Wachablösung auf dem Hradschin
An zwei Eingängen zur Prager Burg stehen jeweils zwei Burgwachen: Am prachtvollen Matthiastor und am kleineren Pacassitor.
Jede Stunde werden die Wachen auf zeremonielle Art abgelöst.
Täglich um 12 Uhr findet am Matthiastor ein Spektakel mit großem Pomp statt mit Fanfaren, Blechbläsern, Trommeln und einem großen Aufgebot an blau uniformieren Burgwächtern.
Versäumt man es jedoch, sich schon mindestens 30 Minuten oder länger vor Beginn einen Aussichtsplatz zu sichern, so kann man nur wenige Eindrücke erhaschen.
Anders am kleinen Pacassitor beim kleinen Wachwechsel.
Drei Burgwächter schreiten im Stechschritt durch das Tor und halten auf Kommando an.
Alle Bewegungen sind genau vorgeschrieben und erfolgen ruckartig nach bestimmten Kommandos.
Die Bewegungen werden simultan und oft spiegelgleich ausgeführt.
Und alle völlig ernsthaft!!!
Die Ablösung ist beendet. Der Abzug erfolgt wieder durch das Tor.
Die jungen Wächter vor ihren Häuschen bewegen sich eine Stunde lang nicht und verziehen keine Miene, auch wenn übermütige Touristen ihnen vor dem Gesicht herumfuchteln oder ihnen für ein Erinnerungsfoto auch mal die Hand auf die Schulter legen.
Ich fragte mich, wie lange die jungen Männer wohl üben müssen, bis das Zeremoniell klappt.
Bei einem bin ich mir allerdings sicher: Sie sind stolz, diesen Beruf ausüben zu dürfen – auch wenn er lediglich repräsentativer Art ist und mich eher an ein Museum erinnert hat.
Ich möchte allerdings nicht verschweigen , dass ich beim Anblick des Spektakels plötzlich an den Soldaten Schwejk, den braven Bürger von Prag denken musste …..
ELMA