Vorgestern waren wir noch in Loviste. Das liegt ganz am Ende der Halbinsel Peljesac. Vor zehn Jahren war ich schon mal da und ich kann sagen, dass sich dort wenig verändert hat. Gut, es gibt nun tatsächlich auch Gaststätten und nicht nur eine Bar und dazu wurden wenige neue Häuser gebaut. Was das Bauen an sich anbelangt hat man in Loviste andere Methoden als bei uns zuhause.
Wer Fensterläden in den ersten Stock einbauen möchte braucht dort kein Gerüst. Es genügt ein Gabelstapler mit einer Europalette. Ob Kroatien eine Bau Berufsgenossenschaft hat?
Auch dieser Behälter für Olivenöl ist immer noch an seinem Platz. Mittlerweile ist der Steindeckel angekettet. Vielleicht war „Kollege Zappzarapp“ mal am Werk.
Auch die Schule mit dem Kriegerdenkmal steht noch.
Die Kakteen beginnen zu blühen.
Die Besichtigung von Nakovanj kurz davor hat uns so angestrengt, dass wir uns einen kleinen Imbiss gönnen.
Einen schönen Gruß soll ich euch allen von diesem jungen Mann ausrichten. Ich habe mich mit ihm länger unterhalten. Seine Familie produziert vor Ort Honig, Olivenöl, Marmeladen und Fruchtsirup. Ich konnte ihm leider nichts abkaufen, weil diese Dinge beim Rückflug nicht im Handgepäck mitgenommen werden dürfen.
Seine Klagen über steigende Preise für Flaschen und Gläser oder Etiketten und weitere Kosten kann ich verstehen. Wir sprachen auch über das extrem hohe Preisniveau der wenigen Lokale am Ort. Nachdem er in Loviste und damit am Ende der Welt bleiben möchte hat er derzeit keine andere Wahl als durch Produktion und Verkauf dieser Lebensmittel seinen Unterhalt zu verdienen.
Er ist übrigens ausdrücklich damit einverstanden, dass sein Bild in einem deutschsprachigen Forum veröffentlicht wird. Es bleibt zu hoffen, dass er sich eine dauerhafte Existenz in seiner Heimat aufbauen kann.
Grüße von Jürgen, der noch bis morgen in Kastela weilt