Die Wörnitz ist ein nördlicher Zufluß der Donau. In Donauwörth mündet der Fluß, der den Beinamen Schlangenfluß trägt in die Donau. Schlangenfluß deshalb weil die Wörnitz ein sehr geringes Gefälle aufweist und so über die gesamten 132 Kilometer Länge sich gemächlich dahinschlängelt.
Unsere Wanderung begann in Wörnitzstein, etwa fünf Kilometer nördlich von Donauwörth.
Direkt neben der Brücke haben wir unser Auto geparkt.
Neben dem Fluß steht eine ehemalige Mühle. An deren Fassade erkennt man gut die Bauweise im nördlichen Schwaben. Charakteristisch dafür sind Ziersime zwischen den Etagen. Manchmal sind die nicht durchgängig sondern nur an den Seiten angedeutet.
Unser Weg führt uns auf die andere Flußseite über die Brücke.
Die gleiche Brücke von Süden her betrachtet.
Blick zurück
Dort befindet sich wie es sich gehört auch ein Nepomuk.
Die Wege hier sind gut erschlossen und markiert.
Die ehemalige Dorfschule
Nach einer Stunde sind wir nicht neben dem Fluß sondern meist neben der Bahnlinie gegangen und in Ebermergen angekommen.
Im Gegensatz zu Wörnitzstein ist Ebermergen ein protestantisches Dorf. Je nachdem welches Bekenntnis die Obrigkeit hatte wurden die Dörfer hier in der Gegend entweder katholisch oder evangelisch. Gefragt wurde niemand. Manchmal wechselte das gesamte Dorf auch im Laufe der Geschichte das Bekenntnis. Dies dann, wenn das Dorf einem anderen Adelsgeschlecht als Lehen übertragen wurde und dieses ein anderes Glaubensbekenntnis hatte. Ganz einfach...
An der Eisenbahnbrücke in Ebermergen findet sich diese Inschrift. Wer weis denn heute schon, warum die Angloamerikaner gerade hier die Bahnlinie bombardiert haben?
Das hier ist ein typisches nordschwäbisches Bauernhaus. Nicht nur im Allgäu waren die Höfe klein und die Bauern arm.
Die evangelische Kirche von Ebermergen
An der Rückseite einer Bäckerei entdecke ich diese Tafel.
Auch in diesem Ort gibt es eine baugleiche Brücke über die Wörnitz.
Der Fluß ist in diesem Abschnitt etwas Besonderes. Aufgrund des sehr niedrigen Gefälles hat man erst gar nicht den Eindruck, daß er auch wirklich fließt. Die Wörnitz eignet sich gut zum Flußpaddeln. Dies auch deshalb, weil das geringe Gefälle verhindert hat, daß die Wörnitz zur Stromerzeugung aufgestaut wird. Bis heute gibt es zudem Flußbäder an der Wörnitz.
An der Ebermerger Brücke fällt uns in der Mitte ein betoniertes Teilstück auf. Verantwortlich dafür waren dieses mal nicht die Alliierten. Die Brücke wurde von deutschen Truppen im April 1945 gesprengt um den Voramarsch des Feindes aufzuhalten. Ob das was genützt hat?
Unser Weg führt uns nun direkt am Fluß entlang ein Stück flußabwärts.
Dieses Nest im Schilf stammt wohl noch aus dem letzten Jahr.
Etwas abseits erkennt man in der Landschaft eine Felsformation. Also nichts wie hin und nichts wie rauf auf den Hügel.
Blick in Richtung Wörnitzstein
Blick in Richtung Ebermergen
Schon die alten Rittersleute wußten um die strategische Lage dieses Felsens.
Schließlich sind wir zurück in Wörnitzstein und müssen nun natürlich auch hinauf zur Wallfahrtskapelle auf dem Kalvarienberg.
Wer hätte vor 110 Jahren gedacht, daß man den "Ehrentitel" Fräulein heute fast nicht mehr verwenden darf?
die Mariengrotte unterhalb der Kapelle
Natürlich sieht man von hier oben aus recht weit in die sanfte Landschaft.
Das war sie auch schon, unsere Wanderung mal mehr und mal weniger an der Wörnitz von Wörnitzstein bis Ebermergen und zurück. Eine beschauliche ruhige Gegend überhaupt nicht von Touristen überlaufen.
Abschließend habe ich euch noch ein paar Infos zur Wörnitz. Ich denke, daß wir schon bald erneut ein Stück des Flußlaufs erkunden werden. Noch liegt ja eine Menge Schnee in den Bergen weshalb Touren dort nur eingeschränkt möglich sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rnitz
jürgen