Da man auf die relativ weite Entfernung nicht alles an einem Tag erledigen kann, gestatteten wir uns einen weiteren Ausflug, der uns im sprichwörtlichen Sinne in ungeahnte Höhen trug.
Es war ein Erlebnis ,wie wir es selten genießen konnten.
Es war im Nachhinein gesehen, der für uns Bergler einer der Schönsten Ausflüge.
(Anfangs mit leichtem Grumeln).
Wir fuhren zunächst auf bekannter Route nach Makarska entlang der uns begleitenden Gebirgszüge, die voll von Ginster Blüten waren
In Makarska angekommen , waren wir echt überrascht vom schon in der Vorsaison herrschendem Treiben. Der jetzt schon schwer erkämpfte Parkplatz schlug mit etlichen Kuna schon zu Buche.
(wie wird das erst in der Hauptsaison).
Auf dem Weg hinunter zum Hafen gab es seitlich schon noch Plätze
Die Straßencafes und Konobas die sich im Hafenbereich befanden waren alle gut gefüllt.
Beeindruckt vom ruhigen Brela am Vortag kehrten wir Makarska den Rücken und fuhren weiter nach Tučepi.
Hier war wieder die gewohnte Stille vor dem Sturm und wir konnten in Ruhe ein schönes Plätzchen zum Mittagessen finden.
Beeindruckend auch das Wechselspiel zwischen dem gepflegten Strand Abschnitt
und dem im Hintergrund aufragenden Felsen des Biokovo Gebirges.
Nach einer Wanderung an Vorgärten vorbei, trafen wir auf diesen Blumenschmuck.
Amaryllies und Rachenputzer, wobei ihr das Augenmerk auf die übergroße Amaryllies legen könnt..
So eine große Blüte habe ich noch gar nicht gesehen
Durch einen kleinen Hinweis auf der Karte von Dalmatien, die ich zunächst wegen meiner fehlenden Naviverbindung gekauft habe ( insofern hatte das Vergessen auch wieder was Gutes für sich)
sahen wir, dass das steil aufsteigende Biokovogebirge in einem großen Abschnitt zu einem Park prirode Biokovo, also schlicht Naturpark , umgewandelt wurde.
Und es war ein kleines Sträßchen mit gelb unterlegt, das sich durch den Park schlängelte, bis hinauf zu nicht glaubhaften 1762 m ab Meereshöhe, zum höchsten Berg der dinarischen Alpen, dem Sveti Jure.
Irgendwo zwischen Tučepi und Podgora soll die Straße hinauf zum Eingang des Parks führen.
Und tatsächlich bis dahin kannte sich auch das Navi aus. Das waren schon mal 10 km bis zum Parkeingang. Wo der Hase und der Fuchs gute Nacht sagt.
Wir konnten uns beim besten Willen nicht erklären, wie hier die Straße zum Gipfel führen kann.
Ich bringe das Bild noch mal in Erinnerung
Am Eingang empfing uns ein freundlicher Ranger, so sagt man heute wohl, und nach Zahlung von pro Person 40 Kunas erfuhren wir, dass es ab jetzt 23 km!! zum Gipfel weitergeht.
Obwohl uns die Abenteuerlust ins Gesicht geschrieben stand, hatte ich doch plötzlich Zweifel , nach dem Anblick eines großen Steinschlag Gefahr Schildes.
Auch die Auskunft , die beruhigend wirken sollte, nahm mir nicht wirklich den Rest meiner Zweifel im gemieteten Corsa mit 123000 km. Wie wir jetzt dann auf den Bildern sehen, konnte auch für den Fall eines Reifenschadens nicht von Hochbetrieb und der einhergehenden Hilfeleistung ausgegangen werden. lach
Aber wenn staatliche Stellen die Auffahrt anboten, konnte mit einer großen Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass die Straße sicher war, oder?
Und dann ging`s durch den Wald hinauf, bis man unter dem steilen Felsabschnitt war.
Aber es wurde mit der Zeit besser und sicherer, auch wenn „krasse“ Ausblicke bestanden.
Hier sieht man die Serpentinenstr., die diese gezeigte Felsenwand umgeht.(erst bei der Abfahrt fotografiert), das Bild verharmlost aber
Nach dem überwundenen Abschnitt hat man einen Überblick über die gefahrene Strecke , hinter dem ersten Felsblock geht die Straße herauf.
Ganz hinten sieht man die gesperrte Str, den Autobahnzubringer von Podgora oder Makarska, die wegen einem Felssturz letztes Jahr ein Tunnel verpasst bekommt. Sehr beruhigend.
Mit Tele der verharmlosende Ausblick auf Tučepi.
An dieser Stelle waren wir , schon rd. 1300m hoch lt. GPS Navi. Also der Hauptkamm ist ungefähr so bei 14-1500m , den wir von unten sehen .
Nach dem Einstieg auf die Hochebene wurde es direkt gemütlich, wenn niemand entgegenkam.
Endlos kam man nun von einem Tal ins andere. Ich sah schon Winnitou oder Old Shatterhand auf mich zukommen, aber die waren ja überwiegend im ganzen Velebit, damit auch in Paklenica.lach
Zwischendurch immer die Blumenwelt
Und wenn du tausend Kurven fährst und glaubst wann ist es soweit, kommt dieser ernüchternde Ausblick km entfernt
Weiter ging es Kurve um Kurve ( wenn da mal öfter jemand entgegenkommt, wobei wir nur 3 kleinen 15 Sitzer-Bussen begegnet sind, die von unten hier herauf eine geführte Ausflugsfahrt unternehmen).
Und jetzt kommt mein Eigenbau , ich nannte es Rot-Kreuz Halter. Es war ein fürs Bad verwendeter Duschhalter oder Ähnliches mit 3 Pfropfen an der Windschutzscheibe angeklebt. Das zum Empfang notwendig vertikal zu stellende Navi musste festgeklebt werden. Oben links ist der GPS Empfänger eingebaut und darf daher nicht verdeckt werden. Oh mei.
Gleich nach dem vorherigen Bild sieht man auf dem Navi, beim Originalbild, dass wir bei 4 m Genauigkeit auf 1400m Höhe fahren.
Dann kam der letzte echte Steilanstieg mit engen Serpentinen und die verbogenen Leitschienen ließen aufhorchen.
Zu unserer Verwunderung war oben ein kleiner Parkplatz für vielleicht 10 Autos, das muss bei Mehrbelastung richtig lustig sein, nicht umdrehen zu können.
Es war geschafft
Und mit Tele konnte ich im Dunst den Buško jezero in Bosnien Herzigowina herholen.
Nachdem hier oben ein ungewohntes „Mailüftchen“ wehte, fuhren wir wieder abwärts, zunächst mit leichtem Grumeln.
Man sieht es nicht so, aber es ging ordentlich runter.(Interessant war der auf höchste Aufmerksamkeit getrimmte, fast ins Ängstliche gehende Blick entgegenkommender 3 Motorradfahrer in diesem Abschnitt, und Wunder, sie fuhren auch gaaanz gesittet)
Nach dieser Passage und den Weg nun wissend, war es eine entspannte Fahrt zurück.
Und es wurde nun der Blick frei für die wunderschönen Bergblumen.
Hier schon mal die gesetztlich geschützten Aurikel und weitere Arten, wie Orchideen und Traubenhyazinthen ähnlichen Gewächsen .
Wieder mit anderer Sichtweise durch die kleinen Täler vorbei an der 1422m hochgelegenen Vošac Hütte
Übrigens sind in den kleinen Tälern kleine Hütten die von Hirten mit Schafsherden zeugen. Man kann auch Reitpferde mieten. Allerdings nicht zur Vorsaison.
Ja und nach dem eingangs gezeigten Blick hinunter
fuhren wir überglücklich ins Haus Viersen in Kaštel zurück.
Dort erwartete uns dann an einem der Tage das weitere Besondere kulinarische Ereignis.
Das Peka, in einer sogenannten Pekaglocke.
In den Restaurants wird das Peka, bestehend vorwiegend aus Lamm, Schwein und Kalbfleisch, so ab 4 Personen angeboten.
Manche haben andere Rezepte dafür, unter anderem mit meinem geliebten češnjak, also Knoblauch , der oft im Spiel ist, hätte beim Heimflug Platz schaffen können, lach
Und so sieht das aus und wird`s unter der Peka Glocke gemacht
Immer bewacht und beobachtet
Es ist angerichtet
Mit höchst gespannter Erwartung
Ein besonders gelungener und erfüllter Tag, bei dem sogar noch das Wetter mitspielte, weil es sich in vornehmen Abstand zurück hielt
Was dem lieben Hauskater nur ein müdes Gähnen entzog
Bei aller gebotenen Euphorie beurteile ich diesen Urlaub als einen der herausragenden.
Ich hoffe wieder mal, dass es euch trotz der Fülle in Wort und Bild gefallen hat.
euer
wallbergler