Im vergangenen Herbst haben wir zwei Wochen in einer Hotelanlage bei Biograd na moru südlich von Zadar verbracht. Der südliche Nachbarort verbindet über eine kleine Personenfähre Pakostane mit der vorgelagerten Insel Vrgada. Die haben wir uns bei einem mehrstündigen Ausflug angesehen.
In nicht einmal einer halben Stunde ist man auf der Insel. Gegen Mittag waren wir da und etwa fünf Stunden später sind wir zurückgefahren.
Es geht vorbei an der kleinen unbewohnten Insel Artina. Links erkennt man an der roten Farbe die Abbruchkante des Strandes Podbrizi auf Vrgada.
Das ist der kleine Hafen von Vrgada. Der einzige Ort trägt den gleichen Namen wie die Insel. Hinter der Mole legt das Boot an.
Blick zurück
In den Silos wird Sand und Zement gebunkert. Irgendwo wird immer gebaut. Daneben befinden sich die Müllcontainer. Der muß natürlich auch regelmäßig von der Insel weggeschafft werden.
Zu besseren Übersicht habe ich diese Karte abgelichtet. Der Süden der Insel ist unbewohnt.
Mit unserem Boot kamen ein paar Insulaner und nur wenige Touristen an. Wir sahen uns zuerst im Zentrum des Ortes um.
Pkw gibt es keine auf der Insel. Lediglich derartige Dreiräder oder Roller dienen der Fortbewegung auf den schmalen Wegen.
die Kapelle Gospa od Zdravlja
Die Ruine dahinter war einst ein stattliches Gebäude.
Leider haben wir den Fehler gemacht, uns nicht gleich bei der Ankunft hier in der einzigen geöffneten Kneipe etwas zu trinken zu gönnen. Als wir nach unserem Rundgang zurück zum Hafen kamen war das Cafe geschlossen.
Das ist ein Lkw für alle anfallenden Bau- und Gartenarbeiten. Kennzeichen trägt übrigens auf dieser Insel kein Kfz. Wieso auch? Baut jemand einen Unfall, dann ist er selbst schuld. Fährt der Lenker gegen eine andere Fahrzeug wird man sich schon einigen. Schließlich sollten sich die knapp 250 Einwohner alle kennen.
Als ich mit einer Einheimischen sprach, die hier wohnt, erzählte sie mir, daß es eine Schule auf der Insel gibt. Alle Schüler gehen in eine Klasse. Der Lehrer setzt jeden Morgen mit dem Boot vom Festland über um die aktuell 12 Schulkinder zu unterrichten.
Das ist die Schule.
Wir steuerten als erstes die Kirche Sv. Trojice oben auf dem Hügel an. Von dort sollte man die Insel und das Meer gut überblicken können.
Ich habe mich nicht getäuscht. Der Kirchturm steht separat.
Neben der Kirche befindet sich eine Regenauffangfläche die in eine Zisterne mündet. So war nur durch die Niederschläge über Jahrhunderte hinweg die Existenz von Mensch und Tier auf der Insel gesichert. Heutzutage gibt es natürlich eine auf dem Meeresgrund verlegte Wasserleitung vom Festland.
Blick nach Süden
Glücklicherweise haben wir etwas zu Trinken mitgenommen und so konnten wir eine Weile den wirklich schönen Ausblick von hier genießen. Die Schule steht übrigens direkt neben der Kirche.
Mein nächstes Ziel war die Kirche Sv. Nikola auf der nordwestlichen Halbinsel die den Namen Platnjak trägt.
Wir gingen zur Bucht Andrija und folgten anfangs dem befestigten Weg.
Blick auf die andere Halbinsel mit der Kapelle Sv. Andrija und einer Siedlung.
Der Weg wird zum Pfad und irgendwie schaffen es manche doch, auf unwegsamen Wegen einen Wohnwagen hier abzustellen.
Der Pfad wird etwas rustikal.
Eine Zikade wird beim Zirpen durch uns gestört.
Blick auf Pirovac am Festland
Dann endlich steht die Kapelle vor uns.
Sie ist zwar verschlossen. Aber ich grüße den Segler durch das Läuten der Glocke.
Auch hier ein schöner einsamer Platz mit Blick aufs Meer.
Wir gehen zurück um uns den berühmten roten Sandstrand Podbrizi anzuschauen.
Dabei fällt uns dieses eigenartige Gefährt auf - der Ballermann läßt grüßen.
Blick auf das Ortszentrum
Ein abenteuerlicher Weg führt hinunter zum roten Strand.
Wie auf dem Bild gut ersichtlich ist es wohl die rote Erde, die den Strand einfärbt. Weil es ein oder zwei Tage zuvor geregnet hat wurde das Erdreich ins Meer geschwemmt. Ich wollte da nicht schwimmen weil mir glasklares Wasser lieber ist.
Gegen 17.00 Uhr fuhr unsere Fähre zurück ans Festland wo wir in Pakostane unseren Hunger und Durst stillen konnten. Ein schöner Ausflug auf eine touristisch wenig erschlossene Insel war das Fazit von uns beiden.
jürgen