der U-Boot Tunnel bei Sibenik

  • Sibenik in Dalmatien ist vom Meer aus nur durch einen schmalen Kanal namens Sv. Ante erreichbar. Am Eingang dieses Kanals steht seit venezianischer Zeit eine Festung namens Sv. Nikola von wo aus der Zugang zur Stadt, aber auch zur Krka kontrolliert werden konnte.


    Auf der Südseite des Kanals verläuft ein sehr schöner Wanderweg. Kurz vor dem Aussichtspunkt an der höchsten Stelle kann man auf einer Treppe hinunter zum Meer laufen.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53574


    Hier gibt es keinen Wegweiser der dem Wanderer anzeigt, was sich hier unten Seltsames verbirgt.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53579


    Ein befestigtes Ufer mit zwei Tafeln, die auf eine alte Höhlenkapelle weiter oben hindeuten ist alles, wäre da nicht das Loch da hinten im Felsen.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53581


    Natürlich war mir bekannt wohin dieser Tunnel führt.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53580


    Am Ausgang des aus dem Fels gehauenen Stollens befindet sich ein viel größerer betonierter Tunnel, im Volksmund "Auge Hitlers" genannt. Mit dem Dikator hat dieser Tunnel nur indirekt zu tun. Während der italienischen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg haben die Italiener diesen Tunnel in den Jahren 1941 und 1942 gebaut. Angeblich sollten hier U-Boote vor feindlichen Luftangriffen geschützt auf den nächsten Einsatz warten.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53568


    Der massive Vorhang aus Metall soll verhindern, daß wagemutige Bootsfahrer in den Tunnel einfahren und dort zu Schaden kommen.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53566


    Durch ihn blickt man auf die andere Seite des Kanals Sv. Ante.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53575


    Diesen U-Boot Tunnel muß ich mir genauer ansehen. Rechts und links verläuft ein schmaler Weg entlang dem Wassergraben.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53578


    Ich entdecke die Reste einer Beleuchtung.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53564


    Auf beiden Seiten befindet sich eine Art Handlauf aus Metall und wenige kleine Nischen.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53562


    Also zu Fuß nichts wie rein in diesen Tunnel. Mehr als ins Wasser fallen kann doch eigentlich nicht passieren.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53567


    Der Handlauf ist nichts anderes als die Schiene einer Schmalspur- oder Feldeisenbahn.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53569


    Und doch dürfte er hier nie zu etwas anderem als dem Festhalten gedient haben.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53569


    Seltsam sind auch diese Nischen in der Wand. Da können sich gerade mal zwei Personen unterstellen. Vielleicht um "Gegenverkehr" auszuweichen?


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53572


    Gelegentlich findet sich so ein verrostetes Türchen in der Wand. Ich habe es nicht aufbekommen. Möglicherweise befinden sich dahinter elektrische Schaltungen.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53576


    Der Tunnel ist gebogen. Im Dunkeln kann man sich jedenfalls am stabilen Handlauf festhalten. Irgendwann erscheint Tageslicht am Ende des Tunnels.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53563


    Da steigt die Freude auf Licht und Wärme in mir auf.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53565


    Auch hier am "Hintereingang" eine metallener Vorhang.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53571


    Es bleiben eine Menge Fragen rund um diesen angeblichen U-Boot Tunnel.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53570


    Am Hang liegt draußen noch diese schwere Türe aus Metall. Ich fand im Tunnel jedoch keinen passenden Rahmen und folglich weiß ich nicht, welchen Raum die mal versperrte.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_53577


    U-Boote konnte man dort drinnen sicherlich weder warten noch versorgen. Vielleicht diente der Tunnel nur dazu, die Boote vor feindlichen Luftangriffen zu schützen. Wahrscheinlich ist auch, daß der schmale Eingang des Kanals durch Seeminen gesichert war, weil die Italiener und ab dem Sommer 1943 die Deutschen Angst vor Angriffen vom Meer hatten.


    Der Tunnel bot sicherlich den U-Booten nur kurze Zeit Schutz. Vielleicht war er aber auch dazu da, daß die U-Boote, die im Hafen von Sibenik ausgerüstet wurden durch ihn ins offene Meer zur Feindfahrt ausfahren konnten.


    Sicher ist jedenfalls, daß es aufgrund der Krümmung des Tunnels eng war, mit einem U-Boot hier zu navigieren. Möglicherweise diente der Tunnel nicht nur U-Booten, sondern auch Schnellbooten zur Aus- und Einfahrt in den verminten Kanal.


    Ob und wie das jugoslawische Militär diesen Tunnel nach dem Krieg nutzte ist mir auch nicht bekannt. Der Tunnel gehörte jahrzehntelang zu einem Militärgelände und war somit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.


    Zum Abschluß meines Berichts habe ich euch noch ein Video, wie jemand mit dem Kajak durch diesen Tunnel fährt. Es gibt auch Videos von Schwimmern durch diesen Tunnel. Das jedoch muß man mögen. ;)


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    jürgen

  • Wo Du Dich überall rumtreibst !

    Mehr als ins Wasser fallen kann doch eigentlich nicht passieren.

    Du glaubst, Du wärst an der glatten, sicher rutschigen Betonwand wieder auf den Weg hinaufgekommen?

    Also dann doch schwimmen.

    ........Schwimmern durch diesen Tunnel. Das jedoch muß man mögen

    Ein Erkundungsgang für neugierigie Spezialisten.

    Gruss,

    Elke

  • Das ist schon irgendwie entrisch, erinnert mich an das Computerspiel Riven aus meiner Jugendzeit....


    Die Tür, die du gezeigt hast, führt in den nächsten Level, wenn du den Code geknackt hast.


    Johannes

  • Hallo Jürgen.


    Vielen Dank für Deinen interessanten Bericht.


    Ich war ja vor Kurzem auch dort in der Region, aber dieser Lost Place scheint mir irgendwie durch die Lappen gegangen zu sein.... :/ ;)

    Mach dir nichts draus Daniel,


    Ich war auch schon ein paar mal in der Gegend und bin erst jetzt unmittelbar vor meiner Motorradtour in diese Gegend zufällig auf diesen Tunnel gestoßen. Trotz mittlerweile knapp einhundert Reisen nach Kroatien, ich habe das mal überschlagsmässig ausgerechnet, gibt es immer noch Neues für mich zu entdecken in diesem eigentlich recht kleinen Land.


    Manche Entdeckungen schlummern noch auf der Festplatte. Die werde ich euch so nach und nach zeigen.


    Jetzt plane ich langsam die nächste Reise Mitte September nach Dalmatien. :)


    Grüße


    Jürgen

    • Gäste Informationen
    Hallo,gefällt dir der Thread, willst du was dazu schreiben, dann melde dich bitte an. Hast du noch kein Benutzerkonto, dann bitte registriere dich, nach der Freischaltung kannst du das Forum uneingeschränkt nutzen.

    Dieses Thema enthält 0 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.