Das war ja ein erlebnisreicher Urlaub für Dich, Jürgen. Danke, dass wir Dich virtuell begleiten durften. Für mich eine total fremde Gegend, die es auch wohl bleiben wird. Hängt halt viel davon ab, wo man seinen Wohnsitz hat.

Zwei Wochen in der Vorsaison in Istrien und Dalmatien
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Als Nachtrag möchte ich euch ein Tier zeigen, welches mancher vielleicht schon mal auf dem Balkan gesehen hat. Als ich vor zwei Wochen in Liznjan ankam, hat sich diese Echse herausgetraut und mich begrüßt. Es handelt sich hier nicht um eine Schlange, obwohl das Tier mit etwa 60 cm Länge nicht gerade klein ist. Scheltopusik nennt man diesen Verwandten von Eidechsen oder Blindschleichen.
Der Scheltopusik ist viel langsamer als eine Schlange. Wer genau hinsieht, erkennt den Unterschied am Kopf. Der ist eidechsenartig.
Das Tier flieht nicht sofort bei Gefahr sondern stellt sich gerne tot. Natürlich kann man es anfassen und muß keine Angst vor einem Biß oder vor Gift haben. Nur, wer traut sich schon so ein Mordstrumm in die Hand zu nehmen. Da ist eine Blindschleiche doch viel handlicher.
Der Scheltopusik ernährt sich übrigens von Schnecken, deren Schneckenhäuser er mit seinen Zähnen knacken kann. Es ist also ein für Hobbygärtner in Kroatien durchaus nützliches Tier.
Scheltopusik – Wikipedia
de.wikipedia.org
Es gibt übrigens Menschen, die diese Echse in Gefangenschaft als Haustier halten. Dabei kann der Scheltopusik immerhin bis zu 50 Jahre alt werden.
grüsse
jürgen -
Sehr interessant habe ich bis dato nicht gekannt, als Haustier würde ich das Viecherl aber nicht wollen😂Wieder was dazu gelernt 👍
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Sehr interessant habe ich bis dato nicht gekannt, als Haustier würde ich das Viecherl aber nicht wollen😂Wieder was dazu gelernt 👍
hallo Bruce,
mit dem Wissen kann ich auch erst seit kurzem glänzen. Ich kannte diese Tiere zwar und habe sie auch schon lebend und vor allem tot, meist überfahren auf der Straße näher in Augenschein genommen. Da ich jedoch einen pensionierten Biologen in der vorletzten Woche in Istrien besucht habe, nutzte ich die Gelegenheit, ihm die Bilder zu zeigen und ihn "ein Loch in den Bauch" zu fragen.
Danke also an Gerd für die Aufklärung!
grüsse
jürgen
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in Liznjan
Erstaunlich, dass dieses Tier in Istrien leben kann!
In Wikipedia lese ich
Zitat
"Freilandhaltung ist in gemäßigtem Klima nur in der wirklich warmen Jahreszeit möglich"
wo überwintert der Scheltopusik, den Du in LIZNJAN gesehen hast?
Als Haustier oder wild?
Solch unerwartete Begegnungen mit Tieren sind Erlebnisse.
Ich habe solch eine Echse noch nie gesehen ( Hätte sie vielleicht auch zunächst für eine Blindschleiche gehalten)
Viele Grüße,
Elke
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hallo Elke,
um diese Frage der Überwinterung zu beantworten muß man wohl das Mikroklima Istriens kennen. Die Südostpitze der Halbinsel und dazu gehört nun mal Liznjan ist im Winter definitiv wärmer und regenärmer als das Umland, geschweige denn das höher liegende Inland. Ich würde es auf eine Stufe mit der Küste Nord- oder Mitteldalmatiens stellen. Dies sage ich aus meiner jahrezehntelangen Erfahrung heraus.
Im Sommer ist es überall an der Küste mehr oder weniger gleich warm. Die Unterschiede merkt man erst im Winter.
Ähnlich unseren Eidechsen und Blindschleichen wird der Scheltopusik sicherlich dichtes Gestrüpp oder Geröll finden, wo es wärmer ist und er sich verkriechen kann. Regen macht dem Tier wohl nichts aus. Mich erstaunt eher, wie alt die Echse werden kann.
Leider habe ich in diesem Zusammenhang noch etwas trauriges zu berichten. Als ich erfuhr, daß am Tag vor meiner Ankunft ein mir langjährig bekannter Kroate, in der Nachbarschaft lebend, einen Scheltopusik mit dem Spaten erschlagen hat, weil der in seinem Garten umherkroch, habe ich ihm gehörig die Leviten gelesen. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nicht die Details des Lebens so eines Tieres. Und trotzdem geht es aus meiner Sicht überhaupt nicht, das Tier zu töten. Selbst eine giftige Hornviper kann man verscheuchen, aber nicht umbringen. Ob meine Standpauke für künftige Begegnungen mit solchen Tieren hilft weis ich nicht. Kroaten haben oft eine seltsame Einstellung zu Tieren.
grüsse
jürgen
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Hätte sie vielleicht auch zunächst für eine Blindschleiche gehalten)
Ist mit ihr ja auch relativ nahe verwandt. Nur viel größer. Wir haben schon einmal hier über dieses schöne Reptil gerätselt.
Johannes5629. Oktober 2017 um 18:26 Johannes
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