wurde. Auch Kaiserin Elisabeth kam durch Vác wenn sie mit dem Hofseparatzug nach Gödöllő reiste.

    In Vác erlangte der Kult des Hl. Johannes Nepomuk eine besondere Bedeutung dadurch, dass der Bischof Frigyes Althann Mihály (Bischof von Vác 1718-1734) einer der Verantwortlichen für seine Heiligsprechung am Heiligen Stuhl in den 1720er Jahren war.

    Als alte Bischofsstadt verfügt Vác über einige Kirchen und auch welche mit Darstellungen des Hl. Johannes Nepomuk. Aber leider war bei meinem Besuch entweder die Kirche verschlossen oder ich konnte das Objekt vom Gitter her nicht einsehen.

    Die „Szent Kereszt ferences templom“ oder Franziskanerkirche am Géza király tér, dort erbaut wo früher die Burg und der erste Dom standen, war verschlossen. Deshalb konnte ich die im Barockstil bemalte Holzskulptur im Predellaschrank des mittleren Altars auf der Evangelienseite, der dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht ist, nicht fotografieren. Es kann davon ausgegangen werden, dass es sich um eine identische Figur handelt, die 1728 vom Domherrn József Paulits aus Vác gestiftet wurde. Der auf dem Totenbett liegende Heilige liegt dort im priesterlichen Ornat.

    Vác Franziskuskirche1

    Die „Győzelemről nevezett Szűz Mária plébániatemplom“, kurz Marienkirche, am Március 15. tér, war nur bis zum Gitter begehbar. In der Kirche der Weißen befindet sich auf der Epistelseite des Kirchenschiffs der Seitenaltar des Heiligen Vinzenz Ferrer aus dem Jahr 1782. Gepaart mit dem Heiligen Josef steht auf der rechten Seite des Altars eine bemalte Steinskulptur des Nepomuk im spätbarocken Stil, ein Werk, das József Bechert zugeschrieben wird. Leider konnte ich die Figur vom Gitter aus nicht entdecken.

    Auch in der Piaristen- oder St. Anna Kirche an der Dreifaltigkeitssäule konnte ich den Altar des Hl. Johannes Nepomuk vom Gitter aus nicht einsehen.

    In der Kirche gibt es sechs Seitenaltäre. Auf der Evangelienseite (links) befindet sich der Altar des Hl. Dismas (der rechte oder gute Räuber neben Jesus am Kreuz), des Hl. Josef und des Hl. Florian, auf der Epistelseite (rechts) der des Hl. Joseph von Calasanza, des Hl. Johannes von Nepomuk und des Hl. Emmerich. Vier der Altarbilder wurden zwischen 1748 und 1769 angefertigt, aber bei der Renovierung der Kirche im Jahr 1796 wurden sie alle auf einem neuen, klassizistischen spätbarocken Altar platziert, genau wie die neuen Altarbilder vom Heiligen Floriann und dem Heiligen Emmerich, die damals geschaffen wurden. Der Altar des Hl. Dismas, der um 1748 auf Kosten des Erzpriesters Márton Szappancsi angefertigt wurde, ist eine Spezialität von Vác. Die Figur des Schutzpatrons der Sterbenden und zum Tode Verurteilten erschien auch auf einem der Altäre der Fehérek-Kirche und in der Rókus-Kapelle.

    Vác Piaristenkirche1

    Der Hauptaltar.

    Vác Piaristenkirche2

    Der einsehbare Altar ist wohl der des Hl. Emmerich.

    Vác Piaristenkirche3

    Die Kathedrale Mariä Himmelfahrt, auch Dom von Vác genannt, habe ich nicht besucht weil ich noch nicht wusste, dass darin ein Nepomukaltar zu finden ist.

    In der Kirche befinden sich vier Seitenaltäre, unter anderem vom bekannten Kremser Schmidt. Sie zeigen den heiligen Johannes von Nepomuk, den heiligen Antonius von Padua, die Himmelfahrt Mariens und den Erzengel Michael, der den Teufel verbannt. In der Krypta unter der Kirche sind Bischöfe und Domherren bestattet. Links des Chors befindet sich auch eine aufwändig gestaltete Kanzel. An gleicher Stelle auf der rechten Seite des Chors befindet sich ein Oratorium, das aus Symmetriegründen als Gegenkanzel dient.

    Diese Kirchen erfordern einen weiteren Besuch von mir in Vác. Ich muss nur vorher rauskriegen wann sie zugänglich sind.

    Aber ich habe auch einige Nepomuks in Vác fotografieren können. Die werde ich in den folgenden Beiträgen vorstellen.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    2 Mal editiert, zuletzt von waldi (11. Januar 2025 um 22:53)

  • waldi
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    • 23. September 2024 um 21:45
    • #291

    Vác (Waitzen), im gleichnamigen Kreis, Komitat Pest, Mittelungarn

    Auf der Migazzi-Brücke, benannt nach einem Vácer Bischof, stand eine Statue des Hl. Johannes Nepomuk. Ein altes Bild zeigt die Brücke über eine Straße die zur Donau führt.

    Vác Migazzi-híd

    Die 1764 errichtete und 1998 von Tibor Horváth rekonstruierte und restaurierte Steinstatue im Barockstil befindet sich heute in der Sammlung kirchlicher Kunst der Diözese Vác im ehemaligen Großpräfektenpalast am Március 15. tér. Auch dieses Museum war geschlossen als ich pünktlich um 11 Uhr vor dem Tor stand. Vielleicht hat der Pförtner verschlafen oder ich hätte es später noch mal versuchen sollen.

    Eine Kopie davon steht im im Garten des Bischofspalastes. Also bewegte ich mich zum Bischofspalais an der József Attila Promenade.

    Vác Bischofspalais1

    Die Statue im Garten ist von der Uferpromenade aus schlecht einsehbar.

    Vác Bischofspalais2

    Im Garten des bischöflichen Palais, am Zaun mit Blick auf die Donaupromenade, steht die 1998 errichtete barocke Kalksteinstatue. Es ist eine Nachbildung, wie wir oben schon gelesen haben. Die Gedenktafel an der Vorderseite des Sockels ist mit der Statue an der Donau identisch.

    Vác Bischofspalais3

    Der arme Kerl steht hinter Stacheldraht! Der hat mir auch einige meiner Bilder zunichte gemacht weil der Foto den Stacheldraht fokussiert hat. X(

    Vác Bischofspalais4

    Na dann auf zur zweiten Kopie an der Franz Liszt-Promenade, unweit von der Anlegestelle der Fähre.

    Vác, Donauufer1

    Die 1998 an der Donaupromenade errichtete Kalksteinstatue im Barockstil ist eine Nachbildung der ursprünglich auf der Migazzi-Brücke errichteten Statue. Die Statue, die 1754 von Bischof Kristóf Migazzi in Pest gekauft und 1764 aufgestellt wurde, stand ursprünglich bis 1889 auf der Hauptbrücke, die vom Hauptplatz über die abfallende Straße zur Donau führte. Nach ihrer Restaurierung wurde sie 1890 an diesem Standort aufgestellt, von wo sie später in den Garten des bischöflichen Palais übersiedelte. Ihr Kopf war im Laufe der Zeit abgebrochen, und nach ihrer Rekonstruktion im Jahr 1998 wurde die Originalstatue Teil der Sammlung der Diözese Vác, und ihre Nachbildungen wurden an ihren früheren Plätzen, sowohl an der Donau als auch im Garten des Bischofs, aufgestellt.

    Vác, Donauufer2

    Vác, Donauufer3

    Neben der skizzenhaften Geschichte der Statue und dem an den Heiligen gerichteten Gebet erinnert die an der Vorderseite des Sockels angebrachte Gedenktafel an die Restaurierung durch Tibor Horváth im Jahr 1998.

    Vác, Donauufer4


    DIESE STATUE STAND 125 JAHRE

    AUF DEM RATHAUSPLATZ,

    AUF DER ZUR DONAU ABFALLENDEN STRASSE,

    AUF DER BRÜCKE DIE EIN GROSSES DENKMAL WAR.

    GRAF

    KRISTOF MIGAZZI,

    BISCHOF

    HATTE SIE 1764 ERBAUT UND 1889

    IM ZUGE DES NEUBAUS

    DER SCHUTZMAUER ABGEBAUT.

    ZUR EHRE GOTTES

    UND MIT DER TREUE DER GLÄUBIGEN

    WIEDER AUFGERICHTET

    DURCH DIE BEWOHNER DER STADT VÁCZ 1890.

    BETET FÜR UNS!

    STADT VÁC IM AUFTRAG DER STADTVERWALTUNG

    RESTAURIERT VOM RESTAURATOR TIBOR HORVÁTH

    1998


    Dieser Nepomuk hat einen freien Blick auf die schöne blaue Donau und beobachtet den Fährbetrieb.

    Vác, Donauufer5

    Am linken Bildrand habe ich die Fähre durchgeschnitten.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    Einmal editiert, zuletzt von waldi (11. Januar 2025 um 22:54)

  • waldi
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    • 24. September 2024 um 10:56
    • #292

    Vác (Waitzen), im gleichnamigen Kreis, Komitat Pest, Mittelungarn

    In dem kleinen Museum mit dem langen Namen „Tragor Ignác Múzeum, Memento Mori & Ars Memorandi Kiállítóhely“ am Március 15. tér Nr. 19 habe ich den Torso einer kleinen bemalten Holzskulptur im Barockstil, wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert, gefunden.

    Vác Mori Museum1

    Vác Mori Museum2

    Leider fehlen ihm beide Arme.

    Vác Mori Museum3

    In den Katakomben des Museums sind die Funde aus der Vácer Dominikanergruft ausgestellt. In der beeindruckenden großen Halle des Kellers wurden bunt bemalte Erwachsenen- und Kindersärge aufgestellt. Im hinteren Teil des Raumes ruhen in einem gläsernen Sarg der Schneidermeister György Stefanovics, eine unbekannte Bürgerin mittleren Alters und ein neunjähriges Mädchen, Magdolna Salamon, in einem nach dem Original rekonstruierten Kostüm. Auf diese Weise können Besucher einen Einblick in die Bestattungsbräuche des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts gewinnen. Die Särge mit den Mumien durfte ich nicht aus der Nähe fotografieren.

    Vác Mori Museum4


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    • 24. September 2024 um 11:15
    • #293

    hallo Waldi,

    auch wenn ihm beide Arme fehlen. Es bleibt ein Nepomuk. ;)

    Danke dazu für das Bild und die Info über die Katakomben.

    grüsse

    jürgen

  • Johannes56
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    • 24. September 2024 um 14:57
    • #294
    Zitat von waldi

    Das kann sein. Ich bin kein Blumenfachmann.

    Johannes wird sie benennen können.

    Erst einmal: eine tragische Geschichte und eine schöne Kapelle! Danke für den Bericht. Und ich muss euch beide enttäuschen. Weder Orchidee noch Lilie. Zu dieser herbstlichen Zeit kommt noch einmal der große Auftritt der Canna, dem Blumenrohr. Hier Canna 'Yellow King Humbert' Burbank.

    Verschiedene Canna Sorten blühen vom späten Frühjahr bis in den Herbst, wenn Orchideen und Lilien längst verblüht sind.

    LG

    Johannes

  • Johannes56
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    • 24. September 2024 um 15:12
    • #295
    Zitat von waldi

    Ich muss nur vorher rauskriegen wann sie zugänglich sind.

    Das geht wahrscheinlich nur zu Messzeiten, ehesten am Sonntag. Eher mühsam, schade.

    Ach, wie oft bin ich schon vor verschlossenen Kirchen gestanden, das gestaltet die Nepomuk-Dokumentation mitunter recht schwierig. Aber Vác ist ein interessanter Ort, bei dem es sicherlich lohnt, nochmals hinzukommen. Johannes

  • waldi
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    • 24. September 2024 um 21:15
    • #296
    Zitat von Johannes56

    ...Canna, dem Blumenrohr. Hier Canna 'Yellow King Humbert' Burbank.

    Ich wusste es, dass Du das weißt, Johannes! Die Blütenblattform passt weder zur Lilie, noch zur Orchidee. Jedenfalls fand ich sie wunderschön.


    Vác (Waitzen), im gleichnamigen Kreis, Komitat Pest, Mittelungarn


    Auf dem Szentháromság tér, dem Dreifaltigkeitsplatz in Vác steht die Dreifaltigkeitssäule mit einigen Heiligenfiguren – darunter auch ein Hl. Johannes Nepomuk. Sie wurde auf dem ehemaligen Fischmarkt der Stadt nach einem Gelübde zur Beendigung der Pest errichtet. Sie steht gegenüber der Piaristenkirche. Das Denkmal wurde 1827 von Lőrinc Dunaiszky erstmals renoviert. Das körnige Material des Denkmals ist nicht frostbeständig, nimmt Feuchtigkeit auf und verwittert gefährlich schnell. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal schwer beschädigt. Die letzte Renovierung erfolgte im Jahr 1993. Der Steinbildhauer und Restaurator Tibor Horváth hat die einzelnen Stücke anhand früherer Bilder und Fotos nachgebildet und nach erfolgreicher Konservierung und Neuvergoldung einiger Teile an ihrem Platz wieder aufgestellt.

    Vác Dreifaltigkeit1

    Das Denkmal hat einen dreieckigen Grundriss – ein Hinweis auf die Dreifaltigkeit. Es ist in mehreren Etagen aufgebaut.

    Vác Dreifaltigkeit2

    Auf beiden Seiten des Denkmals aus Sandstein stehen auf separaten Sockeln Statuen des Heiligen Franz Xaver und des Heiligen Aloisius.

    Vác Dreifaltigkeit3

    Vác Dreifaltigkeit4 Franz Xaver

    Vác Dreifaltigkeit5 Aloisius

    Die Statuen von St. Sebastian und St. Konstantin stehen auf den unteren Ecken des dreieckigen Sockels der Statue, der in zwei Ebenen unterteilt ist. Zwischen dem St. Sebastian und St. Konstantin das Wappen von Bischof Althann.

    Vác Dreifaltigkeit6 1. Etage Sebastian und Konstantin

    Vác Dreifaltigkeit7 Sebastian

    Vác Dreifaltigkeit8 Konstantin

    Auf der Rückseite steht der St. Wendelinus.

    Vác Dreifaltigkeit9 Wendelin

    Zwischen dem Hl. Sebastian und dem Hl. Wendelin prangt dieses schöne Medaillon.

    Vác Dreifaltigkeit10 Medaillon

    In der Mitte der Vorderseite befindet sich die in einer Nische liegende Figur der heiligen Rosalia (späte Kopie) und darüber das Relief des Allerheiligsten Sakraments.

    Vác Dreifaltigkeit11 Rosalia

    Eine Etage höher steht die Jungfrau Maria, die auf den Kopf der den Globus umschlingenden Schlange tritt.

    Vác Dreifaltigkeit12

    Vác Dreifaltigkeit13 Maria

    Zu ihrer Rechten steht eine lebensgroße Statue des heiligen Karl Borromäus.

    Vác Dreifaltigkeit14 Karl Borromäus

    Auf der anderen Seite steht der heilige Johannes von Nepomuk.

    Vác Dreifaltigkeit16

    Die Nebenfigur der zwischen 1750 und 1755 im Barockstil errichteten Dreifaltigkeitssäule, die barocke Steinstatue des Nepomuk steht auf dem zweiten Sims an der Nordseite der Säule. Interessant ist, dass in der Denkmaltopographie von 1958, die den Zustand vor der Kriegszerstörung 1945 dokumentiert, die Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk auf der Dreifaltigkeitssäule nicht erwähnt wird.


    Vác Dreifaltigkeit17

    Vác Dreifaltigkeit18

    An der Rückseite steht hier St. Florian.

    Vác Dreifaltigkeit15 Florian

    An der Spitze der Säule thront, umgeben von Engeln, auf Wolken die Heilige Dreifaltigkeit. Auf der linken Seite sitzt Gott der Sohn mit einem Kreuz in der Hand, auf der rechten Seite Gott der Vater mit einem Zepter, über ihren Köpfen glänzt ein goldener Heiligenschein, zwischen ihnen wird eine Weltkugel, von einem kleinen Engel gehalten, oben zwischen goldenen Lichtstrahlen befindet sich das Bildnis des Heiligen Geistes als Taube.

    Vác Dreifaltigkeit19


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    2 Mal editiert, zuletzt von waldi (11. Januar 2025 um 22:56)

  • Johannes56
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    • 25. September 2024 um 09:03
    • #297

    Eine imposante Dreifaltigkeitssäule! Danke für die detaillierte Beschreibung. Da darf Nepomuk natürlich nicht fehlen, beim Auftritt der ganzen heiligen Prominenz!

    Johannes

  • Johannes56
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    • 25. September 2024 um 09:18
    • #298

    Unterdürnbach, Gemeinde Maissau, Bezirk Hollabrunn, Weinviertel, Niederösterreich

    Wir machten mit unseren Nichten einen Ausflug in die Amethystwelt in Maissau. Auf dem Rückweg wollte sich meine Frau noch das Lavendeldorf Unterdürnbach anschauen.

    Ich kam auch noch auf meine Rechnung, steht doch vor dem Schloss eine große Nepomukstatue unter hölzernem Baldachin.

    Unterdürnbach < Nepomuk

    Unterdürnbach < Nepomuk

    Unterdürnbach < Nepomuk

    Unterdürnbach < Nepomuk

    Unterdürnbach < Nepomuk

    Unterdürnbach < Nepomuk

    Johannes

    Waldi machte mich darauf aufmerksam, dass dieser Nepomuk bereits hier im Beitrag #181 dokumentiert ist - von mir selbst :D

    Aber es waren Fotos meines Bruders, an die ich mich nicht mehr erinnern konnte. Es macht eben einen Unterschied, ob man einen Nepomuk selbst fotografiert hat....

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes56 (25. September 2024 um 15:01)

  • waldi
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    • 25. September 2024 um 15:14
    • #299

    Vác (Waitzen), im gleichnamigen Kreis, Komitat Pest, Mittelungarn


    Auf dem Friedhof an der Avar utca steht in der Nähe des Leichenhauses neben dem Grabstein von Nep. János Májer, der 1885 starb, steht eine Sandsteinstatue im Provinzstil die Spuren früherer Bemalung aufweist.

    Vác Friedhof1

    Vác Friedhof2

    Vác Friedhof3

    Die Inschrift auf dem Grab lautet: "HIER / RUHT / IN DER HOFFNUNG AUF DIE GLÜCKLICHE AUFERSTEHUNG / MÁJER NEP. JÁNOS / HOCHWÜRDIGER PFARRER VON HERÉD / ER LEBTE 77 JAHRE / GESTORBEN AM 6. JUNI 1885 / Das ewige Licht leuchte ihm."

    Vác Friedhof4

    Im Jahr 2022 ist ihm der Kopf abgebrochen und sein Gesicht wurde dabei ruiniert.

    Vác Friedhof5

    Er ist in solch schlechtem Zustand, dass er kaum noch erkennbar ist.

    Vác Friedhof6


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    Einmal editiert, zuletzt von waldi (11. Januar 2025 um 22:57)

  • waldi
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    • 25. September 2024 um 19:47
    • #300


    Vác (Waitzen), im gleichnamigen Kreis, Komitat Pest, Mittelungarn


    Die Kőszentes híd (Brücke der steinernen Heiligen) ist der Zugang zur Stadt von der Budapester Seite her. Die Brücke, von den Einheimischen nur Kőhíd (Steinbrücke) genannt, führt über den Gombás-Patak (Pilzbach) und ist heute die älteste barocke Straßenbrücke Ungarns mit Steinfiguren.

    Die Brücke wurde zwischen 1753 und 1757 von Bischof Károly Mihály Althann, nach den Plänen von Ignác Oracsek, mit Hilfe des Steinmetzes József Bechert aus Vác und seiner Kollegen, zu Ehren des Heiligen Johannes von Nepomuk, dem Schutzpatron der Brücken und Häfen, erbaut. Anfangs stand der Nepomuk allein auf der Brücke, doch in den Jahren 1758–1759 schufen Bischof Pál Forgách und Kanoniker Ferenc Würth weitere Statuen. Die Brücke und die hochwertigen Statuen stellen ein einzigartiges Ensemble im ungarischen Denkmalbestand dar.

    Vác, Brücke von Süden

    Vác, Brücke von Südwesten

    Auf der Brücke stehen sechs Statuen.

    Vác, Brücke von Nordwesten

    Vác, Brücke von Nordosten

    Die verschiedenen Beschreibungen sind unklar und widersprechen sich teilweise, und die Gravuren in den Sockeln sind nicht mehr vorhanden.

    Eindeutig ist der Heilige Johannes Nepomuk in der Mitte der westlichen Brückenmauer zu erkennen, angeblich aus 1752.

    Vác, Brücke, Nepomuk1

    Vác, Brücke, Nepomuk2

    Vác, Brücke, Nepomuk3

    Vác, Brücke, Nepomuk4

    Zu seinen Füßen sitzt auf beiden Seiten je ein Engel: Der vom Betrachter gesehen rechts kniende Putto hält einen Palmzweig in der Linken, die rechte Hand führt zum Zeichen der Verschwiegenheit den Zeigefinger zum Mund.

    Vác, Brücke, Nepomuk5

    Der links sitzende Putto hält eine Mitra mit Bändern in beiden Händen, eine Anspielung auf den bischöflichen Stand, der Johannes Nepomuk versprochen wurde, wenn er das Beichtgeheimnis brechen würde.

    Vác, Brücke, Nepomuk6

    Auf der Vorderseite des Sockels befindet sich eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Brückenrenovierung im Jahr 1948 im Gedenken an den Unabhängigkeitskrieg von 1848–1849, 100 Jahre zuvor.

    Vác, Brücke, Gedenktafel

    Die Legende von Károly Földváry und der Kőszentes-Brücke

    Die Kőszentes-Brücke ist ein historisches Denkmal im Zusammenhang mit der Einkesselung von Vác während des Befreiungskrieges im Jahr 1849. Am 10. April drang Damjanichs Armee unter der Führung von Károly Földváry über diese Brücke und den Bach Gombás in die Stadt ein.

    Nach mehreren erfolglosen Versuchen wurde die Eroberung der Brücke durch den Mut von Oberstleutnant Károly Földváry entschieden. Der Oberstleutnant, der als Held von Tapióbicske bezeichnet wird, galoppierte zweimal auf seinem Pferd mit einer Fahne in der Hand zur Brücke, aber weil die Pferde unter ihm weggeschossen wurden, führte er seine Truppen beim dritten Mal zu Fuß. Als der Feind den Mut von Földváry sah, wich er zurück und die Einnahme der Brücke war gesichert.

    Am Tag nach dem Sieg erhob Damjanich beim Abendessen sein Glas auf Földváry, und als der ihm für die guten Wünsche dankte, sagte er, dass er über den Verlust seines geliebten Pferdes äußerst traurig sei.

    Auf der Seite des Heiligen Johannes sollen sich eine Statue des Heiligen Kamillus von Lellis und des römischen Märtyrers Venantius von Camerino befinden. Wer nun wer ist konnte ich nicht zweifelsfrei feststellen.

    Vác, Brücke, Kamillus von Lellis

    Vác, Brücke, Venantius von Camerino

    Das Gegenüber des Nepomuk ist klar zuzuordnen, die Doppelstatue von Peter und Paul.

    Vác, Brücke, Peter und Paul

    Ob sie gerade Tango tanzen? :roll:

    Rechts und links von Peter und Paul stehen Statuen der Heiligen Barbara und des Heiligen Judas Thaddäus.

    Vác, Brücke, Barbara

    Vác, Brücke, Judas Thaddeus


    So, das waren meine Jagderfolge in Vác, einer interessanten Stadt, die ich bei nächster Gelegenheit wieder besuchen werde. Vielleicht ist dann auch das Komáromi-Haus in der Tímár utca wieder zugänglich, das derzeit leer steht, und in dessen Hof eine Nepoukstatue stehen soll.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    2 Mal editiert, zuletzt von waldi (11. Januar 2025 um 22:58)

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