JÁK > Sankt Georg Kirche

  • Die Benediktinerabtei von Ják, deren Kirche romanischen Stils eines der berühmtesten und schönsten Kunstdenkmäler Ungarns ist, wurde vom Stammvater Márton, der aus dem auch seinen Namen dem Dorf gebenden Geschlecht Ják entstammte, um 1214 gegründet.
    Erbaut wurde die Kirche 1214 - 1256 (ihre verkleinerte Abbildung ist in Budapest, in der Burg Vadahunyad zu sehen).
    Ihr prächtiges Torwerk ist mit feinen kunstvollen Skulpturen geschmückt, das Kircheninnere wird von riesigen Pfeilergruppen in drei Teile geteilt, die Fresken an ihren Wänden sind 700 Jahre alt.
    Die gleichartige Kapelle des Heiligen Jakob (gegenüber der Kirche) ist ebenfalls ein bedeutendes Kunstdenkmal.
    Die Einweihung erfolgte 1256 vom Bischof Omode und Erzabt Fabus von Pannonhalma.
    Die 42 Jahre lange Bauzeit fällt auf die Geburt der Gotik in Ungarn. Aus dem romanischen Stil wächst allmählich die Gotik heraus.
    Die vielen Tierfiguren und anderen Motive wie Kugeln, Lilien, Drachen, geometrische Zeichen, Skulpturen u.s.w. machen die Kirche spektakulär. Die Formen vermitteln neben kulturhistorischen Werten auch geistige gedanken.


    Liebe Grüße


    Josef






  • Hallo Josef!
    Danke für Deinen Beitrag und die schönen Bilder.
    Ich bin mit der Landkarte von Ungarn ( noch ) nicht so vertraut.
    - Vielleicht kannst Du einen Tipp gebe, wo dieser Ort in Ungarn zu fnden ist???


    Gruß,
    ELMA

  • Hallo'


    Das Dorf Ják liegt im Komitat Vas, 10 Kilometer südlich von Szombathely nahe der österreichischen Grenze.


    Liebe Grüße


    Josef

  • Die Kirche von Jak gehört zu den schönsten romanischen Kirchen in Ungarn.


    Josef hat in seinem Bericht etwas über die Geschichte der ehemaligen Abteikirche zusammengefasst.


    Ich habe sie zusammen mit Josef und seiner Frau in der Zwischenzeit besucht und mich haben die Architektur und die Steinmetzarbeiten der Kirche besonders beeindruckt .


    Ich möchte davon einige Bilder anfügen.


    Das Innere der Kirche ist düster - frühere Freskenmalereien sind nur noch als Reste vorhanden.


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    Die wunderbare Madonna aus dem 15. Jahrhundert


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    Das schmale , hohe Mittelschiff wird von einem Kreuztonnengewölbe getragen


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    Besonders schöne Schlusssteine


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    An den Pfeilern und Kapitellen verschlungene Fratzen und wilde Tiergestalten.
    Dämonenabwehr?


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    Die Steinskulpturen an der Kanzel zeigen die vier Evangelisten mit ihren Symbolen


    Markus mit dem Löwen, Matthäus mit dem Menschen


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    Lukas mit dem Stier und Johannes - der Lieblingsjünger und als Jüngster ohne Bart - mit dem Adler


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    Die Figurenvielfalt setzt sich an den Außenwänden der Kirche fort.


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    Das Südportal mit dem Lamm Gottes


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    Die besonders schöne Apsis


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    Auch hier Dämonengestalten


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    Besonders schön ist das Westportal. das war das Vorbild für die Kopie im Stadtwäldchen von Budapest


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    De zwölf Apostel , darüber im Tympanon Christus


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    Das Portal wird von zwei Löwen bewacht. Weshalb der Löwe mit seiner Tatze einen Menschenkopf festhält, weiß ich nicht.


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    Ganz besonders kunstvolle Steinmetzarbeiten beiderseits des Portals


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    Die Kirche Sankt Georg von Jak ist absolut empfehlenswert - sie ist nicht nur einen kurzen Abstecher wert- sie lohnt eine Reise - mindestens jedoch einen Umweg .


    Eine Kopie des Portals von Sankt Georg steht in Budapest im Stadtwäldchen.
    Hier steht mehr darüber


    H 1466 BUDAPEST und JAK > Kirche Sankt Georg - Schoener Reisen » Forum » Reiseberichte aus aller Welt
    Wo steht dieses Gebäude? Es ist nicht das "Original" Wo steht das Original? Liebe Grüße,Elke
    www.schoener-reisen.at


    Gruß,
    Elke

  • Elke, danke für die herrlichen Bilder von der wirklich wunderbaren Kirche von Jak.
    Diese Aufnahmen mit den super Beschreibungen sind einfach Spitze.


    Wir bewundern diese Steinmetzarbeiten immer wieder, da wir uns doch des Öfteren
    in diesem Gebiet aufhalten.

  • :)


    Eine sehr beeindruckende romanische Kirche. Sehr schöne Fotos von den Details und die Erklärungen dazu. :up:


    Ich wußte das gar nicht mit den Symbolen.
    Habe erstmal gegoogelt: Ein Mensch versinnbildlicht Matthäus, der Löwe Markus, der Stier Lukas und der Adler Johannes.


    Danke für den interessanten Foto-Bericht. :)


    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Zitat

    Die zwölf Apostel.....


    Hat jemand nachgezählt?
    Es sind in dem Bogen nur 11 Figuren.
    ???


    Danke , Josef, für die Informationen , die Du mir gescannt und geschickt hat.


    Des Rätsels Lösung:
    Ganz oben ist kein Apostel, es ist Jesus.


    Die 2 "fehlenden " Apostel hatten in dem Bogen keinen Platz mehr - sie wurden einfach links und rechts daneben gestellt.


    Die Bedeutung der beiden Löwen links und rechts am Portal konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Die Ikonographie des Mittelalters ist interessant , aber schwierig und meine Bibelkenntnisse reichen für eine Interpretation bei weitem nicht aus.


    Gruß,
    Elke

  • Natürlich habe ich nachgezählt und habe dann die beiden fehlenden Apostel etwas abseits entdeckt, Elke!
    Zu den Löwen konnte ich leider auch nichts in Erfahrung bringen.
    Laut dieser Seite gilt der Löwe in der katholischen Kirche als Feind des Menschen und Symbol der Auferstehung.

    Über dem Tor, im Tympanon, sitzt Jesus zwischen zwei Engeln.
    Links vom Tor sitzt Maria, der man den Kopf abgeschlagen hat, mit dem Jesuskind auf dem Schoß in der Nische.
    Gegenüber kämpft der ebenfalls kopflose Samson mit dem Löwen. Das kann man aber nicht mehr erkennen.
    Den meisten Aposteln und Stauen waren von den Türken der Kopf abgeschlagen worden, und man hat nicht Allen einen neuen Kopf aufgesetzt.
    Schade, dass man nicht besser restauriert hat.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Danke, Waldi , für Deine Recherche.
    Das wäre dann der Löwe auf der rechten Seite des Portals, das Symbol des Bösen, der den Menschen unter seiner Tatze gefangen hält.


    In den Unterlagen , die mir Josef zur Verfügung gestellt hat, fand ich für den linken Löwen, der diesen Drachen festhält , einen ganz anderen ( leider nur ganz kurzen) Hinweis.


    Dieser Löwe könnte als Symbol für Jesus gesehen werden, der das Böse ( den Teufel?) in Gestalt eines Ungetiers am Boden festhält.


    Grundlage für diese Interpretation sind zwei Bibelstellen, wo Jesu „ aus dem Stamm Juda“ mit einem Löwen verglichen wird.
    1. Moses 49, 9. 10.
    (Offenbarung 5:5).
    Der Ausdruck „Löwe aus dem Stamm Juda" bezieht sich auf Christus, der als Nachkomme Judas geboren wurde.


    Aber letztlich müsste uns das ein Fachmann erklären.
    Die Menschen im Mittelalter haben diese Bildersprache sicher besser verstanden.


    Ich würde die Kirche von Jak gerne mal mit einem Kunsthistoriker besuchen, der sich in der Architektur und Symbolik des Mittelalters auskennt.


    Liebe Gruß,
    Elke

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