Neulich war ich kurz im Elsaß und dabei hatte ich Gelegenheit mir Marckolsheim, ein paar Kilometer nördlich von Colmar gelegen, anzusehen. Spontan habe ich das Auto auf der Hauptstraße geparkt und bin einfach ohne Vorwissen das Zentrum abgelaufen. Deshalb gibts in diesem Bericht vor allem Bilder und weniger Informationen.
Gegenüber meinem Parkplatz fiel mir dieses ungewöhnliche Parkhaus auf. Es hat den Anschein eines alten Fachwerkhauses, dient jedoch als Parkhaus für Pkw.
Fachwerkhäuser sind in fast allen sehenswerten Ortschaften der Gegend ja nichts Besonderes.
Aber auch Sandsteinfassaden vermutlich aus Steinbrüchen in den benachbarten Vogesen gibt es hier.
Blumenschmuck findet man selbst am Rathaus.
Zweisprachige Straßennamen sind mittlerweile in den Ortschaften des Elsaß keine Seltenheit mehr. Allerdings nicht in hochdeutsch, sondern im Dialekt.
eine gemütliche Kleinstadt
Mir fällt sofort die St. Georgskirche auf. Die passt irgendwie überhaupt nicht zu den anderen Gebäuden.
Das Rätsel ist schnell gelöst. 1940 hat die deutsche Luftwaffe den Ort zu 80 % zerstört und so hat man wohl der Kirche beim Wiederaufbau ein moderneres Design verordnet.
Ob der Heilige Georg neu oder ein Überbleibsel der alten Kirche ist weis ich nicht.
Die Taufkapelle im Seitentrakt
Auch das Kriegerdenkmal neben der Kirche ist mehr als einen flüchtigen Blick wert.
Hier wird nicht nur der Opfer der beiden Weltkriege gedacht. Im Ersten Weltkrieg war das Elsaß Teil des deutschen Kaiserreichs und folglich durften die Söhne im deutschen Heer dienen. Man achte auch auf den Davidstern zu dem ich allerdings keine weiteren Infos habe.
Im Zweiten Weltkrieg war die Sache etwas komplizierter. 1940 fiel Frankreich nach wenigen Wochen Krieg. Das Elsaß wurde abermals dem Deutschen Reich angegliedert und wieder mußten die Söhne im Deutschen Militär Wehrdienst leisten. Laut der Tafel wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 150.000 junge Lothringer, Elsäßer und auch Luxemburger der Jahrgänge von 1908 bis 1927 eingezogen.
Ich kann mir nur ungefähr denken, wie es den zurückkehrenden Überlebenden des Krieges in der Heimat ergangen ist.
Moderne Kunst vor der Kirche?
Das war er auch schon - mein spontaner Rundgang durch das blumengeschmückte Marckolsheim.
jürgen