Mein Hauptziel an diesem Tag in Doha war der Souk Waqif. Eigentlich hatte ich vor der Reise bereits eine kostenfreie Führung von 4 Stunden Dauer gebucht. Jofina hat mich allerdings davon abgebracht mit dem Argument, dass man doch keine 4 Stunden benötigt, um den Souk anzuschauen. Und noch dazu ist eine Führung auch nicht nötig. Also hab ich diese Führung wieder abgesagt. Es wäre doch gelacht, wenn ich mich nicht alleine in diesem Souk zurecht finde.
Ein Souk ist eigentlich in Arabien ein Ort in einer Stadt wo traditionell Waren gehandelt werden. Der in Doha ist, so viel kann man vorab schon sagen weitgehend so geblieben wie vor Generationen. Deshalb hat es mir dort besonders gut gefallen. Da Souk ist überhaupt nicht zu vergleichen mit den gigantischen Einkaufsmalls in Dubai.
Rechts von diesem schmucken Gebäude geht’s in das Gewirr der Gassen.
Der Orientierung dienen diese Pläne, die es an verschiedenen Stellen im Souk gibt.
Ab dem frühen Nachmittag schließen die Läden für 2-3 Stunden. Logisch, da ist es zu heiß und außerdem haben die Angestellten Hunger. Sicherlich ist dann auch für den ein oder anderen ein Mittagsschläfchen angesagt.
Es sind nicht nur enge Gassen mit vielen kleinen Geschäften. Es gibt auch solche luftigen Plätze.
Ich lasse mich einfach treiben und schaue mal da hinein und mal dort hinein. Viele Geschäfte haben nicht Souvenirs im Angebot sondern Gegenstände und Waren die die Einbeimischen kaufen. Die stellen tatsächlich auch das Gros der Besucher dar.
Friseure gibt es einige im Souk Waqif. Dazu ist anzumerken, dass die meisten Qataris einen Vollbart tragen. Der ist aber stets akkurat kurz gestutzt. Folglich muss man mindestens einmal in der Woche zum Barbier.
Hier wieder ein offener Bereich mit Gastronomiebetrieben.
Ob dieser bronzene Finger nur Kunst ist oder eine bestimmte Bedeutung hat, weiß ich nicht. Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen?
Die rotweiße Fahne im Hintergrund ist die Nationalflagge von Katar.
Die engen Gassen sind zum Schutz vor der Witterung und hier vor allem vor der Sonne überdacht. Deshalb muss auch tagsüber künstlich beleuchtet werden.
Irgendwie komme ich mir hier vor wie in Arabien vor 200 oder 300 Jahren.
Anders als auf Märkten in der Türkei quatscht mich niemand an um mir irgendetwas anzudrehen. Auch werde ich von keinem Menschen angefasst oder angesprochen. Hier kaufen Qataris ein und nur ganz wenige Touristen.
Die Herren links im Bild tragen rote Westen und haben Schubkarren. Auf den Westen stehen arabische Zeichen und Nummern. Die Schubkarren dienen dazu, die Geschäfte zu beliefern. In die engen Gassen des Souk passt ja kein Fahrzeug hinein und manche Waren sind durchaus schwer. Also gibt es Träger die mit den Schubkarren entweder Waren in die Geschäfte bringen oder auch in Einzelfällen Einkäufe für die Kunden aus den Geschäften und dem Souk heraus transportieren.
Hier noch mal die Großaufnahme so eines Spediteurs.
In diesen Laden musste ich hinein weil es da seltsam roch. Da drin befand sich ein Gestell, wo so etwas ähnliches wie Holz oder Rinde brannte. Der Geruch war eigenartig. Von vornherein wusste ich, dass das kein Weihrauch ist. Aber was ist das dann?
OUD nennt sich das. Das Holz kommt wohl aus verschiedenen arabischen oder asiatischen Ländern und wird zum Glimmen gebracht. Der Rauch soll einerseits verschiedene Krankheiten heilen und andererseits wohl generell dem Wohlbefinden dienen.
Demnächst gehts weiter mit der Erkundung des Souk Waqif.
Jürgen