Heute ging es wieder mal hoch hinaus. Die Sonne schien, ab und zu Wolken in den Bergen des Velebit und an manchen Stellen am Meer hatten wir nachmittags Wind. Die Lufttemperatur erreichte maximal 25 Grad.
Unser Ziel war eigentlich Veliko Rujno hoch droben oberhalb von Starigrad Paklenica. Der Ort selbst ist bekannt für den Paklenica Nationalpark wo man wandern und klettern kann. Dort findet man auch die allermeisten Besucher.
Es gibt jedoch noch eine etwas abenteuerliche Straße die etwa zehn Kilometer lang geteert und betoniert ist und dann weitere zehn Kilometer als Schotterstraße bis zu ein paar Häusern namens Veliko Rujno führt.

Doch der Reihe nach. Ausgangspunkt war Starigrad. Am nördlichen Ortsende sind die Mirila angeschrieben. Diesem Schild folgt man und bereits nach wenigen hundert Metern erreicht man einen Aussichtspunkt mit Mirilas. Hier die Erklärung zu dieser Besonderheit der Region.
Blick auf Starigrad
Das ist eines von mehreren Mirilas.
Die Straße hier ist steil und sehr schmal. Nach einer fast nicht endenden Diskussion mit einer bergab entgegenkommenden Pkw Lenkerin, die bewusst an einem Parkplatz der als Ausweichstelle dient vorbeigefahren ist und meinte, dass ich etwa zweihundert Meter zurücksetzen sollte bevor sie 20 Meter zurücksetzt kamen wir zu diesem Aussichtspunkt.
Der Meeresarm nennt sich der Velebitski Kanal.
Die Straße ist teils sehr steil so dass wir manchmal nur im ersten Gang fahren können.
Eine wirklich beeindruckende einsame Landschaft
Nach zehn Kilometer sind wir hier angelangt.
Dort kann man parken und hier endet auch die Teerstrasse.
Hier sind wir jedoch nicht ganz alleine. Wir lernen Burgi und Peter aus Graz kennen die mit ihrem Allradantrieb im VW Bus hierher gefahren sind um in den Felsen zu klettern. Das angebotene Puntigamer, ein steirisches Bier noch dazu gekühlt nehmen wir dankbar an. Dafür geben wir großzügig unsere Neapolitanerschnitten ab. Eine Brotzeit haben wir selbst dabei. Man unterhält sich und die Zeit verrinnt. Dazu kommt noch ein Bier und eine hundertköpfige Ziegenschar mit dem Hirten zieht auch vorbei.
Irgendwann müssen wir Abschied nehmen. Zudem hat meine „Reiseleiterin“ beschlossen, dass wir die durchaus befahrbare Schotterstraße, zehn Kilometer fehlen noch bis Veliki Rujna, nicht erkunden.
Folgedessen geht es zurück nach Starigrad ins Café beim Tommy Markt.
Natürlich habe ich im Hinterkopf mit der BMW GS baldmöglichst erneut hierher zu fahren. Das Motorrad lechzt ja geradezu nach solchen Straßen und Wegen. Dann aber auch wirklich bis ans Ende der Welt im Velebit Nationalpark.
Wer ebenfalls bis hierher fahren möchte muss sich auf eine sehr schmale, teils steile und unübersichtliche Straße mit wenigen Ausweichmöglichkeiten und mal mehr und weniger griffigem Untergrund einstellen. Absturzsicherungen gibt es auch nicht. Dies zur Info, aber auch zur Warnung. Der Mali Alan Pass und der Veli Alan Pass sind leichter zu bewältigen.
Da ich annehme, dass die beiden Steirer hier reinschauen möchte ich mich ausdrücklich für das kalte Bier und das angenehme Gespräch bedanken.
Grüße
Jürgen