Unser Städte ABC : Buchstabe O

  • OMIS
    in Mitteldalmatien


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    Die kleine Stadt ( rd 6000 EW) an der Mündung der Cetina hat eine lange Geschichte.
    Die Gegend war schon in der Frühzeit besiedelt. Römer, Byzantiner, Slawen und Venezianer schätzten die Region.


    Bis ins 14. Jahrhundert war Omis ( neben Senj) Schlupfwinkel für Seeräuber, die sogar den Venezianern Probleme bereiteten.
    !444 hatte dies ein Ende- Venedig eroberte die Stadt.


    Noch heute wird die Altstadt von Omis durch venezianischen Baustil geprägt.


    Überragt wird Omis von der Burgruine Mirabella aus dem 13. Jahrhundert.


    ELMA

    2 Mal editiert, zuletzt von waldi () aus folgendem Grund: Bild mit Erlaubnis von ELMA neu eingestellt

  • Osor


    Osor ist ein Ort in Kroatien auf der Insel Cres im Kvarner Golf - durch eine Drehbrücke werden die beiden Inseln Cres und Losinj miteinander verbunden. Die Drehbrücke wird zu bestimmten Zeiten weggedreht um Segel- und Motorboote durchzulassen.


    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Ohrid in Mazedonien

    liegt am östlichen Ufer des Ohrid-Sees den sich Mazedonien mit Albanien teilt.


    Oberhalb der Stadt liegt die Festung von der man einen weiten Blick über den See hat



    Die Stadt besitzt unzählige Kirchen, wie z.B. Sv. Jovan Kaneo am Seeufer nördlich der Stadt



    oder Sv. Kliment. Die Ausgrabungen in der Nähe von Sv. Kliment sind noch lange nicht abgeschlossen und werden wohl noch eine Weile eine Anzahl Arbeitsplätze sichern.



    Die Architektur der Stadt zeichnet sich aus durch die typischen, nach oben hin breiter werdenen Häuser, von denen viele restauriert werden / wurden.



    Diese typische Häuserform findet man noch in einigen Straßenlaternen wieder, von denen ich leider nur 3 unzerstörte finden konnte.



    Hier noch eine Diashow aus Ohrid und Umgebung aus dem September 2008:


    [youtube]DFyxUDc4gq8[/youtube]


    Liebe Grüße
    Helga

  • Oettingen


    Eine Stadt, deren Hauptstraße eine katholische und eine evangelische Straßenseite hat - klingt absonderlich, aber das gibt es ...


    Oettingen (heute Kreis Donau-Ries, Bayerisch Schwaben) war die Residenzstadt der gleichnamigen reichsunmittelbaren Grafschaft. Zuletzt, ehe sie 1806 zu Bayern kam, hatte das Ländchen eine Fläche von 850 qkm und 60.000 Einwohner.


    Seit 1414 existierten zwei herrschaftliche Linien nebeneinander. 1539 nahm der Graf von Oettingen-Oettingen den evangelischen Glauben an, während der Graf von Oettingen-Wallerstein katholisch blieb. Die Stadt wurde konfessionell geteilt; Grenze war die heutige Schloßstraße. Das ist noch heute im Stadtbild zu sehen: Auf der katholischen Straßenseite wurden die Häuserfronten barock umgestaltet, während sie gegenüber ihr herkömmliches Fachwerk bewahrten.


    Heute ist nur schwer vorstellbar, was die konfessionelle Teilung in einer Kleinstadt mit nur ein paar Tausend Einwohnern bedeutete. Es gab alles doppelt: einen katholischen und einen evangelischen Bürgermeister, zwei Schulen, zwei Hebammen, zwei Nachtwächter … Katholiken und Protestanten trugen verschiedene Trachten. Eheschließungen zwischen Nachbarn hüben und drüben waren undenkbar. Ab 1582 galt im katholischen Stadtteil der Gregorianische Kalender, während er im evangelischen Teil erst im Jahre 1700 übernommen wurde – das bedeutete mehr als hundert Jahre lang eine Datumsdifferenz von 10 Tagen, gegeneinander verschobene Sonntage und verschiedene Feiertage. Und das alles ohne eine Mauer wie ehedem in Berlin ...









  • Oberdischingen (Baden-Württemberg)



    Oberdischingen ist mit seinen heute 2100 Einwohnern nur ein Dorf, aber es war mal gräfliche Residenz, und das sieht man ihm heute noch an. Die perspektivische Verjüngung seiner Herrengasse ist nicht nur ein fotografischer Effekt, sondern die Straße wird tatsächlich schmäler: Die Breite der Grün- bzw. Parkstreifen nimmt ab – im Luftbild ist das gut zu erkennen. Ein im Barock öfter angewandter Trick, um größere Tiefe vorzutäuschen.


    Oberdischingen gehörte seit 1661 zu den Besitzungen der Reichsgrafen Schenk von Castell. Franz Ludwig Schenk von Castell (1736-1821) baute Oberdischingen (das damals weit unter 1000 Einwohnern gehabt haben dürfte) zu seiner Residenz"stadt" aus. Dazu gehörte eben eine repräsentative Auffahrtsstraße.




    Dieses Gebäude am Schloßplatz ist nicht etwa das Schloß, sondern die 1767 erbaute Kanzlei, zugleich Verwaltungs- und Gerichtsgebäude (heute Rathaus).




    Das Gericht (und ein dahinter neu erbautes Zuchthaus) brauchte unter Franz Ludwig Schenk von Castell besonders viel Platz, denn der Graf warf sich auf ein besonderes Hobby: Die Kriminalitätsbekämpfung. Dazu muß man wissen, daß Oberschwaben damals ein Eldorado für Diebe, Räuber und Mörder war, denn die Struktur des Landes - ein Durcheinander kleiner und kleinster Herrschaftsgebiete - ermöglichte es jedem Übeltäter, sich durch Flucht über die jeweils nächstgelegene Grenze der Verfolgung zu entziehen. Noch heute hat jeder, der sich ein bißchen in der Region auskennt, den Namen "Malefizschenk" für den Herrn Grafen parat, wenn von Oberdischingen die Rede ist. (Verbrecher wurden damals als "Malefikanten" bezeichnet.) Es heißt, die Frau Gräfin habe die Beschäftigung ihres Gemahls für so unpassend gehalten, daß sie ihn verließ.


    Die gotische Dorfkirche war dem aufgeklärten Grafen ein Dorn im Auge, und so ließ er eine neue bauen. Die klassizistische Kirche "Zum heiligen Namen Jesu" gilt als "schwäbisches Pantheon". Denkt man sich barocken Turm weg (er wurde erst im späten 19. Jahrhundert hinzugefügt), ist die Ähnlichkeit unverkennbar.




    Ein Blick ins Innere dieser ungewöhnlichen Dorfkirche: Die gotischen Reliefs im Chor, die aus der Blaubeurer Klosterkirche stammen, wurden erst später dort angebracht und beeinträchtigen heute das einheitliche Bild des Raumes.




    Natürlich gab es ein Schloß (samt Schloßpark), aber es existiert nicht mehr. Aus dem Zuchthaus entkommene "Malefikanten" rächten sich, indem sie es 1807 niederbrannten.

  • Den Trick, optisch eine größere Tiefe zu erzeugen, kannte ich bislang nicht. Findige Köpfe waren das.


    Herzlichen Dank und lieben Gruß,
    Klaus

  • Berühmtestes (und wohl auch frühestes?) Beispiel ist der Säulengang im Palazzo Spada in Rom. Das Gartentheater in Schloßpark Herrenhausen (Hannover) arbeitet mit diesem Trick: Die Bäume und Statuen rücken nach hinten zu immer weiter zusamen, so daß der Raum vom Vordergrund bis zum Brunnen sehr tief erscheint. Im Kleinen haben sich die barocken Guckkästen und die Papiertheater dieses Verfahrens bedient, von denen man heute noch Nachdrucke bekommt.

  • Diese optische Täuschung hat mich interessiert.


    Im Besonderen das "Warum".


    Schlicht gesagt, könnte man meinen: Mehr Schein als Sein. siehe auch besonders "krass": die Potemkinschen Dörfer.


    Letztlich habe ich hier aber was Interessantes gefunden: Erläuterte Wahrnehmung


    Lieben Gruß
    Helmut

  • O Gott, die Beispiele in diesem Link erinnern mich so an die Vorlesung unseres Rektors über Wahrnehmungspsychologie während meines Studiums. :roll:


    Aber im Ernst: Mit der Wiederentdeckung der Zentralperspektive (siehe auch hier) in der Renaissance wurden Anwendungen und auch Spielereien damit in der Kunst zum Abzeichen für Können, zur Mode. Vor allem der Barock hat die Möglichkeiten ausgeschlachtet bis zum Gehtnichtmehr, und so etwas wie in Oberdischingen konnte wohl jeder bessere Architekt planen, wenn der Bauherr daran Interesse hatte.

  • Chapeau, wie der Bayer sagt, :thumbsup: , liebe Waltraud,


    der Malerei auf den Zahn gefühlt.


    Zentralperspektive und die Quadraturmalerei , wunderbare Elemente der Malerei.


    Die Frage ist jetzt, es scheint sich um zarte Ansätze der Quadraturmalerei zu handeln, hier 2 Bilder aus Pompeji:


    Von Dia gescannt:






    Lieben Gruß
    Helmut

  • Lieber Helmut,


    wir hatten das Konstruieren von Perspektive in Geometrie auf der Oberschule.


    Danke für die Bilder! Ja, die alten Römer konnten es schon ziemlich gut. Es muß sehr schöne gemalte Scheinarchitektur gegeben haben, aber ich kenne sie nur aus Büchern. In einem Buch über Pompeji und Herculaneum habe ich sogar eine Abbildung eines perspektivischen Stuckreliefs! Das geht schon um über "zarte Ansätze" hinaus! Na, Jürgen wollte ja jetzt von Ischia aus mal nach Pompeji, vielleicht bringt er auch Fotos davon mit.


    Was ich besonders mag, sind Gemälde aus dem späten 15. und frühen 16. Jahrhundert, wie sie sich in vielen deutschen Kirchen und Museen finden und auf denen man sieht, wie die Maler sich um die Perspektive bemühen, es aber noch nicht so ganz hinkriegen. Da sind besonders gekachelte Fußböden beliebt, bei denen sich die Verjüngung des Raums so schön konstruieren ließ, aber die Räume geraten zu lang, die Fußböden scheinen schräg zu liegen - ganz reizend! Ein paar Beispiele (aus Ansbach, Kempten und Ulm):





    Ist vielleicht alles schon ziemlich OT, aber es geht ja noch um perspektivische Tricks, und die sind das Wesentliche, das Oberdischingen zu bieten hat.

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