Vorgestern haben wir unsere Maschinen nur zu einem kurzen Ausflug genutzt. Es ging nach Kastel Zegarski bei Obrovac wo ich nach drei Jahren erneut eine Kajak Tour auf der Zrmanja gebucht habe.
Also nichts wie hin an den mir bereits bekannten Abfahrtsort. Die Gummikanus liegen bereit.
Die Motorradkleidung können wir hier deponieren. Gefahren wird mit Badehose, T-Shirt, Schwimmweste und Helm. In der Regel ist man zu zweit in so einem Gummiboot.
Ich messe erneut die Wassertemperatur des Flusses. 15 °C genügt um später bei der Pause zumindest eine kleine Runde zu Schwimmen.
In dieser wasserdichten Tonne verstauen wir die Dinge, die wir mitnehmen. Mein Handy kommt in einen Wassergeschützten Brustbeutel. So kann ich es jederzeit zum Fotografieren an ruhigen Stellen auf dem Fluss herausnehmen.
Bufo Bufo sagt mir noch kurz Auf Wiedersehen. Beim letzten Mal habe ich hier eine Schildkröte und eine Leopardennatter gesehen.
Guide Ante erklärt uns, wie wir mit den Booten umgehen. Tatsächlich hat es auch dieses Mal niemand geschafft zu kentern.
Die Boote liegen bereit. Die beiden konkurrierenden Veranstalter fahren ein paar Minuten vor uns los und haben auch andersfarbige Boote und Helme.
Es gibt ruhige Streckenabschnitte und es gibt andere Streckenabschnitte.
Die Landschaft beeindruckt mich immer noch stark.
Von diesen niedrigen Kaskaden sind etwa 15 Stück gefahrlos zu überwinden. Das schafft jeder, wenn man nicht das Boot quer stellt.
Nein, es gibt weder Stechmücken noch sonstiges giftiges Getier, welches unsere Freude beeinträchtigt. Wie auch beim letzten Mal zählen Klaus und ich zu den ältesten Teilnehmern dieser etwas anderen Bootsfahrt.
Der 10 m hohe Wasserfall muss wie vor Jahren auch bereits umgangen werden. Dazu werden die Boote gesammelt und einzeln von den beiden Guides hinab geworfen. Wir steigen aus und laufen zum unteren Teil wo wir die Boote erneut besteigen. Nachdem das Bilder hochladen heute extrem zäh geht kann ich euch den Wasserfall aktuell nicht zeigen.
Hier steigen die Guides aus und achten darauf, dass nicht alle auf einmal hinab fahren wollen. Tatsächlich werden Kollisionen an diesem Wasserfall vermieden.
Wie bereits vor Jahren darf beim 3 m hohen Wasserfall nur einer im Boot sitzen. Dieses Mal habe ich dieses Vergnügen Klaus überlassen. Das Bild zeigt den Helden beim gefahrlosen passieren dieses Wasserfalls. Prüfung bestanden!
Die Teilnehmer einer anderen Gruppe sind ausgestiegen und genießen nicht nur den Blick auf diejenigen, die diesen Wasserfall hinab fahren. Viel mehr Spaß macht es von den Felsen selbst in das relativ tiefe Wasser zu springen. Ich bin vorhin an einer Stelle, wo wir eine halbe Stunde pausiert haben im Fluss geschwommen. Da schwimmt man bei 15° nicht nur schneller, sondern auch viel kürzer als sonst.
Nach weiteren 20 Minuten erreichen wir die alte Eisenbrücke wo die vierstündige Kanutour endet.
Zu dieser Hütte des Veranstalters gehören auch Umkleidekabinen, wo man nun trockene Kleidung anziehen kann. Die wurde mit den Kombis hierher gebracht. Dazu gibt es jetzt auch etwas zu knabbern und zu trinken.
Nachdem ich diese Tour bereits zum zweiten Mal mitgemacht habe, kann ich sie nach wie vor jedem der einigermaßen gesund ist empfehlen. Ich habe nicht den Eindruck, dass diese Art von Bootsfahrt gefährlich ist oder ein besonderes Können erfordert. Selbst Kinder ab einem bestimmten Alter könnten teilnehmen, wenn ein Erwachsener im Boot auf sie aufpasst.
Der große Wasserfall hat sich vor zwei Jahren beim Hochwasser der Zrmanja stark verändert. Ein tonnenschwerer Felsen ist abgebrochen und so musste die Fahrrinne erst neu ausgelotet werden. Allerdings ist dieser Wasserfall vorher auch bereits umgangen worden. Das Hochwasser ließ den Wasserstand um gut 3 m ansteigen. Nicht einmal vier Wochen nach diesem Hochwasser welches ich selbst vor zwei Jahren in Obrovac beobachten konnte, ging es wieder los mit diesen gewerblichen Kajak Touren. Auf Nachfrage wurde mir erzählt, dass nur die Hütten am Start und am Ziel etwas nasse Füße bekommen haben und dass der Hauptschaden in einem abgesoffenen Kühlschrank war.
Unser Ausflug war an diesem Tag gegen 15:30 Uhr noch nicht zu Ende. Wir wurden vom Guide zum Ausgangspunkt zurück gebracht, wo wir in großer Hitze mit den Motorrädern am Krupa Kloster vorbei bis nach Gracac fuhren. Dort wartete ein See zum Schwimmen auf uns, in dem sonst niemand schwimmt. Das Wasser im See stammt teilweise aus der viele 100 m tiefer gelegten Zrmanja. Ungewöhnlich? Nein, nicht wenn man weiß, zu welchem speziellen hydraulischen System dieser See gehört. Näheres dazu demnächst.
Wer so eine Tour machen will dem habe ich hier gleich den direkten Kontakt, so dass man ohne Zwischenhandel buchen kann.
Zrmanja River Tours, Telefon 00385 92 360 8387, mail@zrmanja.river.tours
Viel Spaß!
grüsse
jürgen