CZ 1133_Nordböhmen: HRENSKO (Herrnskretschen) > Hotel Labe

  • hallo rätselfreunde,


    gelegentlich komme ich auch mal ausserhalb der kalten jahreszeit in unser östliches nachbarland. so hat es mich vor einiger zeit an diesen ort mit dem hotel mit der einzigartigen lage verschlagen. sicherlich habt ihr den standort des hotels bald herausgefunden.



    um es euch nicht gar so einfach zu machen, habe ich die werbetafeln herausgeschnitten.


    viel spaß beim raten wünscht euch


    jürgen

  • Wie das Hotel heute heißt, weiß ich nicht.
    Aber ich weiß , dass es am Eingang zur Böhmischen Schweiz , in Hrensko an der Elbe steht.
    Woher sich das weiß?
    Mein Geburtsort liegt unweit davon - und meine Großmutter hat viel von Herrnskretschen und ihren Ausflügen und Wanderungen erzählt und immer wieder Bilder gezeigt.


    Gruß,
    Elke

  • O000hhhhh man, jetzt weiß ich einmal was und dann wirds schon erraten, da bin ich schon so oft dran vorbeigekommen. Von hier aus geht's zum Prebischtor - eine tolle Wanderung :)



    Erst kürzlich war ich wieder ganz in der Nähe, in Bad Schandau - ein Katzensprung nach Hrensko.

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • hallo freunde,


    wusste ich es doch, daß ihr dieses rätsel gleich gelöst habt. so musste ich gestern abend nach der Rückkehr von meiner Radtour entlang der Wertach nicht spät nachts noch meinen pc einschalten. das Hotel labe (elbe) ist mir in diesem sommer aufgefallen, weil direkt oberhalb ein riesiger Steinbrocken darauf wartet, irgendwann einmal auf das Hotel herunterzufallen.


    vielen dank fürs mitmachen sagt


    jürgen

  • 1997 war ich mal in der Ecke. Bilder hab ich leider nicht bzw. nur Papier, aber eine verrückte Geschichte.


    Wir (meine Frau und ich) waren zusammen in Wien/Burgenland gewesen, sie setzte mich in Bebra am Bahnhof ab, und ich fuhr mit dem Zug über Dresden Richtung Prag. Irgenwie hatte sich eine Latrinenparole herumgesprochen, dass man in Prag schlecht Zimmer bekommen könnte bzw. nur überteuert. Wollte mich also erstmal in Decin einquartieren und dann per Tagesfahrt ausloten, was Sache ist.
    Stieg in Decin aus, Touristeninfo Fehlanzeige. Wollte den Bahnhof verlassen, als ich von 5 Roma-Frauen angequatscht wurde. Ich solle mit ihnen mitkommen, sie würden es mir schön machen. Sie waren wie Kletten, und ich war mit meinem Rucksack nicht der Schnellste. Zudem war das erste Hotel das ich fand besetzt.
    Dann kam ein junger Mann, vermutlich auch ein Roma, und verscheuchte die Frauen. Bot mir dann seine Wohnung an, 2 Nächte für 50 DM, er sei mit seiner Frau und den Kindern campen. Gab mir die Schlüssel und zeigte mir die Wohnung. Meinte dann ich sollte 3 Nächte dabeiben, für 100 DM insgesamt. Die Wohnung schien OK, ich war alle und stimmte zu, gab ihm das Geld. Er verzog sich.


    In der Tat liess der Zustand darauf schliessen, dass sie von einer Familie mit 2 Kindern bewohnt sei, Mädchen, eine im Grundschulalter und einem Kleinkind. Ich ging dann rüber in die Stadt (auf der anderen Seite sah das zivilisierter aus), aß was und guckte mir die Stadt an. Die Burg war leider grad in Renovierung.
    Anderntags fuhr ich nach Prag und erfuhr, dass man in den Studentenheimen in Strahov billig übernachten könne. Fuhr hoch und sah mir das an. Platz sei immer, sagte man mir.


    Fuhr zurück und fand meine Sachen durchwühlt, dabei ordentlich wieder zusammengelegt (Frauenbeteiligung ?), ein Paar Turnschuhe die ich mir in Dresden gekauft hatte, fehlten. Sonst war alles da. Fand in der Wohnung einen Ausweis auf einen jungen Mann, der meinem „Wirt“ ähnlich sah, aber einen anderen Vornamen hatte. Und einen leeren Riegel Rohypnol-Tabletten.


    Gegen Mitternacht, ich lag schon im Bett, Lärm vor der Tür. Kleine Steinchen wurden gegen mein Fenster geworfen. Der Wohnungsinhaber rief mich: „Kollega, Kollega“, offensichtlich wollte er in die Wohnung (ich hatte beide Schlüssel). Zu den anderen sagte er etwas, von dem ich nur verstand: Ja platim – ich zahle.
    Ich liess ihn rein. Er kam mit einer wilden Geschichte, sein Bruder hätte Scheisse gebaut, und er müsse ihn mit 200 DM auslösen. Morgen würde er aufs Amt gehen und mir mein Geld wiedergeben. Ich glaubte ihm kein Wort, rechnete aber damit, dass, falls ich nicht zahlte, die ganze Truppe hochkäme und ich dann mit einem noch größeren Verlust rechnen müsste. Zahlte, er ab, ich einige Stunden später auch, nachdem ich keine Minute mehr geschlafen hatte. Die Schlüssel nahm ich mit.


    Fuhr mit dem Bus nach Hrensko, liess mich etwas oberhalb des eingangs gezeigten Hotels (??) absetzen, wo der Wanderweg zur Pravicka Brana, dem Prebischtor, abgeht. Deponierte meinen Rucksack (mit Gepäck für 1 Woche) hinter einem Busch – unsicherer als in meinem letzten Nachtquartier, dachte ich, wär er hier auch nicht. Marschierte hoch bis zu dem berühmte natürlichen Sandsteintor und überlegte bei jedem entgegen kommenden Wanderer, ob ich jetzt Dobry den oder Guten Tag sagen müsste. Mein jeweiliges Gegenüber machte wohl das gleiche Spielchen, jedenfall kam mir das so vor, ich weiss nicht mehr, ob mir mehr Tschechen oder mehr Deutsche begegnet sind (oder wer von ihnen vielleicht Deutscher oder Tscheche gespielt hat ?).
    Irgendwann war ich oben und genoss das Naturschauspiel und die Aussicht. Trank ein Bier oder zwei, schrieb eine Karte an meine Frau und machte mich auf den Rückweg, gespannt, was von meinem Gepäck noch da wäre. Es war alles da. Ging die ca. 4 km runter bis zur Bushaltestelle, schliesslich wollte ich heute noch den Zug nach Prag kriegen.


    An der Busstation sprach mir ein älterer Sachse an. Wir kamen ins Gespräch. Er sei ehemaliger Dresdener Kriminaler und müsse ermitteln – in Decin. Dort seien ihm EC-Karte und Ausweis von den Roma geklaut worden, mit der Karte hätten sie 10.000 DM abgehoben. Nach seiner Schilderung habe er bei jeder erneuten Decin-Reise zwar irgendetwas herausbekommen, dafür habe ihm dann auch wieder irgendetwas gefehlt ...
    Wenn etwas nicht fehlte, dann war es Bier in seinem Gepäck, und er gab mir, v.a. nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt hatte, großzügig ab. Wir setzten uns in den Bus und fuhren nach Decin.
    Am Bahnhof trafen wir einen anderen verkrachten Deutschen, der sich in Tschechien legal aufhalten durfte, da mit einer Tschechin verheiratet, in Deutschland aber von der Polizei gesucht würde und deshalb tunlichst die Grenze nicht überschritt. Der meinte, er hätte mich schon vorgestern gesehen mit einem Rucksack und den 5 „Kletten“ und habe sich gleich gedacht, das würde nicht gut gehen. „Dein Ivan (so hatte sich der junge Mann bei mir genannt) hängt an der Nadel. Dein Geld ist weg.“ Zu dem Schluss war ich inzwischen auch gekommen.


    Ich verabschiedete mich von den beiden, da mein Zug bald fuhr. Kurz vor Ankunft kam „Ivan“ in die Bahnhofshalle.
    „Wo ist meine klic (Schlüssel) ?“
    „Wo ist mein Geld ?“
    „Kriegen morgen, ich gehen Amt, Du noch schlafen eine Nacht in meine Wohnung.“
    „Ich schlaf nicht mehr bei Dir, Du hast mich beschissen, Du Drecksack !“
    Ich war ziemlich laut geworden, machte einen Schritt auf ihn zu, er schoss davon, wie von der Tarantel gestochen.
    Der Zug kam, ich steig ein, kein „Ivan“ mehr. Guckte aus dem Fenster, unten auf dem Bahnsteig standen zwei der „Kletten“ und grinsten mir zu. Der Zug fuhr ab.


    PS
    In Prag ging ich zur Prager Zeitung, nachdem ich einen Leserbrief verfasst hatte mit meiner Geschichte und dem Kommentar, dass ich es schade fände, dass die Touristeninfo in dieser Stadt von der örtlichen Drogenszene übernommen worden sei. Legte die Wohnungsschlüssel dem Redakteur auf den Schreibtisch und nannte ihm die Adresse. Was daraus geworden ist, weiss ich nicht.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Lieber Grizzly,


    ich kann mir dein vertrauensvolles Verhalten gegenüber offensichtlichen "Klein" Kriminellen nur so erklären, dass du, grundsätzlich mit allen Wassern gewaschen und durch die "Erlebnis Welt" der ganz Armen in Afrika und Latein Amerikansichen Ländern, sowie sonstigen Ländern gestählt, dir immer im Geiste ein Hintertürchen bewusst warst.


    Das hätte natürlich auch ganz anders kommen können, so dass du letztlich Schaden an Leib und Seele bekommen hättest.


    Allein schon, die Begrüßung durch die "aller herzigsten Damen" hätte mir die Haare aufstellen lassen. Aber hier kam wieder der Abenteuer Typ, der sich seiner Intelligenz für knifflige Situationen bewusst war, zu Tage.


    Das Ganze wäre heute im Zuge der Verrohung einer gewissen Sorte Spezies wohl auch mit dem Messer ausgetragen worden.


    Insgesamt bin ich sehr froh, dass du also sehr glimpflich davon gekommen bist, Helfer Syndrome , die dir schon von Berufs wegen eigen sind, müssten da wohl zurück gestellt werden.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Lieber Grizzli,


    das war aber ein Abenteuer, mein lieber Scholli, da hast Lehrgeld bezahlt, sowas passiert Dir sicher nicht mehr ;)



    Hier hab ich mal ein Foto vom Prebischtor für diejenigen die es interessiert wo Grizzli war - mir sind solche Erlebnisse wie Dir erspart geblieben, ich konnte diesen Ausblick ganz entspannt geniesen ;)




    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • @ Helmut:

    Zitat

    Das Ganze wäre heute im Zuge der Verrohung einer gewissen Sorte Spezies wohl auch mit dem Messer ausgetragen worden.


    Weiss ich nicht.
    Jedenfalls war ich 2003 umsteigebedingt eine Stunde oder so in Decin.
    Der Bahnhof renoviert, geleckt, die große Wartehalle, die auch gleichzeitig Restaurant war, weg, ein kleiner Kiosk mit Imbiss, irgendwie hätte der Bahnhof sonstwo sein können (als Analphabet hätte ich keinen Unterschied zu einem deutschen Bahnhof gesehen). Und vor dem Bahnhof keine "Herzdamen" mehr, zumindestens nicht sofort sichtbar, auch wenn die irgendwo geblieben sein müssen. Vielleicht war sogar irgendwo eine Touristinfo, aber es war abends und sie hätte, so vorhanden, zu gehabt.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Oioioi, Grizzly, da hast du aber keine schöne Erfahrung gemacht. Und ich glaube, solche Erlebnisse verbindet man bewusst oder unbewusst, wenn man Tschechien hört. Du solltest deine Abenteuer in Buchform verfassen (so nicht schon geschehen) - kannst so schön mitreißend erzählen, ohne Wertung der jeweiligen Situation. Das finde ich gut.


    Liebe Grüße,


    Anja

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